»Wovon man nicht schweigen kann, darüber muß man reden.
Das ist meine meinung. Aber nicht die Wittgensteins.« (Mechthild Mühlstein)
- willkommen in der schlangengrube - (nachtrag ostern 2021)
Freitag, 28. September 2018
Deine unterschrift für den Hambacher Forst
Wer heute noch etwas gutes tun möchte, könnte gleich ein autogramm geben für den Hambacher Wald.
In der gegend bin ich noch nie gewesen. Aber den erhalt des waldes unterstütze ich auf jeden fall. Der DDR wird bis heute vorgeworfen, daß sie dort ohne rücksicht auf die natur braunkohle gefördert hätten. Was hätten sie denn auch tun sollen? Der Urwald Weißwasser war aber zu DDRzeiten ein schutzgebiet, das nicht angerührt werden durfte. Der wurde erst in den letzten jahren von Vattenfall abgebaggert.
So sinnlos es auch ist, probieren sollte man es doch.
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Längst erledigt.Mehr kann man aus der Distanz leider nicht tun.
AntwortenLöschenLife-Ticker:
https://hambacherforst.org/blog/2018/09/25/ticker-ab-25-september/
Sehr gut.
LöschenDito - auch wenn es das Abholzen nicht verhindert sollte, hier geht es einfach um Masse und der tatsache, dass eben nicht die Mehrheiten der Bürger bei RWE und dem Land NRW liegen, wie das versucht wird zu suggerieren.
AntwortenLöschenDie Menschen sind längst nicht mehr so dumm, dass sie alles von oben so willen- und widerstandslos glauben und schlucken. Tatsache ist jedenfalls, dass selbst unter den jetzigen Gegebenheiten noch ca. 3 Jahre ausgekohlt werden kann, bevor die Bagger an das Gebiet des Hambacher Forstes überhaupt stossen würden. Es geht hier einfach nur um das Scahffen vollendeter tatsachen, bevor sich aus Klimasicht das Blatt doch so weit dreht, dass selbst von offizieller Seite dem Verstromen von Kohle Einhalt geboten werden muss.
Notwendig ist es selbst jetzt nicht mehr. Die Erneuerbaren legen praktisch täglich zu, D hat nach wie vor Stromüberschuss trotz der ganzen apokalyptischen Märchen, die uns die Verfechter von Atom- und Kohlestrom täglich auftischen und das Festhalten an dieser Art des Energieerzeugens verteuert neben der Strombörse auch noch die ganze Sache unnötig.
Die Links setze ich mal unpraktisch und direkt, man möge mir verzeihen:
https://www.dw.com/de/braunkohle-vom-hambacher-forst-wird-nicht-mehr-gebraucht/a-45671147
https://www.deutschlandfunk.de/diw-energieexpertin-zum-hambacher-forst-erst-reden-dann.694.de.html?dram:article_id=428028
Da habe ich auch den eindruck, daß RWE vollendete tatsachen schaffen will, damit alles so weiter gehen kann, wie es ist.
LöschenInteressant ist auch, daß heute früh Abgeordnetenwatch einen newsletter rumgeschickt hat, in welchem etwas über den CDUfraktionsvize in NRW erzählt wurde: »Mehr als 90.000 Euro im Jahr - so viel zahlt eine RWE-Tochter dem nordrhein-westfälischen Landtagsabgeordneten und CDU-Fraktionsvize Gregor Golland für einen Teilzeitjob als Kaufmännischer Angestellter.«
90.000€ für einen teilzeitjob als kaufmännischer angestellter? Cool. Sollten sich leute, die sich bei RWE bewerben, merken. Könnte ich auch gebauchen. Es wäre längst möglich, etliche braunkohlekraftwerke dichtzumachen, der wille ist aber nicht da, weil das etwas geld kostet. Ich denk da immer noch an meine ersten exkursionen ins Mansfelder Land oder die Lausitz anfang der 90er jahre, dort sah es finster aus - riesige tagebaulöcher, mondkraterlandschaften. Es war furchtbar, was da passiert war. Allerdings hatte ich keinen blassen dunst, wie es im Rheinland aussieht. Es wurde so getan, als hinge allein die DDR an einer vorsintflutlichen technologie. 28 jahre später hat sich im grunde wenig geändert, außer, daß mir längst klar ist, daß es im Rheinland leider auch finster aussieht.
Tja - als die DDR wegen der Ölkrise und um des Verhinderns eines Energiekollapses willen voll auf die Braunkohle gesetzt hat mit allen Konsequenzen wie dem Zerstören und Umsiedeln von Ortschaften und der damit verbundenen Umweltsauerei durch abgesenktes Grundwasser uswusf., da waren das die grössten Verbrecher.
LöschenWenn das in diesem System mit genau denselben Konsequenzen ein Konzern macht, um sich seine Pfründe zu sichern, dann ist das wirtschaftlich sinnvoll und alternativlos, obwohl die Alternativen längst existieren und funktionieren.
Im wahrsten Sinne des Wortes braucht diesen Dreck kein Schwein mehr und die 100ha Wald sind in der Summe wertvoller als die paar Jahre weiterer Profit eines fossilen Energierzeugers, auch wenn sich das nicht in konkreten Zahlen widerspiegelt. Selbst das Killer-Argument Arbeitsplätze ist seit Jahren widerlegt, weil die Beschäftigtenzahlen im Bereich der Erneuerbaren die wegrationalisierten der bisherigen Branche mehr als übertroffen haben.
Wobei abhängige Beschäftigung ohnehin diskussionswürdig wäre, aber das ist eine andere Baustelle...
So viel sollte klar sein: in einem vernünftigen wirtschaftssystem sollte es gut sein, wenn arbeit knapp wird. Deine formulierung, daß abhängige beschäftigung diskussionswürdig sei, empfinde ich, zumindest so lange wir im kapitalismus leben, ein bißchen unglücklich. Bei der IBM beispielsweise gibt es »project liquid«, mit dem sie sich aus der sozialen verantwortung für ihre arbeiter stehlen wollen, indem sie aus abhängig beschäftigten selbständige machen. Das ist eine wahnsinnssauerei, aber der trend geht insgesamt in die richtung.
LöschenZurück zur braunkohle. Der DDR wurde auch vorgeworfen, daß sie den Sorben in der Lausitz die heimatdörfer wegbaggern würde. Seit Vattenfall dort die schürfrechte ordentlich kapitalistisch gekauft hat, scheint es nicht mehr so wirklich, richtig relevant zu sein, daß da den Sorben die heimaterde unterm hintern weggebaggert wird. Obwohl es heute ja alternativen dazu gäbe.
"So viel sollte klar sein: in einem vernünftigen wirtschaftssystem sollte es gut sein, wenn arbeit knapp wird."
AntwortenLöschenOk - die Aussage bezieht sich "natürlich" auf dieses Wirtschaftssystem.
Das Beispiel von IBM lässt sich hier auch auf einem niedrigeren Niveau finden, siehe die ganzen Kurierdienste, die sich inzwischen noch die Flächen für´s Abstellen der Karren sparen, indem die Fahrer sich nach ihren 12-16 Stunden Schrubberei grosszügig daheim hinstellen dürfen.
Die "durchliberalisierte" Arbeitswelt war doch seit langem das Vorbild für Deutschland, verstärkt durchgesetzt ausgerechnet von der Umfallerpartei und den inzwischen durchkonservierten, - konservatisierten Grünen.
Wenn ich jüngst lesen musste, dass eine Leni Breymaier der Nahles einen guten Job bescheinigt und das Problem im schlechten Verkauf der "Erfolge" sieht, obwohl diese einfach nur ohne Rücksicht auf die Basis an ihrer Karriere feilt, braucht sich dese Truppe nicht zu wundern, dass sie als "Volkspartei" abgefrühstückt hat und inzwischen hinter der AfD rangiert.
Zurück zum Thema:
In einem vernünftigen System diente Arbeit in erster Linie dem Stillen von Bedürfnissen und nicht dem Anhäufen von Profit oder besser dem zugrundeliegenden Mehrwert. Insofern wäre es dann sowieso keine abhängige Beschäftigung oder besser Lohnarbeit mehr. Die Wege wie besagtes "project liquid", Scheinselbstständige, Heimarbeit dient doch nur dem Mehren dieses Faktors und setzt einesteils am freiwilligen Selbstausbeuten an, weil es keinen fixen Feierabend gibt und dadurch der Anteil unentgeltlicher Arbeit steigt, auf dem anderen Weg werden zusätzlich die Produktionsmittel noch vom Arbeiter selbst finanziert.
Was den Hambi und die RWE (und die anderen Konzerne und Banken) betrifft, so wäre der Verzicht auf dieses Wachstum im Grunde fast (natürlich nicht ausschliesslich, um nicht wieder missverstanden zu werden;-) auch die Lösung der aktuellen Umweltprobleme.
Der Energiehunger ginge zurück, es müssten nicht mehr diese Heere der Arbeiter mit dem PKW auf Arbeit robben und in die Speckgürtel und auf´s Land ziehen, um das bezahlbare Wohnen durch längere Arbeitswege zu kompensieren und damit noch mehr Verkehr verursachen. Die exorbitanten Warenströme um den Globus reduzierten sich ebenso wie die Fliegerei wegen jedem Furz, weil die dank Werbung künstlich erzeugte Nachfrage zum Zwecke des Verkaufs ebenfalls wegfiele.
Es ist nicht alles, aber viel. Das ginge sicher auch mit einem gewissen Komfortverzicht einher, dann muss sich aber die Frage stellen, wieviel braucht man wirklich und wieviel will man für den Komfort.
Das krasse Gegenbeispiel ist gerade in der Diesel-Scheisse zu sehen, statt den Punkt für sauberere Innenstädte grundsätzlich in weniger Autos zu sehen, macht man den Kotau vor der Autoindustrie, entlässt diese aus ihrer gottverdammten Pflicht zum Nachrüsten oder Zurücknehmen der Schrottkisten und belohnt sie noch mit einem Konjukturprogramm durch Tauschprämien für "sauberere" Autos bis zum nächsten Skandal - Wachstum, Wachstum über alles, scheiss auf die Kunden und die Umwelt.
Setzt doch einer den Hebel an, kommt wie sicher auch bei RWE gleich wieder das zu Tode geschleifte Argument "Arbeitsplätze" und schon kuschen wieder alle von der Politik bis zu den Gewerkschaften und die hohen Herren lachen sich mit Schampus in den Schlaf.
Mucke dazu, damit´s nicht so trocken wird...
Erstaunlich. Hiphop mag ich eigentlich überhaupt nicht, aber K.I.Z. sind womöglich so verkehrt nicht.
LöschenDie erstmal gute nachricht gestern war, daß der Hambacher Forst per gerichtsbeschluß vorerst gerettet ist. Ich hab da zweifel. Ministerpräsident Woidke aus Brandenburg will im grunde überhaupt nicht aus der braunkohle aussteigen.
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