Samstag, 19. Dezember 2015

Aufruf »für unser land« novemer 1989

Heutzutage wird oft behauptet, nach dem mauerfall hätten die bürger der DDR einhellig nach der dm und der »wiedervereinigung« geschrien. Das war nicht so. Viele wollten die DDR als alternative zur BRD erhalten:
Zitat: »Entweder können wir auf der Eigenständigkeit der DDR bestehen und versuchen mit allen unseren Kräften und in Zusammenarbeit mit denjenigen Staaten und Interessengruppen, die dazu bereit sind in unserem Land eine solidarischesche Gesellschaft zu entwickeln, in der Frieden und soziale Gerechtigkeit, Freiheit des einzelnen, Freizügigkeit aller und die Bewahrung der Umwelt gewährleistet sind.

Oder wir müssen dulden, daß, veranlaßt durch starke ökonomische Zwänge und durch unzumutbare Bedingungen, and die einflußreichen Kreise aus Wirtschaft und Politik in der Bundesrepublik ihre Hilfe für die DDR knüpfen, ein Ausverkauf unserer materiellen und moralischen Werte beginnt und über kurz oder lang die Deutsche Demokratische Republik durch die Bundesrepublik Deutschland vereinnahmt wird.

Laßt und den ersten Weg gehen. Noch haben wir die Chance [...]
«

Zwar habe ich zweifel, daß die chance damals tatsächlich bestanden hätte. In Bonn hatten sie andere pläne, weshalb man die bürger der DDR auch lieber nicht fragte, was sie wollen.

3 Kommentare:

  1. Ich bin weder Ossi noch Wessi (ich bin Italiener, aber ich lebe in Deutschland seit 20 Jahren), aber ich habe die Bezeichnung "Wiedervereinigung" nich akzeptiert.
    Es war ein "Anschluss", genau wie im Jahr 1938 mit Österreich.

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  2. Richtig. Dem gebiet der DDR wurde das wirtschafts- und rechtssystem der BRD übergestülpt. Deshalb sehe ich es auch so, daß es ein anschluß war. Aus diesem grund setze ich das wort »wiedervereinigung« meist in anführungszeichen.

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