Sonntag, 4. November 2018

Reparieren - wegwerfen?

Ohne daß es groß bemerkt worden wäre, wurde am 20. oktober zum zweiten mal der Internationale Repair Day begangen. Damit möchte das netzwerk der reparaturinitiativen auf die forderung, daß es ein recht auf reparatur geben sollte, aufmerksam machen. Bisher wußte ich nicht einmal, daß es so etwas wie eine »reparaturbewegung« überhaupt gibt. Das habe ich gerade erst in einem interview in der SZ gelesen. Der soziologe Tom Hansing von der stiftung »anstiftung« sagt dazu einige durchaus sinnvolle dinge, die allerdings mit unserem wirtschaftssystem nicht besonders gut vereinbar sind.
Zitat Tom Hansing:»Das [sich viele menschen alle ein bis zwei jahre ein neues smartphone kaufen] ist tatsächlich ein riesengroßes Problem. Da geht es weniger um Rechenleistung, die Geräte sind in erster Linie ein Statussymbol. Das ist der Erfolg von PR und Werbung. Die Verantwortung allein auf die Konsumenten zu schieben, ist nicht hilfreich. Wir müssen andere Verhaltensweisen fördern. Wir können die Welt reparieren, Gerät für Gerät, Teil für Teil. Das ist das Faszinosum an der Reparier-Bewegung.«
Mir ist es nach wie vor ein rätsel, wer denn die leute sind, die sich alle naselang ein neues smartphone kaufen. Sicherlich gibt es ausreichend leute, die sich das leisten können, die meisten wollen das aber gar nicht, so ein neues phone muß erstmal neu eingerichtet werden und dafür sind menschen normalerweise viel zu faul. Später sagt er auch noch »Ingenieurinnen und Ingenieure planen natürlich auch die Lebensdauer sämtlicher Komponenten und überlassen das nicht dem Zufall. Wenn ein Objekt zum geplanten Zeitpunkt seinen Geist aufgibt, ist das quasi eine Meisterleistung.« Das stimmt so nicht unbedingt. Die ingenieurskunst liegt vor allem darin, ständig neues zeug zu entwickeln, das ein kleines bißchen schicker ist, daß die leute mit dem ding, das sie eben erst für teuer geld erworben haben, unzufrieden werden, obwohl es bestens funktioniert. Wenn sachen allzu schnell den geist aufgeben, wird niemand überzeugt, etwas ähnliches noch einmal zu kaufen. Die marke mit dem angefressenen obst, beispielsweise, baut durchaus solide geräte. Allerdings tut diese firma alles, daß möglichst niemand lust hat, stundenlang an alten rechnern rumzupfriemeln, weil die neueren teile mehr spaß versprechen.
Zitat Tom Hansing:»Die meisten Menschen wissen, dass die Wegwerfmentalität falsch ist. Nun muss die Politik dafür Rahmenbedingungen im Alltag schaffen. Wer reparieren kann, wird weniger durch den Markt erpressbar. Reparieren ist nicht nur die ökonomisch sinnvollere Alternative, sondern auch ökologisch. Wir sagen: Wir brauchen nicht immer den neuesten Schnickschnack. Wir brauchen Geräte, die wir so lange wie möglich selbstbestimmt und unabhängig erhalten können.«
Daß es ökologisch sinnvoll ist, möglichst wenig müll zu produzieren, dürfte den meisten leuten einleuchten. In der ökonomie sind jedoch gegensätzliche interessen unterwegs: die industrie will möglichst viel zeug verkaufen, während die verbraucher möglichst viel für ihr geld haben möchten. Wem steht schon der sinn nach ramsch?

Ökonomisch hat reparieren im kapitalismus wenig sinn, weil das den umsatz schmälert. Man denke an die »abwrackprämie«, euphemistisch »umweltprämie« genannt. 2009 wurden knapp zwei millionen fahrzeuge verschrottet. Nicht, weil sie allesamt schrottreif gewesen wären, manch einer hätte sich bestimmt gefreut, wenn er so ein auto noch hätte fahren dürfen. Für die umwelt war das ein haufen müll, für die autonutzer teuer und für die wirtschaft ein tolles konjunkturprogramm. Das gleiche läuft nach dem sogenannten »dieselskandal«. Es ist gänzlich unmöglich, autos mit schadstoffiltern nachzurüsten. Stattdessen bekommen die betrogenen kunden ein trostpflaster aufgeklebt, damit sie ein neufahrzeug kaufen. Nicht, weil das sinnvoll wäre. Es kurbelt den absatz der autoindustrie an. Und um nichts anderes geht es.
Ein iPhone.
Nachdem es einen äußerst 
tragischen unfall hatte.
Apple ist schuld an dieser scheißgravitation! Seit das misgeschick mit dem iPhone passierte, bin ich felsenfester verschwörungstheoretiker. Im gegensatz zu allen anderen verschwörunstheorien stimmt die aber auch wirklich. Habe schließlich ich selbst mir ausgedacht. Ansonsten würden iPhones oder ähnlich zerbrechliche dinge nie im leben runterfallen und zerbrechen.

2 Kommentare:

  1. "...Apple ist schuld an dieser scheißgravitation!..." Nee, das war der olle Newton, der soll doch den Apfel fallen gesehen und darufhin ein Naturgesetzt erfunden haben. ;-)

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    1. Nein, nein.

      Das war folgengendermaßen: Stephen Wozniak hat, wie jeder anständige mensch, mitte der siebziger jahre platinen gelötet, als Steve Jobs mit einem dummen spruch über platinenlöter reinkam. Woz hatte einen apfel auf seinem tisch liegen, den er Jobs an die birne werfen wollte.

      Leider ist der apfel durch ein loch im zeit-raum-kontinuum geflogen - und dem ollen Newton direkt an den holzkopp. Dieser hatte daraufhin die idee mit der schwerkraft, welche Jobs schamlos ausnutzte und diese dinger erfand, die dann runterfallen und womöglich kaputtgehen.

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