Dienstag, 31. Dezember 2013

Guten Rutsch

In Berlin geht das jahr mit geradezu frühlingshaftem sonnenschein zu ende. An der »Bösen Brücke« blühen die zierkirschen.
Das ist jedoch nicht wahnsinnig ungewöhnlich, weil prunus subhierteilla »autumnalis«, auch als »bergkirsche« bezeichnet, eigentlich immer in der zeit von november bis februar blüht, nur meist fallen einem die kleinen blühten beim trüben winterwetter kaum auf.

Allen freunden und feinden des 1€blog wünsche ich einen guten start ins neue jahr.

Montag, 30. Dezember 2013

Foto am montag (87)

Heute gibt es etwas scharfes aus Kambodscha:

Chilli (capsicum)

Die streiks der Kambodschanischen textilarbeiter waren den öffentlich-rechtlichen medien kaum eine nachricht wert. Es ist ja so viel wichtigeres passiert.

Sonntag, 29. Dezember 2013

Offene geschmacklosigkeit

Heute ging es durch die medien, daß der rennfahrer Michael Schumacher beim skifahren verunglückt sei und jetzt im koma liege.

Das ist selbstverständlich für ihn persönlich und seine angehörigen eine furchtbare sache. Aber was geht MICH das an?

Wie viele millionen menschen habe ich mir nie einen skiurlaub leisten können und mir ist es vergleichsweise egal, wenn andere sich auf einen berg begeben, um runterzurutschen. Weshalb werde ich damit behelligt?

Bei dieser nachricht fielen mir die Ärzte ein…


Offener bücherschrank

Inzwischen lese ich eigentlich am liebsten eBooks: wohin auch immer ich gehe und mir im allerhinterletzten nest der bus vor der nase weggefahren ist. Ich habe meine handbibliothek dabei, so daß mir auch am langweiligsten provinzbahnhof selbst nach ende der ladenöffnungszeiten nie die wartezeit öde wird.

»Oh vergeblichkeit. Oh, vergänglichgeit. Oh, Du ohnmächtigste und schmachvollste zeit im leben eines volkes. Oh, zeit zwischen morgendämmern und öffnung der geschäfte. Wie viel graue strähnen hat sie zusätzlich in uns hineingeflochten?« Wenedikt Jerofejew

Ein offener bücherschrank funktioniert ohne jeden elektronischen schnikschnak zu jeder tageszeit. Man kann die bücher, die man ausgelesen hat, hineinstellen und nach belieben bücher, die man noch nicht kennt, mitnehmen. Im gegesatz zu einer herkömmlichen leihbibliothek gibt es weder öffnungszeiten, noch eine frist, in der man das entnommene buch zurückbringen muß. Wenn einem ein buch gefällt, muß man es überhaupt nicht wieder hergeben. Stattdessen gibt man die bücher her, die man nicht mehr braucht, über die sich andere aber durchaus freuen.

Offene bücherschränke sind eine kleine, nicht-kapitalistische nische, in der kein warenaustausch stattfindet. Jederzeit kann man nach bedarf etwas entnehmen. Und irgendwann, sofern man kann, etwas zurückgeben.


Donnerstag, 26. Dezember 2013

Worte eines weltfremden

»Wir möchten besonders in diesen weihnachtlichen stunden des friedens und des glanzes, daß es allen gut geht. […] Allen soll es in diesen tagen gutgehen […]. Haß und krieg zerstören das miteinander […] weihnachten jedoch stärkt die hoffnung danach in frieden und einklang mit unseren mitmenschen leben zu können.«
J. Gauck am 25. dezember 2013

Und nach diesen worten geht das geseier erst richtig los. Daß sich jedoch eine kapitalistisch organisierte weltwirtschaft mit einem leben in frieden und einklang mit seinem mitmenschen leider zur gänze ausschließen, möchte der herr freiheitsprediger selbstverständlich nicht registrieren.

Für viele menschen ist nicht einmal an weihnachten frieden sondern wie jeden tag überlebenskampf. Als ich am 25.12. um gegen ein uhr früh in den bahnhof Alexanderplatz ging, war dort einer mit einer putzmaschine zugange und entfernte graffiti. Also nichts mit »allgemeinem tag zum ausruhen, feiern, freunde und familie treffen«, sondern ein völlig normaler tag, an dem immer mehr menschen genau so arbeiten müssen, um zu überleben.

Da kann man noch so fromm wünschen und hoffen.








Mittwoch, 25. Dezember 2013

Weihnachtsanprache

Die weihnachtsansprache kommt in diesem jahr nicht vom bundesprediger, sondern aus dem volk. Farin Urlaub bedankt sich beim »lieben staat« fürs regiertwerden.




Das 1€blog bedankt sich ebenfalls und wünscht weiterhin schöne feiertage.

Montag, 23. Dezember 2013

Und wieder nur kaum vorstellbare gewalt und willkür im osten

Jetzt hat der Putin es getan. Er hat den verurteilten wirtschaftsverbrecher Chodorkowski amnestiert. Und weil er schon mal dabei war, hat er auch gleich die drei inhaftierten »pussy riots« laufen lassen.

Nur sei diese begnadigung für die gefangenen eine weitere demütigung, schreibt Stefan Kornelius in der »Süddeutschen«
Den »helden« Hans-Dietrich Genscher, bekanntermaßen ehemaliger außenminister der BRD, der offenbar nicht unschuldig an dieser entwürdigenden amnestie ist läßt der herr Kornelius natürlich außen vor.

Sofern es tatsächlich derart demütigend ist, von präsident Putin begnadigt zu werden, könnten sie sich als echte oppositionelle dem auch verweigern, im knast bleiben und meinetwegen die herren Genscher und Kornelius mitnehmen.

Zum glück gibt es in Deutschland kaum eine staatsgewalt. Bei Klaus Baum fand ich diesen link. Hier erzählt eine anwohnerin der Juliusstraße in Hamburg, was sie bei der demo für die »Rote Flora« am 21. dezember gesehen hat.

Das kommt in den mainstream-medien nicht vor. Wer ein blog betreibt, bei vk, google+ oder facebook ist, möge bitte weiterverbreiten, was die mainstream-medien verschweigen.

Falls das bei sich in html jemand einbinden möchte, der anklickbare link geht beispielsweise so:

<a href="http://www.freie-radios.net/60891" target="_blank">Augenzeugenbericht zur Demo in Hamburg</a>

Weil man das heute dazu schreiben sollte: dies ist AUSDRÜCKLICH KEIN aufruf zur gewalt gegen polizisten.

Es hat keinen sinn, steine oder sonstwas gegen die zu schmeißen. Vielmehr sollte man versuchen zu erörtern, was die staatsgewalt mit den menschen anstellt und was man von der staatsgewalt halten sollte.

Wo es mit der SPD hingeht…

… steht im januarheft der Titanic

Foto am montag (86)

Kurz vor weihnachten ein symbol des friedens:

Ringeltaube (columba palumbus)

Sonntag, 22. Dezember 2013

Rösler auf der Restrampe

Ex-wirtschaftsminister in die Schweiz entsorgt. Röslers »anschlußverwertung« findet in der Genf beim Weltwirtschaftsforum statt.

Klaus Schwab, gründer des weltwirtschaftsforums sagte: »Für mich war es weniger wichtig, dass er FDP-Chef oder Wirtschaftsminister war, sondern wichtig war die Frage: Bringt er die menschlichen und beruflichen Fähigkeiten mit, diese wichtige Funktion im Weltwirtschaftsforum auszuüben.«

Mechthild Mühlstein, gründer des 1€blog sagt: »wenn ihr solche nulpen brauchen könnt, gern. Wir haben hier in Deutschland noch mehr davon.«

Ein wenig mitgefühl habe ich schon mit den Schweizern, daß sie ihn jetzt ertragen müssen.

Aber ihr hättet ihn ja nicht nehmen gemußt!

Freitag, 20. Dezember 2013

Ein leider immer noch gültiges Zitat

In »Kapital, Band 3« Seite 421 schrieb Karl Marx folgendes:
Die Arbeit der Leitung und Oberaufsicht, soweit sie nicht eine besondre, aus der Natur aller kombinierten gesellschaftlichen Arbeit hervorgehende Funktion ist, sondern aus dem Gegensatz zwischen dem Eigentümer der Produktionsmittel und dem Eigentümer der bloßen Arbeitskraft entspringt – sei es nun, daß die letztere mit dem Arbeiter selbst gekauft wird wie im Sklavensystem, oder daß der Arbeiter selbst seine Arbeitskraft verkauft und der Produktionsprozeß daher zugleich als der Konsumtionsprozeß seiner Arbeit durch das Kapital erscheint –, diese aus der Knechtschaft des unmittelbaren Produzenten entspringende Funktion ist oft genug zum Rechtfertigungsgrund dieses Verhältnisses selbst gemacht, und die Exploitation, die Aneignung fremder unbezahlter Arbeit ist ebensooft als der dem Eigentümer des Kapitals gebührende Arbeitslohn dargestellt worden. Aber nie besser als von einem Verteidiger der Sklaverei in den Vereinigten Staaten, von einem Advokaten O’Conor auf einem Meeting zu New York, 19. Dez. 1859, unter dem Panier: »Gerechtigkeit für den Süden.«

»Now, gentlemen [ Nun, meine Herren]«, sagte er unter großem Applaus, »die Natur selbst hat den Neger zu dieser Knechtschaftslage bestimmt. Er hat die Stärke und ist kräftig zur Arbeit; aber die Natur, die ihm diese Stärke gab, verweigerte ihm sowohl den Verstand zum Regieren, wie den Willen zur Arbeit.« (Beifall.) »Beide sind ihm verweigert! Und dieselbe Natur, die ihm den Willen zur Arbeit vorenthielt, gab ihm einen Herrn, diesen Willen zu erzwingen und ihn in dem Klima, wofür er geschaffen, zu einem nützlichen Diener zu machen, sowohl für sich selbst, wie für den Herrn, der ihn regiert. Ich behaupte, daß es keine Ungerechtigkeit ist, den Neger in der Lage zu lassen, worin die Natur ihn gestellt hat; ihm einen Herrn zu geben, der ihn regiert; und man beraubt ihn keines seiner Rechte, wenn man ihn zwingt, dafür auch wieder zu arbeiten und seinem Herrn eine gerechte Entschädigung zu liefern für die Arbeit und Talente, die er anwendet, um ihn zu regieren und ihn für sich selbst und für die Gesellschaft nützlich zu machen.«
[New York Tribune, 20. Dez. 1859, S. 5]

Nun muß auch der Lohnarbeiter wie der Sklave einen Herrn haben, um ihn arbeiten zu machen und ihn zu regieren. Und dies Herrschafts- und Knechtschaftsverhältnis vorausgesetzt, ist es in der Ordnung, daß der Lohnarbeiter gezwungen wird, seinen eignen Arbeitslohn zu produzieren und obendrein den Aufsichtslohn, eine Kompensation für die Arbeit der Herrschaft und Oberaufsicht über ihn, »und seinem Herrn eine gerechte Entschädigung zu liefern für die Arbeit und Talente, die er anwendet, um ihn zu regieren und ihn für sich und für die Gesellschaft nützlich zu machen«.
Fast könnte man meinen, daß der alte Marx schon den Sarrazin gekannt hätte. Hier hat er analysiert, daß die »minderwertigkeit« bestimmter menschen biologisch begründet wird. Daß die verfechter der sklaverei, einfach behaupten, die menschen mit der helleren haut von der natur zur herrschaft über die dunkelhäutigen bestimmt wären, weil die dunklen zwar mit kraft, jedoch nicht gerade mit verstand gesegnet seien. Genau so argumentieren die sarrazyniker, wenn sie zu protokoll geben, es sei genetisch bedingt, daß kinder von h4empfängern oder muslimen es nie zu was bringen könnten.

Rassismus ist kein problem der hautfarbe. Rassismus ist ein problem der klassenfrage.

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Zum glück nie gewalt in Europa, sondern bloß im osten


Wer in den letzen wochen die nachrichten über die Ukraine in den öffentlich-rechtlichen medien verfolgt hat, wird festgestellt haben, daß darüber sehr viel berichtet wird.

Mir ist dazu aufgefallen, daß, wie in anderen fällen auch, fortwährend berichtet wird, ohne das geringste darüber auszusagen. Ständig sieht man bilder, daß die »opositionellen« auf dem Maidan in der kälte ausharren und böse »staatsgewalt« anrollt und zelte und barrikaden plattmacht. Und publikumsliebling Vitali Klitschko von der partei »faustschlag« darf dann äußern, daß er »das beste« für die Ukraine wolle, also »reformen« im land. Der redet von »guter zukunft und arbeitsplätzen für alle«. Was auch immer das heißen soll.

Was er vorhat und wessen interessen er vertritt kommt nicht zur sprache. Auch nicht, daß seine partei von der Konrad-Adenauer-Stiftung tatkräftig unterstützt wird und trotz der finanziellen hilfe aus dem westen die wahl verloren hat. Ebensowenig wird erwähnt, daß diese partei, gemeinsam mit der partei Timoschenkos, »vaterland«, die von der FDP unterstützt wird, mit der partei »freiheit« kooperiert, die mit der NPD zusammenarbeitet und kollaborateure des NS-regimes, denen vorgeworfen wird, für das massaker von Lemberg, bei dem 7000 menschen ermordet wurden, verantwortlich zu sein, als »volkshelden« feiert.

Alles, was man sich merken soll, ist, daß opposition »gut« und regierung »böse« sei. Schließlich vertrete die regierung die interessen »der oligarchen«. Daß Timoschenko ihrerseits oligarchin ist, die nicht allein aus purer bosheit, sondern ihrer geschäftspraktiken wegen einsitzt, soll nicht weiter stören. Auch nicht, daß Klitschko seinerseits mit seinem politischen engagement ebenfalls geschäftliche interessen verfolgen dürfte.

US außenminister John Kerry hat anfang dezember gesagt, »daß übermäßige gewalt« keinen platz in einem mondernen Europäischen staat habe. Somit gehören Deutschland und Italien für ihn offensichtlich für ihn nicht zu Europa - und modern sind diese staaten schon gar nicht - anders ist es wohl kaum zu erklären, weshalb das brutale vorgehen gegen demonstranten in Genua oder Heiligendamm keine sanktionen der USA nach sich zog.

Gewalt wird stets als solche instrumentalisiert, wenn sie sich gegen die gewalt der westlichen kapitalinteressen wendet.

Montag, 16. Dezember 2013

Foto am montag (85)

Heute gibt es zwei fotos vom schwarzspecht (dryocopus martius) - meine beiden ersten, die binnen einer sekunde entstanden. Schwarzspechte gehören zu den beeindruckend großen vögeln, die man in Berliner wäldern beobachten kann.

Allerdings meist eher durch zufall oder sehr viel geduld zu sehen. In diesem fall handelt es sich übrigens um »frau specht«.

Schwarzspecht

Schwarzspecht

Sonntag, 15. Dezember 2013

Petition 46483

Noch drei tage kann man die petition zur abschaffung der sanktionen und leistungsbeschränkungen mitzeichnen.

Es fehlen noch rund 4000 unterschriften.

Leider bewirken petitionen meist nicht viel. Es hilft nichts, einfach nur seinen namen unter einen text zu schreiben, das interessiert niemanden. Allerdings könnte es für A. Nahles und ihren staatssekretär Asmussen von anfang an ungemütlich werden, wenn arbeitnehmer und arbeitslose sich solidarisieren und signalisieren, daß sie sich die zumutungen der letzten jahre nicht mehr gefallen lassen wollen.

Diese petition wird die probleme, die der kapitalistisch organisierte arbeitsmarkt mit sich bringt, nicht lösen. Sie könnte jedoch ein anfang sein, als arbeitnehmer oder arbeitsloser endlich wieder bessere lebensbedingungen zu fordern.

Druck auf arbeitslose auszuüben, hat noch nie auch nur einen einzigen arbeitsplatz geschaffen.

Freitag, 13. Dezember 2013

Ach!

Ach, noch in der letzten Stunde
werde ich verbindlich sein.
Klopft der Tod an meine Türe,
ruf ich geschwind: Herein!

Woran soll es gehn? Ans Sterben?
Hab ich zwar noch nie gemacht,
doch wir werd’n das Kind schon schaukeln —
na, das wäre ja gelacht!

Interessant so eine Sanduhr!
Ja, die halt ich gern mal fest.
Ach – und das ist Ihre Sense?
Und die gibt mir dann den Rest?

Wohin soll ich mich jetzt wenden?
Links? Von Ihnen aus gesehn?
Ach, von mir aus! Bis zur Grube?
Und wie soll es weitergehn?

Ja, die Uhr ist abgelaufen.
Wollen Sie die jetzt zurück?
Gibts die irgendwo zu kaufen?
Ein so ausgefall’nes Stück

Findet man nicht alle Tage,
womit ich nur sagen will
— ach! Ich soll hier nichts mehr sagen?
Geht in Ordnung! Bin schon

Robert Gernhardt
13. dezember 1937 bis 30. juni 2006

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Fables of Faubus

In den letzen tagen wurde viel über die arpartheit und den rassismus in Südafrika gesagt und geschrieben. In sogenannt »zivilisierten« ländern ist das leider auch nicht lange her - und bis heute nicht überwunden.

Zur erinnerung daran ein stück von Charles Mingus:


Mittwoch, 11. Dezember 2013

Unternehmerparadies

Was fordern eigentlich menschen, die ein bedingungsloses grundeinkommen wollen?

Zu dieser frage gibt es einen neuen artikel von Christoph Butterwegge. Zwar teile ich seine bedenken, die »gerechtigkeitsdefizite« oder finanzierbarkeit betreffend, überhaupt nicht. Jedoch gibt er zu bedenken, was die einführung des BGE bedeuten würde, nämlich das ende des wohlfahrtsstaates.

Keine »erlösung der armen«, sonder eher »befreiung der reichen«. Sehr lesenswerter artikel.

Dienstag, 10. Dezember 2013

Nobelpreis für Frieden

Wer sich schon immer gefragt hat, warum manch einer den »Friedensnobelpreis« erhält, obgleich es kaum erklärbar ist, wie der dazu kommt, dem sei der artikel »Lob für Bündnistreue« in der jw empfohlen.

Interessant und aufschlußreich.

Montag, 9. Dezember 2013

Foto am montag (84)

Europäische sumpfschildkröte (Emys orbicularis)

Europäische Sumpfschildkröte

Samstag, 7. Dezember 2013

Die gute nachricht

Über parteien kann man eigentlich nichts gutes schreiben. Gerade jetzt, schließlich darf man sich auf weitere wohltaten sozialdemokratischer politik freuen, sofern die SPDmitglieder nicht »nein« zum koalitionsvertrag sagen.

Hoffnung macht derzeit allein die entwicklung meiner lieblingspartei. Wie die FAZ berichtete, sind einige landesverbände der AfD derart zerstritten, daß sie nicht einmal im stande waren, einen vorstand zu wählen.

Das muß kaum wundern, bei einer partei mit einem programm, das ausschließlich aus luftblasen besteht, die jeder nach nach seinen eigenen vorstellungen auslegt.

Schön ist’s, wenn dieser rechtsdebile haufen sich einfach selbst in die restmülltonne der parteiengeschichte entsorgt.

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Mandela

Der bürgerrechtler und spätere präsident Südafrikas verstarb heute im alter von 95 jahren.

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Falsch und nicht totzukriegen: totalitarismustheorie

Die politische welt sei ein hufeisen, denken politisch abergläubische menschen. Doch bringe es nicht, wie »normale« abergläubische menschen über hufeisen denken, glück, sondern an beiden enden extreme, linke wie rechte.

Und diese hätten, zumal bei einem ordentlichen hufeisen die enden einander zugebogen sind, ähnliche weltanschauungen. Und die könne man entweder gar nicht oder gar nicht einfach voneinander unterscheiden.

Hilfreich ist es, sich die merkmale der beiden »fast identischen« anzuschauen:

Die merkmale des faschismus sind die verabsolutierung des nationalen interesses und die verherrlichung der geschichte des eigenen volkes, mythisierung der volksgemeinschaft, aus der die feindschaft gegenüber minderheiten resultiert, befürwortung des krieges, aktion und recht des stärkeren, führerprinzip und streben nach dem totalen staat.

Faschisten beklagen den schwachen staat, weshalb sie alle menschen, die nach ihrer auffassung zum volk des staates gehören, unabhängig von ihrer klassenzugehörigkeit in den dienst für das unterstellte »gemeinsame interesse« nehmen: den nationalen staat voranbringen.

Hierbei entdecken sie menschen, die dabei störend sind: historisch waren es die juden, die sie als »parasit im volkskörper« wahrnahmen und die schuld an der schlechten lage der nation sein sollten, heute sind es »die ausländer«, die angeblich den staat ausplünderten und damit für dessen schwäche verantwortlich wären.

Aber nicht nur die werden als schädlich für das »gemeinsame, große ganze« betrachtet. Als schädlich gelten natürlich auch gewerkschafter, sozialisten, anarchisten, sozialdemokraten und kommunisten, weil sie nicht der »gemeinsamen sache« dienen und sich unterordnen wollen, sondern für die interessen ihrer klasse eintreten. Und das schädige die interessen der nation. Oder homosexuelle, weil sie sich dem ziel, ein »gesundes volk zu züchten« einfach verweigern. Behinderte, »zigeuner« oder arbeitsscheue gelten ebenfalls als »schädlich«, weil sie dem ideal, des ordentlichen und tüchtigen volkskörpers nicht entsprechen.

Die wirtschaft wird nicht sozialisiert, sondern, ähnlich wie der gesamte staat nach dem »führerprinzip« streng hierarchisch organisiert.

Das ausbeutende kapital bleibt bestehen.

Kommunisten haben keinesfalls »irgendwie ähnliche ziele«. Kommunisten wollen die nationalstaatlichkeit überwinden. Es soll nicht mehr geherrscht, sondern nur noch verwaltet werden. Die produktionsmittel werden vergesellschaftet, es wird nicht mehr für einen markt, sondern für die bedürfnisse der menschen produziert. Der grundsatz »jeder nach seinen fähigkeiten, jedem nach seinen bedürfnissen« soll gelten.

Der realsozialimus, den es gab, wurde als »vorstufe auf dem weg zum kommunismus« betrachtet. Die weltrevolution blieb aus. So wurde aus der »diktatur des proletariats« die »diktatur der partei«, um die ziele der revolution wenigstens in einem land zu verteidigen. Die ziele des realsozialistischen staates (später der realsozialistischen staatengemeinschaft) waren und blieben jedoch andere als die der faschistischen staaten.

Sozialismus oder kommunismus und faschismus sind keinesfalls einander zum verwechseln ähnliche systeme, nur unter anderem vorzeichen, sondern gegensätze, die einander ausschließen.

Gern wird als gemeinsamkeit der realsozialisten und der faschisten die möglichst flächendeckende überwachung aufgeführt. Da sollte einem auffallen, daß bürgerliche demokratien ebenfalls das bedürfnis haben, ihre bürger auszuhorchen, um gewißheit darüber zu haben, daß die »brave untertanen« sind. Und das nicht erst seit den enthüllungen des Edward Snowden. Wenn man die systeme vergleicht, fällt einem auf, daß die bürgerliche demokratie durchaus gemeinsamkeiten mit dem faschismus hat.

Aber das war hier nicht thema.

Dienstag, 3. Dezember 2013

Lebensmittelpreise steigen schneller als inflation

Laut tagesschaubericht stiegen die verbraucherpreise für lebensmittel von oktober 2011 bis oktober 2013 um 7,6 %, während die inflationsrate bei 3,3 % lag.

Mein persönlicher eindruck ist allerdings ein völlig anderer, nämlich daß lebensnotwendiges nicht innerhalb der vergangenen zwei jahre um nicht einmal 8 % teurer geworden wäre, sondern daß sich die preise innerhalb des vergangenen jahres teilweise verdoppelt haben.

Der preis für kartoffeln mag ein extrembeispiel sein. Allerdings geht es hier nicht um luxus, sondern um ein grundnahrungsmittel. Vergangenes jahr zur haupterntezeit kostete das kilo zwischen 20 und 22 cent, wenn man einen sack von 5 oder 10 kilo kaufte. In diesem jahr war so ein vorratssack nicht unter 45 cent das kilo zu haben. Oft waren die großen kartoffelsäcke einfach auf 7,5 kilo reduziert, um die preissteigerung ein wenig zu kaschieren.

Aber man darf sich trösten: die Deutschen geben nicht einmal 12 % ihres einkommens für lebensmittel aus. Die niedriglöhner und arbeitslosen, die ihr gesamtes geld verfressen, sind halt undiszipliniert. Im gegensatz zu den spitzenverdienern, die nicht mal 0,1 % ihres einkommens benötigen, um sich vollzufressen.

Niedriglöhner und arbeitslose sind eben maßlose menschen.

Montag, 2. Dezember 2013

Dr. Murkes gesammeltes Schweigen

Die verfilmung einer satire von Heinrich Böll aus dem jahr 1963, in der hauptrolle Dieter Hildebrandt.


Foto am montag (83)

KernbeißerEin kernbeißer (coccothraustes coccothraustes)

Sonntag, 1. Dezember 2013

Kalender 1913 - Dezember


Nun teilt der gute Nikolaus
die schönen Weihnachtsgaben aus.
Das arme Kind hat sie gemacht,
dem reichen werden sie gebracht.
Erich Mühsam