Dienstag, 28. Februar 2012

An alle, die mir »geschäftlich« schreiben


Bitte spart Eure zeit für sinnvollere tätigkeiten. Ich werde nicht antworten!

Leider finde ich meist nicht einmal zeit, persönliche mails zu beantworten. Und das, obwohl mir das wichtig wäre.

Dies ist ein politisches privatblog. Zu nicht kommerziellen zwecken darf man sämtliche texte, die einem gefallen, im vollzitat mit nach hause nehmen, quellenangabe ist eine gute idee. Auch verlinkung von texten ist erlaubt und erwünscht.

In einer gesellschaft, in der man alles kaufen kann - und eben auch kaufen muß - ist es freilich unsinn, etwas »einfach so« zu tun. Ohne, daß irgendwas ver- oder gekauft wird.

Ich bin kein idealist, der denkt, man solle auf die materiellen wohltaten verzichten und asketisch leben. Meine texte sind nicht zum geldverdienen gedacht.

In meinem blog kann man weder gegen geld noch gute worte werbebanner platzieren. Sieht man hier etwas werbebannerähnliches, dann, weil ich das für angemessen halte. Kostenlos.

Auch wenn die meisten mails nur persönliche beschimpfungen enthalten: Damit kann ich leben. 

Hotel Amerika


In ihrem 1930 erschienenen sozialkritischen roman »Hotel Amerika« beschreibt Maria Leitner, was in der realität vom »Amerikanischen Traum« übrig bleibt. Am beispiel eines New Yorker luxushotels zeigt sie die verwerfungen der US-amerikanischen gesellschaft auf. Von jenen, die es sich leisten können, in diesem hotel quartier zu nehmen, über die, die im hintergrund für diesen luxus arbeiten müssen, bis hin zu denen, die keine arbeit bekommen und in elendsunterkünften ihr dasein fristen müssen.

Maria Leitner war mitte der 20er jahre als jounalistin durch die USA und lateinamerika gereist. Sie hat in dieser zeit dort aber nicht nur arbeiter und arbeiterinnen nach ihren arbeits- und lebensbedingungen befragt, sondern selbst dort als arbeiterin oder dienstmädchen gearbeitet.

Hier kann man den gesamten roman kostenlos lesen oder für einen e-book-reader herunterladen. Die rahmenhandlung ist an sich relativ uninteressant - spannend daran ist, etwas darüber zu erfahren, wie die einfachen leute in den USA damals gelebt haben.

Spannend ist auch der vergleich mit den lebensbedingungen heute. Man stellt fest, daß 80 jahre fortschritt für die »normalen« leute nichts gebracht haben - und für die wirklich armen erst recht nichts.

Wer zeit hat und ein bißchen englisch versteht, sollte sich zum selben thema diese BBC reportage ansehen, sie dauert knapp eine halbe stunde (herzlichen dank an meine allerfleißigste kommentatorin Nadja, die mich auf diesen film aufmerksam machte).



An einer stelle sagt ein herr in einem anzug, die armen in den USA wären gar nicht arm, weil die angeblich häufig sogar über breitformatflachbildschirmfernseher verfügten, was in der sogenannt dritten welt keiner hat. Das zeigt doch allerhöchstens, wie bescheuert die verhältnisse in diesem besten und reichsten aller staaten sind: Die leute verlieren wegen der gesetze ihr dach über dem kopf und müssen im zelt leben, obwohl das haus, das sie bewohnten, hinterher leersteht und verfällt.

Sie haben ohne wohltätigkeitsspenden nichts zu beißen, sind aber angeblich keinesfalls »arm«, weil sie sich irgendetwas aus ihrer bürgerlichen existenz gerettet haben.

Man ist doch nicht reich, weil man einen computer, eine glotze oder ein auto hat, die man in anderen ländern oder anderen zeiten nie bekommen hätte. Arm ist man, wenn man seine alltäglichen bedürfnisse nicht befriedigen kann.

Weltweit leben mehr als 300 millionen kinder in slums.


Sonntag, 26. Februar 2012

Hungerkralle


Damit es nicht in vergessenheit gerate, wie das mit dem hunger ist, stellte man vor gut einem halben jahrhundert in Berlin ein denkmal auf.

Es stellt eine gabel dar, eine leere, wohlgemerkt. Eine dreizinkige kuchengabel - sonst könnte man in ermangelung von brot die option des kuchenessens glatt vergessen.

Um darzustellen, was dem volk an konsumgütern und essen in dieser wohlstandgesellschaft tatsächlich zusteht, hat der künstler neben dem eigentlichen monument zwei in einander verkeilte einkaufswagen aufgestellt (sichtbar hier am rechten bildrand). So wie sie da stehen, kann man nichts in sie hineinlegen.

Also genau das, was der mehrheit vergönnt ist.

Montag, 20. Februar 2012

Präsident der arschgeigen

Noch nie habe ich das bedürfnis nach einem staatsoberhaupt empfunden. Ich benötige niemanden als präsidenten - und erst recht nicht diesen ekelhaften pfaffen Gauck.

So etwas widerwärtiges soll hier im staate etwas zu sagen bekommen. Dies sarrazynistische stück mist  ist auf ganzer linie abzulehnen!

Samstag, 11. Februar 2012

Wer oder was mag eigentlich die FDP?

Aufschluß darüber gibt dies kleine video:


Wirtschaftsminister Phillip Rösler soll bekennender fan von Udo Jürgens sein. Die kanzlerin unserer herzen, die zwar nicht in der FDP ist, auch - und ich beginne zu ahnen warum:



Der schlagerstar beflügelt offenbar mit uraltkamellen das wunschdenken unserer politiker. Wobei herr Jürgens tatsächlich noch eine spur realitätsbezug hatte. Bei unserer geliebten kanzlerin und ihrem wirtschaftsminister bin ich mir nicht sicher. Oder eben zu sicher.

Donnerstag, 9. Februar 2012

Bereit zum kentern: neoliberale soße mit teilweise braunen einsprengseln - 6. transparenz in verwaltung und politik


Fortsetzung - wer die bisherigen artikel noch nicht gelesen hat, findet sie hier:  vorwort , kapitel 1: mehr demokratie wagen und kapitel 2 gesellschaftliche teilhabekapitel 3 bildung, kapitel 4 wissenschaft, kapitel 5 kunst und kultur



Da gibt sich eine partei vor, sie wolle etwas anderes sein, als das bisher dagewesene - und was tun diese schaukelstuhlpiraten?

Sie schreien nach verwaltung. 

»E-government« - denen fällt nicht ein mal ein deutsches wort dafür ein - soll die allgemeine registrierung schöner machen. Man darf dem amt auf digitalem wege arbeit abnehmen, frei nach dem prinzip »unterstütze Deine polizei, verprügel Dich selbst«. Etwas anderes bedeutet es nicht, wenn man bequem von zu hause aus die eigenen daten auf dem amtsserver einpflegt.

Das ist kein service, sondern die abwesenheit desselbigen!

Transparenz und der schutz personenbezogener daten passen nicht zusammen.

Transparenz bedeutet so etwas wie hier in SPON  beschrieben: In einem netzwerk sollen mitarbeiterdaten, die dann auch bewertet werden können, für andere unternehmer sichtbar sein. Das bedeutet, daß ein mitarbeiter, der eine aufgabe mal nicht zur vollsten zufriedenheit gelöst hat, oder vielleicht nur mal etwas gesagt hat, das anderen nicht in den kram paßt, schlecht bewertet wird.
Er bekommt dann keine aufträge mehr und wird entlassen - seine daten sind im internet bekannt, somit ist er den möglichen anderen »arbeitgebern« bekannt - und bekommt nie wieder eine bezahlte arbeitsstelle.

Eine weitere schönheit der transparenz ist hier beschrieben.

Die piraten haben ein etwas merkwürdiges bild davon, was mit den (persönlichen) daten passiert, wenn sie erstmal irgendwo erfaßt sind.

Die piraten glauben , daß man eine »gute« demokratie daran erkennen könne, daß die sogenannten »bürger«, wer auch immer das sein soll, sich »frei« informieren könnten. Ich glaube das nicht. Vielleicht könnte man so etwas wie eine »demokratie« daran erkennen, daß sie herrschaftsfrei wäre.

Am system ändert es nichts, wenn die piraten ein paar gesponsorte philharmoniebesuche ausschlagen. 

Das ist doch lächerlich!

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demnächst geht es weiter mit dem schönen thema »religion«

Freitag, 3. Februar 2012

Rechts = Links



Es langweilt, wenn geschichtsrevisionistische, verknöcherte alte weiber versuchen, gleichungen aufzustellen.

So ist es keine gute idee, sich gedanken über die auflösung einer gleichung zu machen, die nach den booleschen gesetzen nur falsch sein kann.

Es ist verständlich, daß linke sich über so etwas aufregen. Schließlich waren es linke, die zur hitlerzeit verfolgt, eingesperrt und ermordet wurden, weil sie der totalen ausbeutung der arbeiterklasse (und daran war nichts sozialistisch!) im wege standen. In der adenauerzeit waren es schnell wieder die linken, die eingesperrt wurden, in der brandtzeit hagelte es berufsverbote und heute werden sie als staatsfeinde überwacht, während die alten und neuen mörder unter der obhut des staates tun konnten und können, was hier als recht gilt.

Laut tagesschau.de soll der LINKSparteichef Klaus Ernst auf facebook geäußert haben, daß frau Steinbach nicht »in die reihe der demokraten« gehöre.

Lieber Klaus, das kann doch wohl nicht Ihr ernst sein! Wo gehört die tante denn sonst hin? In einer reihe, die aus »lupenreinen demokraten« wie Globke oder F.J. Strauß besteht?