Donnerstag, 31. Dezember 2015

Heilix’ aluhütle!

Da denkt man an nichts böses und dann das: wir werden tatsächlich durch chemtrails vergiftet. Und ungerechterweise auch noch zum jahreswechsel.

Merkwürdige muster am himmel und das mitten in der sylvesternacht. Verursacht durch allerlei giftiges zeugs wie strontium, blei, arsen und so.

Ich habe es schon immer gewußt: bei dem giftcocktail muß sich niemand wundern, am 1. januar stets mit kopfschmerzen aufzuwachen, sofern an aufwachen überhaupt noch zu denken ist. Die feinstaubbelastung ist schuld, daß an diesem tag niemand die sonne sieht.

Ich wünsche einen guten rutsch - und daß alle am 1. januar wieder aufwachen. Oder wenigstens allerspätestens am 2. januar.

Dienstag, 29. Dezember 2015

Schild gefunden

In seinem kabarettprogramm »Tilt! Tschüssikowski 2015« sprach Urban Priol von einer ZDF-seifenoper, in welcher Iris Berben die MerkelIn spielt.

Zitat Urban Priol:
»Iris Berben spielt eine hartherzige kanzlerin. So typ ›böse schwiegermutter‹ aus dem märchen und dann besucht die so ’ne baustelle und dann fällt ihr ein schild auf den kopf. Im krankenhaus wacht se auf, weiß nicht mehr, wer se ist, ist aber auf einmal menschlich gütig. Seit dem such’ ich nach dem schild, das unserer echten auf den kopp geknallt ist. Ich denke mal, mit der suche werd’ ich das ganze nächste jahr noch beschäftigt sein…«

Im kommenden jahr muß niemand dieses schild suchen. Wie immer hat das 1€blog seine korrespondenten zur richtigen zeit am richtigen ort und hat das schild, das der MerkelIn mutmaßlich auf den kopf geknallt ist, bereits gefunden:

Leider nix mit güte oder menschlichkeit. Sondern beschränkter bahnübergang.

Schmierige scheiße

Offensichtlich wurde ich soeben widerrechtlich mit meiner e-mail-adresse beim »sozialen netzwerk« Twoo angemeldet.

Mir war es bisher völlig unbekannt, ich wollte nie etwas damit zu tun haben und ich will, daß das auch weiterhin so bleibt.

Ich hatte eine blödsinnsmail bekommen. Leichtsinniger weise klickte ich, daß ich die auf Deutsch lesen will, das war vermutlich die bestätigung, daß ich da unbedingt hinwöllte.

Die haben mir jetzt ein doofes passwort geschickt, mit dem ich mich NIE, NIE, NICHT, NIEMALS einloggen werde.

Ist vermutlich ein völlig alltägliches problem, das nur zufällig mir neu ist.

Was tun? Ignorieren? Weiß irgendjemand rat?

Montag, 28. Dezember 2015

Foto am montag (191)

Vogel des jahres 2016: stieglitz (carduelis carduelis)

Freitag, 25. Dezember 2015

Weihnachten auf dem Wedding

Blick über die mitternächtlich dunkle Panke. Allerdings ist es schon am nachmittag so dunkel.


Blick in die finstre Kösliner Straße.


Hinter der hell erleuchteten Müllerstraße geht es über den eher dunklen Nettelbeckplatz.


Vielleicht nicht die schönste gegend für einen weihnachtsspaziergang. Aber immerhin findet sich hier etwas, das es nicht überall gibt:

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Weihnachstslied

von Erich Mühsam, 1930

Freut euch Mädels, freut euch, Knaben,
morgen kommt der Weihnachtsmann,
kommt mit seinem Sack voll Gaben,
wo sich’s Vater leisten kann.
Doch ist Vater arbeitslos,
Kommt er mit der Rute bloß.

Sparsamkeit heißt die Parole
für das holde Weihnachtsfest.
Spart das Fleisch das Brot die Kohle,
spart, was sich nicht zahlen läßt.
Auch das Reich spart überall –
außer für den Kriegesfall.

»Friede, Friede sei auf Erden«,
singt die Dame fromm im Stift.
Nur laß keinen Film draus werden!
Der ist für das Deutschtum Gift.
Dolch und weiße Maus bereit –
gnadenvolle Weihnachtszeit.

Mit den Löhnen und Gehältern
nieder! Nieder mit Remarque!
Füttert statt mit Fett ihr Eltern,
euer Kind mit Kriegsgeist stark!
Die Entscheidung fällt - wer weiß? –
schneller oft als jeder Preis!

Englein überm Christbaum schweben,
teil aus Wolle, teils aus Glas.
Morgen, Kinder wird’s was geben -
aber fragt mich nur nicht: was?
Einmal wird ganz Deutschland wach –
heißa, dann ist Hitlerkrach!

Sonntag, 20. Dezember 2015

Samstag, 19. Dezember 2015

Aufruf »für unser land« novemer 1989

Heutzutage wird oft behauptet, nach dem mauerfall hätten die bürger der DDR einhellig nach der dm und der »wiedervereinigung« geschrien. Das war nicht so. Viele wollten die DDR als alternative zur BRD erhalten:
Zitat: »Entweder können wir auf der Eigenständigkeit der DDR bestehen und versuchen mit allen unseren Kräften und in Zusammenarbeit mit denjenigen Staaten und Interessengruppen, die dazu bereit sind in unserem Land eine solidarischesche Gesellschaft zu entwickeln, in der Frieden und soziale Gerechtigkeit, Freiheit des einzelnen, Freizügigkeit aller und die Bewahrung der Umwelt gewährleistet sind.

Oder wir müssen dulden, daß, veranlaßt durch starke ökonomische Zwänge und durch unzumutbare Bedingungen, and die einflußreichen Kreise aus Wirtschaft und Politik in der Bundesrepublik ihre Hilfe für die DDR knüpfen, ein Ausverkauf unserer materiellen und moralischen Werte beginnt und über kurz oder lang die Deutsche Demokratische Republik durch die Bundesrepublik Deutschland vereinnahmt wird.

Laßt und den ersten Weg gehen. Noch haben wir die Chance [...]
«

Zwar habe ich zweifel, daß die chance damals tatsächlich bestanden hätte. In Bonn hatten sie andere pläne, weshalb man die bürger der DDR auch lieber nicht fragte, was sie wollen.

Mittwoch, 16. Dezember 2015

Der mitternachtskrimi

Heute eine literaturverfilmung. »Komm süsser Tod«.



Im grunde bin ich überhaupt keine »krimitante«. Aber wenn Wolgang Murnberger, Wolf Haas und Josef Hader gemeinsam etwas ausfressen, gefällt mir das für gewöhnlich schon. Ich geb’ zu: ich mag Österreichische filme… meistens… oft.

Das drehbuch entstand nach dem gleichnamigen roman von Wolf Haas, der im kommenden februar den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor« erhalten wird. Und das nicht zu unrecht.

Viel spaß beim zusehen.

Dienstag, 15. Dezember 2015

Worte des evolutionstheologen Björn Höcke

Zitat Björn Höcke:»Die evolution hat Afrika und Europa, vereinfacht gesagt, zwei unterschiedliche reproduktionsstrategien beschert. Sehr gut nachvollziehbar für jeden biologen.

In Afrika herrscht nämlich die sogenannte r-strategie vor, die auf eine möglichst hohe wachstumsrate abziehlt, dort dominiert der sogannte ›ausbreitungs-typ‹ und in Europa verfolgt man großteils die K-strategie, die die kapazität des lebensraumes optimal ausnutzen möchte, hier lebt der ›platzhalter-typ‹

[…] im 21. jahrhundert trifft der lebensfreudige Afrikanische ›ausbreitungs-typ‹ auf den selbstverneinenden Europäischen ›platzhalter-typ‹ […] An dieser stelle ist es angeraten, meiner meinung nach, mal die populationsökologische brille aufzuziehen, um den blick noch etwas zu weiten.

Liebe freunde, der bevölkerungsüberschuß Afrikas beträgt etwa 30 millionen menschen im jahr. Solange wir bereit sind, diesen bevölkerungsüberschuß aufzunehmen, wird sich am reproduktionsverhalten der Afrikaner nichts ändern. […] Die länder Afrikas, sie brauchen die Deutsche grenze, die länder Afrikas, sie brauchen die Europäische grenze, um zu einer ökologisch-nachhaltigen bevölkerungspolitik zu finden.«

Eine wirklich dermaßen verquaste scheiße, die diese bezeichnung auch ehrlich verdient hat, findet man selbst bei der AfD nicht jeden tag.

Zwar bin ich kein biologe, bin aber der auffassung, daß man auch mit normaler allgemeinbildung in biologie dafür kein verständnis haben braucht. Ich habe mal gelernt, daß die r-strategen eher im pflanzenreich oder unter weniger hoch entwickelten tieren zu finden sind, dazu gehören z.b. stechmücken, lurche oder fische, die keine bis wenig brutpflege betreiben, während die K-strategen, zu denen säugetiere wie der mensch, affen oder elefanten gehören, nur vergleichswese wenig nachwuchs bekommen, dafür jedoch brutpflege betreiben, um die überlebenschancen des nachwuchses zu verbessern.

30 millionen menschen »bevölkerungsüberschuß« in Afrika - und nur weil die Europäische grenze offen sei und »der Afrikaner« sich schlimmer vermehre als froschlurche?

Das ist absurd! In Deutschland waren in der zeit vom 18. bis ins frühe 20. jahrhundert frauen mit zehn bis fünfzehn kindern keine ausnahmeerscheinung. Die leute waren nicht aufgeklärt und die medizin nicht übermäßig weit, weshalb viele bereits im kindesalter dahingerafft wurden. Und oft auch nur aus mangelhafter hygiene, die leute wußten es halt nicht besser oder sie hatten nicht die mittel.

Es ist kein ding der evolution, daß binnen weniger generationen die sache völlig anders aussieht. In der kurzen zeit hat sich nicht die biologische veranlagung der Europäer verändert, sondern ihre lebensverhältnisse. Und Afrikanische menschen unterscheiden sich in dieser hinsicht nicht von anderen menschen. Im gegensatz zu Deutschen rechten, die meinen, sie müßten nachkommen mindestens dritteldutzendweise in die welt setzen, obgleich sich seit langem niemand mehr über menschenmangel in der welt beklagt hat. Mir kam zu ohren, daß es in Schnellroda, wo diese goldene rede gehalten wurde, eine AfDmitgliedIn lebt, die neurechts ist und sieben mal geworfen hat. Damit übertrifft sie auch den Afrikanischen durchschnitt und wäre nach Höckes theorie damit alles andere als Europäisch - und schon gar nicht Deutsch. Ist »der Deutsche« doch höher entwickelt als diese r-strategen, die fortwährend eier legen.

Zum schluß noch ein screenshot von neulich aus der Süddeutschen Zeitung:

»Thüringen. So vielseitig wie die natur selbst.«
Aus biologischer sicht ist Höcke in Thüringen so etwas wie ein invasives neozoon: ist dort vermutlich aus versehen eingeschleppt worden, vermehrt sich überdurchschnittlich. Also im prinzip schlimmer als ein ochsenfrosch. Am besten schnell einfangen und wieder in seinem natürlichen biotop in NRW aussetzen, wo es hingehört, vielleicht richtet es dort weniger schaden an. Bloß, was sollen die armen Westfalen mit dem?


Weiteres bitte nachschlagen unter »premiumdenker der gegenwart«

Montag, 14. Dezember 2015

Samstag, 12. Dezember 2015

Weltklimavertrag


In der tagesschau wurde soeben gemeldet, daß ein neues abkommen gegen die erderwärmung beschlossen wurde.

Was in dem vertrag drinsteht, der ohnehin erst in fünf jahren in kraft treten soll, wurde lieber nicht gemeldet.

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Grundeinkommen. Sozialismus. Bis neulich.



»Hartz 4, kindergeld, elterngeld, BAFÖG, heißwasserzuschuß, heizkostenzuschuß und jede menge andere kleckersubventionen noch - mit einem riesigen bürokratischen überbau, wo tausende menchen beschäftigt sind das auszurechnen, wer welche ansprüche hat. Das alles ersetzt durch ein einfaches, bedingungsloses grundeinkommen, meine damen und herren.

Das ist keine sozialistische spinnerei, das hat der besitzer der DM-Märkte vorgestellt. Ein erfolgreicher kapitalist der sagt, ›wir brauchen ein bedingungsloses grundeinkommen, damit die menschen sich das leisten können, bei mir arbeiten zu gehen.‹ Lesen sie mal das buch von Götz Werner. Ganz spannend. «

Das buch von Götz Werner ist allerdings spannend. Aus diesem grund habe ich schon öfter darüber geschrieben.

Aber im grunde reicht es schon, sich die von Volker Pispers zitierte aussage Werners, daß es BGE bräuchte, damit die leute es sich leisten können, bei ihm arbeiten zu gehen, mal ganz in ruhe auf der zunge zergehen zu lassen:

Das ist doch ziemlich klar die ansage, daß löhne gekürzt gehören. Wenn man es sich »leisten können« soll, bei DM arbeiten zu gehen, bedeutet das wohl, daß man es nicht des geldes wegen tun soll, sondern auch noch seinen lebenssinn darin finden, an der scannerkasse herrn Werners geld zu zählen.

Das ist doch lächerlich!

***

Am vergangenen wochenende trat der kabarettist Volker Pispers im restlos ausverkauften Tempodrom in Berlin auf. Es gab ein knapp dreistündiges durchaus aufklärerisches programm. Gegen ende stellte er die forderung nach einem demokratischen sozialismus. Unter dem tosenden beifall des publikums. So etwas habe ich auf kleineren, auch eher linken kabarettbühnen in Berlin bisher noch nicht erlebt (nebenher für ortsunkundige: das Tempodrom ist für ein soloprogramm eines kabarettisten geradezu wahnwitzig riesiges haus: das hat ca. 3.500 sitzplätze), daß sich jemand traut, auch bloß auf einer kabarettbühne sozialismus zu fordern.

Nur leider läßt sich auch ein demokratischer sozialismus nicht mit ein bißchen vermögenssteuer hier und ein bißchen grundeinkommen da machen. Die probleme, die Volker Pispers in seinem programm humoristisch aufs korn nimmt, entstehen ja nicht erst durch die ungerechte verteilung, sondern sind ein resultat der produktionsbedingungen.

Montag, 7. Dezember 2015

Foto am montag (188)

Spätherbstnachmittag am Tegeler See

Sonntag, 6. Dezember 2015

Kabarett für alle

Der aus der »Anstalt« im zdf bekannte kabarettist Max Uthoff hat, wie ich gerade festgestellt habe, eine durchaus nett gestaltete internetseite.

Das kabarett auf der bühne ist ein durchaus bürgerliches vergnügen. In ein kabarett zu gehen kostet geld und davon sind arme ausgeschlossen. Max Uthoff traut sich, da etwas gegen zu haben.

Der hat den arsch in der hose, bedürftigen einen teil des eintrittsgeldes zurückzuerstatten, wenn sie sich bei ihm melden.

Müssen sich dann halt bloß noch die leute trauen, kabarettkarten zu kaufen, die sie sich eigentlich nicht leisten können und sich bei ihm melden.

Leider verändern kabarettisten die welt nicht. Sonst wäre sie eine bessere.

Freitag, 4. Dezember 2015

Hellseherei

Seit einigen jahren spielen bekannte von mir jede woche lotto. Jedes mal fragen sie mich, ob sie wohl einen gewinn erwarten können. In ca. 99 % der fälle stimmt meine voraussage.

Ich sage nämlich immer, daß sie nichts gewonnen haben. Und immer, wenn ich unrecht hatte, durften sie den gewinn von ca. 7,95 sinnlos verprassen.

Montag, 30. November 2015

Foto am montag (187)

Wacholderdrossel (turdus pilaris)

Freitag, 27. November 2015

Alt faule Dummdeutsche

Von der »Deutschen leitkultur« halte ich nun ehrlich nichts. Aber deshalb gegen Beethoven sein?

Ode an die freude:


Auch wer Beethoven nicht mag: mitsingen!

In der vergangenen woche haben 120 mitarbeiter des Mainzer Staatstheaters dieses Deutsche kulturgut hörbar vorgetragen. Während einer kundgebung der AfD. Und bekamen von der polizei (!) und von der AfD anzeigen wegen »störung der versammlungsfreiheit«.

Mit der kultur haben es die AfDisten nicht. Wenn menschen gemeinsam klassik singen ist das keine störung von versammlungsfreiheit, sondern gelebte versammlungsfreiheit.

Montag, 23. November 2015

Donnerstag, 19. November 2015

Schluß mit der Gauck-Merkel Theokratie!

Einem bericht der nachritenagentur Reuters Deutschland zufolge hat kanzlerin Merkel die attentäter von Paris als »gottlose terroristen« bezeichnet.

Bleibt die frage offen, warum gottlose (=atheisten) eigentlich auf die idee kommen sollten, Paris als die »welthauptstadt der sünde« zu betrachten und dort menschen zu ermorden, die feiern wollten. Das läßt sich mit nicht vorhandener religiosität oder bekenntnislosigkeit nicht erklären.

Rund ein drittel der bundesbürger glaubt an keinen gott und die werden jetzt pauschal unter terrorverdacht gestellt, das erinnert fast an Saudische zustände, wo atheismus mit »terror« gleichgesetzt wird.

Graffito an der Berliner Volksbühne:
»Schluß mit der Gauck-Merkel-Theokratie«


Montag, 16. November 2015

Sonntag, 15. November 2015

Freitag der 13.

Freitagabend feixte ich. Den ganzen tag war mir nichts mißlungen, trotz des 13. »Das schreckliche« erfuhr ich erst samstag früh aus den nachrichten.

Jeden tag wird verhungert, erfroren, verdurstet. Menschen werden gemordet von drohnen, bomben oder landminen. Solange das sterben weit genug weg ist, wird es in der »zivilisierten westwelt« nicht wahrgenommen. Ich könnte nicht behaupten, daß mir die anschläge egal wären.

Wer auch immer angst und schrecken verbreiten wollte. Ihm wird es freude bereiten, daß die »freie welt« sich verteidigt indem sie »freiheit« abschafft.

Freitag, 13. November 2015

Altkanzlertod

Zum tode Helmut Schmidts einige zitate einem interview aus dem »Tagesspiegel« von 2006:

»Das Jammern über „Armut in Deutschland“ muss endlich aufhören. Das, was man heute als Prekariat bezeichnet – sagen wir, ein 18jähriges Mädchen, das ein Kind zur Welt gebracht hat und von der Sozialfürsorge, genannt Hartz IV oder Arbeitslosengeld II, eine Wohnung bekommt und einen Fernseher, die Miete braucht sie nicht selbst zu bezahlen –, solche Schicksale gab es immer. Dieses Mädchen gilt als arm und abgehängt, doch in Wirklichkeit geht es ihr unendlich viel besser, als es uns in ihrem Alter gegangen ist. Wer heute von Hartz IV lebt, hat meist einen höheren Lebensstandard als in meiner Jugend ein Facharbeiter mit Frau und Kindern.«

An sich hätte einem klugen menschen wie Helmut Schmidt auffallen müssen, daß es in den 70 jahren, die zwischen seiner jugend und dem jahr 2006 lagen, eine gewaltige produktivitätssteigerung gegeben hat. Und daß es deshalb eine seltsame angelegenheit ist, daß trotz aller bemühungen der politik noch immer menschen von fürsorge leben müssen - oder eben genau wegen all dieser bemühungen.

Helmut Schmidt feierte seinen 18. geburtstag 1936. Also jenem jahr, in dem die Olympischen spiele durch fernsehübertragungen zu einem technischen großereignis wurden. Zwar gab es seit märz 1934 in Berlin-Witzleben den ersten fernsehsender der welt, jedoch war die industrie noch lange nicht so weit, fernsehröhren in massen zu produzieren, weshalb in der nachfolgenden zeit öffentliche fernsehstuben eröffneten. Es ist unsinn zu behaupten, die heutigen armen seien nicht wirklich arm, weil sie besitzen können, was es damals aus technischen gründen noch nicht in größeren mengen geben konnte.

Und ein 18jähriges mädel mit kind wäre damals, je noch abstammung und lebenswandel, entweder im KZ oder im lebensborn gelandet.

Denen, die nichts mit der NSDAP und anderen faschistischen organisationen zu tun haben wollten, ging es richtig schlecht. Beispielsweise aufrichtigen sozialdemokraten, die sich nicht gleichschalten lassen wollten. Zu denen zählte Schmidt seiner zeit nicht. Er stammte aus bürgerlichen verhältnissen, besuchte eine reformschule und trat als einziger seiner klasse bereits 1933 der HJ bei.

»Den Luxus eines immer kürzeren Arbeitslebens können wir uns nicht mehr leisten. Mit 63 Jahren in Rente gehen: Dieser Unfug muss aufhören. Und auch der Unfug, dass jemand bis 28 an der Universität herumstudiert.«

Weil die produktivität gesteigert wurde, soll länger gearbeitet werden. Die häßlichkeit dieser aussage sollte sich jeder klar machen.

Auf die frage, warum politiker etwas anderes tun als notwendig wäre, antwortete Schmidt

»Eine der Ursachen für diese Entwicklung ist das Fernsehen. Eine weitere Ursache, die sich noch gar nicht richtig ausgewirkt hat, ist das Internet. Fernsehen und Internet erziehen zur Oberflächlichkeit«

Das erklärt natürlich einiges. Durch nächtelanges fernseh- und internetgucken ist der altkanzler zur oberflächlichkeit erzogen worden. Für normale menschen, wie beispielsweise mich, sind fernsehen und internet einfach medien, die für alles mögliche brauchbar sind. Ich zumindest werde davon zu überhaupt nichts erzogen, hat dem altkanzler vielleicht die innere reife gefehlt?

Er war ein staatsmann von format. Ich bin der auffassung, daß staatsmänner (und -frauen!) aussterben sollten.

Montag, 9. November 2015

Samstag, 7. November 2015

Gute, alte verlogenheit

Momentan wird hier flächendeckend plakatiert »wir kämpfen auch dafür, daß Du gegen uns sein kannst. Mach was wirklich zählt. Bundeswehr«
Mich erinnert das sehr an die gute alte verlogenheit der 80er jahre, als immer meinungsfreiheit und demonstrationsrecht als vorteil des westlichen staates hochgehalten wurden und immer mit dem seitenhieb, daß man allein deshalb schon nicht gegen den staat demonstrieren dürfe, weil er einem schließlich die erlaubnis erteilt.

Schließlich durfte man in der DDR weder demonstrieren noch meinen und vor dem hintergrund sollte man es dann auch im westen bleiben lassen.

Und jetzt wird man wieder unfreiwillig in die reihen der befürworter eingemeindet, ob man will oder nicht. Denn ist man gegen einsätze der Bundeswehr, ist man in wirklichkeit dafür, weil die ganz toll was für einen machen.

Dienstag, 3. November 2015

Verschwörungstheorien

Auf die alberne »schmuddelkinder«-diskussion will ich nicht eingehen. Mir ist es nämlich herzlich egal wer da was sagt. Für mich sind inhalte interessant. Leider kommt es vor, daß sich leute um kopf und kragen quatschen, so daß ich sie auch mit großem wohlwollen nicht mehr ernst nehmen kann.

Ein totschlagargument in einer diskussion, das immer gern angewendet wird, um andere zu diskreditieren, ist, daß der andere einer »verschwörungstheorie« anhänge.

Aber nicht alles, was einem nicht in den kram paßt, ist zwangsläufig eine verschwörungstheorie. Bei PSIRAM findet man folgende neun punkte, die hinweise darauf geben, ob man es mit einer verschwörungstheorie zu tun hat oder nicht:
  1. Hinter der Verschwörung steht eine angebliche globale Elite, Menschen mit vermeintlicher oder echter Macht (z.B. in Politik, Wissenschaft, Wirtschaft). Dies können Geheimbünde sein, die im Hintergrund agieren oder aber Menschen, die offiziell an den Schalthebeln der Macht sitzen. Diese Elite verberge ihre wahren Motive und täusche die Öffentlichkeit gezielt über ihre Absichten. Daher kämpfen angeblich die mutigen Verschwörungstheoretiker-Davids gegen die Machtkrake Goliath.
  2. Der Verschwörungstheoretiker und seine Anhänger gehören zu einer kleinen Minderheit, die die Wahrheit besitzt. Nur er sieht klar, obwohl es offensichtlich sein sollte. Doch nur die kleine Gruppe derjenigen, die die Verschwörung durchschaut hat, weiß, was auf uns zukommen wird und will nun alle warnen. Oft verzeichnet der kleine Kreis der Eingeweihten gemäß Selbsteinschätzung stetiges Wachstum.
  3. Es werden Fragen aufgeworfen, ohne dass man wirklich Antworten hören will. Meist sind diese Fragen spekulativ und daher schwer zu demaskieren. Eigentlich sind sie rhetorischer Natur, obwohl sie als echte Fragen daherkommen. Selbst eine befriedigende Beantwortung einer solchen Frage hält die Verschwörungstheoretiker nicht davon ab, sie trotzdem immer wieder aufzuwerfen.
  4. Der Verschwörungstheoretiker hält natürlich auch Antworten auf diese Fragen bereit (die Verschwörungstheorie eben). Bei näherem Hinsehen bedingen diese meist unzählige zusätzliche Nebenannahmen und unplausible Voraussetzungen.
  5. Auch Fakten, die ganz klar objektiv falsch sind, werden trotzdem immer wieder als Argumente verwendet. Das funktioniert, weil die Anhänger der Theorie nur an einer Bestätigung der vorgefassten Meinung interessiert sind und darum nicht aus den Argumenten auf die Plausibilität schließen, sondern umgekehrt die Argumente an das festgesetzte Resultat anpassen.
  6. Auf Gegenargumente wird kaum eingegangen. Alles wird auf die Bestätigung der Verschwörungstheorie kanalisiert. Es findet keine Abwägung des Für und Wider statt. Eine Plausibilitätsprüfung einer Behauptung findet man nie. Die These heiligt die Argumente.
  7. Häufig ist der größte Widerspruch bereits im Argument der Geheimhaltung (zentral für eine Verschwörungstheorie) selbst enthalten. Einerseits schaffen es die Verschwörer entgegen jeder sonstigen Erfahrung angeblich, riesige Operationen geheim zu halten und gleichzeitig begehen sie absolut stümperhafte Fehler, die nur der Verschwörungstheoretiker sofort erkennt.
  8. Ein Realitätscheck findet nie statt. Man zieht vielleicht weiter zur nächsten Verschwörungsthese, aber die Theorie des Tages wird nie überprüft. So wird immer wieder aufs Neue das Ende aller Zeiten, die totale Versklavung, Vergiftung oder Kontrolle vorausgesagt, ohne dass wirklich etwas passiert.
  9. Die nicht VT-gläubige Presse wird als Mainstream- bzw. Systempresse denunziert, die entweder zu dumm ist, die Wahrheit zu erkennen oder von den Verschwörern kontrolliert wird.

Diese punkte sind vermutlich nicht der weisheit letzter schluß. Jedoch geben sie einen hinweis darauf, was eine verschwörungstheorie ausmacht: es geht keineswegs darum, belegbare tatsachen, die jedoch unbeliebt sind, publik zu machen. Jemand, der auf dem boden der realität steht, hat es nicht nötig, andere menschen als »schlafende«, »schafe« oder gar »schlafschafe« zu bezeichnen. Er benennt fakten. Man kann sie glauben oder nicht, sie stimmen trotzdem. Wer hingegen z.b. an chemtrails nicht glaubt, wird garantiert nie davon vergiftet. Sicherlich gibt es gute gründe, den massenhaften flugverkehr abzulehnen, die emissionen sind gewiß nicht förderlich für das weltklima. Aber mehr »vergiftung« findet dabei nicht statt.

Wenn beispielsweise ein ingenieur, der selbst pilot gewesen ist, feststellt, daß viele airbusse verunglücken und einen konstruktionsfehler vermutet, ist das keine verschwörungstheorie. Es ist hypothese, die jederzeit widerlegt werden kann, wenn ausreichend beweise bekannt sind.

Einer, der eine unbequeme sache vertritt, ist deshalb noch lange kein verschwörungstheoretiker. Dazu gehört eine konsequente faktenresistenz bzw. realitätsverweigerung.

Passend zum thema möchte ich auf den aktuellen artikel aus dem PSIRAM-blog aufmerksam machen, es geht um die »machenschaften« bei der Wikipedia, mit denen ich mich neulich auch schon befasst hatte.

Montag, 2. November 2015

Samstag, 31. Oktober 2015

Ekelobst

Damit man nicht auf die idee kommt, zu viel gesundes zeugs zu essen, bekommt obst jetzt einen aufkleber.

»SACHSEN. Hier komme ich her.«


Vermutlich heißt der Apfel mit vornamen Holger und leidet an braunfäule.

Pfui deibel.

Da kommt dann doch lieber lecker Thüringer bratwurst auf den tisch. Auch wenn die angeblich krebserregend sein soll. Aber das glaube ich ohnehin nicht. Ansonsten wären die Thüringer vermutlich längst ausgestorben.

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Fischen vom rechten rand

Auch die NPD möchte von den flüchtlingen profitieren und muß nicht einmal auf den fremdenfeindlichen zug aufspringen, weil sie ohnehin schon längst drauf ist. In Berlin verteilen die momentan großflächig ihre ollen kamellen.

Berlin ist laut statistik ein gefährliches pflaster. Daran ist natürlich die überfremdung schuld. Und die linksextremen.


Schaut man sich den ersten halbjahresbericht 2015 der Berliner Polizei zur politisch motivierten kriminalität an, fällt auf, daß sie insgesamt zurückgegangen ist. Rechte straftaten um 8%. Linke sogar um 40%. Die politisch motivierte ausländerkriminalität stieg um 16% an.

Bei den gewaltdelikten gab es von rechts einen anstieg um 16% während die gewalt von links um 54% sank. Die politisch motivierte gewalt von ausländern stieg um 19%. In absoluten zahlen fällt auf, daß es mit 122 fällen deutlich mehr gewalt von links gibt als von rechts (64 fälle) gab.

Das könnte natürlich auch daran liegen, daß ausländer krankenhausreif zu prügeln nicht immer als »politisch motiviert« betrachtet wird, sondern oft als »normale« schlägerei durchgeht, rassismus gehört bei »besorgten bürgern« ohnehin in die mitte der gesellschaft.

Ist das opfer hingegen ein auto, ist natürlich sofort klar, daß das nur linksextreme gewesen sein können. Wer sollte sonst auf die absurde idee kommen, autos anzuzünden?

Aber all das ist natürlich weit entfernt von den angeblich 1.023 fällen linksextremer straftaten, die die NPD in Berlin ausgemacht haben will. Und dagegen hilft natürlich nur energisches durchgreifen und zucht und ordnung, weil die politisch verantwortlichen »auf dem linken auge blind« seien.

Die NPDisten haben sich mal wieder einen konfusen text zusammengeschmiert, der keinen bezug zu halbwegs aktuellen zahlen oder zur realität hat, sondern einfach bloß die angst der menschen schüren soll. Zum glück machen sie sich damit wenigstens lächerlich.

Dienstag, 27. Oktober 2015

Neues vom Storch

In der nacht zum montag brannte das auto der AfD-EU-abgeordneten Beatrix von Storch aus. Sie schrieb dazu auf fratzenbuch, daß wer die hetze gegen die AfD mitgemacht habe und sich jetzt nicht scharf davon distanziere, mache sich mit diesen verbrechern gemein.

Zwar habe ich es noch nie für schlau gehalten, aus welchen gründen auch immer autos anzuzünden. Bei der hetze gegen die AfD möchte ich jedoch ausdrücklich mitmachen. Es ist nämlich etwas völlig anderes, ob man straftaten begeht oder etwas gegen bestimmte politische auffassungen hat.

Im übrigen kann ich mich nicht erinnern, daß frau von Storch oder irgendein anderer politiker der AfD etwas gegen die straftaten, die sich im vergangenen jahr gegen die LINKE in Thüringen richteten, gehabt hätte.

Brandstiftungen werden zwar gern linksextremen unterstellt, sind jedoch häufig nicht politisch motiviert, wie z.b. im fall eines mormonischen christen, der zwischen juni und oktober 2011 aus frust und unzufriedenheit 102 autos in Berlin anzündete, weil reiche sich auch mal ärgern sollten.
Auch der autozündler, der im selben jahr in Hamburg gefaßt wurde, kam wohl eher nicht aus linksextremen kreisen.

Aber das hält die rechten leider nicht davon ab, linken diese straftaten zu unterstellen.

Montag, 26. Oktober 2015

Foto am montag (182)

Farbmaus (Mus musculus f. domestica)

Samstag, 24. Oktober 2015

Neulich in den NachDenkSeiten

In den NachDenkSeiten stand in der letzten woche ein gespräch mit dem diplombiologen Markus Fiedler zu seinem film »Die dunkle Seite der Wikipedia«. Der titel des films läßt schon tief blicken. Fiedler »enthüllt« in seinem film, was der nicht völlig naive nutzer der Wikipedia ohnehin längst weiß: ungeprüft sollte man nicht alles glauben. Aber das gilt so oder so für alles, was man an information bekommt.

Umgangssprachlich ist mir die Wikipedia als »allwissende müllhalde« geläufig. Der name ist passend, denn man findet in der Wikipedia zu so ziemlich allem irgendwas, aber nicht alles was man auf einer müllhalde findet, ist ohne bedenken verwertbar.

In den film habe ich nur kurz reingeschaut. Da wird beklagt, daß lexika wie der Brockhaus nicht mehr nachgedruckt werden, weil Wikipedia sie kaputt konkurriert habe. Das ist bedauerlich, aber obwohl er von profis erstellt wurde, war auch der Brockhaus nicht immer objektiv und neutral: ich habe eine ausgabe des dtv-Brockhaus von 1988. Wenn man die texte über westliche länder liest, stellt man fest, daß dort rohstoffe für gewöhnlich abgebaut werden, während in staaten des ostblocks die rohstoffe ausgebeutet. Das gibt der selben angelegenheit sprachlich einen sehr unterschiedlichen anstrich. Der Schönbergschüler Hanns Eisler, den Arnold Schönberg als seinen begabtesten schüler bezeichnet haben soll und der einer der bedeutenden komponisten der ersten hälfte des 20. jahrhunderts ist, wird mit keiner silbe erwähnt. Politisch unerwünscht. Hat eine hymne für den falschen staat komponiert.

Aber zurück zur Wikipedia. Unter anderem soll am beispiel Daniele Ganser »bewiesen« werden, daß die Wikipedia »rufmord« betreibe. Der historiker prof. Gregor Schöllgen schrieb im april 2009 über Gansers buch »NATO-Geheimarmeen in Europa« in der FAZ, daß genaugenommen Gansers einzige quelle ein vierseitiges papier der Bundesregierung vom dezember 1990 sei.
Desweiteren wörtlich: »Was Ganser hier zusammenträgt, ist zwar in der Gesamtschau bemerkenswert, im Einzelfall aber zumeist schon bekannt und nicht selten grotesk überzeichnet. So auch im Fall der Bundesrepublik Deutschland, wo zunächst die "Organisation Gehlen" und nach deren Überführung in die Bundesverwaltung, also seit April 1956, der BND für die "Stay behind"-Aktivitäten zuständig war.«
Mit anderen worten, Gansers »enthüllungen« waren größtenteils vorher bereits »enthüllt« und er arbeitet mit übertreibungen, um das alles etwas sensationeller aussehen zu lassen.

Hierzu sagt Fiedler in den NachDenkSeiten wörtlich: »wer sich das buch von dr. Ganser nicht kauft, kann diesen sachverhalt nicht nachvollziehen.«

Wie bitte? Weil eine negative rezension zu Gansers buch es in die Wikipedia geschafft hat, soll sich alle welt das buch kaufen, weil man sonst nicht darüber urteilen könne? Das sind feine geschäftsmethoden!

Kritik an einem werk ist eben kein rufmord. Wenn man die kritik für unberechtigt hält, muß man beweise bringen und wenn man das nicht schafft, war die kritik womöglich nicht völlig unberechtigt. Es ist als eher positiv zu werten, daß derartiges nicht so einfach aus der Wikipedia verschwindet. Ansonsten könnte auch die Bertelsmann Stiftung anmelden, daß die in der Wikipedia erwähnte kritik in wirklichkeit rufmord sei und einen imageschaden anrichte.

Den ruf der NachDenkSeiten muß die Wikipedia nicht schädigen. Das schaffen die glatt allein.

Mittwoch, 21. Oktober 2015

The winner is…

Dr. Stefan Lanka

Voll verdient.

Verleihung »Goldenes Brett«

Heute gibt es ab 20.00 uhr einen live-stream der verleihung des »Goldenen Bretts«. Mein favorit ist zwar schon aus dem rennen, aber trotzdem stehen noch drei interessante kandidaten zur auswahl: Susanne Winter, umweltpolitische sprecherin der FPÖ, die an perpetuum mobiles, wasserbetriebene autos und dergleichen unsinn glaubt. Jim Humble, der behauptet mit ätzendem chlorhaltigen desinfektionsmittel krebs und alles andere heilen zu können. Stefan Lanka, der die existenz von viren leugnet und impfgegner ist.

Wer wird diesmal wohl den begehrten preis erhalten?

Dienstag, 20. Oktober 2015

Titanic leser beschimpfen die »Bild«-redaktion

Jetzt wird zurücktelefoniert. Als Martin Sonneborn im juli 2000 eine ehrliche bestechungsaktion mit kuckusuhren und würsten startete, um die fußball-wm nach Schland zu holen, kam es zur telefonhetze der »Bild« gegen die redaktion der »titanic«, weil es sich hierbei um »vaterlandsverrat« handele.

Jetzt, da klar ist, das die bestechung auf einer anderen ebene abgelaufen ist, hat die »titanic« die telefonnummer der »Bild«-Zentralredaktion veröffentlicht, damit die leser ihren unmut über über die tatsächlichen nestbeschmutzer, nämlich die »Bild«-redaktion heraus schreien können.

Und ich habe nicht einmal einen anrufbeantworter, der »aus versehen« mitlaufen könnte, um das gespräch zu dokumentieren.

Montag, 19. Oktober 2015

Sonntag, 18. Oktober 2015

Windmühlen und vogelzug


Von windkraftgegnern wird gern das argument gebracht, daß ziehende vögel gegen die windräder fliegen würden und dann leider elendigst sterben müßten. Das ist kaum zu leugnen, daß das passiert. Vögel fliegen unter widrigen umständen leider gegen so ziemlich alles, was in der landschaft steht: schulen, kirchen, einkaufszentren. Als ich neulich am Gesundbrunnen am einkaufszentrum langging, war gerade eine kohlmeise gegen das gebäude geflogen.

Wiederbelebung zwecklos.

Leider fliegen die viecher auch gegen wohnhäuser oder in der landschaft herumstehende felsen, also vorsorglich besser alles abreißen.


Die hier im bild gezeigten kraniche verhalten sich gegen ihre natur, weil sie nicht im traum daran denken, gegen die windkraftanlagen im hintergrund zu fliegen.

Vielleicht schieben manche menschen die tiere auch nur vor, um ihre eigenen wünsche durchzusetzen.

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Was ist eigentlich privateigentum?

Beliebter als gutes wetter oder sommerferien ist das privateigentum. Es ist sogar so beliebt, daß es sogar von leuten verteidigt wird, die überhaupt keines haben.

Das leben der mehrheit der menschen sieht eher traurig aus: kein eigenes dach über dem kopf und jeden monat das problem, die miete zu zahlen, also kein eigentum besitzen und durch das bedürfnis irgendwo leben zu müssen, das eigentum anderer zu mehren.

Die meisten menschen denken bei dem begriff »privateigentum« an das gelumpe, das sie in der wohnung stehen haben oder an das auto, das benötigt wird, um pünktlich zur arbeit zu kommen. Das macht sie zu anti-kommunisten, denn ihre paar schwer erarbeiteten habseligkeiten wollen sie nicht fortgeben oder gar enteignet bekommen.

Für kommunisten sind diese dinge allerdings überhaupt nicht von interesse, im gegenteil. Kommunisten denken darüber nach, wie man die menschen mit nützlichen sachen möglichst gut versorgen kann. Und dafür bräuchte es eben die vergesellschaftung von produktionsmitteln, die sich derzeit leider in privateigentum befinden und zum nutzen weniger verwendet werden. Die villen irgendwelcher reichen, ihre autos, »gated communities« und wie man ihre privatzoos sonst noch nennt, sind herzlich egal. Es geht hauptsächlich um die produktionsmittel, die nicht mehr für die private bereicherung einiger weniger eingesetzt werden sollen, sondern für die versorgung aller.

Privateigentum ist das, was man zum geldverdienen einsetzen kann.

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Unmöglich: Querfront

Vor einiger zeit kam in einer diskussion auf, Jürgen Elsässer könne nicht »rechts« sein, schließlich habe der ja für »konkret«, die »junge welt« und andere linke zeitungen gearbeitet.

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, welche ansichten Elsässer vor seiner rechtswerdung verbreitet hat. Ich habe ein sehr gutes gedächtnis für texte, jedoch kann ich mich nicht erinnern, irgendwann mal einen text von ihm gelesen zu haben, in dem er klar kommunistische oder auch nur sozialdemokratische inhalte vertreten hätte.

Stattdessen denke ich, wenn ich diesen namen höre an die gründung der »volksinitiative gegen finanzkapital« vor knapp sieben jahren, in deren grundsatzprogramm man zwar keine linke ideen, dafür aber konfuses zeug und massenhaft nationalismus findet.

Aus einer partei kam damals jubel, daß Elsässer sich damit nicht nur ihrer politik angenähert habe, sondern ihre positionen vertrete. Das war keineswegs die LINKE. Der jubel kam aus der NPD.

In diesem programm behauptete die »volksinitiative« einen widerspruch zwischen dem finanz- und dem industriekapital. Das hat ein gewisser »führer« auch schon hinbekommen. Das ist aber eben kein widerspruch: beide schießen geld vor, um profit zu machen. Das sind dinge, die sich ergänzen: der eine gibt kredit, damit der andere investieren kann, der andere investiert und beide kassieren den mehrwert, den andere erarbeiten müssen.

Wer irgendwie »links« ist, glaubt so einen nationalistischen scheißdreck nicht.

Braunschlag

Gerade lief auf Einsfestival die Deutsche erstausstrahlung der ersten folge der Österreichischen serie Braunschlag.



Braunschlag ist ein (fiktives) kaff in Niederösterreich und bürgermeister Gerry Tschach hat ein problem: seine stadt ist pleite, nur ein wunder könnte sie retten. So beschließen er und sein kumpel Pfeisinger dem etwas kauzigen Matussek, der an außerirdische glaubt und einen UFO-landeplatz betreibt, die heilige Maria erscheinen zu lassen, damit durch dieses »wunder« wieder geschäftsmöglichkeiten in Braunschlag entstehen. Und das hat konsequenzen.

Wer die erste folge nun verpaßt hat muß sich deshalb nicht grämen, jedenfalls nicht allzusehr. Am sonntag kommen die ersten drei folgen um 20.15 auf 3sat und wer gar keinen fernseher hat, kann sie dort auch in der mediathek angucken.

Wer etwas für Österreichischen humor übrig hat, sollte auf jeden fall mal reinschauen, sehr spaßig. Gutes drehbuch, gute schauspieler und sogar die musik ist nicht so schlimm, daß ich fortlaufen möchte.

Dienstag, 13. Oktober 2015

»Goldenes Brett 2015« kommt

Und wieder habe ich die nominierungsphase zum »Goldenen Brett« verschlafen. Aber die liste der nominierten sieht auch ohne meinen beitrag interessant aus.

Mein favorit unter den nominierten ist auf jeden fall Jürgen Elsässer. Ich drücke ihm ganz fest die daumen, daß er diese trophäe am 21. oktober 2015 verliehen bekommt.

Montag, 12. Oktober 2015

Foto am montag (180)

Heute ein insektenbild, »ekeltiere«, vor denen sich viele menschen fürchten. Hornissen (vespa crabo)
Ja, die sind im vergleich zu anderen wespenarten zum fürchten groß. Anfangs hatte ich vor denen auch angst. Wenn man sie in ruhe läßt, kann man sie einfach beobachten. Sie fressen die ätzenden kleinen nervewespen, die einem dauernd den pflaumenkuchen streitig machen wollen.

Mittwoch, 7. Oktober 2015

66

66 jahre gründung des ersten realsozialistischen staates auf Deutschem boden.
Und leider alles schon wieder vorbei.

Montag, 5. Oktober 2015

Foto am montag (179)

Ziehende kiebitze (vanellus vanellus)

Samstag, 3. Oktober 2015

Underground DDR

Wirklich erstaunlich ist, daß die DDR trotz aller widrigkeiten eine vielfältige musikszene, die nicht im einerlei versank, sondern extrem unterschiedliches hervorbrachte.

Ein paar klangbeispiele:

Expander des Fortschritts:


Die Freunde der italienischen Oper:


Sandow:


Die Firma:


Die Art:


Freitag, 2. Oktober 2015

Fünf fragen zu den FNL

Heute fand ich eine als »repräsentative umfrage« getarnte nationalismuswerbung der MDM Münzhandelsgesellschaft in Braunschweig im briefkasten.
Man soll eine Deutsche gedenkmünze erwerben. Natürlich zum »dankeschön sonderpreis«, weil man brav die Deutsche einheit bejubelt. Ich möchte weder eine münze noch jubeln, aber die fragen trotzdem vollständig beantworten:
»1. Wo haben Sie die Feiern zur Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 erlebt?«
o Zuhause
o Ich kann mich nicht erinnern
o Auf einer öffentlichen Veranstaltung
o ________
Tierpark Friedrichsfelde. Die Sibirischen tiger konnten trotz Deutschnationaler euphorie die absperrungen nicht überwinden und wurden gehindert, in Westberlin zu feiern.

Ich allerdings habe keinen grund zum feiern gesehen und habe den tag verschlafen.
»2. Welches Ereignis im Verlauf der Wiedervereinigung hat Sie am meisten berührt?
o Der Fall der Mauer am 9. November 1989
o Die Einführung der D-Mark am 1. Juli 1990
o Die Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990
o ________«
Was mich damals ehrlich berührt hat, war die ruinierung einer gesamten volkswirtschaft in so kurzer zeit und die rasant ansteigende zahl der arbeitslosen und kurzarbeiter von 0 auf mehr als 2,3 millionen innerhalb weniger monate.

»3. Was ist Ihrer Meinung nach in den Neuen Bundesländern heute besser als in der DDR?
(Mehrfachnennungen möglich)
o Mehr Demokratie
o Wirtschaftliche Situation
o Meinungsfreiheit
o Ich sehe keine Verbesserung
o ________«
Die schönen JobCenter, die überall entstanden sind, die der rückständige DDRstaat nicht hatte. Und natürlich, daß wer nicht berechtigt ist, auch gar nicht über so einen schnickschnack wie reisefreiheit nachdenken muß.

Außerdem wurden die leute mit BILD und Superillu beglückt.
»4. War der Zeitpunkt für die Wiedervereinigung richtig gewählt?
o Ja
o Nein, die Wiedervereinigung kam zu früh
o Ich bin mir nicht sicher
o ________«
Warum überhaupt »wiedervereinigung«? Ein Deutschland ist gut aber besser sind zwei!
»5. Sind wir Ihrer Meinung nach heute wirklich ›ein Volk‹?
o Ja
o Nein, es gibt noch unterschiede zwischen Ost und West
o Ich bin mir nicht sicher
o ________«

»Die Deutschen« sind noch nie ein volk gewesen: Bayern und Friesen, zum beispiel, haben weder eine gemeinsame kultur noch eine gemeinsame sprache. Wenn dann auch noch ein Sachse hinzukommt, herrscht Babylonische sprachverwirrung. Allerdings wird »volk« über die herrschaft definiert, der es unterstellt ist. Und da sind regional- oder klassenunterschiede egal.

***

Auch in diesem jahr ist der untergang des sozialismus nicht unbedingt ein grund zum feiern.

Dienstag, 29. September 2015

Das neueste für das smartphone

Der nächste große wurf nach Threema:
Die Schweizer Hartkäse-App. Extrem mauskompatibel.

Montag, 28. September 2015

Foto am montag (178)

Die mondfinsternis am montag:

Donnerstag, 24. September 2015

Das smartphone ist schuld!

Im vergangenen sommer hatte ich eine etwas merkwürdige diskussion. Das smartphone sei schuld, daß das kapital den klassenkampf gewonnen habe, schließlich verblöde so ein ding schon die jugend, die nicht mehr miteinander rede, weil sie immer nur auf den doofen kasten gucke und ihre umwelt ohnehin nicht mehr wahrnehme.

Von selber seite kam kürzlich die wundersame wandlung: das smartphone sei schuld an den flüchtlingsströhmen, weil die hier eintreffenden jungen menschen ihren daheimgebliebenen kollegen das gerücht vom »kostenlosen Deutschland« mitteilen würden.

Was denn nun? Oder sind Afrikaner und menschen aus dem Nahen Osten in der richtigen anwendung von technik einfach nur klüger als Deutsche?

Die widrigen herrschaftsverhältnisse, an denen menschen verzweifeln, setzt so ein smartphone garantiert nicht in die welt.

Montag, 21. September 2015

Foto am montag (177)

Bulgarischer langhaarbergziegenbock.

Mittwoch, 16. September 2015

Schmidt und Phettberg

Ein leuchtender dialog von vor ca. zwanzig jahren. Über rohrstaberl, enge hosen und das waschen. Oder watschen.

Montag, 14. September 2015

Foto am montag (176)

Wildpferdchen.
Es gibt auch wildrinder. Da bin ich allerdings sehr schnell gerannt und habe kein foto gemacht.

Samstag, 12. September 2015

CSUminister bei richtiger aussage ertappt

Gestern gab der entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) dem inforadio des rbb ein erstaunliches interview. Ausnahmsweise müssen den Afrikanischen staaten nicht noch mehr waffen geliefert werden, wie einst FJS oder Rheinmetallminister Niebel feststellte, sondern gesetze her:
Zitat Müller: »[…]Freie marktwirtschaft heißt das recht des stärkeren. Und das heißt, haben wir recht, als Europäer und Deutsche das recht Afrikanische staaten auszubeuten?[..]«
Er kommt sogar darauf zu sprechen, daß der wohlstand der G7staaten für das elend in Afrika verantwortlich ist, weil die preise, die auf dem markt gezahlt werden, keine existenzsichernden löhne hergebe, und daß das ausbeutung der menschen und ausbeutung der natur sei.

Das erinnert mich an den ehemaligen wirtschaftsminister Rainer Brüderle. Der hatte im Oktober 2010 offenbar tief in eine Pfälzer weißweinflasche geschaut, auf deren grund er die wahrheit entdeckte, daß armut irgendwie auch etwas mit schlechter bezahlung zu tun haben könnte, und daß man die fleißigen arbeiter mal besser bezahlen sollte.
Zitat Brüderle: »Den fleißigen Menschen in unserem Land gehört der Wirtschaftsaufschwung. Er sollte daher nicht an ihnen vorbeigehen. Über die Lohnerhöhungen entscheiden natürlich die Tarifpartner. Das habe ich immer betont. Gleichzeitig gilt aber auch: Leistung muss sich lohnen. Das gehört zur sozialen Marktwirtschaft. Und das darf sich in guten Zeiten auch in den Tarifabschlüssen niederschlagen.«
Im darauffolgenden mai war es vorbei mit der wirtschaftsministerei, weil das natürlich gar nicht gut ins konzept paßte. Ich bin gespannt wie lange sich der herr entwicklungsminister mit seinen menschenfreundlichen ideen, die »marktwirtschaft« sozial zu regeln, im amt halten wird.

Die inländische wie ausländische armut hat die selbe ursache: kapitalismus. Man darf es nur nicht sagen.

Montag, 7. September 2015

Foto am montag (175)

Berliner stadtspatz (passer domesticus)

Freitag, 4. September 2015

GG Art 1

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Auf diesen absatz aus dem grundgesetz berufen sich menschen gern, wenn sie glauben, vom staat etwas fordern zu können, weil der gegen die menschenwürde und damit gegen sein eigenes gesetz verstieße.

Allerdings ist artikel 1 absatz 1 ist keineswegs so gut gemeint, wie es sich anhört, menschenwürde ist nämlich nicht gleichzusetzen mit einem zumindest auskömmlichen leben für alle. In diesem staat ist nämlich einiges erlaubt oder sogar erwünscht, das sich mit einem auch nur halbwegs guten leben absolut nicht verträgt.

In diesem staat ist es erlaubt, menschen unter bedingungen arbeiten zu lassen, unter denen sie unweigerlich über kurz oder lang krank werden.

In diesem staat ist es erlaubt, menschen die lebensgrundlage zu entziehen. Die kündigung von arbeitsplätzen oder die streichung der stütze passieren hier nicht nach gutdünken, all das ist hier gesetzlich geregelt.

In diesem staat ist es erlaubt, menschen aus ihrer wohnung zu werfen, wenn sie die miete nicht mehr zahlen können.

All das greift in diesem staat die würde des menschen nicht an. Für alles, was einem hier die existenz schwer macht oder sie gar ruiniert, gibt es gesetze und paragraphen, die es regeln, was menschenwürdig ist und was nicht. Problematisch wird es, wenn man einen obdachlosen als »tagedieb« oder »penner« bezeichnet, das verletzt seine würde.

Die menschenwürde ist in diesem staat kein teures gut, sondern immer dann beliebt, wenn sie kostenlos zu haben ist.

Mittwoch, 2. September 2015

Asylwelle

Angeblich wird Schland derzeit von asylanten überrannt. In den medien wird derzeit ständig von 800.000 gesprochen, die in diesem jahr angeblich kommen sollen.

Laut Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sind im jahr 2015 bisher 218.221 asylanträge eingegangen. Ende juli waren inklusive der folgeanträge 254.559 verfahren anhängig.

Das sind mehr als in den letzten jahren, aber weit weniger als fortwährend behauptet wird. Zur abwechslung wird etwas herbeigeschrieben, das es so nicht gibt.

Dienstag, 1. September 2015

»Das Weichziel ist der Mensch«


Zum weltfriedenstag. Ein gespräch mit Oberstleutnant Sanftleben, in welchem er die kernprobleme der Bundeswehr erläutert. Ist zwar schon etwas älter, aber immer noch aktuell.


Montag, 31. August 2015

Sonntag, 30. August 2015

60 jahre Helge Schneider

Zu diesem jubiläum gratuliert die gesamte redaktion des 1-euro-blog. Zur feier des tages gibt es die schlagerfilmparodie »Johnny Flash« des experimentalfilmers Werner Nekes. Die musik ist von Helge Schneider, der auch die hauptrolle spielte. Mit dabei waren unter anderem auch Andreas Kunze und Christoph Schlingensief.



Sehenswert sind natürlich meist auch die interviews von Alexander Kluge. Hier eins mit Helge als fachberater für berufsrevolutionäre:


Gratuliert hat auch Alexander Kluge. Natürlich finden sich in seinem artikel weitere interviews. Mir hat das sechste und letzte mit der scheuklappe für artilleristen am besten gefallen, auch wenn einem da das lachen im hals stecken bleibt.

Mittwoch, 26. August 2015

Willkommen im kollektiven freizeitpark. Oder: mal wieder »kritischer journalismus« in der FAZ.

Neulich berichtete Dietrich Creutzburg in der FAZ, daß es in Deutschland sehr viel bezahlte freizeit und zudem hohe löhne gäbe.

Das hat eine aktuelle studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft im auftrag der Bayrischen arbeitgeberverbände »bewiesen«, denn wenn man den tariflich gewährten urlaub von 30 tagen mit den in Bayern durchschnittlich 10 feiertagen im jahr addiert, kommt man auf »stolze« 40 bezahlte ferientage.

An sich könnte es einem bezahlten qualitätsjournalisten auffallen, daß viele arbeitnehmer gar keinen tariflichen urlaub mehr bekommen. Sondern nur noch den gesetzlichen mindesturlaub von 24 werktagen. Die urlaubsberechnung nach werktagen geht von einer sechstagewoche aus. Das bedeutet, daß jemand der keinen tariflichen urlaub, sondern bloß gesetzlichen hat, keine sechs wochen jahresurlaub kriegt, sondern bloß vier. In Berlin gibt es auch keine »durchschnittlich zehn« feiertage, sondern insgesamt bloß neun. Von denen fünf auf einen ohnehin arbeitsfreien tag fallen können.

Aber selbst wenn jemand auf diese 40 bezahlten freien tage kommt, stehen dem rund 240 arbeitstage gegenüber. Das bedeutet sechs mal so viel lohnmaloche wie schaffen im eigeninteresse.

Liebt man nun den chef, dem man den großteil des lebens widmet oder den lebenspartner, die kinder, die freunde, die freizeitbeschäftigungen, für die man immer zu wenig zeit hat?

Wer diese zustände bejubelt, muß schon einen gehörigen sprung in der schüssel haben.

Montag, 24. August 2015

Foto am montag (173)

Trauerschwan (cygnus atratus)

Sonntag, 23. August 2015

Neues aus den fnl

Seit in Thüringen die LINKE regiert, geht es bergauf. Alle wollen wissen, was es dort so besonderes gibt und verbringen ihre wenigen urlaubstage dort und wollen die allerseits bekannten Thüringer spezialitäten genießen.

Ich auch.

Leider sind die Thüringer schlecht auf die heranströmenden menschenmassen vorbereitet, weshalb mancher durstige gast nicht nur durstig bergauf, sondern auch durstig bergab laufen muß.

Donnerstag, 20. August 2015

Ideologieunterricht

Im wirtschaftslehreunterricht in Westdeutschland wurde gelehrt, daß es einen »wirtschaftlichen konflikt« gäbe, weil der mensch mit seinen unbegrenzten und unersättlichen bedürfnissen auf das karge angebot begrenzter und knapper güter stieße und damit die nachfrage das angebot übersteige.

Im tafelbild sah das ungefähr so aus:

Da raus sollte der schluß gezogen werden, daß es geld bräuchte, um den zugriff auf die güter einzuschränken und da durch ermöglicht würde, auszuwählen, hauszuhalten, einzuteilen und zu verteilen.

Vermutlich wird das heute noch so ähnlich gelehrt, obgleich es damals schon falsch war. Zuerst möchte ich auf die seite »privatleben« und »nachfrage« eingehen: die menschlichen bedürfnisse sind nicht unbegrenzt und unersättlich. An heißen sommertagen kommt es vor, daß ein mensch sich nahezu ohne ende nach kaltgetränken sehnt. Das mag schon mal dazu geführt haben, daß einer maßlos bier gesoffen hat, endlos saufen kann aber niemand, weil aus biologischen gründen irgendwann schluß damit ist. Um die idee der menschlichen unersättlichkeit zu untermauern, wurde im unterricht gar ein verschrobener sektenguru genannt, der luxusautos im hohen zweistelligen bereich besessen haben soll. Die frage, wohin denn der normale stadtmensch mit dutzenden autos soll, wenn er doch schon probleme bekommt, auch nur eines irgendwo zu parken, wurde nicht beantwortet.

Auf der anderen seite stand das angebot der wirtschaft mit den begrenzten, knappen gütern. Als hätte es damals keine butterberge oder nicht verkäufliche autos oder andere formen von überproduktion gegeben. Das wurde eher als eine art »betriebsunfall« erklärt. Schließlich kann es vorkommen, daß wenn die leute zu viel geld haben, keine kleinwagen mehr fahren wollen. Und logischer weise geht das damit einher, daß die leute billigstreichfett statt butter möchten. Weshalb eigentlich in der wunderbaren marktwirtschaft, wenn die »unersättlichen« bedürfnisse dann doch einmal gesättigt sind, nicht zufriedenheit und glück, sondern krise ist, wurde leider nie erklärt.

Tatsächlich sind die bedürfnisse der menschen durchaus maßvoll. Die breite mehrheit lebt nicht im luxus und hat eher den bescheidenen wunsch nach einem leben. Das maßlose bedürfnis findet sich auf der »wirtschaftsseite«, denn erst mit dem geld gibt es das maßlose bedürfnis, daß re-investiert wird, damit das geld mehr wird. Dabei geht es um kein harmloses tauschmittel, sondern kapital, das vorgeschossen wird, um gewinn abzuwerfen. Darüber nachzudenken oder gar kritik dran zu üben war unerwünscht.

Offensichtlich ging es auch in der alten Bundesrepublik nicht darum, daß schüler tatsachen lernen, sondern um ideologie.

Dienstag, 18. August 2015

Trostlos

Früher wurde gern behauptet, daß Kassel samstag nachts eher traurig sei.

Offenbar gilt das für dienstag morgen auch.

Montag, 17. August 2015

Donnerstag, 13. August 2015

Das innenministerium informiert

Pünktlich zum 13. august gibt es ein schönes abschreckungsvideo für balkanflüchlinge:

Mittwoch, 12. August 2015

Aktion gegen den herztod

In der stadt Gera haben die menschen offensichtlich humor. Eine initiative wirbt für den großen herztag. Und gleich daneben klebt als mahnung das bild eines bekanntermaßen seit jahrzehnten herztoten:

Dienstag, 11. August 2015

Под прикритие

Im grunde schaue ich nicht fern. Und schon gar keine serien. Sehr brutal, Osteuropäisch, sehenswert.

Montag, 10. August 2015

Foto am montag (171)

Flußbarsche (perca fluviatilis)

Samstag, 8. August 2015

Donnerstag, 6. August 2015

Widerlegtes bibelzitat

»Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr denn sie?«Matthäus 6.26
Anscheinend wollen die spatzen sich auf »den da oben« nicht verlassen. Auf meinem balkon haben sie sonnenblumen gesät. Mal sehen, ob sie auch ernten werden.

Dienstag, 4. August 2015

Die misere hat system: kapitalismus

Wer noch auf der suche nach einer spannenden urlabslektüre ist, sollte sich das buch anschauen, das die »Gruppen gegen Kapital und Nation« herausgegeben haben. Man muß es auch gar nicht mit in den urlaub nehmen, sondern kann es auch sehr gut zu hause lesen. Gleich am bildschirm oder auf e-bookreader oder gedruckt am badesee. In neun kapiteln wird in verständlicher sprache beschrieben, warum die kapitalistische wirtschaftsordnung der bedürfnisbefriedigung sehr vieler menschen entgegensteht.

Das buch kann hier in den gängigen e-bookformaten heruntergeladen werden. Auf der seite steht zwar, daß der download umsonst sei. Ich bin jedoch der auffassung, daß es kostenlos und keineswegs umsonst ist.

Wer lieber ein gedrucktes buch möchte, kann es auf der selben seite für 4€ inklusive porto und verpackung bestellen.

Montag, 3. August 2015

Foto am montag (170)

Humboldpinguin (Spheniscus humboldti)

Samstag, 1. August 2015

»Magische ansichten« von tieren und fahrzeugen

Vorhin habe ich zum ersten mal die »magische ansicht« bei »flickr« ausprobiert und habe dabei gelernt, daß eichhörnchen und kaninchen katzen sind. Das ist plausibel, schließlich ist eine katze auch ein »dachhase« und ein eichörnchen eine »eichkatze«. Damit gehören sie eindeutig in die gleiche kategorie.

Weshalb jedoch katze und vielfraß in wirklichkeit hunde sind, hat sich mir nicht erschlossen.

Richtig spannend wird es in der kategorie »fahrzeuge«. Unersetzlich schön finde ich, was alles als »zweirad« durchgeht:


Und ein zug ist trotzdem schon ein zug, auch wenn er noch gar nicht da ist.

Vielleicht sollte hier aber auch die theorie bestätigt werden, daß es bei der Berliner s-bahn unsichtbare fahrzeuge gibt, es in wirklichkeit niemals zu zugausfällen kommt, sondern immer alles planmäßig läuft und die leute die züge eben bloß nicht sehen.

Donnerstag, 30. Juli 2015

Paradox

Heute ist der »tag des zuspätkommens«.

Die bahn fuhr ausnahmsweise pünktlich.