Montag, 31. Dezember 2018

Foto am montag (348)

Die eichkatze plündert den tannenbaum.

Die redaktion des 1€blog wünscht einen guten rutsch ins neue jahr.

Montag, 24. Dezember 2018

Foto am montag (347)

Das eselchen auf dem bild guckt fast so begeistert wie ich derzeit. Schöne feiertage für alle!

Samstag, 22. Dezember 2018

Gesundheitsgefährdung durch weihnachtsmusik


Laut einer pressemitteilung der gewerkschaft verdi ist die dauerbeschallung mit weihnachtsmusik gesundheitsschädlich.
Zitat:»...die stundenlange Dauerbeschallung mit zu lauter Weihnachtsmusik hat gesundheitliche Folgen, von Bluthochdruck über negativen Stress bis zur Erhöhung der Herzfrequenz. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen nimmt dadurch um 20 Prozent zu...«
Das habe ich schon immer gewußt. Dies dauergedudel kann nicht gesund sein. Allerdings, so verdi, gelte es ganzjährig für jede art von beschallung, daß zimmerlautstärke einzuhalten sei.

Da wirft sich die frage auf, wie sich das z.b. für orchestermusiker durchsetzen läßt.

Dienstag, 18. Dezember 2018

Mittwoch, 12. Dezember 2018

Donnerstag, 6. Dezember 2018

Verkehrtes verständnis

Schäbig wird es, wenn selbsternannte »experten« verständnis für bestimmte bevölkerungsgruppen äußern, dann aber doch wieder bloß gängige klischees bedienen. Wie beispielsweise letztens mal wieder Ilka Bessin besser bekannt als »Cindy aus Marzahn«.
Zitat Ilka Bessin:»Um 14 Uhr bin ich aufgewacht, dann habe ich „Vera am Mittag“ geguckt, obwohl ich das schon aus der Nacht davor kannte. Es lief ja nichts anderes.«
Wenn sie das so erzählt, will ich ihr das schon glauben. Aber ein bißchen stutzig macht mich das schon. Zwar schaue ich wenig fernsehen, was daran liegt, daß ich noch nie im leben einen fernseher besessen habe, jedoch kann ich mich noch genau daran erinnern, daß es in der zeit von 2001 bis 2003, was die zeit von Bessins arbeitslosigkeit gewesen sein soll, in Berlin andere fernsehsender gab als nur Sat1.

Und dann kommen mir ganz traurige gedanken, wie frau Bessin in ihrer einraumwohnung in der achtzehnten etage im plattenbau in Marzahn vor einem Junostfernseher hockte, der nur Sat1 und DDR2 kann - und letzterer sender ist bekanntermaßen mit der DDR untergegangen. Aber wahrscheinlich wird sie dabei wenigstens nicht gefroren haben.

Trotzdem sagt sie bloß die halbe wahrheit. Sie hat hat doch auch noch etwas anderes gemacht. Sie hat sich in der zeit ihre bühnenfigur ausgedacht, sie hatte sehr viel glück und hat es damit bis ins fernsehen geschafft. Andere arbeitslose denken sich auch etwas aus, womit sie ihre zeit verbringen, nur häufig leider mit geringem erfolg. Und dann werden sie von einer, die verständnis heuchelt, einerseits blöde angekumpelt, so von wegen daß man ihnen selbstbewußtsein geben müsse und auf der anderen seite doch wieder als faule säcke verlacht, die schon um 14 uhr in der frühe aufstehen. Und das ist eine art von »verständnis«, die ganz bestimmt niemand braucht.

Montag, 3. Dezember 2018

Foto am montag (344)

Haubentaucher (leider gerade abgetaucht)

Samstag, 1. Dezember 2018

Des Merzen menschliche seite

Das junge, frische gesicht der CDU, stolze 16 monate jünger als das alte abgewrackte Merkel, hat für empörung gesorgt, weil es sich als millionenverdiener in der mittelschicht verortet.

Dabei ist das alles doch so klar: laut der letzten erhebung gibt es genau 18.999 einkommensmillionäre - die sind abjezählt - und rund 82 millionen - die sind nicht so jenau abjezählt - einwohner in diesem land. Friedrich Merz ist davon überzeugt, daß er zur mittelschicht gehöre, weil man schließlich mit (zitat) »Fleiß, Disziplin, Anstand, Respekt« zu einem millionengehalt kommen könne. Es gibt keinen grund sich da drüber aufzuregen. Er sagt einfach, was er über die leute hierzulande denkt »Eure armut kotzt mich an«. Wer bloß einkommensreich ist und nur ein nettoäquivalenzeinkommen von über 43.840€ ist ja bloß ein fauler sack, der sich nicht genug angestrengt hat! Sonst wäre er schließlich da, wo Merz die »mittelschicht« aus gutverdienenden, anständigen menschen sieht.

Er hat zur genüge klargemacht, was er von armen leuten hält.  Bildung sei nichts selbstverständliches. H4empfänger wissen das doch schon längst. Für bildung ist im h4regelsatz nämlich ein € und ein cent vorgesehen. Lange habe ich gerätselt, was man davon wohl kaufen soll. Inzwischen bin ich schlauer, weil ich nämlich weiß, was man damit anfangen soll. Neulich war ich auf einem büchertrödel, wo ich für nur fünfzig cent eine recht hübsche ausgabe des Manifests der Kommunistischen Partei erworben habe. Man muß also keineswegs dumm bleiben, sondern bekommt vom regelsatz also zumindest theoretisch zwei kommunistische manifeste und einen cent, den man behalten darf. Nach nur fünfzig monaten arbeitslosigkeit und des eisernen sparens bekommt man sogar noch ein drittes manifest dazu. Das ist doch was.

Über das elterngeld sagte er 2010 folgendes: »Von den ersten 200 000 Anträgen auf Elterngeld kamen neun Prozent von berufstätigen Frauen, 54 Prozent von Hartz-IV-Empfängern. Die haben damit Einkünfte über denen arbeitender Geringverdiener.« Mit diesen zahlen kann man überhaupt nichts anfangen, wenn man nicht weiß, wie viele der antragsberechtigten berufstätig waren, hausfrauen oder h4empfängerinnen. Und außerdem müssen h4empfängerinnen alles beantragen, was geht, weil das jobcenter so nämlich kosten abwälzt. Da ist halt nichts mit »einkünften über denen der geringverdiener«, weil die nämlich alles fein säuberlich vom alg abgezogen kriegen. Der Merz ist dermaßen vor die muffe gepufft, daß man ihn schon fast nicht mehr ernst nehmen könnte, wenn er dann nicht einfluß hätte. Das problem der arbeitslosen ist schließlich das viele geld, das ihnen im laufe ihres gesamten lebens hinterhergeworfen wird.

»Wenn ich ‚Oberklasse‘ oder ‚Oberschicht‘ höre, denke ich an Menschen, die viel Geld oder eine Firma geerbt haben und damit ihr Leben genießen.«  Als wäre es nicht völlig wumpe, wo die patte herkommt. Aber wenn er nicht wenigstens sein leben genießen kann, dann ist er nicht bloß ein geldsack, sondern obendrein ein vollkoffer. Er kann ja nicht einmal auf seinen eigenen kram aufpassen, ohne irgendwas zu verlieren. Die geschichte mit den obdachlosen, die sein laptop gefunden haben und zum dank ein probeexemplar seines buches »Nur wer sich ändert, wird bestehen« bekamen, spricht auch für sich. Obdachlosen gibt man kein geld, denn wenn sie damit umgehen könnten, hätten sie schließlich welches. Stattdessen verfressen und versaufen sie es.

»Man nehme sein Geschmier. Zum Arschwisch knülle man das Papier zum Dienst der Hinterseiten« wußte dereinst schon Georg Heym. Gern wäre ich mal buchhalter bei der klopapierfabrik WEPA, bei der herr Merz im aufsichtsrat sitzt. Wenn herr Merz mit dem geld, das er bekommt, ohnehin nichts anzufangen weiß, weil er das leben nicht genießt, dann würde ich ihm einfach mal 19.591.800 blatt vorbeischicken, die er dann den rest seines lebens mit seinem mist vollschmieren darf.

Die gesellschaft möchte recht gern darauf verzichten, daß er »der Gesellschaft etwas zurückgibt,« weil er »es sich leisten kann.« Er sollte einfach die klappe halten und in rente gehen.

Dienstag, 27. November 2018

Foto am montag (343)

Mandarinente (aix galericulata)

Freitag, 23. November 2018

Schreck laß’ nach!

Wie die Titanic heute meldete, will todespfleger Jens S. die CDU wiederbeleben. Noch schlimmer sieht es allerdings bei der SPD aus:

Donnerstag, 22. November 2018

Foto am montag (342)

Mit rekordverdächtiger verspätung gibt es doch noch ein foto:
Seidenschwänze (bombycilla garrulus)

Dienstag, 13. November 2018

Jetzt wird die bahn richtig jeck

Neulich wollte ich nach Gesundbrunnen und hatte einen platz in dem ICE reserviert, bei welchem zwei züge aus Köln und Düsseldorf zwangsvereint, aber wenigstens in separaten zugteilen, der reichshauptstadt entgegenrasen. Kurz bevor ich ich losfuhr, meldete der DB Navigator, daß ausnahmsweise nur eine zughälfte führe - und zwar die aus Düsseldorf. Mit überfüllung des zuges sei zu rechnen. Wie man sich allerspätestens nach dreimaligem raten denken kann, sollte mein sitzplatz selbstverständlich in der Kölner hälfte des zuges sein. Am umsteigebahnhof wurde nur der Düsseldorfer zugteil angesagt. Ich war echt voll angefressen.

Keine fünf minuten später saß ich auf dem von mir reservierten platz im zugteil aus Köln, die reservierung allerdings hätte ich mir sparen können, weil ich fast allein im wagen war. Die meisten leute sind natürlich in die angekündigte Düsseldorfer zughälfte eingestiegen.

So kann man auch menschen in den wahnsinn treiben!

Abbildung ähnlich

Aber okay, die bahn bremst sogar für Böhmermann. Ob die geschichte nun stimmt oder nicht, ist mir relativ egal. Dieses moralisieren, ob die bahn auch für einen nichtpromi gehalten hätte, ist daneben. Vielleicht hat es dem zugchef einfach spaß gemacht, den Böhmermann im langweiligsten nest in Niedersachsen aus dem zug zu werfen. Daß außerplanmäßige sonderhalte bei der bahn sonst nie vorkämen, stimmt nicht, das sagt auch Karl-Peter Naumann von Pro Bahn und ich kann das bestätigen, denn von einem solchen sonderhalt habe ich auch schon einmal profitiert.

Jan Böhmermann jedoch sollte bahnreiseunterricht nehmen, bei dem er lernt, die texte, die auf den zügen stehen, richtig zu interpretieren oder wenn er nicht weiß, wo der zug hinwill, jemanden zu fragen, der so aussieht als ob er wüßte, wo er hinwill.

Montag, 12. November 2018

Foto am montag (341)

Hier im blog ist derzeit der schweigefuchs unterwegs

Montag, 5. November 2018

Sonntag, 4. November 2018

Reparieren - wegwerfen?

Ohne daß es groß bemerkt worden wäre, wurde am 20. oktober zum zweiten mal der Internationale Repair Day begangen. Damit möchte das netzwerk der reparaturinitiativen auf die forderung, daß es ein recht auf reparatur geben sollte, aufmerksam machen. Bisher wußte ich nicht einmal, daß es so etwas wie eine »reparaturbewegung« überhaupt gibt. Das habe ich gerade erst in einem interview in der SZ gelesen. Der soziologe Tom Hansing von der stiftung »anstiftung« sagt dazu einige durchaus sinnvolle dinge, die allerdings mit unserem wirtschaftssystem nicht besonders gut vereinbar sind.
Zitat Tom Hansing:»Das [sich viele menschen alle ein bis zwei jahre ein neues smartphone kaufen] ist tatsächlich ein riesengroßes Problem. Da geht es weniger um Rechenleistung, die Geräte sind in erster Linie ein Statussymbol. Das ist der Erfolg von PR und Werbung. Die Verantwortung allein auf die Konsumenten zu schieben, ist nicht hilfreich. Wir müssen andere Verhaltensweisen fördern. Wir können die Welt reparieren, Gerät für Gerät, Teil für Teil. Das ist das Faszinosum an der Reparier-Bewegung.«
Mir ist es nach wie vor ein rätsel, wer denn die leute sind, die sich alle naselang ein neues smartphone kaufen. Sicherlich gibt es ausreichend leute, die sich das leisten können, die meisten wollen das aber gar nicht, so ein neues phone muß erstmal neu eingerichtet werden und dafür sind menschen normalerweise viel zu faul. Später sagt er auch noch »Ingenieurinnen und Ingenieure planen natürlich auch die Lebensdauer sämtlicher Komponenten und überlassen das nicht dem Zufall. Wenn ein Objekt zum geplanten Zeitpunkt seinen Geist aufgibt, ist das quasi eine Meisterleistung.« Das stimmt so nicht unbedingt. Die ingenieurskunst liegt vor allem darin, ständig neues zeug zu entwickeln, das ein kleines bißchen schicker ist, daß die leute mit dem ding, das sie eben erst für teuer geld erworben haben, unzufrieden werden, obwohl es bestens funktioniert. Wenn sachen allzu schnell den geist aufgeben, wird niemand überzeugt, etwas ähnliches noch einmal zu kaufen. Die marke mit dem angefressenen obst, beispielsweise, baut durchaus solide geräte. Allerdings tut diese firma alles, daß möglichst niemand lust hat, stundenlang an alten rechnern rumzupfriemeln, weil die neueren teile mehr spaß versprechen.
Zitat Tom Hansing:»Die meisten Menschen wissen, dass die Wegwerfmentalität falsch ist. Nun muss die Politik dafür Rahmenbedingungen im Alltag schaffen. Wer reparieren kann, wird weniger durch den Markt erpressbar. Reparieren ist nicht nur die ökonomisch sinnvollere Alternative, sondern auch ökologisch. Wir sagen: Wir brauchen nicht immer den neuesten Schnickschnack. Wir brauchen Geräte, die wir so lange wie möglich selbstbestimmt und unabhängig erhalten können.«
Daß es ökologisch sinnvoll ist, möglichst wenig müll zu produzieren, dürfte den meisten leuten einleuchten. In der ökonomie sind jedoch gegensätzliche interessen unterwegs: die industrie will möglichst viel zeug verkaufen, während die verbraucher möglichst viel für ihr geld haben möchten. Wem steht schon der sinn nach ramsch?

Ökonomisch hat reparieren im kapitalismus wenig sinn, weil das den umsatz schmälert. Man denke an die »abwrackprämie«, euphemistisch »umweltprämie« genannt. 2009 wurden knapp zwei millionen fahrzeuge verschrottet. Nicht, weil sie allesamt schrottreif gewesen wären, manch einer hätte sich bestimmt gefreut, wenn er so ein auto noch hätte fahren dürfen. Für die umwelt war das ein haufen müll, für die autonutzer teuer und für die wirtschaft ein tolles konjunkturprogramm. Das gleiche läuft nach dem sogenannten »dieselskandal«. Es ist gänzlich unmöglich, autos mit schadstoffiltern nachzurüsten. Stattdessen bekommen die betrogenen kunden ein trostpflaster aufgeklebt, damit sie ein neufahrzeug kaufen. Nicht, weil das sinnvoll wäre. Es kurbelt den absatz der autoindustrie an. Und um nichts anderes geht es.
Ein iPhone.
Nachdem es einen äußerst 
tragischen unfall hatte.
Apple ist schuld an dieser scheißgravitation! Seit das misgeschick mit dem iPhone passierte, bin ich felsenfester verschwörungstheoretiker. Im gegensatz zu allen anderen verschwörunstheorien stimmt die aber auch wirklich. Habe schließlich ich selbst mir ausgedacht. Ansonsten würden iPhones oder ähnlich zerbrechliche dinge nie im leben runterfallen und zerbrechen.

Freitag, 2. November 2018

Gedopt mit haferschleim über die fußgängerampel

In Berlin sind oft die grünphasen für fußgänger zu kurz. Hierzu ein schönes zitat von bundesverkehrsminister Andreas Scheuer:
»Für ältere Fußgänger/innen werden Maßnahmen angeraten, die vor allem die physischen Voraussetzungen für sicheres Queren trainieren bzw. aufrecht erhalten und zudem die Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit verbessern.«
Die sollen halt einfach mal ein bißchen besser trainieren. Wer nicht leistungsfähig ist und im notfall nicht sprinten kann, hat auf der straße einfach nichts verloren - zumindest solange er nicht im SUV sitzt. Und außerdem sind die grannies auch vor dreiundzwanzig jahren schon gern ampelsurfen gegangen an ampeln mit grünphasen unter sechs sekunden:



Hoffentlich fahren die grannies, die heutzutage häufig auch mit rollkrücken bewaffnet sind, wenigstens drängelnden autofahrern ein paar kratzer in den lack.

Dienstag, 30. Oktober 2018

70 jahre Axel Stoll

Zu diesem anlaß ein schnipsel aus dem legendären interview mit Dennis Mascarenas von ddc-tv-Denver:

Manche menschen glauben, Stoll würde seit einigen jahren nicht mehr unter den lebenden weilen. Unwahrscheinlich. Der sitzt in einer reichsflugscheibe richtung Aldebaran. Wo kämen wir hin, wenn es anders wäre?

Montag, 29. Oktober 2018

Samstag, 27. Oktober 2018

Aua, brennessel!

Deutschlandfunk Kultur mal wieder. Sarah Wieners grandiose speisekammer. Sie meint, daß beste, wo gibt, wären brennesseln. Und was wird auf dem bild gezeigt?
Natürlich keine brennessel, sondern die weiße taubnessel, die nur so tut als wäre sie eine brennessel, aber ansonsten weitgehend harmlos ist. Echte brennesseln sehen so aus:
Es läge mir natürlich fern, zu behaupten, daß frau Wiener taubnesseln nicht von brennesseln unterscheiden könnte. Das bild hat sie wahrscheinlich nicht selbst ausgesucht.

Und dann wird es drollig:
Zitat Sarah Wiener:»[...]Pflücken Sie nichts, wo [...] Felder gedüngt [...] sind.«[...]
Dem weniger naturromantisch veranlagten menschen sind brennesseln, bitte was?

Zeigerpflanzen für sticktoffreichen boden. Das bedeutet, sie wachsen nur dort, wo ordentlich gedüngt wurde. Womit auch immer. Die sind immer lecker nitratbelastet.

Im fall der von taubnessel und brennessel sind zwei theoretisch eßbare pflanzen miteinander verwechselt worden. Wenn man allerdings pastinak und schierling, dessen wurzeln ebenfalls mild schmecken sollen, verwechselt, begeht man einen fehler, den man unter umständen nicht mehr korrigieren kann. Wenn selbst beim öffentlich-rechtlichen rundfunk, bei dem man zumindest meinen sollte, daß da fachkompetente menschen in der redaktion sitzen, solche verwechslungen passieren, kann ich botanisch unkundigen nur dringend abraten, irgendwelche wildpflanzen zu essen.

Und aus eigener erfahrung kann ich dazu sagen: die meisten eßbaren wildpflanzen sind das risiko, sich zu vergiften definitiv nicht wert - sie schmecken alle eher besch...eiden.

Montag, 22. Oktober 2018

Foto am montag (338)

Heute gab es feldsalat mit fleischbeilage:
Die fleischbeilage habe ich dann aber doch lieber laufen lassen, die war ja noch so klein:

Samstag, 20. Oktober 2018

Ernährung und religion (Teil 3 und schluß)

Fortsetzung. Heute geht es um die »aufklärung« wie sie von veganern betrieben wird.

Die »aufklärung« der veganer sieht so aus, daß der mensch sich einfach außerhalb der natur stellen sollte.

Ein von menschen geschaffener hofkreislauf zur herstellung von nahrung ist natürlich böse, weil für den dünger nutztiere gehalten werden, die milch und eier liefern oder einfach gegessen werden können. Scheißegal, braucht kein mensch, zu futtern gibt’s schließlich im supermarkt.

Denkt man über eine gesündere ernährung nach, soll man in keinem fall daran denken, daß man nicht beschaffen ist wie ein pflanzenfresser, keine vier mägen hat wie ein rind, keinen riesigen blinddarm wie ein pferd und daß man auch keineswegs gewillt ist, die eigenen köttel zu fressen, wie hasenartige das tun. Aus veganer sicht soll man eine gesunde oder womöglich ungesunde ernährung auf »einseitig« umstellen.
Daniela Wakonigg: »Da es aus Sicht der meisten Atheisten um nichts Geringeres geht als eine Welt mit weniger Leid, schlagen die emotionalen Wellen in solchen Diskussionen mitunter natürlich hoch. Und sicherlich gibt es auch einige Atheisten, die dabei den Pfad des Sachlichen verlassen. Der Grund für ihre wie auch immer gearteten Argumentationen bleiben dennoch stets Fakten. Denn dass Religionen global betrachtet viel Schaden und Leid verursachen, daran kann heute nicht mehr ernsthaft gezweifelt werden.«
Schön, die studierte theologin und philosophin erklärt nun den atheisten, woran sie glauben, nämlich an weltverbesserung.

Stimmt aber gar nicht. Man kann auch atheist sein, weil es einem ums NICHTglauben geht und damit hauptsächlich sich selbst etwas gutes tun möchte.

Und glauben mögen die menschen meinethalben, was sie möchten. So lange sie in ihren glaubensspelunken bleiben.
Daniela Wakonigg: »Auch der weitergehende Diskussionsverlauf zwischen Fleischessern und Veganern ähnelt üblicherweise den Streitgesprächen zwischen Religiösen und Atheisten: Studien, die die positiven Effekte von Veganismus/die negativen Effekte von Religion aufzeigen, werden schlicht negiert oder ignoriert. Stattdessen folgt der Hinweis, dass der Mensch das Fleisch/den Glauben brauche und dass er erst durch das Fleischessen zum heutigen Menschen/erst durch den Glauben zum vollständigen Menschen geworden sei. «
Der vorteil des veganismus ist, daß damit seit einiger zeit ein ganz neues marktsegment entdeckt wurde, mit dem einige findige geschäftemacher gutes geld verdienen. Zum beispiel die hersteller von nahrungsergänzungsmitteln.

Ohne die nutzung von tieren wäre die menschheit ziemlich blöd dran. So etwas wie kultur hätte sich wahrscheinlich tatsächlich eher nicht entwickelt. Als anhänger der Schwarzen Kunst fällt mir dazu natürlich als erstes die schwarze druckfarbe ein, die für gewöhnlich pigmente aus tierasche enthält und fettsäuren aus schlachtabfällen, die für die menschliche ernährung ungeeignet sind. Das mit den fettsäuren gilt für andere druckfarben auch. Bücher sind unvegan, oft werden sie auch mit knochenleim geklebt. Die gesamte fotochemie - und dazu zählen auch platten für den offsetdruck - funktioniert nicht ohne gelatine. Und das schöne gestrichene papier, auf das man seine urlabsfotos ausdrucken kann, enthält ebenfalls gelatine aus tieren.

Musik ist oft nicht vegan. Gute trommeln wurden und werden mit tierhäuten bespannt und noch heute werden gute saiten aus därmen von tieren hergestellt. Im streichinstrumentenbau wird gelatine als grundierung verwendet. Ein synfoniekonzert kann ätzend oder phantastisch sein, nur eins eben nicht: vegan.

Viele der artikel zur täglichen hygiene wie seife, waschpulver, kosmetik, hautcremes, zahnpasta, shampoos und waschlotionen enthalten tenside tierischen ursprungs.

Die digitale welt ist ebenfalls nicht vegan: lcd-displays enthalten für gewöhnlich cholestrin von schweinen.

Man sollte einem veganer nicht inkonsequenz vorwerfen, in seinem leben schon einmal ein buch gelesen, auf ein display geschaut, in ein konzert gegangen oder gar ein stück seife in der hand gehabt zu haben. Für mich wirft sich eher die frage auf, woher die rohstoffe für all diese produkte kommen sollen, wenn sich nun alle einen heiligenschein ankleben und meinen, daß tiere nicht mehr genutzt werden dürfen.

Interessant zu diesem thema ist übrigens auch das buch »PIG-05049« der Niederländischen designerin und künstlerin Christien Meindertsma. Für das buch hat sie mehrere jahre recherchiert, wo das schwein 05049 geblieben ist und hat 185 produkte gefunden, die schwein enthalten, aber nicht unbedingt mit schweinen in verbindung gebracht, werden. Darunter so banale dinge wie streichhölzer. Aber auch geniale sachen wie künstliche herzklappen.
Daniela Wakonigg: »Ganz heikel wird es schließlich, wenn die Sprache auf Kinder kommt. Aus Sicht der Fleischesser/Religiösen vergewaltigt man sie geradezu, wenn man ihnen Fleisch/Religion vorenthält. Weil ihrem Hirn dann Nährstoffe fehlen bzw. weil sie religiös unmusikalisch bleiben. Den Abschluss solcher Diskussionen bildet meist ein hilflos-trotzig wirkendes "Ich esse jetzt ein Steak" bzw. "Ich bete für Sie".«
Hier wird es richtig verquast. Musikalität kann einem nicht vorenthalten werden, die hat man mehr oder weniger oder vielleicht auch gar nicht. Was einem vorenthalten werden kann ist musikunterricht, was aber etwas anderes ist. Um religiös zu werden benötigt man weder groß talent noch unterricht. Das bekommt man anerzogen oder entscheidet sich dafür. Man muß es bloß glauben.

In vielen weltgegenden wird kindern eine abwechslungsreiche ernährung vorenthalten, weil sich ihre eltern nichts besseres leisten können. Leider passiert es, daß die an mangelerscheinungen sterben. Da muß man doch nicht mehr alle birnen am christbaum haben, wenn man mitten in Europa seine kinder freiwillig, bzw. aus ideologischer verbohrtheit, so ernährt, daß die an mangelernährung sterben. Passiert zum glück nicht so häufig, kommt aber immer mal wieder vor. Ohne nahrungsergänzungsmittel geht das halt schlecht. Kann jeder halten, wie er will, aber wer als gesunder nahrungsergänzungsmittel benötigt, sollte sich mal fragen, ob er vielleicht etwas mit seiner ernährung falsch macht.

Beten hilft niemandem, vielleicht dem betenden, daß er zufrieden ist. Wenn man ein steak ißt, ist man ebenfalls zufrieden - aber zusätzlich wenigstens auch noch satt geworden. Also immerhin gleich zwei wünsche auf einmal erfüllt.
Daniela Wakonigg:»Die Ähnlichkeiten der Argumentationen von Fleischessern gegenüber Veganern mit der von Religiösen gegenüber Atheisten sind wenig verwunderlich, wenn wir uns klar machen, wie wir eigentlich zu Fleischessern werden. Die US-amerikanische Psychologin Melanie Joy hat bereits vor einigen Jahren die psychologischen Aspekte des Fleischessens analysiert und kam zu dem Schluss, dass es sich dabei tatsächlich um ein erlerntes ideologisches System handelt. Sie nannte dieses System Karnismus.«
Melanie Joy hat völlig recht. Man wird im elternhaus komplett ideologisch verdorben. Manche leute werden sogar von ihren eltern genötigt, bei harndrang aufs klo zu gehen - und dann können sie sich das ihr leben lang nicht wieder abgewöhnen. Und das ist doch nun ehrlich ideologisch absolut verbohrt. Blödes, erlerntes system. Scheißhausismus!
Daniela Wakonigg:»In der Tat zeigen Karnisten hinsichtlich ihrer Ideologie viele Parallelen zu religiösen Menschen. Die Normalität des Fleischessens wird – ebenso wie die der Religion – im Elternhaus erlernt. Fleisch wird dabei positiv konnotiert: Es macht stark, gibt Kraft und ist üblicher Bestandteil jedes Festessens. Die meisten Menschen hinterfragen das Fleischessen im späteren Leben deshalb ebenso wenig wie die Religion. Man hält das Fleisch irgendwie für gut und wichtig – genauso wie die Religion. Man tauft seine Kinder halt einfach und man isst halt einfach Fleisch. Weil's normal ist, weil's alle tun, weil man nicht anecken möchte und weil einem das Fleisch/der Glaube vermeintlich Kraft gibt.«
Im gegensatz zu veganern sind religiöse menschen oft erfindungsreich. Für einen ordentlichen katholiken ist gänsebraten vegan. Warum? Gänse entstehen aus teichmuscheln und die fallen bekanntermaßen von bäumen, also sind gänse pflanzlich, logisch. Für naturbeobachtung muß man denen ein paar punkte abziehen, das ist offensichtlich eher nicht so deren ding. Aber für einfallsreichtum und abstrusität gibt es auf jeden fall extrapunkte. Auf so etwas muß man erst einmal kommen.

Der mensch ist kein Lorenzsches gänschen, das darauf konditioniert ist zu tun, worauf es geprägt wurde. Der mensch muß nicht sein leben lang tun, was man ihm als kind anerzogen hat. Man muß nicht religiös bleiben und wenn einem das zeug nicht schmeckt, muß man auch kein fleisch essen. Rationale gründe dafür gibt es keine. Man kann auch aus moralischen gründen vegetarier werden und hinterher feststellen, daß man sich ganz schön geirrt hat.

Selbst die behauptung mit dem festessen ist hammerharter blödsinn. Jeder der schon einmal mit anständigen Polen weihnachten gefeiert hat, wird sich erinnern, daß es am heiligabend ein menü gibt, das mindestens sechs, gern aber auch zwölf gänge haben darf, das komplett fleischlos (nicht vegan und auch ohne gans) ist. Da fehlt überhaupt nichts, um am schluß ins fraßkoma zu fallen.
Daniela Wakonigg: »Auch das Ausblenden der negativen Aspekte von Religion und Fleischverzehr wird bereits früh erlernt. Schon als Kind lernen wir, im Fleisch auf dem Teller kein Tier zu sehen. Dass der Lammbraten mal genauso ein süßes kleines kuscheliges Lämmchen war, wie das, das man eben gestreichelt hat, ist eine Information, die von Kindern ferngehalten wird. Gleichzeitig wird ihnen beigebracht, dass man bei dem Streichel-Lämmchen "nur ganz lieb ei machen" und nicht böse zu ihm sein darf. Vollkommen schizophren, doch für die meisten von uns völlig normal.«
Ja, es ist definitiv schizophren. Da befaßt man sich den ganzen sommer mit den kartoffeln im garten, freut sich, wie sie wachsen und blühen, ist sogar nett zu ihnen und sammelt ihnen das ungeziefer von den blättern, damit sie gesund und munter bleiben. Dann kommt der herbst und sie werden ausgegraben, es endet damit, daß sie die augen ausgestochen kriegen und gefressen werden, obwohl sie mit ihren lustigen knopfäuglein vielleicht auch noch gern ein bißchen in die welt geguckt hätten.

Irgenwie ist in frau Wakoniggs gedanken ein eigenartiges schwarz-weiß denken: entweder ist man einfach »böse« zu anderen lebewesen, weil man ohnehin bloß vorhat, sie zu fressen oder sie sind einfach nur zum liebhaben da. Kommt es bei veganern nicht vor, daß sie ihre orchiedeen hegen und pflegen, vielleicht sogar mit ihnen reden und sie streicheln, den kohlrabi aber mit stumpf und stiel aufessen?

Der mensch neigt dazu, was er vorfindet nach seinen zwecken zu gebrauchen und ein lämmchen taugt zum streicheln offenbar ebenso gut wie es als essen taugt, auch wenn es für ersteres gar nicht gedacht ist.
Daniela Wakonigg: »Wer den Fleischesser/Religiösen auf die Unstimmigkeiten in seiner Ideologie/Religion hinweist oder gar den Braten/Gott als solchen in Frage stellt, erlebt massive Abwehrreaktionen, die in unzähligen Kommentarspalten dokumentiert sind.«
So gegen ende möchte ich noch darauf hinweisen, daß frau Wakonigg den begriff »fleischesser« konsequent falsch verwendet. Menschen die fleisch essen, sind normalerweise keine fleischesser (karnivoren) sondern allesfresser (omnivoren). Es gibt sicherlich menschen, die viel fleisch essen, aber menschen die sich hauptsächlich oder ausschließlich von fleisch ernähren, dürften eher die ausnahme sein. Der großteil der sogenannten »fleischfresser« sind teilzeitvegetarier und das nicht aus moralischen oder gesundheitlichen gründen, sondern weil es langweilig ist, fortwährend das gleiche zu essen.

Da ist keine unstimmigkeit. Es gibt keinen grund den braten in frage zu stellen, wenn er doch seinen zweck erfüllt: Schmeckt, macht satt und zufrieden.

Bei religiösen hingegen sieht es meist völlig anders aus: die zweifeln ganz von selbst an gott, um dann eben mit gott, sich selbst und der welt zu hadern. Das kann man schlecht miteinander vergleichen.
Daniela Wakonigg: »Denn man möchte sich den angenehmen Glauben/das leckere Fleischessen schließlich nicht madig machen lassen. Und noch viel weniger möchte man sich mit der Erkenntnis quälen müssen, dass das eigene Tun Schaden anrichtet. Man möchte die Gemeinschaft der Gläubigen/die Grillparty schlicht genießen dürfen, ohne sich mit negativen Gedanken zu belasten.«
Solche stimmungskanonen lädt man gern zu einer party ein. Manch ein allesfresser mag vielleicht gern wachteln aber moralwachteln finden die meisten sicherlich eher ungenießbar. Man geht doch nicht zu einer party, um sich mit negativen gedanken zu belasten.

Wenn man sich allein von pflanzen ernährt, richtet man ebenso schaden an anderen lebewesen an. Selbst als frutarier bekommt man probleme: viele pflanzen, deren früchte man essen kann, sind nicht windblütig. Braucht man bienen, die bekanntermaßen in massentierhaltung gehalten werden und deren tun man schamlos ausnutzt. Und was ist mit den mäuslein, die auch gern getreide und obst mögen? Man kann halt schlecht außerhalb der natürlichen gegebenheiten leben.
Daniela Wakonigg: »Falls es Sie also gerade in den Fingern juckt, der Autorin dieses Textes ein gepfeffertes Steak/einen gepfefferten Kommentar reinzuwürgen, halten Sie vor dem Tippen doch bitte einen Moment inne und fragen sich, warum Sie dieses dringende Bedürfnis verspüren. Danke.«
Warum ich das bedürfnis verspürt habe, all dies ausführlich zu kommentieren, dürfte wohl klar sein.

Mir ist es im grunde egal, was menschen essen mögen. Beim schreiben dieser kleinen artikelserie stellte ich einmal mehr fest, daß veganer sich fortwährend im ringen mit der realität befinden - und das ist eher nicht meins.

Mittwoch, 17. Oktober 2018

Nänie an einen toten pflaumenbaum


ritz ratz ritz ratz
ritz ratz ritz ratz
ritz ratz ritz ratz
ritz ratz ritz ratz

ritz ratz ritz ratz
ritz ritz ratz ratz
ritz ratz ritz ratz
ritz ratz ritz ratz

ratz ritz ratz ritz
ritz ratz ritz ratz
ritz ritz ratz ratz
ritz ratz ritz ratz

ratz ratz ritz ratz
ritz ratz ritz ratz
ritz ratz ritz ratz
grrr! bloink! bumm!




Bei Brecht heißt es über den pflaumenbaum:

»Weil er nie eine Pflaume hat.
Doch er ist ein Pflaumenbaum:
Man kennt es an dem Blatt.«


Dieser pflaumenbaum hatte mehr pflaumen als verwertbar waren. Aber diesen ätzenden scheißsommer hat er leider nicht überlebt.

Das macht mich jetzt ganz traurig.

Montag, 15. Oktober 2018

Foto am montag (337)

Mal wieder graureiher.
Die machen sich immer gut. Kraniche habe ich leider keine gesehen, sondern nur gehört.

Samstag, 13. Oktober 2018

Ernährung und religion (teil 2)

Mit dem leid und der gesundheit endete teil 1 und damit geht es jetzt auch weiter:
Daniela Wakonigg: »Da es aus Sicht der Veganer um nichts Geringeres geht als eine Welt mit weniger Leid, schlagen die emotionalen Wellen in solchen Diskussionen mitunter natürlich hoch.«
Machen sich die hausstaubmilben vielleicht mal einen gedanken darüber, daß sie der menschheit unnötiges leid ersparen könnten, wenn sie einfach mal durch abwesenheit glänzten? Nein, ist denen scheißegal. Bei den mistviehchern könnte ich es mir sogar vorstellen, daß sie sich freuen, andere zu malträtieren. Auch wenn ich weiß, daß das eher unwahrscheinlich ist.

Die noble idee, eine welt mit weniger leid schaffen zu wollen, endet leider häufig im wahn. Die eugeniker im 19. jahrhundert hatten die schöne idee, weniger leid in der welt zu haben, indem sie menschen mit behinderungen ausmerzen. Das mündete in Deutschland in der »Aktion T4«, bei der aus der moral, das leid in der welt verringern zu wollen, mal eben rund 216.000 menschen ermordet wurden, ohne daß irgendwer von ihnen gefragt worden wäre, ob er unter seinem leben nun besonders leiden würde.

Mit dem tierleid hat das relativ wenig zu tun, außer, daß auch hier anderen lebewesen die eigenen vorstellungen vom leben mit möglichst wenig leid aufgedrängt werden, ob sie das nun möchten oder nicht. Die idee, daß es besser sei nicht zu leben, als mit leid ist widerlich. Dann müßte man in letzter konsequenz alle empfindungsfähigen wesen ausrotten, weil sie leiden könnten.
Daniela Wakonigg: »Und sicherlich gibt es auch einige Veganer, die dabei den Pfad des Sachlichen verlassen. Der Grund für ihre wie auch immer gearteten Argumentationen bleiben dennoch stets Fakten...«
Wenn vernünftige dinge unsachlich vorgetragen werden, bleiben sie trotzdem vernünftig. Was bei den genannten »fakten« eher nicht der fall ist.
Daniela Wakonigg: »Denn dass Fleisch und andere Lebensmittel tierischer Herkunft keine effektive Ernährungsweise zur Stillung des Hungers der immer weiter wachsenden menschlichen Bevölkerung sind,... «
Die menschheit ist nicht drauf gekommen sich viehzeug zu halten, weil sie ihr täglich brot mit bruder rind und schwester schwein brüderlich teilen wollte, um dann völlig pervers zu handeln und sie aufzufressen, sondern weil durch tierhaltung für menschen nahrungspotential entsteht, das es sonst nicht gäbe. Der mensch ißt halt nicht so gern gras oder sojapreßkuchen.
Daniela Wakonigg: »...dass durch die Produktion dieser Lebensmittel der Klimawandel massiv angeheizt wird,...«
Wie ich bereits im letzten teil sagte, der klimawandel wird ganz bestimmt nicht davon angeheizt, daß die meisten leute ganz gern möglichst gut essen möchten, sondern weil zu viele fossile energieträger verbrannt werden.

Man soll sein schlechtes gewissen beruhigen, verzicht üben, damit mehr braunkohle verbrannt werden kann und die autoindustrie weitere dieselskandale fabrizieren kann.
Daniela Wakonigg: »...dass die meisten Tiere psychisch und physisch ebenso leiden können wie der Mensch...«
Keine frage. Tiere sind leidensfähig, das heißt aber noch lange nicht, daß sie unter den gleichen dingen leiden wie menschen. Menschen vergessen gern, daß beispielsweise ein huhn keine menschlichen bedürfnisse hat, sondern eben bedürfnisse wie ein huhn und die sehen anders aus, als manche menschen denken.
Daniela Wakonigg: » ...und dass menschliche Arterien vor allem durch den Konsum tierischer Fette verstopfen, sind Erkenntnisse, die heute kaum noch bezweifelt werden können.«
Die hauptursache für »verstopfte arterien« ist meines wissens immer noch das rauchen. Und ob es eine übermäßig schlaue idee ist seine ernährung auf »einseitig« umzustellen, wenn man bereits durch fehlernährung erkrankt ist oder genau das vermeiden möchte, darf angezweifelt werden.
Daniela Wakonigg:»Tatsächlich erinnern Streitgespräche zwischen Veganern und Fleischessern in den Kommentarspalten der Sozialen Medien hierbei häufig an Diskussionen mit Religiösen, genauer an Diskussionen zwischen Atheisten und Religiösen. Allerdings sind es hierbei erstaunlicherweise oft die Fleischesser, die die Rolle der Religiösen einnehmen, nicht die Veganer.«
Und warum?
Daniela Wakonigg:»Die kennen Sie doch bestimmt, diese Religiösen, die Nicht-Gläubigen regelmäßig einen missionarischen Atheismus vorwerfen, der angeblich zeigt, dass auch Atheismus im Grunde nur eine Religion ist. Die Atheisten jedoch betrachten ihre Ausführungen nicht als Missionierung, sondern – ebenso wie die Veganer – als Aufklärung. Sie wollen mit rationalen Argumenten zeigen, dass Religionen global viel Schaden anrichten, dass sie Menschen Leid zufügen und dass sie überdies durch ein wenig Nachdenken leicht abgelegt werden können.«
Atheisten sollten sich darüber bewußt sein, daß religiöse menschen glauben wollen und dann ist argumentieren zwecklos.

Demnächst geht es weiter mit der veganen aufklärung

Mittwoch, 10. Oktober 2018

Ernährung und religion (teil 1)

Unter dem schönen titel
»Ist Fleischessen eine Religion?«
hat frau Wakonigg sich beim Humanistischen Pressedienst ausgetobt. Eigentlich ist das kaum ein aufreger, weil es im grunde zu blöde ist. Allerdings sind ihre argumente so bescheuert, daß ich trotzdem drauf eingehen möchte.
Daniela Wakonigg: »Na, ist Ihnen beim Lesen des Titels das Steak im Hals stecken geblieben? Oder das Schnitzel, der Schweinebraten, die Blutwurst? Falls ja, möchte ich Sie bitten, sich zunächst den Wutschaum vom Mund zu wischen und sich zu beruhigen. Natürlich ist Fleischessen keine Religion. Allerdings benehmen sich Fleischesser häufig so wie Religiöse, wenn es ihnen an den Braten gehen soll.«
Das ist schon der erste komische gedanke. Wenn schon schaum vorm maul, dann entweder vom milchschaumkaffeegetränk oder vom bier. Alles andere wäre übertrieben. Und wie soll mir beim lesen eines titels irgendwas im halse stecken bleiben? Ich zumindest bereite doch nicht ein schönes essen zu, um nebenher internet zu gucken. Da wirft sich die frage auf, was hat die frau für eine eßkultur?
Daniela Wakonigg: »In letzter Zeit war in den Kommentarspalten des hpd und jenen des weltweiten Netzes oft die Behauptung zu lesen, dass Veganismus eine Religion sei. Das ist natürlich kompletter Unsinn. Zu einer Religion gehört nach allgemeinem Verständnis der Glaube an eine übernatürliche Dimension, die Einfluss auf das diesseitige Leben nimmt. Ein Glaube, der noch dazu von mehreren Menschen in weitgehend gleicher Form geteilt werden muss.[...] Allenfalls könnte man beim Veganismus von einer Ideologie sprechen, wenn man ihn denn klassifizieren möchte.«
Meines wissens gibt es zum beispiel im Buddhismus glaubensströmungen, die nicht an eine »übergeordnete dimension« glauben, sich aber moralisch mit der welt auseinandersetzen und dann glauben, mit ihrem moralscheiß auf einer höheren ebene zu stehen und genau das tut ein teil der veganer. Das sind die schreihälse, die in der öffentlichkeit wahrgenommen werden. Die leute, die einfach bescheiden auf tierische produkte verzichten, weil sie sowas nicht mögen oder aus welchen gründen auch immer ablehnen, fallen nicht auf. Tatsächlich würde ich beim veganismus aber auch eher von einer ideologie denn von religion sprechen, in dem punkt kann ich frau Wakonigg zustimmen.
Daniela Wakonigg: »Eigentlich geht es bei dem Vorwurf, dass Veganismus eine Religion sei, auch um etwas anderes. Die Vorwerfenden beklagen, dass Veganer bei jeder Gelegenheit missionieren und keine andere Position als ihre eigene dulden, kurz: sich benehmen wie Religiöse.«
Das stimmt so nicht, veganer missionieren viel eher als religiöse menschen. Das liegt womöglich daran, daß manche veganer sich mit ihrer ernährung weit mehr beschäftigen als mancher gläubige Christ mit Jesus. Man kann sich mit religiösen menschen beim essen unter umständen stundenlang über literatur, musik, die römer oder spulwürmer unterhalten, ohne daß der glaube überhaupt zu sprache kommt. Mit einem veganer am tisch wäre das eher nicht möglich, weil veganer ja eben glauben, daß die anderen mit ihrer leichenfresserei schuld am übel in der welt wären.
Daniela Wakonigg: »Veganer hingegen betrachten diese "Missionierung" nicht als Missionierung, sondern als Aufklärung. Sie wollen mit rationalen Argumenten zeigen,...«
An der stelle wird es dann tatsächlich fast religiös: für vegane ernährung gibt es exakt so viele rationale argumente wie es rationale gottesbeweise gibt.
Daniela Wakonigg: »...dass der Verzehr von Fleisch und Lebensmitteln tierischen Ursprungs Klima und Umwelt schädigt, dass diese Ernährungsweise einer immensen Zahl fühlender nicht-menschlicher Lebewesen massives Leid zufügt, dass sie der eigenen Gesundheit schadet und dass sie überaus leicht vermieden werden kann.«
Mal wieder das »überaus leicht vermeidbare leid nicht-menschlicher lebewesen«. Zu den nicht menschlichen lebewesen zählen aber eindeutig auch pflanzen und pilze und um deren leid geht es veganern offensichtlich nicht.

Es ist eine seltsame idee, ausgerechnet der herstellung von lebensmitteln anzulasten, daß das dem klima schaden würde. Im gegensatz zu allen anderen wirtschaftzweigen setzt die landwirtschaft nicht nur treibhausgase frei, sondern ist auch imstande sie zu binden. Die tiere geben nur den kohlenstoff ab, den ihre futterpflanzen zuvor zum leben benötigt haben.

Für den menschen gilt das genauso: wer sich fürchtet, klima und umwelt zu schädigen, sollte vielleicht mal das ausatmen bleiben lassen. Das ist allerdings ganz schlecht fürs leben.

Wenn man dem weltklima etwas gutes tun möchte, ist es meinen berechnungen zufolge wesentlich effizienter, wenn man nicht mehr auto fährt und keine flugreisen unternimmt, als auf irgenwelche landwirtschaftlichen produkte zu verzichten. Das muß man weder moralisch oder ideologisch verbrämen, sondern es einfach nur lassen, sofern man die möglichkeit dazu hat.

weiter mit teil 2

Montag, 8. Oktober 2018

Foto am montag (336)

Grüner jagdfasan (phasianus colchicus)

Sonntag, 7. Oktober 2018

69 jahre DDR

In der letzten zeit wurde ziemlich viel schlechtes über den osten gesagt und geschrieben. Darüber wird gern vergessen, daß die beste band leider nicht aus Eschwege oder Wolfhagen stammt, sondern natürlich aus Dräsdn:

Die Freunde der Italienischen Oper.

Die nachbarn freuen sich über so viel wohlklang mit sicherheit gern auch schon morgens und nicht erst am abend.

Mittwoch, 3. Oktober 2018

Deutsche Sinfonie

»Oh Deutschland bleiche Mutter,
wie bist Du besudelt
mit dem Blut Deiner besten Söhne!«

B.Brecht

Komposition von Hanns Eisler.



Noch ein wenig kultur. Ein konzert vom oktober 1987 aus dem Konzerthaus Berlin. Eine aufnahme, die ich zufällig gefunden habe und die ich bisher noch gar nicht kannte. Nach dem spätromantischen zeug vom sonntagabend sollte auch mal was modernes folgen - und das hier ist recht ordentlich zwölftönend.

Entstanden ist die »Deutsche Sinfonie - An Antifascist Cantata« in den jahren zwischen 1935 bis 1957. Die uraufführung fand 1959 in Berlin statt.

Montag, 1. Oktober 2018

Foto am montag (335)

Stiglitze (carduelis carduelis)

Sonntag, 30. September 2018

Ab 19 uhr: premierelivestream

Gerade entdeckt: ab 19 uhr wird aus der Komischen Oper Berlin die premiere der oper »Die tote Stadt« von Erich Wolfgang Korngold kostenlos im internet übertragen. Uraufgeführt wurde das stück 1920.

Zum livestream geht es hier

Nachtrag:
Wer es im livestream verpaßt hat, kann es sich noch ein halbes jahr lang bei youtube anschauen:

Mich hat das interessiert, weil Korngold mir eher als komponist für filmmusik geläufig war und ich wissen wollte, was der eigentlich sonst komponiert hat. (Spät)romantik ist nun eher nicht meine richtung, aber das hier ist wirklich absolut hörens- und sehenswert.

Freitag, 28. September 2018

Deine unterschrift für den Hambacher Forst


Wer heute noch etwas gutes tun möchte, könnte gleich ein autogramm geben für den Hambacher Wald.

In der gegend bin ich noch nie gewesen. Aber den erhalt des waldes unterstütze ich auf jeden fall. Der DDR wird bis heute vorgeworfen, daß sie dort ohne rücksicht auf die natur braunkohle gefördert hätten. Was hätten sie denn auch tun sollen? Der Urwald Weißwasser war aber zu DDRzeiten ein schutzgebiet, das nicht angerührt werden durfte. Der wurde erst in den letzten jahren von Vattenfall abgebaggert.

So sinnlos es auch ist, probieren sollte man es doch.

Donnerstag, 27. September 2018

Montag, 24. September 2018

Foto am montag (334)

Heute etwas, das wirklich gegen wespen hilft:
Hornissen (vespa crabo). Ich weiß, es hört sich an wie ommas heißer tip: »himbeersaftflecken verschwinden wie von selbst, wenn man noch ein bis zwei liter rotwein drüberkippt.«

Die meisten menschen haben vor hornissen noch mehr angst als vor wespen. Das ist allerdings unschlau, weil hornissen sich hauptsächlich für ihr lieblingsessen, nämlich wespen, interessieren und nicht für menschen und ihr lieblingsessen - ich nehme an, die wenigsten menschen essen gern wespen. Die passen auf und halten einem die plagegeister vom hals.

Sonntag, 23. September 2018

Der goldene Aluhut 2018


Wie ich gerade gelesen habe, wird in diesem jahr der goldene Aluhut am 30. oktober verliehen.

Von heute bis zum 7. oktober kann man abstimmen, wer der gewinner sein soll. Und man hat wirklich die qual der wahl, denn es sind wirklich hochkarätige kandidaten dabei, wobei ich wohl hauptsächlich für außenseiter stimmen werde.

Freitag, 21. September 2018

Keine STASImitarbeiter als staatssekretäre!

Und erst recht keine verfassungsschutzchefs.

Vielleicht erinnert sich noch jemand an den dezember 2016. Damals konnte Andrej Holm nicht staatssekretär für stadtentwicklung in Berlin werden, weil er im september 1989 als achtzehnjähriger den dienst beim MfS angetreten hatte und bis zur auflösung desselben ca. fünf monate später geblieben war. Es wurde zeter und mordio geschrien, weil er sich »kollektiv schuldig« gemacht habe. Ich schrieb damals, daß unser rechtssystem meines wissens keine kollektivschuld kennt, sofern einem nicht maßgebliche beteiligung an einem vergehen nachgewiesen werden kann.

Auf Maaßens fehltritte will ich hier gar nicht weiter eingehen, das wurde anderswo schon ausreichend berichtet.

Aber wenn schon geheimdienstler, die nicht immer ganz bei der wahrheit geblieben sind, nicht staatssekretär werden dürfen, dann bitte konsequent.

Herr minister Seehofer, es war die rede davon, herrn Maaßen für seine missetaten zu versetzen. Nicht, ihn zu befördern. Versetzen sie den herrn beamten also ins kleinste kaff von Niederbayern, dort wird er ihnen sicherlich wahlkampfhilfe leisten.

Donnerstag, 20. September 2018

Widerstand ist zwecklos!

Selbst bei der Welt wundern sie sich darüber, daß die krisenkommunikation bei RWE in puncto Hambacher Forst nicht gut ist. Dies könne sich schließlich schlecht auf den aktienkurs auswirken.

Warum wundern die sich und ich mich überhaupt nicht? Weil die bei der WELT offenbar keine börsennachrichten lesen.

Die »aktien« stehen nämlich so: RWE hat den privatkundensektor in die tochtergesellschaft Innogy ausgelagert und selbige wurde vor kurzem vom konkurrenten Eon übernommen. Deshalb kann man wohl davon ausgehen, daß denen die boykottaufrufe herzlich egal sind. Zwar ist die räumung vorerst gestoppt, dann wird der Hambacher Forst eben ein paar wochen später plattgemacht, wenn die wogen sich wieder ein wenig geglättet haben.

Wie immer im kapitalismus: bei größtmöglichem schaden geschickt eingefädelt, über »los« gegangen und einen größeren betrag mit sehr vielen nullen mitgenommen.

Montag, 17. September 2018

Foto am montag (333)

Igitt, eine ratte:
Zufällig mag ich aber ratten.

Freitag, 14. September 2018

Prost, Herr Juncker

Die neueste rede von Martin Sonneborn, die er leider nicht vor dem EUparlament, sondern direkt daneben hielt.




Zitat Martin Sonneborn: »...ich beglückwünsche uns alle zu einem unauffällig vollzogenen paradigmenwechsel. Im kommenden EUhaushalt sind mit über 30 milliarden € zum ersten mal mehr gelder für die entwicklung autonomer waffen, grenzsicherung und aufrüstung vorgesehen als für entwicklungshilfe. Das verstößt zwar gegen den vertrag von Lissabon aber wir müssen ja nicht öffentlich darüber reden. Wir haben auf die militarisierung des ehemaligen friedensprojektes EU und auf den rechtsruck in Deutschland reagiert. Um wählerstimmen abzufischen und in Sachsen stärkste Partei zu werden, treten wir mit folgenen mitgliedern auf unserer liste zur Europawahl an: Sonneborn, Semsrott, Bombe, Krieg, Göbbels (mit ö), Speer, Keitel, Bormann, Eichmann, Heß. Stauffenberg habe wir rausgelassen, weil er teilen der AfD als verräter gilt...«

Montag, 10. September 2018

Foto am montag (332)

Haussperling (passer domesticus)

Dienstag, 4. September 2018

Woran man nazis erkennt

Unter dem titel »Wie man Nazis erkennt« schrieb Christian Stöcker in seiner kollumne »Der Rationalist« am vergangenen sonntag wie so häufig in den bürgerlichen medien leider kaum gescheites darüber, woran man nazis erkennt.

Weil man nazis heute nicht mehr an glatze, springerstiefeln und baseballschlägern erkennt, ging es zur abwechslung um Hitlergruß, dumpfe parolen, rechte symbole, zeichen und deren abkürzungen, Holocaustleugnung oder den versuch, den Holocaust in vergessenheit geraten zu lassen. Und um nudelsoßen. Und überhaupt: »Allzu groß ist das Repertoire nicht, viele Nazis sind eher schlichte Gemüter.« Und damit begeht herr Stöcker den schlimmsten fehler, den man machen kann. Er spricht einfach den leuten, deren ideen er für verwerflich hält, die fähigkeit zu denken ab, als ob falsches denken nicht ebenso einer gewissen logik folgen würde. Und so kann er sich, wie andere autoren auch, drumrumdrücken zu erklären, woran man nazis eigentlich erkennt: nämlich an ihrer gesinnung.

Was macht faschistisches denken aus?

Die überhöhung des nationalen interesses oder wie Pegidaredner Kubitschek es ausdrückte, daß wahrhaft loyal zum eigenen land sei, dem die größe seines landes wichtiger sei als das eigene leben. Wenn dergestalt überzogene ansprüche an die vaterlandsliebe gestellt wird, muß es einen nicht wundern, daß menschen, die auswärtige wurzeln haben, in den verdacht geraten, daß sie dazu eher nicht bereit sind. Wobei zum glück auch die breite mehrheit der eingeborenen Deutschen mit sicherheit nicht so selbstmörderisch denkt. Faschisten befürworten den krieg und das recht des stärkeren, weshalb sie sich herausnehmen, jene, die sie für schwach oder Undeutsch halten, gegebenenfalls totzuprügeln.

Ebenso wichtig ist die verherrlichung der geschichte des eigenen volkes. Und in bezug auf den Holocaust ist selbst den faschos klar, daß das eher etwas verherrlichungsunwürdiges ist, weshalb das entweder geleugnet wird oder wenigstens höchstens am rande erwähnt werden soll. Stattdessen soll man lieber an die geistesgrößen denken, die Deutschland hervorgebracht hat. Aber eben nicht wegen ihrer besonderen leistungen, die sie hervorbrachten, sondern weil sie Deutsch waren. Auch wird die volksgemeinschaft mythisiert, woraus zwangsläufig feindschaft gegenüber fremden resultiert. Beliebt ist das lamento »für uns Deutsche ist kein geld da, aber den flüchtlingen wird gegeben.« Als wäre bis 2015 alles in butter gewesen und dann plötzlich wegen der fremden der Deutsche sozialstaat zusammengebrochen und als müßten nun die h4empfänger und armutsrentner deretwegen zum monatsende an alten teebeuteln lutschen - mußten sie vorher schon. Dieser staat hat es nämlich so eingerichtet, daß es hier konkurrenz und somit auch konkurrenzverlierer gibt. Dagegen haben die rechten nichts, solange ausländer nicht dafür zugelassen sind. Und da fühlen sie sich dann vom staat verlassen, von dem sie sich einbilden, daß er zuerst für sie als Deutsche da sein müßte.

All das kann und sollte man selbstverständlich ablehnen - und schon gar nicht mit »unzufriedenheit«, »angst«, »einfache lösung«, »populismus« oder dergleichen entschuldigen. Ja, es macht spaß, über rechte zu lästern und witze über sie zu machen, nur wird das auf dauer dem problem nicht gerecht, wenn man immer nur liest, wie blöde die sind.

Montag, 3. September 2018

Foto am montag (331)

Große heidelibelle (sympetrum striolatum)

Sonntag, 2. September 2018

Wo gibts die billigsten studentenzimmer?

Wer hätte es ahnen mögen?


Der gewinner ist natürlich das Sächsistische Chemnitz, wo keiner hin will. Sagt zumindest die FAZ.

Was soll ich nach den vorfällen der letzten tage sagen? Eigentlich möchte ich dazu gar nichts sagen.


Immerhin gibt es aus Chemitz eine halbwegs gescheite band:

Die spielen dort unter anderem morgen. Hätte ich geld und zeit, würde ich sogar hinfahren.

Sachsen ist bei weitem nicht so beschissen, wie jetzt viele denken. Sollte ich jemals wieder urlaub haben, fahre ich aus prinzip genau da hin.

Samstag, 1. September 2018

Zum weltfriedenstag

Aktuell gibt die regierung 38,52 milliarden € für die bundeswehr aus. Für das kommende jahr sind 42,9 milliarden € geplant. Soldaten und ziviles personal: rund 252.000.

Mal zum vergleich, weil die faulen arbeitslosen schuld sind: für h4 gibt der staat 36,954 milliarden aus. Erhöhungen sind nicht geplant. Anzahl der h4empfänger: rund 4,21 millionen.

An diesen zahlen erkennt man, daß dieser staat krieg nach innen und außen führt.
»Berlin - stadt des friedens« - leider nur noch ein frommer wunsch.



quellen:

bundeswehr-journal: »Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen kann insgesamt 4,38 Milliarden Euro mehr, als für das Jahr 2018 geplant war, ausgeben. Im Regierungsentwurf für den Haushalt 2019 sind 42,9 Milliarden Euro im Etat des Einzelplans 14 eingeplant (2018: 38,52 Milliarden Euro). Der Posten „Verteidigung“ wird am 12. September im Bundestag beraten.«

BIAJ: »Die im ersten Regierungsentwurf des Bundeshaushalts 2018 (1. RegE vom 28. Juni 2017) veranschlagten Bundesmittel in Höhe von 36,954 Milliarden Euro für "Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende" (Hartz IV) wurden im zweiten Regierungsentwurf vom 2. Mai 2018 (2. RegE) nicht erhöht [...]«

Freitag, 31. August 2018

PARTEI will verwirrte AfD-wähler abfischen

Martin Sonneborn im interview mit dem Handelsblatt über strategie der partei bei der kommenden Europawahl.

handelsblatt: »Herr Sonneborn, Sie kandidieren für die Europawahl 2019 mit einer Liste, auf der Namen von Nazi-Politikern stehen. Ist das Ihr Ernst?«

Martin Sonneborn: »Ja. Die Partei hat 30.000 Mitglieder, die haben wir auf entsprechende Namen durchsucht. Alle Namen, die Sie auf der Liste sehen, sind tatsächlich schon länger Parteimitglieder. Herr Göring ist vor kurzem bei uns eingetreten. Nach Gauland und Hitler haben wir auch gesucht, aber leider niemanden gefunden. Wir wollen mit dieser Liste verwirrte AfD-Wähler abfischen und sehr alte, demente CDU-Wähler.«

Das gesamte interview gibt’s hier. 

Montag, 27. August 2018

Sonntag, 26. August 2018

Im urlaub gutes tun

Die woche wurde bei »Die Story« über einen trend berichtet, von dem ich bisher noch nichts wußte. Daß immer mehr junge menschen nach dem abitur für kurze zeit in exotische länder der »dritten welt« reisen, um dort für wenige wochen freiwilligenarbeit zu leisten.

Die doku zeigt anhand von zwei beispielen, daß trotz des idealismus, mit dem die jungen leute dort hinfahren, den menschen vor ort leider wenig bis gar nicht geholfen wird.

Und teilweise leider sogar den menschen dort sogar schadet - geholfen wird damit auch wieder nur den organisationen, die solche reisen anbieten.

Montag, 20. August 2018

Foto am montag (329)

Turkmenischer uhu (bubo bubo omissus)

Samstag, 18. August 2018

Jumpin’ Jack Flash

Diese woche ist leider wieder eine großartige sängerin verstorben.

Aretha Franklin (25. märz 1942 - 16. august 2018)

Dienstag, 14. August 2018

De profundis



»...so muß ich die Tatsache hinnehmen, daß man gleichermaßen für das Gute wie für das Schlechte, das man tut, bestraft wird.«

Oscar Wilde

Montag, 13. August 2018

Foto am montag (328)

Schwarzweißer vari (varecia variegata)

Sonntag, 12. August 2018

Schlagzeile der woche

Jetzt durften wir endlich erfahren, was uns seit jahren brennend interessiert hat: »Angela Merkel trägt ihre Einkaufstaschen selbst«.

Das sind die fragen, die die welt bewegen: beschäftigen politiker koffer- bzw. einkaufstaschenträger, oder sind sie bereit, sich der schweren aufgabe des einkaufstütenselbertragens zu stellen?

Weitere probleme gab es offenbar nicht.

Freitag, 10. August 2018

Hinsetzen oder aufstehen?

Nach einigem hin- und herüberlegen, habe ich beschlossen, mich der linken sammlungsbewegung »aufstehen« nicht anzuschließen. Aufstehen wofür und wogegen?

Wird bisher nicht gesagt. Aber wer einmal in Saharas letzten werken geschmökert hat, weiß, daß sie eben keinen fortschritt will, sondern möglichst zurück zu den zuständen des sogenannten »wirtschaftswunders« und ob das eine gute idee ist, darf angezweifelt werden.

Aus meiner sicht ist es merkwürdig, wenn eine bewegung aus einer parteispitze gegründet werden soll. Wenn die leute sich einig sind, stehen sie gegen ihre unterdrücker auf. Ohne, daß ihnen das jemand sagt, was sie müssen.

Anstatt politischen inhalten gibt es auf der internetseite eher emotionales. Professionell produzierte videos, in denen verarmte rentnerinnen mit berechtigten ängsten vor dramatischem hintergrundgeklimper ihren dackl küssen. Daß sie damit die revolution nicht anstreben, sondern höchstens einen besser eingehegten kapitalismus, ist aber leider trotzdem klar.

Ich will nicht arzthelferin sein, wenn frau doktor Wagenknecht am krankenbett des kapitalismus um heilung betet. Ich strecke mich lieber noch ein wenig auf dem sterbefuton des kapitalismus aus, da liegt man wenigstens bequem - aber den haben diese kanaillen nicht einmal vorgesehen!

Mittwoch, 8. August 2018

Berliner Weiße

In der hitze ist leider die kühlschranktür geschmolzen.

Von kalten getränken darf aber immerhin noch geträumt werden: Yukrari Fresh, mit einer (hoffentlich gekühlten) Berliner Weiße.

Montag, 6. August 2018

Freitag, 3. August 2018

Billy Wilder

Wer hitzebedingt nicht gut schlafen kann, könnte nach 12 die »lange nacht« über Billy Wilder einschalten.

Das wird ganz bestimmt interessant.

Mittwoch, 1. August 2018

Zum 1. august - ausbildungsbeginn

Heute beginnt für diejenigen jungen menschen, die eine lehrstelle gefunden haben, der schritt ins berufsleben.

Leider können viele von ihnen von der ausbildungsvergütung nicht leben. Der gelernte jurist Holger Schwannecke, der generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) ist der auffassung, daß lohn und ausbildungsvergütung nicht in einen topf geworden werden dürften, denn schließlich seien azubis noch keine vollwertigen arbeitskräfte und überdies bekäme ja auch ein student keine studienvergütung.

Azubis (früher auch bekannt als »saustifte«) wurden seit je her als billigstarbeitskräfte benutzt, die mangels erfahrung so ziemlich jede drecksarbeit übernehmen und ordentlich erledigen. Im gegensatz zu studenten arbeitet ein großteil von ihnen vom ersten tag an für die produktion. Und »nebenher« muß gelernt werden.

So ein tagespensum würden manche studenten kaum gebacken kriegen.

Dienstag, 31. Juli 2018

Ein bescheidener vorschlag

Offenbar soll es in Berlin mit der schlafburschenschaft weitergehen. Ein volljähriger schüler, der rund 500€ BaföG erhält und eine 28 quadratmeter-wohnung hat, soll laut vorschlag des sozialgerichts untervermieten.

Der richter, der diesen vorschlag gemacht hat, müßte eigentlich wissen, daß untervermietung ohne erlaubnis des vermieters heikel ist, weil das ohne erlaubnis ein grund für fristlose kündigung ist, und der vermieter dafür keine erlaubnis erteilen muß.

Speziell, wenn eine wohnung dann überbelegt ist. Und eine einraumwohnung von 28 quadratmetern dürfte mit untermieter als überbelegt gelten.

Wohin soll das hier noch führen?

Montag, 30. Juli 2018

Foto am montag (326)

Malachitfalter (metamorpha stelenes)

Donnerstag, 26. Juli 2018

Mal wieder ein jahrhundertereignis

Die mondfinsternis des jahrhunderts hat in den sehr frühen mogenstunden des 28. september 2015 stattgefunden. Für alle, die dies ereignis verpaßt haben, weil sie um vier uhr in der früh nicht aus dem bett gefunden haben, wird es am freitag, also am 27. juli 2018 zu besserer sendezeit wiederholt: der mond geht in Berlin um 20 uhr 58, auf und ist zu dem zeitpunkt schon leicht abgedunkelt. Um 21 uhr 30 tritt er in den kernschatten der erde, wo er bis 23 uhr 13 bleibt, beendet ist die finsternis gegen halb zwei in der nacht und ist damit die längst mondfinsternis des jahrhunderts, die nächste, die länger dauern wird findet am 9. juni 2133 statt, an diesem tag habe ich allerdings schon etwas anderes vor.

Letztes mal hat das so ausgesehen:

Auch soll der mars morgen besonders gut zu sehen sein, weil er nah an erde und sonne steht. Von all dem werde ich wahrscheinlich wenig sehen, weil für morgen abend für Berlin gewitter und regen angesagt sind.

Dienstag, 24. Juli 2018

Voll schlecht mit leergut

Deutschland steckt tatsächlich in einer tiefen krise. Nicht, weil das bier nicht kalt ist oder gar alle wäre, sondern weil die bierflaschen knapp werden.

Seit der erfindung des flaschenbiers rätselt die ganze welt, warum die leeren flaschen im keller scheinbar ganz von selbst entstehen, während man die vollen erst mühselig da hin schaffen muß. Und ausgerechnet da, wo die flaschen dringend gebraucht werden, funktioniert genau das nicht. Das erklärt vielleicht, warum die schlechte, alte bierdose seit einiger zeit wieder unerfreulich häufig im handel anzutreffen ist.

Drum trinkt Euer bierchen aus, denn morgen könnt’ es sauer sein und bringt als ordentliche menschen die pfandflaschen gleich morgen zum bierverlag Eures vertrauens.

Montag, 23. Juli 2018

Foto am montag (325)

Blauer passionsblumenfalter (Heliconius cydno galanthus)

Sonntag, 22. Juli 2018

Der klauer

Für die blödelei und Otto Waalkes:

Mittwoch, 18. Juli 2018

Zahltag! Ein koffer voller sch...


»...komm wir gehen armut gucken
komm, komm
komm wir gehn ein wenig friern
laß uns spekulieren...«

(aus dem text »kleine spanner« von Leonhard Lorek)

Wer sich gerne einmal so richtig gepflegt von oben bis unten vollkotzen möchte, aber momentan überhaupt nichts hat, was einen anständigen brechreiz auslösen könnte, dem sei die neue armuts-spanner-show »Zahltag! Ein Koffer voller Chancen« von RTL, die seit gestern läuft, empfohlen. Absolute speihgrarantie.

Weil ich nicht möchte, daß jemandem wirklich schlecht wird, verlinke ich das hier nicht, da muß sich der geneigte leser schon selbst bemühen - über die seite des senders kann man sich die gesamte erste folge anschauen. Soweit die magennerven mitspielen.

Das ganze soll ein »experiment« sein, ob man h4empfängern mit geld aus dem elend helfen kann - und die antwort ist von anfang an auch schon gleich klar: natürlich nicht!

Das ganze läuft so ab: verschiedene skurril-h4-familien, deren probleme sichtbar nicht allein in der arbeitslosigkeit liegen, bekommen einen koffer voll geld vor die tür gestellt - es ist natürlich gar nicht unvorstellbar viel geld, sondern bloß der h4satz für ein jahr auf einmal. Und während die so »beglückten« vor der kamera so tun müssen als wären sie urst überrascht, werden sie »hinter« der kamera von »experten« bewertet.

Ein koffer aus Berlin ist auch dabei. Und weil es unvermeidbar ist, auch eine kofferIn aus Marzahn. Selbstherrliche figuren, die meinen, über andere urteilen zu können.

Unaushaltbar. Leider hat der Böhmermann es versäumt, aus den kulissen zu springen und mitzuteilen, daß das alles nicht ernst gemeint ist.

Montag, 16. Juli 2018

Foto am montag (324)

Monarchfalter (danaus plexippus)

Sonntag, 15. Juli 2018

Dienstag, 10. Juli 2018

Aprilscherz im sommerloch

Die Berliner s-bahn will pünktlicher werden. Das ist zwar zum lachen, aber noch nicht der witz, auch wenn es sich für den einen oder anderen vielleicht so anhört.

Der witz ist die famose idee, wie mehr pünktlichkeit erreicht werden soll: um zu einem späteren zeitpunkt, den nur die s-bahn kennt, vielleicht doch wieder pünktlich zu sein, sollen auf der ringbahn verspätete s-bahnen in bestimmten bahnhöfen ohne halt durchfahren dürfen. Ist schließlich viel besser, gar nicht erst einsteigen zu können als in einen verspäteten zug einzusteigen. So kommt man auch nicht in verlegenheit, womöglich schwarz zu fahren. Ebenso werden sich die fahrgäste freuen, die gern aussteigen würden und anstatt mit verspätung erst mal gar nicht ankommen.

Aber in der ringbahn kann man einfach sitzen bleiben und mit etwas glück kommt man schon nach ungefähr einer stunde wieder da vorbei, wo man eigentlich hinwollte.

Montag, 9. Juli 2018

Foto am montag (323)

Blauer morphofalter (morpho peleides), auch als himmelsfalter bezeichnet. Diese art zählt mit bis zu 12 cm flügelspannweite zu den größten edelfaltern der welt.

Sonntag, 8. Juli 2018

Langsam reichelts

Unter dem titel daß »Matthäus sollte keine blutigen Hände schütteln« kommentierte heute Julian Reichelt im vierbuchstabenblatt:
»In einigen Jahren werden wir genauso fassungslos darüber sein, in Russland sorglos Fußball gespielt zu haben, wie wir heute fassungslos auf die Entscheidung blicken, dass die Welt zu Hitlers heiteren Spielen anreiste.«
Hitlervergleiche bringen es natürlich immer, wenn sportidioten staatsoberhäuptern die hände schütteln. Mich tät es natürlich interessieren, ob es irgendein zeitgenössisches staatsoberhaupt gibt, an dessen händen kein blut klebt. Mir ist keins eingefallen.

Donnerstag, 5. Juli 2018

Brandenburg 2018

Hier steppt der Rote Adler gemeinsam mit dem Berliner Bären:
Erkner ZOB.
Kürzlich las ich, daß auch die verbrechenstüchtigkeit der Brandenburger im letzten jahr nachgelassen hätte. Wo niemand ist, wird auch niemand ausgeraubt.

Es spricht doch einiges für entvölkerung.

Montag, 2. Juli 2018

Foto am montag (322)

Kormoran (phalacrocorax carbo)

Freitag, 29. Juni 2018

Taschengeld - Inflation

Neulich war ich an der bücherbox, um dort ein paar lästige bücher loszuwerden. Verlegenheitsgeschenke, mit denen ich nichts anfangen kann. Bücher, die vielleicht jemand anders gern lesen möchte, ich aber eher nicht. Im grunde wollte ich überhaupt nichts mitnehmen. Aber da lag ein verknittertes, kleines bändchen aufgeschlagen. In kinderkrakelschrift stand da geschrieben »hoffentlich muntert Dich dieses Büchlein ein bißchen auf!«.

»Das ist mal ein wort! Das kann ich brauchen!« Dachte ich mir. Nahm das verknickte büchlein an mich, setzte mich in einer nahegelegenen grünanlage auf eine bank und begann zu lesen.

Zum glück gibt’s das auch als hörspiel:

Mittwoch, 27. Juni 2018

Deutschland gewinnt...

...flugticket nach hause.

Darauf ein Putinversteherfrühstück:

Mit Greenpeace wird strom gelb

Sicherlich gibt es größere freveltaten als den Großen Stern in Berlin, also den verkehrskreisel, in dessen mitte die Siegessäule rumsteht, gelb anzumalen. Beispielsweise in Peru in den Nazca-Linien rumzutrampeln und dort schaden zu machen.


Aber hat sich Greenpeace mit dieser aktion einen gefallen getan?
Zitat Greenpeace-Aktivistin: »Strom kann aus der sonne kommen. Oder aus was anderem. Aus wind zum beispiel, aber aus der sonne. Und damit ist das ein symbol für uns, daß Deutschland erneuerbar ist.«
Das wäre zweifellos schön, wenn Deutschland erneuerbar wäre. Wer hätte nicht gern ein neueres, weniger reaktionäres, das nicht so abgenutzt ist?

Vielleicht geht es anderen nicht so, aber bei den begriffen »strom« und »gelb« fällt mir keineswegs als erstes solarenergie ein, sondern ein stromanbieter, der zu EnBW gehört und somit viel kohle- und atomstrom im angebot hat.

Schlechter protest gegen kohleverstromung.

Montag, 25. Juni 2018

Foto am montag (321)

Kleiner kohlweißling (pieris rapae)

Montag, 18. Juni 2018

Foto am montag (320)

Der gemeine wasserläufer (gerris lacustris) hat eine libelle geschnappt.

Dienstag, 12. Juni 2018

Bayern bald schön wie die DDR?

Zwar hat Bayerns umweltminister, Dr. Marcel Huber, keine »blühenden landschaften« versprochen, aber immerhin einen »Blühpakt Bayern«.

Da können die Bajuwaren mit sicherheit vom osten eine menge lernen.

Montag, 11. Juni 2018

Foto am montag (319)

Heute gibt es tatsächlich so etwas wie eine kleine rarität:
Das ist ein gänsesäger (mergus merganser) bzw. eine gänsesägerIn. Habe ich bisher im winter extrem selten und im sommer noch nie gesehen.

Sonntag, 10. Juni 2018

Nazitätowierung an Berliner speckgürtel entdeckt

An der badestelle am Zeuthener See in Eichwalde, also wenige meter südlich der stadtgrenze zu Berlin, ist ein mann angezeigt worden, der den wahlspruch der SS auf den bauch tätowiert hat - (achtung link führt zur BZ)

Soll ja jeder mit seinem speckgürtel anfangen, was er möchte, aber an den Berliner Speckgürtel gehört das nicht.

Donnerstag, 7. Juni 2018

Die schöne nachricht aus Brandenburg

Manchmal sind nachrichten der »lügenpresse« so schön, daß man sie kaum glauben kann. Beispielsweise, daß jemand Alexander Gauland beim baden im Heiligen See in Potsdam die kleidung geklaut hat.
Der Heilige See in Potsdam
Hat er den Bulgakov nicht gelesen? Sonst hätte er wissen müssen, daß es ihm ergehen kann wie Iwan Nikolajewitsch Besdomny, wenn er am fluß (bzw. see) die hüllen fallen läßt. Und ein platz im irrenhaus wäre unter umständen das verkehrteste nicht.

Montag, 4. Juni 2018

Foto am montag (318)

Eichelhäher (garrulus glandarius)

Freitag, 1. Juni 2018

Wegen trauerfall bis auf weiteres geschlossen

Nach etlichen jahren im kampf gegen den krebs habe ich heute ich meinen lebenspartner verloren. Aber nicht an den krebs. Sondern an seine raffgierige verwandtschaft.

Donnerstag, 31. Mai 2018

Noch mal was zur homöopathie

Eigentlich wollte ich schon lange mal was über den »Donner-Report« schreiben. Dazu habe ich kürzlich ein interessantes video gefunden, das mir arbeit erspart:

Ist zwar ein wenig länglich, es wird aber einiges zur »wissenschaftlichen herangehensweise« in der homöopathie erklärt.

Mittwoch, 30. Mai 2018

Am 30. mai ist der weltuntergang

Wäre auch prima wetter für so etwas. Mir zumindest käme es sehr gelegen. Ein tag mit erfolg und mißerfolg gleichzeitig. Ausgewogener könnte es kaum zu ende gehen.



Ja? Wo bleibt der den schon wieder, dieser weltuntergang, wenn man ihn gerade braucht?

Montag, 28. Mai 2018

Foto am montag (317)

Haussperling (passer domesicus)

Sonntag, 27. Mai 2018

Prost Mahlzeit, Deutschlandfunk Kultur

Seit etlichen jahren höre ich freitags mittags gern Udo Pollmers radiokolumne »Mahlzeit« auf Deutschlandfunk Kultur, in welcher er über beliebete ernährungsmythen und dergleichen aufklärt. Seit märz teilt er sich diesen sendeplatz mit Sarah Wiener, die eine bekannte und vielleicht sogar auch gute köchin sein mag, aber mit wenig sachverstand und viel ideologie ans werk geht. Beispielsweise gab sie vor einigen jahren zum besten daß »hoffnung erst wieder sei, wenn ein hühnchen 15€ kostet«, somit offenbar keine notwendigkeit sieht, daß auch arme menschen satt werden. Braucht man für die erkenntnis, daß bienen blüten zum leben benötigen belehrung aus dem radio? Lernt man dergleichen nicht mehr im kindergarten oder der grundschule?

In der letzten folge ging es um tomaten und insgesamt ziemlich durcheinander.

Tomaten, so Wiener, seien seit den 90er jahren nur noch »wasser ohne geschmack«, obgleich es ja so viele interessante tomatensorten gäbe, die sich farblich und im geschmack stark unterscheiden würden. Daß tomaten heutzutage schlecht im geschmack wären, läge daran, daß sie in Holland industriell auf steinwolle angebaut würden, aber trotz »natürlicher bestäubung durch hummeln« keinen geschmack entwickeln würden.

Da werfen sich für mich fragen auf. Was haben hydrokultur oder »natürliche bestäubung« durch hummeln mit dem geschmack von früchten zu tun? Ob die früchte schmecken oder nicht, hat wohl eher etwas mit den angebauten sorten zu tun, den pflanzen ist es überdies egal, ob sie von hand oder von hummeln bestäubt werden und woher die für sie lebensnotwendigen mineralien kommen. Hat sich frau Wiener 1999 einfrieren lassen und hat von den vergangenen knapp 20 jahren so gar nichts mitbekommen? In den jahren nach der jahrtausendwende fing es an, daß man in den gemüseabteilungen von delikatessengeschäften auch bunte tomaten für teuer geld kaufen konnte. Interessanter weise stießen diese damals sehr schnell auf kritik von gentechnikgegnern, die hinter gelben, schwarzen oder gestreiften tomaten tricks einer bösen industrie erkennen wollten. Inzwischen setzen längst supermärkte und discounter auf diversifikation und bieten höchst unterschiedliche tomatensorten an, die mit den »wassertomaten der 90er« kaum etwas zu tun haben - beim discounter, der mit einem großen »a« anfängt, wurden letztens sogar tomatenpflanzen alter sorten angeboten.

Natürlich darf auch hier wieder der unsinn von den »bösen« hybridzüchtungen nicht fehlen, mit denen die halsabschneiderkonzerne die menschen abhängig machen. Allerdings gehören inzwischen auch F1hybride tomatensorten zu den sogenannten »traditionssorten«, beispielsweise die gute, alte Harzfeuertomate, die in den 50er jahren in der DDR gezüchtet wurde. Das saatgut gibt es für pfennigbeträge in jedem anständigen supermarkt und die pflanzen lassen sich erstaunlich einfach sogar in hydrokultur auf der fensterbank ziehen, was dem ausgezeichneten geschmack der früchte keinen abbruch tut. Daß die tomatenkerne für die weiterzucht ungeeignet sind, dürfte die wenigsten balkongärtner stören, weil das saatgut in mengen verkauft wird, daß es über etliche jahre reicht.

Was frau Wiener mit ihrem text eigentlich sagen wollte, weiß womöglich nicht einmal sie selbst. Was dieser schmarrn in einer wissenschaftskulumne zu suchen hat, müßte man wahrscheinlich beim Deutschlandfunk Kultur erfragen.