Samstag, 29. Februar 2020

Aktion eichhörnchen

Heute mittag im supermarkt hatte ich irgendwie das gefühl, im falschen film zu sein. Für einen sonnigen tag war es um diese zeit auffallend voll, kartoffeln und zwiebeln bereits ausverkauft. Menschen, die palettenweise konservendosen in ihre einkaufswägen packen als stünde bereits morgen der weltuntergang an. Sogar die bockwürste, die sonst massenhaft bleischwer im regal stehen, neigten sich bereits dem ende zu und so beschloß ich, sicherheitshalber ein glas pferdebockwurst mitzunehem, sofern auch chappi knappi werden sollte. Dafür, daß der laden voll war, ging es an der kasse heute wesentlich schneller als sonst bei gleichem betrieb.

Die empfehlungen, was man für ca. 10 tage im haus haben sollte, sofern man unter quarantäne gestellt wird, muten dann aber doch eher nach Adenauerära an:
Haltbare Lebensmittel
- Vollkornbrot: 1000 g
- Zwieback: 400 g
- Knäckebrot: 1000 g
- Nudeln, roh: 500 g
- Reis, roh: 250 g
- Hafer-/Getreideflocken: 750 g
- Kartoffeln, roh: 1000 g
- Bohnen in Dosen: 800 g
- Erbsen/Möhren in Dosen: 900 g
- Rotkohl in Dosen/Gläsern: 700 g
- Sauerkraut in Dosen: 700 g
- Spargel in Gläsern: 400 g
- Mais in Dosen: 400 g
- Pilze in Dosen: 400 g
- Saure Gurke im Glas: 400 g
- Rote Bete: 400 g
- Zwiebeln, frisch: 500 g
- Kirschen im Glas: 700 g
- Birnen in Dosen: 250 g
- Aprikosen in Dosen: 250 g
- Mandarinen in Dosen: 350 g
- Ananas in Dosen 350 g
- Rosinen: 200 g
- Haselnusskerne: 200 g
- Trockenpflaumen: 250 g
- Zitronensaft 0,2 l
- Kaffee (Pulver) / Instantkaffee 250 g
- Tee schwarz, trocken 125 g
- H-Milch 3,5%
- Streichfett 250 g (Butter, Margarine)
- Öl (z.B. Maiskeim, Sonnenblumen) 0,3 l
- Hartkäse 700 g
- Thunfisch in Dosen 150 g
- Ölsardinen in Dosen 100 g
- Heringsfilet in Soße, Konserve 100 g
- Corned Beef in Dosen 250 g
- Bockwürstchen im Glas/Dosen 300 g
- Kalbsleberwurst im Glas/Dosen 300 g
- Dauerwurst (z.B. Salami) 360 g
- 10 Eier Gewichtsklasse (à 60 g Einkaufsgewicht) 530 g
- Mineralwasser 28 l

Frischobst (1000 g)
- Apfel roh
- Birne roh
- Banane roh
- Orange roh
Das klingt, als würde sogleich die öffentliche wasserversorgung zusammenbrechen und die kühlung versagen, weil der strom ausfällt. Ist die lage dermaßen schlimm? Ich glaube, nicht. In Berlin gibt es bisher keinen einzigen fall von Covid-19 und somit wenig grund, in panik zu geraten. In dem fall kann man auch selbst was tun, indem man menschenmengen eher meidet und besser auf hygiene achtet.

Man darf die lage nicht unterschätzen - ich habe auch keine lust, krank zu werden. Wenn in ein bis zwei jahren das mindesthaltbarkeitsdatum der gehorteten lebensmittel abgelaufen ist, kommt dann das große wegschmeißen.

15 Kommentare:

  1. Hier im Ruhrgebiet heißt die Kampagne "Hamsterkäufe", doch gibt es in den Zoohandlungen seit Tagen keine Hamster mehr.

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  2. Siewurdengelesen1. März 2020 um 12:55

    "Man darf die lage nicht unterschätzen - ich habe auch keine lust, krank zu werden."

    Natürlich nicht - das was zur Zeit läuft, ist dennoch nur Panikmache mit suggestiven Aussagen.

    Offiziell gibt es noch keinen Impstoff und der Verlauf ist eher moderat so nach allem, was bisher festgestellt wurde. Jedenfalls nicht "schlimmer" als der einer normalen Grippe. Angesichts der fehlenden Therapiemöglichkeiten hat man ausser den ohnehin üblichen Verhaltensregeln mit Waschen, Kontakt vermeiden bei Verdacht usw. sowieso keine Option, das Anstecken zu verhindern durch Impfen - also so what?

    Um es ironisch zu sagen, gibt es derzeit noch mehr Unfälle plus Verletzte und Tote im Verkehr und das seit Jahren. Mir ist nicht aufgefallen, dass deswegen so ein Bohei gemacht oder gar das Bedienen eines Kfz verboten würde. Von irgendwelchen Krisengipfeln mit Experten weltweit usw. ganz zu schweigen...

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  3. Es soll auch kein Bohei darum gemacht werden. An die Verkehrstoten und Schwerverletzten wird der Mensch medial gewöhnt. Was mit den schwerverletzten Unfallopfern geschieht, wie die rehabilitiert werden und in welchem Zustand die sich danach befinden, gibt es davon eigentlich medial aufbereitete Nachrichten, Bilder und Videos ?

    Ich habe noch keine in den Medien gesehen, dennoch daran teilhaben dürfen durch die Arbeit meiner Besten in einer Rehaklinik für jugendliche Unfallopfer. Das hat sie ein paar Jahre gemacht und dann ging absolut nichts mehr, emotional fertig.

    Das Virus macht den Menschen Angst, weil es sich ihrer Kontrolle entzieht, sie sich hilflos ausgeliefert fühlen. Das Virus sich als sehr anpassungsfähig erweist, was seine Fähigkeit betrifft in den Wirtskörper zu gelangen.

    Und da ich selbst bereits krank bin und nicht durch das Virus erst krank werden muss, sind meine Chancen, wenn es mich erwischt, nicht schlecht zu den 3 -5 Prozent zu gehören.


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    1. Siewurdengelesen1. März 2020 um 20:58

      @Troptard

      Du bringst es praktisch auf den Punkt. Genau das ist nämlich das Problem an Corona wie an SARS und was es noch so alles gibt/gab.

      Wir haben es nicht unter Kontrolle!

      Und genau das versuchen aber solche Pfosten wie Spahn zu vermitteln und die Medien spielen wie üblich ihr Spiel mit dazu. Einerseits sülzen sie von Vermeiden und warnen vor Panikmache, andererseits puschen Sie das Thema seit dem Bekanntwerden und bieten dazu nur die ohnehin üblichen Maßnahmen der Hygiene an zum Vermindern des Ansteckungsrisikos. Ansonsten wird trotz Nichtwissen nur gelabert, gelabert, gelabert...

      ...was sind schon knapp über derzeit 100 bekannten Fällen in D bei einer Einwohnerzahl von 80 Millionen?

      Natürlich wünsche ich Dir persönlich weder, dass Du Dich damit infizierst noch mit einer anderen Krankheit. Genauso ist der ironische Vergleich mit dem Autofahren, denn auch da nehmen wir doch nur an, dass wir es "unter Kontrolle" haben und die Realität belehrt uns täglich des Gegenteils. Genauso lässt sich ein Anstecken mit Corona im Zweifel nicht vermeiden, es sei denn das sich jeder in seiner Bude einsperrt, bis das Zeugs durch ist. Da nützt es aber nichts, wenn diese Sau seit Wochen durch das mediale Dorf getrieben wird. Klar macht man sich so seine Gedanken, die Hysterie bis hin zu den Hamsterkäufen wird daran aber nichts ändern.

      Und was Krankheit, Leid und dergleichen bis zur Hospizarbeit betrifft, habe ich sowohl beruflich als auch privat durchaus meine Erfahrungen - wünscht man niemand.

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    2. Es gibt nicht nur »offiziell« keinen impfstoff, es gibt überhaupt keinen. Woher auch?

      Wie sollte das denn auch geben? Das virus wurde ende dezember 2019 entdeckt und es braucht mindestens ein jahr, um einen impfstoff herzustellen.

      Es sind aktuell in Deutschland 130 menschen erkrankt. Das ist im grunde gar nichts. Allerdings ist die krankheit heimtückisch: bei vielen verläuft die erkrankung (nahezu) symptomlos, so daß sie gar nichts merken und andere haben leider pech, bekommen lungenentzündung und sterben. Ja, es stimmt, daß mehr leute im straßenverkehr umkommen. Aber da kann ich etwas tun. Wenn ich mit dem rad unterwegs bin, lasse ich rechts abbiegende LKWs vor, weil es mir nichts nützt, wenn auf meinem grabstein steht »Mechthild hatte aber vorfahrt«.

      Als ich vergangene woche im Asiasupermarkt war, herrschte dort das gegenteil von dem, was ich im Deutschen supermarkt gesehen habe, nämlich gähnende leere. Ich war das einzige rundauge, das sich da noch reingetraut hat, aber ohne grünen pfeffer, wasabinüsse, sojasoße und so hätte das weiterleben keinen sinn. Übertreiben sollte man es mit der furcht nicht.

      Wenn es dann eine impfung gegen Covid-19 geben sollte, werde ich mich darum bemühen, eine solche zu erhalten. Nicht allein für mich selbst, sondern auch um andere nicht anzustecken.

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    3. Siewurdengelesen2. März 2020 um 11:33

      Moin Mechthild

      Zum Thema Impfstoff dieser Link und da bitte auf das Datum der einzelnen Beiträge achten!

      Das Ding ist seit 2012 bekannt, es gab bereits Erkrankungen damit, von einem in weniger als einem Jahr bereitstehenden Impfstoff wurde ebenfalls bereits 2013 gesprochen und selbst in den damals vorhandenen Erfahrungen lag die Mortalität bei angenommenen ca. 50% und damit wesentlich höher als beim bisher bekannten Verlauf. Ein Zitat aus einem der Unterartikel dazu:

      „Die Frage, die nun viele umtreibt ist, ob wir in Zukunft häufiger mit vereinzelten schweren Coronavirusinfektionen rechnen müssen, die von Tieren auf den Menschen überspringen, oder ob es sich bei den bekannt gewordenen Fällen um die Spitze des Eisbergs von vielen unerkannt gebliebenen Infektionen handelt.“

      Da hat es niemand für nötig befunden, trotz der höheren Sterberate als jetzt einen Grundimpfstoff herzustellen, der wie bei der Grippe nur angepasst werden muss? Oder hat man damals mangels Masse an Infektionen derlei nicht für nötig befunden und jetzt rennt man den Ereignissen hinterher? Das tatsächliche Problem hier ist für mich, dass ein scheinbar Erkrankter gar nicht das Virus in sich trägt, während ein Infizierter symptomfrei ist und zum Verteiler wird.

      OT 1

      In der Summe halte ich das Getöse der Medien trotzdem für Panikmache und speziell im Internet auch für Clickbaiting. Suggestive Ängste ziehen bekanntlich immer.

      Da geht das Verhalten eines Autokraten in der Türkei schon wieder unter, der in Syrien völkerrechtswidrig Krieg spielt und nachdem er lange genug Stillhaltegeld bekommen hat, jetzt die Flüchtlinge als politisches Druckmittel einsetzt.

      OT 2

      Auch im Strassenverkehr bist Du trotz aller Eigenvorsicht darauf angewiesen, auf das richtige Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer zu vertrauen. Wenn Dich einer auf einem Radweg auf der Strasse übersieht, am Handy oder Radio spielt und Dich dabei von der Piste schiesst oder im Gegenverkehr landet, hattest Du darauf genau keinen Einfluss und bist trotzdem betroffen. Mir ging es bei diesem Vergleich nur darum, dass nie alle Eventualitäten berücksichtigt werden können. Es gibt keine 100% Sicherheit, weder bei einer Corona- oder anderen Infektion als auch im Strassenverkehr oder sonstwo im Leben. Du kannst lediglich sagen, dass Du selbst alles getan hast und mehr geht nicht.

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  4. Die Gesellschaft in der Autodestruktion!

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  5. Siewurdengelesen25. April 2020 um 10:52

    Um das hier nochmal auszubuddeln: Inzwischen muss ich mich zumindest dahingehend revidieren, dass Covid-19 nicht "nur" eine Infektionskrankheit im Rahmen einer der üblichen Grippen ist. Dazu ist das gewachsene Wissen darum zu eindeutig, insbesondere auch über die potenziellen Spätfolgen, die sich in Summe immer noch nicht abschätzen lassen.

    Mit den bisherigen Schutzmassnahmen wurden wahrscheinlich in D Zustände wie in den Krisengebieten verhindert. Die Frage bleibt bestehen, ob der eventuelle Preis eine zweite Welle sein wird für die m.E. wirtschaftsgetriebenen "Lockerungen" im Ausgleich mit der nicht wirklich sinnvollen Maskenpflicht.

    Die Kritik bleibt bestehen, wenn es um das überzogene Darstellen zwecks Aufmerksamkeit=Klicks in den Medien geht und nach wie vor um die "Hilflosigkeit" politischer Entscheidungen, bei denen eine bundesweit einheitliche und klare Linie sinnvoller ist als das Gewurste der einzelnen Landesfürsten, die je nach gusto Massnahmen treffen, um sie innerhalb kurzer Zeit ggf. wieder zu kassieren.
    Und nach wie vor wird trotz des oftmals mehr dem Aktionismus als Nutzen geschuldeten Handelns die Zeit genutzt, um wie im Falle der atomwaffenfähigen F-18 und zusätzlichen Eurofighter unbeliebte Entscheidungen am Bewusstsein vorbei zu treffen.

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    1. Auch die grippe ist eine ernstzunehmende infektionserkrankung. Wenn ich rechtzeitig dran denke, lasse ich mich dagegen impfen, schon allein, weil ich andere nicht infizieren will. Diese option gibt’s bei covid-19 nicht. Und niemand weiß, was dies virus alles anrichten kann.

      In Schland haben wir mehr schwein als verstand gehabt, daß das virus bei uns spät eingeschleppt wurde. Plus, es gibt hier experten, auf die man hören sollte. Das problem ist, daß hier viel getan wird, die katastrophe zu verhindern. Und die idioten kotzen, weil das kaputtgesparte gesundheitssystem noch nicht zusammengebrochen ist, also kann es so schlimm nicht gewesen sein.

      Entschuldige bitte, die kampfjets wären so oder so angeschafft worden. Wenn jetzt nicht das thema die pandemie wäre, dann hätte zur ablenkung eine andere sau durchs dorf getanzt - und sei es der lange schatten, den die fußball-EM vorausgeworfen hätte. Oder was auch immer. Es werden ständig scheißentscheidungen getroffen, während die leute sich mit sich selbst oder mit irgendwelchen trivialthemen befassen. Wobei eine pandemie, die zigtausende leben kostet, mit sicherheit kein trivialthema ist.

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    2. Siewurdengelesen26. April 2020 um 11:05

      In einem Leserbrief, der wahrscheinlich nicht gedruckt wird, habe ich das Rufen nach weiteren Lockerungen und dem bisher damit verbundenen Einschränken von "Grundrechten" damit begründet, dass es jetzt halt mal alle trifft und nicht nur die am unteren Ende der sozialen Leiter. Da werden dann interessanterweise Einige sehr schnell dünnhäutig und sehen dabei nur, wie sich vom Sozialsystem Abhängige bereits bisher in den Allerwertesten sehen lassen müssen und bei Nichtbefolgen noch frisiert werden. Da ist er also wieder, der egomane Ansatz dieser Gesellschaft.

      Das wären vermutlich ebenso die gewesen, die am lautesten über die "Unfähigkeit des Staates" geplärrt hätten, wenn sich das hier zu italienischen Zustanden entwickelt hätte oder zu dem, was jetzt in den Slums der Dritten Welt gerade erst abhebt.

      Das auf dem Vertrag für die Fluchzeuge wahrscheinlich schon der Stempel drauf ist, ist wahrscheinlich. Das Auftreten von AKK ist dabei die übliche Salamitaktik, um es mit der genauen medialen Präsenz zu versehen, die ein Kippen des Auftrags nicht verhindert und ansonsten ist das die ebenfalls übliche Chuzpé nach dem Motto: Wir machen doch eh, was wir wollen! Wahrscheinlich ist das dann der deutsche Anteil am gestiegenen und von der NATO und den USA geforderten "Verteidigungsausgaben". Quasi wiedermal eine win-win-Situation aus dem BWL-Handbuch...

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    3. »In einem Leserbrief, der wahrscheinlich nicht gedruckt wird, habe ich das Rufen nach weiteren Lockerungen und dem bisher damit verbundenen Einschränken von "Grundrechten" damit begründet, dass es jetzt halt mal alle trifft«

      Entschuldige, aber für mich klingt das etwas widersprüchlich. Willstu mehr lockerungen oder weiteren lockdown?

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    4. Ich mein, wo werden durch lockerungen grundrechte eingeschränkt?

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  6. Siewurdengelesen26. April 2020 um 11:38

    "Entschuldige, aber für mich klingt das etwas widersprüchlich. Willstu mehr lockerungen oder weiteren lockdown?"

    Der Artikel in der Zeitung ging um das Beschneiden der Grundrechte durch den Lockdown und das es doch dann auch mal wieder gut wäre und man endlich wieder auf "Alltag" machen kann. Das Rufen fand im Artikel statt und nicht in meiner Antwort!

    Der Leserbrief meinerseits argumentierte, dass dieses Lockern zu früh kommt, in erster Linie aus wirtschaftlichen Interessen betrieben wird und sich z.B. ein Herr Laschet damit gut in Szene setzt. Ergo ist das zu früh geschehen, um einen möglichen zweiten Peak zu verhindern. Nächstes Argument war dann eben, dass der Artikel rhetorisch die VT-Szene bedient und die Grundrechte anscheinend im Sinne des Verfassers nur dann interessant sind, wenn Einschnitte nicht nur die Armen, sondern alle treffen.

    Ich denke, das ist jetzt klar;-)

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