Heute mittag im supermarkt hatte ich irgendwie das gefühl, im falschen film zu sein. Für einen sonnigen tag war es um diese zeit auffallend voll, kartoffeln und zwiebeln bereits ausverkauft. Menschen, die palettenweise konservendosen in ihre einkaufswägen packen als stünde bereits morgen der weltuntergang an. Sogar die bockwürste, die sonst massenhaft bleischwer im regal stehen, neigten sich bereits dem ende zu und so beschloß ich, sicherheitshalber ein glas pferdebockwurst mitzunehem, sofern auch chappi knappi werden sollte. Dafür, daß der laden voll war, ging es an der kasse heute wesentlich schneller als sonst bei gleichem betrieb.
Die empfehlungen, was man für ca. 10 tage im haus haben sollte, sofern man unter quarantäne gestellt wird, muten dann aber doch eher nach Adenauerära an:
Haltbare Lebensmittel
- Vollkornbrot: 1000 g
- Zwieback: 400 g
- Knäckebrot: 1000 g
- Nudeln, roh: 500 g
- Reis, roh: 250 g
- Hafer-/Getreideflocken: 750 g
- Kartoffeln, roh: 1000 g
- Bohnen in Dosen: 800 g
- Erbsen/Möhren in Dosen: 900 g
- Rotkohl in Dosen/Gläsern: 700 g
- Sauerkraut in Dosen: 700 g
- Spargel in Gläsern: 400 g
- Mais in Dosen: 400 g
- Pilze in Dosen: 400 g
- Saure Gurke im Glas: 400 g
- Rote Bete: 400 g
- Zwiebeln, frisch: 500 g
- Kirschen im Glas: 700 g
- Birnen in Dosen: 250 g
- Aprikosen in Dosen: 250 g
- Mandarinen in Dosen: 350 g
- Ananas in Dosen 350 g
- Rosinen: 200 g
- Haselnusskerne: 200 g
- Trockenpflaumen: 250 g
- Zitronensaft 0,2 l
- Kaffee (Pulver) / Instantkaffee 250 g
- Tee schwarz, trocken 125 g
- H-Milch 3,5%
- Streichfett 250 g (Butter, Margarine)
- Öl (z.B. Maiskeim, Sonnenblumen) 0,3 l
- Hartkäse 700 g
- Thunfisch in Dosen 150 g
- Ölsardinen in Dosen 100 g
- Heringsfilet in Soße, Konserve 100 g
- Corned Beef in Dosen 250 g
- Bockwürstchen im Glas/Dosen 300 g
- Kalbsleberwurst im Glas/Dosen 300 g
- Dauerwurst (z.B. Salami) 360 g
- 10 Eier Gewichtsklasse (à 60 g Einkaufsgewicht) 530 g
- Mineralwasser 28 l
Das klingt, als würde sogleich die öffentliche wasserversorgung zusammenbrechen und die kühlung versagen, weil der strom ausfällt. Ist die lage dermaßen schlimm? Ich glaube, nicht. In Berlin gibt es bisher keinen einzigen fall von Covid-19 und somit wenig grund, in panik zu geraten. In dem fall kann man auch selbst was tun, indem man menschenmengen eher meidet und besser auf hygiene achtet.
Man darf die lage nicht unterschätzen - ich habe auch keine lust, krank zu werden. Wenn in ein bis zwei jahren das mindesthaltbarkeitsdatum der gehorteten lebensmittel abgelaufen ist, kommt dann das große wegschmeißen.
»Nichts kam den Europäischen institutionen und von der Leyen als der zug der zufällig gerade gefahren kam und auf den man aufspringen konnte. Der zug war grün und es gab keine fahrkartenkontrolle.«
Sein ziel war, eines tages mit einer rakete weit genug aufsteigen zu können, um zu beweisen, daß die erde keine kugel ist. Aufgezeichnet wurde sein flug vom Science Channel für eine dokumentation über »home made astronauts«.
Wann werden die konservativen und liberalen es merken, daß es hierzulande wenig probleme mit gewaltbereiten linken gibt, sondern mit rassisten, die alles terrorisieren, was ihnen nicht »Deutsch« genug ist?
Daniel Köhler hat das systematisch und akribisch getan: Verfassungsschutzberichte, Gerichtsurteile, Presseartikel, antifaschistische Archive. Seine Datenbank listet vereitelte oder erfolgreiche Taten von 1971 bis heute auf:
Auch in kalenderwoche 7. nach einführung der bongpflicht wurde ich bisher nicht verhaftet, weil die polizei mich ohne bong antraf.
Haben die wasserpfeifen bei medien womöglich ein nichtiges thema zum sturm aufgeblasen, weil ihnen nichts besseres eingefallen ist? Das würden die aber doch niemals wagen.
Der sinn des Hitlergrußes ist auch im februar 2020 noch der selbe wie im oktober 1932. Man muß der kollage von John Heartfield nichts hinzufügen. Man könnte dem dicken noch einen kopf ankleben und dem kleinen ein zeitgemäßes gesicht verpassen. Es funktioniert aber auch ohne.
Der Ökotest hat es vor rund einem jahr schon gewußt und bei ze.tt bekommt man es jetzt auf’s brot geschmiert: das schlimmste, was man essen kann, ist butter. Die kommunikationsdesignerin Sophia Fahrland, die letztens das buch »Klimaschutz fängt auf dem Teller an« herausbrachte beklagt nicht ohne die heute notwendige empörung
Zitat Sophia Fahrland: »In der Öffentlichkeit und auch in der Klimabewegung wird stets ein reduzierter Fleischkonsum empfohlen. Doch der Nummer-eins-Klimakiller, die Butter, wird totgeschwiegen.«
Schlimm. Ein killer, der totgeschwiegen wird. Kann man das klima überhaupt killen? Klima ist doch immer, auch wenn es unangenehm wird.
Es wird angeprangert, daß für ein einzelnes kilo butter ganze 20 liter milch benötigt würden. So über den Daumen gepeilt stimmt das. Zufällig kommt sie auf das selbe CO2 äquivalent, auf das auch Ökotest gekommen ist, auch wenn die von 18 litern ausgegangen sind, was der menge entspricht, die man beim Milchindustrieverband findet. Das ergebnis drückt sie aber lieber in gramm als in kilo aus, damit es noch ein bißchen dramatischer aussieht als es ist.
Zitat aus der ze.tt: »Das Problem: Butter wird aus Milch gewonnen. Ganze 20 Liter werden für ein Kilo fertige Butter benötigt. Dementsprechend viele Kühe braucht es auch, die wiederum klimaschädliches Methan ausstoßen. Und Methan heizt das Klima 30-mal stärker an als Kohlendioxid. Fahrland schlägt deshalb vor, besser darauf zu verzichten: ›Da es so einfach ist, Butter durch Pflanzenmargarine auszuwechseln, stellt sich gar nicht die Frage, ob wir das tun sollten oder nicht.‹«
Es wird so getan, als würde da für ein läppisches kilo butter total viel milch vergeudet - geradezu als würden die übrigen 17 liter dann einfach weggekippt oder einfach in der atmosphäre verpuffen oder was auch immer. Wenn man milchprodukte ißt - und wenn sie einem schmecken und man sie verträgt, spricht nichts dagegen - muß man sich tatsächlich gar nicht erst die frage stellen, ob man sie durch pflanzenfett austauschen sollte. Kuhmilch hat für gewöhnlich einen fettanteil von 4,12%, der kann aber auch bis zu 5% betragen. So bekommt man die aber normalerweise nicht zu kaufen. Handelsübliche milch ist hierzulande für gewöhnlich teilentrahmt und hat meist 1,5% oder 3,5% fett, in diesen fettstufen ist auch joghurt erhältlich. Das abgeschöpfte fett wird schlauerweise nicht weggeschmissen, sondern da wird schlagsahne, creme fraiche oder eben auch butter draus hergestellt. Bei der butterproduktion selbst fällt als nebenprodukt auch noch buttermilch an, die keineswegs weggekippt wird. Wenn man einmal von hartkäse absieht, der bei der lagerung trocknet und dadurch etwas an gewicht verliert, wird aus 18 litern milch die gleiche menge an fertigen molkereiprodukten.
An sich sollte man meinen, daß zeitschriften wie Ökotest nicht einfach den durchschnittlichen wert des CO2 ausstoßes pro liter mit der rein rechnerisch notwendigen menge pro kilo multiplizieren, ohne die nebenprodukte zu berücksichtigen. Aber ich habe mich schon öfter über die ergebnisse von Ökotest gewundert. Aber es ist ohnehin müßig dem CO2 in der ernährung hinterherzurechnen, weil das teil des kohlenstoffkreislaufs ist. Für alle, die sich nicht mehr an den biologieunterricht im 5. oder 6. schuljahr erinnern, gibt’s am schluß dieses artikels ein erklärvideo.
Im übrigen wird immer gern behauptet, daß der viehbestand ständig steigen würde. Was kühe betrifft, stimmt das für Deutschland nicht. Seit 1990 ist der bestand um rund 37% gesunken - bei ungefähr gleicher milchproduktion. Weil kühe immer ungefähr gleich viel methan rülpsen, egal wie viel milch sie geben, kann man davon ausgehen, daß milchprodukte heute klimafreundlicher als vor 30 jahren sind.
Aber zurück zu Sophia Fahrland und der ze.tt. Dort gibt es eine neue ernährungspyramide:
Bildschirmfoto aus der ze.tt
Hier sieht man, daß die kommunikationsdesignerin Fahrland imstande ist, ein gleichschenkliges dreieck zu malen.
So sah die »klassische« ernährungspyramide aus. Für die interpretation derselben gilt folgendes:
Zitat wikipedia: »n der Ernährungsempfehlung der DGE (nach 1992)[15] stehen an erster Stelle die Getränke, vor allem Wasser. Man sollte täglich mindestens 1,5 Liter trinken. An der Basis stehen die Grundnahrungsmittel, die langkettige Kohlenhydrate (Stärken) enthalten, wie Brot, Reis und Nudeln. Auf der nächsthöheren Ebene befinden sich Gemüse und Obst. Die dritte Stufe beinhaltet Proteine und eiweißhaltige Nahrungsmittel wie Milch und Milchprodukte einerseits sowie Fleisch, Fisch, Geflügel, Eier, Nüsse und Bohnen (Hülsenfrüchte) andererseits. An der Spitze der Pyramide sind Zucker und Fette wie Pflanzenöle zu finden, von denen nur wenig konsumiert werden sollten.«
Sophia Fahrlands neue pyramide empfiehlt also, daß man sich bei bio zurückhalten sollte, saisonales und regionales mehrfach die woche essen kann, aber hauptsächlich pflanzliches zu sich nehmen sollte. Das anorganische lebensmittel wasser wird nicht empfohlen, das kann man jedoch zur not wahrscheinlich durch das pflanzliche lebensmittel wein ersetzen.
Und jetzt noch das video zum kohlenstoffkreislauf:
Menschen atmen übrigens auch CO2 aus, jeder ungefähr zwei tonnen pro jahr und leute, die wie Sophia Fahrland viel heiße luft durch die gegend blasen, wahrscheinlich noch mehr. Vielleicht sollten diese gelegentlich die luft anhalten.
Ein vortrag zum thema bienensterben von Robert Brodschneider von der uni Graz. Für interessierte menschen bietet der vielleicht nicht viel neues, aber weil viele leute glauben, daß man sich sorgen machen müßte, weil die honigbiene auf dem aussterbebett liege, möchte ich darauf aufmerksam machen.
Das bienensterben gibt es. Allerdings betrifft es wildbienen, die mit veränderten klima- und umweltbedingungen nicht klarkommen - andere hingegen scheinen davon zu profitieren. Ich erinnere an mein mittsommerrätsel vom letzten jahr, dessen auflösung die blaue holzbiene war. Hatte ich vorher nie gesehen.
Schlimmer als ratten im speisekeller war in der gar nicht mal so guten, alten zeit nur Leibnitz Butterkeks von Bahlsen, der sich dort von selbst zu vermehren schien und regelrecht zur plage wurde - kein schulwandertag und kein besuch im freibad verging ohne den furztrockenen, bröseligen keks, der schmeckte, als stamme er noch aus der erstauflage von 1891 und immer an den zähnen klebte. So etwas ißt heute niemand mehr und so ist es nicht verwunderlich, daß der krümelmonsterkonzern mit seinen keksen aus dem 19. jahrhundert verluste macht.
Die vom vielen keksverzehr etwas pausbäckicke firmenerbin hielt das im vergangenen jahr nicht ab, blödsinn zu reden.
Zitat Verena Bahlsen:»Mir gehört ein viertel von Bahlsen, da freue ich mich auch drüber, es soll mir auch weiterhin gehören, ich will geld verdienen und mir segelyachchten kaufen von meiner dividende und sowas.«
Ihr gehört ein viertel von Bahlsen, aber dafür, zu wissen wie das heißt, das ihr hinten reingeschoben wird, hat es trotzdem nicht gereicht. Sie ist miteigentümerin einer GmbH & Co KG - und da bekommt man keine dividende.
Noch schlimmer als das, war ihre behauptung, Bahlsen habe die zwangsarbeiter in der nazizeit genau so gut behandelt, wie die Deutschen arbeiter. Das ist glatt gelogen. Da würde man sich eigentlich wünschen, daß dieser drecksladen endlich pleite geht. Das problem ist, daß dafür nicht das dralle dummchen mit dem privatvermögen haftet, sondern die leute, die mit Bahlsen nicht geld verdienen wollen, sondern die bei Bahlsen geld verdienen müssen.