Dienstag, 30. Oktober 2018

70 jahre Axel Stoll

Zu diesem anlaß ein schnipsel aus dem legendären interview mit Dennis Mascarenas von ddc-tv-Denver:

Manche menschen glauben, Stoll würde seit einigen jahren nicht mehr unter den lebenden weilen. Unwahrscheinlich. Der sitzt in einer reichsflugscheibe richtung Aldebaran. Wo kämen wir hin, wenn es anders wäre?

Montag, 29. Oktober 2018

Samstag, 27. Oktober 2018

Aua, brennessel!

Deutschlandfunk Kultur mal wieder. Sarah Wieners grandiose speisekammer. Sie meint, daß beste, wo gibt, wären brennesseln. Und was wird auf dem bild gezeigt?
Natürlich keine brennessel, sondern die weiße taubnessel, die nur so tut als wäre sie eine brennessel, aber ansonsten weitgehend harmlos ist. Echte brennesseln sehen so aus:
Es läge mir natürlich fern, zu behaupten, daß frau Wiener taubnesseln nicht von brennesseln unterscheiden könnte. Das bild hat sie wahrscheinlich nicht selbst ausgesucht.

Und dann wird es drollig:
Zitat Sarah Wiener:»[...]Pflücken Sie nichts, wo [...] Felder gedüngt [...] sind.«[...]
Dem weniger naturromantisch veranlagten menschen sind brennesseln, bitte was?

Zeigerpflanzen für sticktoffreichen boden. Das bedeutet, sie wachsen nur dort, wo ordentlich gedüngt wurde. Womit auch immer. Die sind immer lecker nitratbelastet.

Im fall der von taubnessel und brennessel sind zwei theoretisch eßbare pflanzen miteinander verwechselt worden. Wenn man allerdings pastinak und schierling, dessen wurzeln ebenfalls mild schmecken sollen, verwechselt, begeht man einen fehler, den man unter umständen nicht mehr korrigieren kann. Wenn selbst beim öffentlich-rechtlichen rundfunk, bei dem man zumindest meinen sollte, daß da fachkompetente menschen in der redaktion sitzen, solche verwechslungen passieren, kann ich botanisch unkundigen nur dringend abraten, irgendwelche wildpflanzen zu essen.

Und aus eigener erfahrung kann ich dazu sagen: die meisten eßbaren wildpflanzen sind das risiko, sich zu vergiften definitiv nicht wert - sie schmecken alle eher besch...eiden.

Montag, 22. Oktober 2018

Foto am montag (338)

Heute gab es feldsalat mit fleischbeilage:
Die fleischbeilage habe ich dann aber doch lieber laufen lassen, die war ja noch so klein:

Samstag, 20. Oktober 2018

Ernährung und religion (Teil 3 und schluß)

Fortsetzung. Heute geht es um die »aufklärung« wie sie von veganern betrieben wird.

Die »aufklärung« der veganer sieht so aus, daß der mensch sich einfach außerhalb der natur stellen sollte.

Ein von menschen geschaffener hofkreislauf zur herstellung von nahrung ist natürlich böse, weil für den dünger nutztiere gehalten werden, die milch und eier liefern oder einfach gegessen werden können. Scheißegal, braucht kein mensch, zu futtern gibt’s schließlich im supermarkt.

Denkt man über eine gesündere ernährung nach, soll man in keinem fall daran denken, daß man nicht beschaffen ist wie ein pflanzenfresser, keine vier mägen hat wie ein rind, keinen riesigen blinddarm wie ein pferd und daß man auch keineswegs gewillt ist, die eigenen köttel zu fressen, wie hasenartige das tun. Aus veganer sicht soll man eine gesunde oder womöglich ungesunde ernährung auf »einseitig« umstellen.
Daniela Wakonigg: »Da es aus Sicht der meisten Atheisten um nichts Geringeres geht als eine Welt mit weniger Leid, schlagen die emotionalen Wellen in solchen Diskussionen mitunter natürlich hoch. Und sicherlich gibt es auch einige Atheisten, die dabei den Pfad des Sachlichen verlassen. Der Grund für ihre wie auch immer gearteten Argumentationen bleiben dennoch stets Fakten. Denn dass Religionen global betrachtet viel Schaden und Leid verursachen, daran kann heute nicht mehr ernsthaft gezweifelt werden.«
Schön, die studierte theologin und philosophin erklärt nun den atheisten, woran sie glauben, nämlich an weltverbesserung.

Stimmt aber gar nicht. Man kann auch atheist sein, weil es einem ums NICHTglauben geht und damit hauptsächlich sich selbst etwas gutes tun möchte.

Und glauben mögen die menschen meinethalben, was sie möchten. So lange sie in ihren glaubensspelunken bleiben.
Daniela Wakonigg: »Auch der weitergehende Diskussionsverlauf zwischen Fleischessern und Veganern ähnelt üblicherweise den Streitgesprächen zwischen Religiösen und Atheisten: Studien, die die positiven Effekte von Veganismus/die negativen Effekte von Religion aufzeigen, werden schlicht negiert oder ignoriert. Stattdessen folgt der Hinweis, dass der Mensch das Fleisch/den Glauben brauche und dass er erst durch das Fleischessen zum heutigen Menschen/erst durch den Glauben zum vollständigen Menschen geworden sei. «
Der vorteil des veganismus ist, daß damit seit einiger zeit ein ganz neues marktsegment entdeckt wurde, mit dem einige findige geschäftemacher gutes geld verdienen. Zum beispiel die hersteller von nahrungsergänzungsmitteln.

Ohne die nutzung von tieren wäre die menschheit ziemlich blöd dran. So etwas wie kultur hätte sich wahrscheinlich tatsächlich eher nicht entwickelt. Als anhänger der Schwarzen Kunst fällt mir dazu natürlich als erstes die schwarze druckfarbe ein, die für gewöhnlich pigmente aus tierasche enthält und fettsäuren aus schlachtabfällen, die für die menschliche ernährung ungeeignet sind. Das mit den fettsäuren gilt für andere druckfarben auch. Bücher sind unvegan, oft werden sie auch mit knochenleim geklebt. Die gesamte fotochemie - und dazu zählen auch platten für den offsetdruck - funktioniert nicht ohne gelatine. Und das schöne gestrichene papier, auf das man seine urlabsfotos ausdrucken kann, enthält ebenfalls gelatine aus tieren.

Musik ist oft nicht vegan. Gute trommeln wurden und werden mit tierhäuten bespannt und noch heute werden gute saiten aus därmen von tieren hergestellt. Im streichinstrumentenbau wird gelatine als grundierung verwendet. Ein synfoniekonzert kann ätzend oder phantastisch sein, nur eins eben nicht: vegan.

Viele der artikel zur täglichen hygiene wie seife, waschpulver, kosmetik, hautcremes, zahnpasta, shampoos und waschlotionen enthalten tenside tierischen ursprungs.

Die digitale welt ist ebenfalls nicht vegan: lcd-displays enthalten für gewöhnlich cholestrin von schweinen.

Man sollte einem veganer nicht inkonsequenz vorwerfen, in seinem leben schon einmal ein buch gelesen, auf ein display geschaut, in ein konzert gegangen oder gar ein stück seife in der hand gehabt zu haben. Für mich wirft sich eher die frage auf, woher die rohstoffe für all diese produkte kommen sollen, wenn sich nun alle einen heiligenschein ankleben und meinen, daß tiere nicht mehr genutzt werden dürfen.

Interessant zu diesem thema ist übrigens auch das buch »PIG-05049« der Niederländischen designerin und künstlerin Christien Meindertsma. Für das buch hat sie mehrere jahre recherchiert, wo das schwein 05049 geblieben ist und hat 185 produkte gefunden, die schwein enthalten, aber nicht unbedingt mit schweinen in verbindung gebracht, werden. Darunter so banale dinge wie streichhölzer. Aber auch geniale sachen wie künstliche herzklappen.
Daniela Wakonigg: »Ganz heikel wird es schließlich, wenn die Sprache auf Kinder kommt. Aus Sicht der Fleischesser/Religiösen vergewaltigt man sie geradezu, wenn man ihnen Fleisch/Religion vorenthält. Weil ihrem Hirn dann Nährstoffe fehlen bzw. weil sie religiös unmusikalisch bleiben. Den Abschluss solcher Diskussionen bildet meist ein hilflos-trotzig wirkendes "Ich esse jetzt ein Steak" bzw. "Ich bete für Sie".«
Hier wird es richtig verquast. Musikalität kann einem nicht vorenthalten werden, die hat man mehr oder weniger oder vielleicht auch gar nicht. Was einem vorenthalten werden kann ist musikunterricht, was aber etwas anderes ist. Um religiös zu werden benötigt man weder groß talent noch unterricht. Das bekommt man anerzogen oder entscheidet sich dafür. Man muß es bloß glauben.

In vielen weltgegenden wird kindern eine abwechslungsreiche ernährung vorenthalten, weil sich ihre eltern nichts besseres leisten können. Leider passiert es, daß die an mangelerscheinungen sterben. Da muß man doch nicht mehr alle birnen am christbaum haben, wenn man mitten in Europa seine kinder freiwillig, bzw. aus ideologischer verbohrtheit, so ernährt, daß die an mangelernährung sterben. Passiert zum glück nicht so häufig, kommt aber immer mal wieder vor. Ohne nahrungsergänzungsmittel geht das halt schlecht. Kann jeder halten, wie er will, aber wer als gesunder nahrungsergänzungsmittel benötigt, sollte sich mal fragen, ob er vielleicht etwas mit seiner ernährung falsch macht.

Beten hilft niemandem, vielleicht dem betenden, daß er zufrieden ist. Wenn man ein steak ißt, ist man ebenfalls zufrieden - aber zusätzlich wenigstens auch noch satt geworden. Also immerhin gleich zwei wünsche auf einmal erfüllt.
Daniela Wakonigg:»Die Ähnlichkeiten der Argumentationen von Fleischessern gegenüber Veganern mit der von Religiösen gegenüber Atheisten sind wenig verwunderlich, wenn wir uns klar machen, wie wir eigentlich zu Fleischessern werden. Die US-amerikanische Psychologin Melanie Joy hat bereits vor einigen Jahren die psychologischen Aspekte des Fleischessens analysiert und kam zu dem Schluss, dass es sich dabei tatsächlich um ein erlerntes ideologisches System handelt. Sie nannte dieses System Karnismus.«
Melanie Joy hat völlig recht. Man wird im elternhaus komplett ideologisch verdorben. Manche leute werden sogar von ihren eltern genötigt, bei harndrang aufs klo zu gehen - und dann können sie sich das ihr leben lang nicht wieder abgewöhnen. Und das ist doch nun ehrlich ideologisch absolut verbohrt. Blödes, erlerntes system. Scheißhausismus!
Daniela Wakonigg:»In der Tat zeigen Karnisten hinsichtlich ihrer Ideologie viele Parallelen zu religiösen Menschen. Die Normalität des Fleischessens wird – ebenso wie die der Religion – im Elternhaus erlernt. Fleisch wird dabei positiv konnotiert: Es macht stark, gibt Kraft und ist üblicher Bestandteil jedes Festessens. Die meisten Menschen hinterfragen das Fleischessen im späteren Leben deshalb ebenso wenig wie die Religion. Man hält das Fleisch irgendwie für gut und wichtig – genauso wie die Religion. Man tauft seine Kinder halt einfach und man isst halt einfach Fleisch. Weil's normal ist, weil's alle tun, weil man nicht anecken möchte und weil einem das Fleisch/der Glaube vermeintlich Kraft gibt.«
Im gegensatz zu veganern sind religiöse menschen oft erfindungsreich. Für einen ordentlichen katholiken ist gänsebraten vegan. Warum? Gänse entstehen aus teichmuscheln und die fallen bekanntermaßen von bäumen, also sind gänse pflanzlich, logisch. Für naturbeobachtung muß man denen ein paar punkte abziehen, das ist offensichtlich eher nicht so deren ding. Aber für einfallsreichtum und abstrusität gibt es auf jeden fall extrapunkte. Auf so etwas muß man erst einmal kommen.

Der mensch ist kein Lorenzsches gänschen, das darauf konditioniert ist zu tun, worauf es geprägt wurde. Der mensch muß nicht sein leben lang tun, was man ihm als kind anerzogen hat. Man muß nicht religiös bleiben und wenn einem das zeug nicht schmeckt, muß man auch kein fleisch essen. Rationale gründe dafür gibt es keine. Man kann auch aus moralischen gründen vegetarier werden und hinterher feststellen, daß man sich ganz schön geirrt hat.

Selbst die behauptung mit dem festessen ist hammerharter blödsinn. Jeder der schon einmal mit anständigen Polen weihnachten gefeiert hat, wird sich erinnern, daß es am heiligabend ein menü gibt, das mindestens sechs, gern aber auch zwölf gänge haben darf, das komplett fleischlos (nicht vegan und auch ohne gans) ist. Da fehlt überhaupt nichts, um am schluß ins fraßkoma zu fallen.
Daniela Wakonigg: »Auch das Ausblenden der negativen Aspekte von Religion und Fleischverzehr wird bereits früh erlernt. Schon als Kind lernen wir, im Fleisch auf dem Teller kein Tier zu sehen. Dass der Lammbraten mal genauso ein süßes kleines kuscheliges Lämmchen war, wie das, das man eben gestreichelt hat, ist eine Information, die von Kindern ferngehalten wird. Gleichzeitig wird ihnen beigebracht, dass man bei dem Streichel-Lämmchen "nur ganz lieb ei machen" und nicht böse zu ihm sein darf. Vollkommen schizophren, doch für die meisten von uns völlig normal.«
Ja, es ist definitiv schizophren. Da befaßt man sich den ganzen sommer mit den kartoffeln im garten, freut sich, wie sie wachsen und blühen, ist sogar nett zu ihnen und sammelt ihnen das ungeziefer von den blättern, damit sie gesund und munter bleiben. Dann kommt der herbst und sie werden ausgegraben, es endet damit, daß sie die augen ausgestochen kriegen und gefressen werden, obwohl sie mit ihren lustigen knopfäuglein vielleicht auch noch gern ein bißchen in die welt geguckt hätten.

Irgenwie ist in frau Wakoniggs gedanken ein eigenartiges schwarz-weiß denken: entweder ist man einfach »böse« zu anderen lebewesen, weil man ohnehin bloß vorhat, sie zu fressen oder sie sind einfach nur zum liebhaben da. Kommt es bei veganern nicht vor, daß sie ihre orchiedeen hegen und pflegen, vielleicht sogar mit ihnen reden und sie streicheln, den kohlrabi aber mit stumpf und stiel aufessen?

Der mensch neigt dazu, was er vorfindet nach seinen zwecken zu gebrauchen und ein lämmchen taugt zum streicheln offenbar ebenso gut wie es als essen taugt, auch wenn es für ersteres gar nicht gedacht ist.
Daniela Wakonigg: »Wer den Fleischesser/Religiösen auf die Unstimmigkeiten in seiner Ideologie/Religion hinweist oder gar den Braten/Gott als solchen in Frage stellt, erlebt massive Abwehrreaktionen, die in unzähligen Kommentarspalten dokumentiert sind.«
So gegen ende möchte ich noch darauf hinweisen, daß frau Wakonigg den begriff »fleischesser« konsequent falsch verwendet. Menschen die fleisch essen, sind normalerweise keine fleischesser (karnivoren) sondern allesfresser (omnivoren). Es gibt sicherlich menschen, die viel fleisch essen, aber menschen die sich hauptsächlich oder ausschließlich von fleisch ernähren, dürften eher die ausnahme sein. Der großteil der sogenannten »fleischfresser« sind teilzeitvegetarier und das nicht aus moralischen oder gesundheitlichen gründen, sondern weil es langweilig ist, fortwährend das gleiche zu essen.

Da ist keine unstimmigkeit. Es gibt keinen grund den braten in frage zu stellen, wenn er doch seinen zweck erfüllt: Schmeckt, macht satt und zufrieden.

Bei religiösen hingegen sieht es meist völlig anders aus: die zweifeln ganz von selbst an gott, um dann eben mit gott, sich selbst und der welt zu hadern. Das kann man schlecht miteinander vergleichen.
Daniela Wakonigg: »Denn man möchte sich den angenehmen Glauben/das leckere Fleischessen schließlich nicht madig machen lassen. Und noch viel weniger möchte man sich mit der Erkenntnis quälen müssen, dass das eigene Tun Schaden anrichtet. Man möchte die Gemeinschaft der Gläubigen/die Grillparty schlicht genießen dürfen, ohne sich mit negativen Gedanken zu belasten.«
Solche stimmungskanonen lädt man gern zu einer party ein. Manch ein allesfresser mag vielleicht gern wachteln aber moralwachteln finden die meisten sicherlich eher ungenießbar. Man geht doch nicht zu einer party, um sich mit negativen gedanken zu belasten.

Wenn man sich allein von pflanzen ernährt, richtet man ebenso schaden an anderen lebewesen an. Selbst als frutarier bekommt man probleme: viele pflanzen, deren früchte man essen kann, sind nicht windblütig. Braucht man bienen, die bekanntermaßen in massentierhaltung gehalten werden und deren tun man schamlos ausnutzt. Und was ist mit den mäuslein, die auch gern getreide und obst mögen? Man kann halt schlecht außerhalb der natürlichen gegebenheiten leben.
Daniela Wakonigg: »Falls es Sie also gerade in den Fingern juckt, der Autorin dieses Textes ein gepfeffertes Steak/einen gepfefferten Kommentar reinzuwürgen, halten Sie vor dem Tippen doch bitte einen Moment inne und fragen sich, warum Sie dieses dringende Bedürfnis verspüren. Danke.«
Warum ich das bedürfnis verspürt habe, all dies ausführlich zu kommentieren, dürfte wohl klar sein.

Mir ist es im grunde egal, was menschen essen mögen. Beim schreiben dieser kleinen artikelserie stellte ich einmal mehr fest, daß veganer sich fortwährend im ringen mit der realität befinden - und das ist eher nicht meins.

Mittwoch, 17. Oktober 2018

Nänie an einen toten pflaumenbaum


ritz ratz ritz ratz
ritz ratz ritz ratz
ritz ratz ritz ratz
ritz ratz ritz ratz

ritz ratz ritz ratz
ritz ritz ratz ratz
ritz ratz ritz ratz
ritz ratz ritz ratz

ratz ritz ratz ritz
ritz ratz ritz ratz
ritz ritz ratz ratz
ritz ratz ritz ratz

ratz ratz ritz ratz
ritz ratz ritz ratz
ritz ratz ritz ratz
grrr! bloink! bumm!




Bei Brecht heißt es über den pflaumenbaum:

»Weil er nie eine Pflaume hat.
Doch er ist ein Pflaumenbaum:
Man kennt es an dem Blatt.«


Dieser pflaumenbaum hatte mehr pflaumen als verwertbar waren. Aber diesen ätzenden scheißsommer hat er leider nicht überlebt.

Das macht mich jetzt ganz traurig.

Montag, 15. Oktober 2018

Foto am montag (337)

Mal wieder graureiher.
Die machen sich immer gut. Kraniche habe ich leider keine gesehen, sondern nur gehört.

Samstag, 13. Oktober 2018

Ernährung und religion (teil 2)

Mit dem leid und der gesundheit endete teil 1 und damit geht es jetzt auch weiter:
Daniela Wakonigg: »Da es aus Sicht der Veganer um nichts Geringeres geht als eine Welt mit weniger Leid, schlagen die emotionalen Wellen in solchen Diskussionen mitunter natürlich hoch.«
Machen sich die hausstaubmilben vielleicht mal einen gedanken darüber, daß sie der menschheit unnötiges leid ersparen könnten, wenn sie einfach mal durch abwesenheit glänzten? Nein, ist denen scheißegal. Bei den mistviehchern könnte ich es mir sogar vorstellen, daß sie sich freuen, andere zu malträtieren. Auch wenn ich weiß, daß das eher unwahrscheinlich ist.

Die noble idee, eine welt mit weniger leid schaffen zu wollen, endet leider häufig im wahn. Die eugeniker im 19. jahrhundert hatten die schöne idee, weniger leid in der welt zu haben, indem sie menschen mit behinderungen ausmerzen. Das mündete in Deutschland in der »Aktion T4«, bei der aus der moral, das leid in der welt verringern zu wollen, mal eben rund 216.000 menschen ermordet wurden, ohne daß irgendwer von ihnen gefragt worden wäre, ob er unter seinem leben nun besonders leiden würde.

Mit dem tierleid hat das relativ wenig zu tun, außer, daß auch hier anderen lebewesen die eigenen vorstellungen vom leben mit möglichst wenig leid aufgedrängt werden, ob sie das nun möchten oder nicht. Die idee, daß es besser sei nicht zu leben, als mit leid ist widerlich. Dann müßte man in letzter konsequenz alle empfindungsfähigen wesen ausrotten, weil sie leiden könnten.
Daniela Wakonigg: »Und sicherlich gibt es auch einige Veganer, die dabei den Pfad des Sachlichen verlassen. Der Grund für ihre wie auch immer gearteten Argumentationen bleiben dennoch stets Fakten...«
Wenn vernünftige dinge unsachlich vorgetragen werden, bleiben sie trotzdem vernünftig. Was bei den genannten »fakten« eher nicht der fall ist.
Daniela Wakonigg: »Denn dass Fleisch und andere Lebensmittel tierischer Herkunft keine effektive Ernährungsweise zur Stillung des Hungers der immer weiter wachsenden menschlichen Bevölkerung sind,... «
Die menschheit ist nicht drauf gekommen sich viehzeug zu halten, weil sie ihr täglich brot mit bruder rind und schwester schwein brüderlich teilen wollte, um dann völlig pervers zu handeln und sie aufzufressen, sondern weil durch tierhaltung für menschen nahrungspotential entsteht, das es sonst nicht gäbe. Der mensch ißt halt nicht so gern gras oder sojapreßkuchen.
Daniela Wakonigg: »...dass durch die Produktion dieser Lebensmittel der Klimawandel massiv angeheizt wird,...«
Wie ich bereits im letzten teil sagte, der klimawandel wird ganz bestimmt nicht davon angeheizt, daß die meisten leute ganz gern möglichst gut essen möchten, sondern weil zu viele fossile energieträger verbrannt werden.

Man soll sein schlechtes gewissen beruhigen, verzicht üben, damit mehr braunkohle verbrannt werden kann und die autoindustrie weitere dieselskandale fabrizieren kann.
Daniela Wakonigg: »...dass die meisten Tiere psychisch und physisch ebenso leiden können wie der Mensch...«
Keine frage. Tiere sind leidensfähig, das heißt aber noch lange nicht, daß sie unter den gleichen dingen leiden wie menschen. Menschen vergessen gern, daß beispielsweise ein huhn keine menschlichen bedürfnisse hat, sondern eben bedürfnisse wie ein huhn und die sehen anders aus, als manche menschen denken.
Daniela Wakonigg: » ...und dass menschliche Arterien vor allem durch den Konsum tierischer Fette verstopfen, sind Erkenntnisse, die heute kaum noch bezweifelt werden können.«
Die hauptursache für »verstopfte arterien« ist meines wissens immer noch das rauchen. Und ob es eine übermäßig schlaue idee ist seine ernährung auf »einseitig« umzustellen, wenn man bereits durch fehlernährung erkrankt ist oder genau das vermeiden möchte, darf angezweifelt werden.
Daniela Wakonigg:»Tatsächlich erinnern Streitgespräche zwischen Veganern und Fleischessern in den Kommentarspalten der Sozialen Medien hierbei häufig an Diskussionen mit Religiösen, genauer an Diskussionen zwischen Atheisten und Religiösen. Allerdings sind es hierbei erstaunlicherweise oft die Fleischesser, die die Rolle der Religiösen einnehmen, nicht die Veganer.«
Und warum?
Daniela Wakonigg:»Die kennen Sie doch bestimmt, diese Religiösen, die Nicht-Gläubigen regelmäßig einen missionarischen Atheismus vorwerfen, der angeblich zeigt, dass auch Atheismus im Grunde nur eine Religion ist. Die Atheisten jedoch betrachten ihre Ausführungen nicht als Missionierung, sondern – ebenso wie die Veganer – als Aufklärung. Sie wollen mit rationalen Argumenten zeigen, dass Religionen global viel Schaden anrichten, dass sie Menschen Leid zufügen und dass sie überdies durch ein wenig Nachdenken leicht abgelegt werden können.«
Atheisten sollten sich darüber bewußt sein, daß religiöse menschen glauben wollen und dann ist argumentieren zwecklos.

Demnächst geht es weiter mit der veganen aufklärung

Mittwoch, 10. Oktober 2018

Ernährung und religion (teil 1)

Unter dem schönen titel
»Ist Fleischessen eine Religion?«
hat frau Wakonigg sich beim Humanistischen Pressedienst ausgetobt. Eigentlich ist das kaum ein aufreger, weil es im grunde zu blöde ist. Allerdings sind ihre argumente so bescheuert, daß ich trotzdem drauf eingehen möchte.
Daniela Wakonigg: »Na, ist Ihnen beim Lesen des Titels das Steak im Hals stecken geblieben? Oder das Schnitzel, der Schweinebraten, die Blutwurst? Falls ja, möchte ich Sie bitten, sich zunächst den Wutschaum vom Mund zu wischen und sich zu beruhigen. Natürlich ist Fleischessen keine Religion. Allerdings benehmen sich Fleischesser häufig so wie Religiöse, wenn es ihnen an den Braten gehen soll.«
Das ist schon der erste komische gedanke. Wenn schon schaum vorm maul, dann entweder vom milchschaumkaffeegetränk oder vom bier. Alles andere wäre übertrieben. Und wie soll mir beim lesen eines titels irgendwas im halse stecken bleiben? Ich zumindest bereite doch nicht ein schönes essen zu, um nebenher internet zu gucken. Da wirft sich die frage auf, was hat die frau für eine eßkultur?
Daniela Wakonigg: »In letzter Zeit war in den Kommentarspalten des hpd und jenen des weltweiten Netzes oft die Behauptung zu lesen, dass Veganismus eine Religion sei. Das ist natürlich kompletter Unsinn. Zu einer Religion gehört nach allgemeinem Verständnis der Glaube an eine übernatürliche Dimension, die Einfluss auf das diesseitige Leben nimmt. Ein Glaube, der noch dazu von mehreren Menschen in weitgehend gleicher Form geteilt werden muss.[...] Allenfalls könnte man beim Veganismus von einer Ideologie sprechen, wenn man ihn denn klassifizieren möchte.«
Meines wissens gibt es zum beispiel im Buddhismus glaubensströmungen, die nicht an eine »übergeordnete dimension« glauben, sich aber moralisch mit der welt auseinandersetzen und dann glauben, mit ihrem moralscheiß auf einer höheren ebene zu stehen und genau das tut ein teil der veganer. Das sind die schreihälse, die in der öffentlichkeit wahrgenommen werden. Die leute, die einfach bescheiden auf tierische produkte verzichten, weil sie sowas nicht mögen oder aus welchen gründen auch immer ablehnen, fallen nicht auf. Tatsächlich würde ich beim veganismus aber auch eher von einer ideologie denn von religion sprechen, in dem punkt kann ich frau Wakonigg zustimmen.
Daniela Wakonigg: »Eigentlich geht es bei dem Vorwurf, dass Veganismus eine Religion sei, auch um etwas anderes. Die Vorwerfenden beklagen, dass Veganer bei jeder Gelegenheit missionieren und keine andere Position als ihre eigene dulden, kurz: sich benehmen wie Religiöse.«
Das stimmt so nicht, veganer missionieren viel eher als religiöse menschen. Das liegt womöglich daran, daß manche veganer sich mit ihrer ernährung weit mehr beschäftigen als mancher gläubige Christ mit Jesus. Man kann sich mit religiösen menschen beim essen unter umständen stundenlang über literatur, musik, die römer oder spulwürmer unterhalten, ohne daß der glaube überhaupt zu sprache kommt. Mit einem veganer am tisch wäre das eher nicht möglich, weil veganer ja eben glauben, daß die anderen mit ihrer leichenfresserei schuld am übel in der welt wären.
Daniela Wakonigg: »Veganer hingegen betrachten diese "Missionierung" nicht als Missionierung, sondern als Aufklärung. Sie wollen mit rationalen Argumenten zeigen,...«
An der stelle wird es dann tatsächlich fast religiös: für vegane ernährung gibt es exakt so viele rationale argumente wie es rationale gottesbeweise gibt.
Daniela Wakonigg: »...dass der Verzehr von Fleisch und Lebensmitteln tierischen Ursprungs Klima und Umwelt schädigt, dass diese Ernährungsweise einer immensen Zahl fühlender nicht-menschlicher Lebewesen massives Leid zufügt, dass sie der eigenen Gesundheit schadet und dass sie überaus leicht vermieden werden kann.«
Mal wieder das »überaus leicht vermeidbare leid nicht-menschlicher lebewesen«. Zu den nicht menschlichen lebewesen zählen aber eindeutig auch pflanzen und pilze und um deren leid geht es veganern offensichtlich nicht.

Es ist eine seltsame idee, ausgerechnet der herstellung von lebensmitteln anzulasten, daß das dem klima schaden würde. Im gegensatz zu allen anderen wirtschaftzweigen setzt die landwirtschaft nicht nur treibhausgase frei, sondern ist auch imstande sie zu binden. Die tiere geben nur den kohlenstoff ab, den ihre futterpflanzen zuvor zum leben benötigt haben.

Für den menschen gilt das genauso: wer sich fürchtet, klima und umwelt zu schädigen, sollte vielleicht mal das ausatmen bleiben lassen. Das ist allerdings ganz schlecht fürs leben.

Wenn man dem weltklima etwas gutes tun möchte, ist es meinen berechnungen zufolge wesentlich effizienter, wenn man nicht mehr auto fährt und keine flugreisen unternimmt, als auf irgenwelche landwirtschaftlichen produkte zu verzichten. Das muß man weder moralisch oder ideologisch verbrämen, sondern es einfach nur lassen, sofern man die möglichkeit dazu hat.

weiter mit teil 2

Montag, 8. Oktober 2018

Foto am montag (336)

Grüner jagdfasan (phasianus colchicus)

Sonntag, 7. Oktober 2018

69 jahre DDR

In der letzten zeit wurde ziemlich viel schlechtes über den osten gesagt und geschrieben. Darüber wird gern vergessen, daß die beste band leider nicht aus Eschwege oder Wolfhagen stammt, sondern natürlich aus Dräsdn:

Die Freunde der Italienischen Oper.

Die nachbarn freuen sich über so viel wohlklang mit sicherheit gern auch schon morgens und nicht erst am abend.

Mittwoch, 3. Oktober 2018

Deutsche Sinfonie

»Oh Deutschland bleiche Mutter,
wie bist Du besudelt
mit dem Blut Deiner besten Söhne!«

B.Brecht

Komposition von Hanns Eisler.



Noch ein wenig kultur. Ein konzert vom oktober 1987 aus dem Konzerthaus Berlin. Eine aufnahme, die ich zufällig gefunden habe und die ich bisher noch gar nicht kannte. Nach dem spätromantischen zeug vom sonntagabend sollte auch mal was modernes folgen - und das hier ist recht ordentlich zwölftönend.

Entstanden ist die »Deutsche Sinfonie - An Antifascist Cantata« in den jahren zwischen 1935 bis 1957. Die uraufführung fand 1959 in Berlin statt.

Montag, 1. Oktober 2018

Foto am montag (335)

Stiglitze (carduelis carduelis)