Sonntag, 25. Februar 2018

Foto am montag (304)

Lezte woche gab es die zeisigIn und heute gibt es das passende hähnchen dazu:
Erlenzeisige (carduelis spinus) kommen hier eher als wintergäste vor. Ich hatte keinen blassen dunst, daß die so extrem gute sänger sind. Ich mußte erst mal durchs gebüsch kriechen, um dieses kleine kerlchen beim singen zu erwischen.

Karlheinz Stockhausen hat mal sinngemäß gesagt, daß man für ein raumklangerlebnis in den wald und vielleicht eher nicht in einen konzertsaal gehen solle.

Recht hat der mann!

Donnerstag, 22. Februar 2018

Endlich bewiesen: BILD arbeitet seriös

Die BILD hat »erfundene fakten«, die sie von TITANICredakteur Moritz Hürtgen erhalten hatte, auf die titelseite gedruckt.

Das ist ein beweis für seriösen journalismus. Selbstverstänlich nicht für die Bild sondern natürlich für die TITANIC.

Weiteres dazu gibt's hier.

Mittwoch, 21. Februar 2018

170 jahre Manifest der Kommunistischen Partei

Am 21. februar 1848 wurde das Kommunistische Manifest zum ersten mal veröffentlicht.

Dazu natürlich musik:


Das Kommunistische Manifest, op. 82 (1932, nach Marx / Engels) für Soli, Chöre und Bläser (WV 100) von Erwin Schulhoff



Vor zwanzig jahren schrieb Thomas Gsella folgendes:

1998: 150 Jahre Manifest der Kommunistischen Partei

Hundertfünfzig! Hoch die Tasse!
Keine Schrift ist heiliger,
klüger und kurzweiliger!
Keine hat wie sie der Masse

aufgezeigt, daß man die Schweine
(sei's per Galgen, sei's per Schuß)
aus dem Wege räumen muß.
Leider ist die Masse keine.

Masse! Werde Besserwisser!
Steh nicht länger dumm herum!
Köpf die Ärsche! Pfähl die Pisser!
Säbel ihre Knechte um!

Andernfalls muß all die Sachen
wieder mal der Gsella machen

Montag, 19. Februar 2018

Foto am montag (303)

Erlenzeisig (carduelis spinus).

Sonntag, 18. Februar 2018

FDP entdeckt herz für radfahrer

Manchmal fängt man an zu staunen. Man denkt, daß eigentlich nichts mehr diskutiert würde. Und plötzlich fordert der Bund der Kriminalbeamten eine ende des cannabisverbots. Nur so als beispiel.

Und plötzlich ist sogar der gratis-öpnv in der diskussion. Der luftverschmutzung wegen. Was sollte man dagegen haben? Dieser staat finanziert kriege und rüstet auf. Wenn ein teil des geldes in straßenbahnen und busse investiert würde, wäre der menschheit sicherlich mehr gedient.

Die Berliner FDP macht sich allerdings sorgen um die benachteiligten radfahrer, die von besserer luft in der stadt leider so gar nichts hätten.

Herz haben die FDPisten damit, ihren möglichkeiten entsprechend, bewiesen.

Wer ist bereit, etwas verstand zu spenden?

Freitag, 16. Februar 2018

Happy new year!

Heute beginnt auch in China das neue jahr. Das jahr des hundes.
Weil es aber ein erd-hund sein soll, bin ich nicht sicher, ob nicht vielleicht eher so einer gemeint ist:
Die redaktion des 1€blogs wünscht ein schönes frühlingsfest und ein gesundes neues Jahr.

Donnerstag, 15. Februar 2018

Bilderberger bei den nachdenkseiten

So langsam bekomme ich den eindruck, daß die macher der nachdenkseiten endgültig von allen guten geistern verlassen wurden.

Bekanntermaßen soll in der großen koalition der derzeitige Hamburger bürgermeister, Olaf Scholz, vizekanzler und finanzminister werden.

Folgt nun, wie man es von einer kritischen website erwarten sollte, eine analyse der bisherigen politischen tätigkeit des herrn Scholz? Schließlich ist der in der bundespolitik kein unbeschriebenes blatt.

Natürlich nicht.

Was der z.b. von 2007 bis 2009 als bundesarbeitsminister getan hat, interessiert Markus Klöckner nicht - wichtig sind allein drei tage anfang juni 2010, an denen herr Scholz an einer nicht-öffentlichen konferenz teilgenommen hat.

Da bekommt der ausdruck kritische website eine völlig andere qualität.

Mittwoch, 14. Februar 2018

Die Theorie der feinen Menschen

Zwischendurch mal wieder ein bißchen kabarett, diesmal das soloprogramm von Claus von Wagner.



Die aufnahme ist zwar schon etwas älter und im vergleich zum liveprogramm etwas gekürzt, aber sehr sehenswert.

Montag, 12. Februar 2018

Donnerstag, 8. Februar 2018

Krieg und frieden in den medien

Der kabarettist Max Uthoff im gespräch mit Daniela Dahn und Peter Becker

Mittwoch, 7. Februar 2018

In Berlin...

... ist soeben ein sack reis umgekippt:

Und sehr viele sozialdemokraten. Letzteres ist aber keine meldung wert. Man kennt es bereits seit 1913.

Montag, 5. Februar 2018

Foto am montag (301)

Blauelster (cyanopica cyana).

Donnerstag, 1. Februar 2018

Dreckslochländer

In bezug auf Zeit-online, wo letztens gefragt wurde, warum manche länder drecklöcher sind, schreibt Tobias Blanken bei den Salonkolumnisten, daß der begriff »drecksregime« für solche länder angemessen wäre, weil ja nicht die länder an sich »dreckslöcher« wären, sondern das herrschende regime entscheidend sei.

Da ist die gute, alte DDR natürlich nicht weit. Schließlich sprach Donald Trump von »shithole countries«, weil er ein problem mit flüchtlingen aus dem ostblock hat - gegen die menschenmassen aus der DDR will er bekanntermaßen sogar eine mauer errichten lassen. Aber zurück zu Blankens text. Über die DDR schreibt er
zitat Tobias Blanken: »Beide Staaten fingen nach dem Krieg mit ähnlichem Menschenmaterial an, trotzdem nahm die Produktivität einen anderen Lauf.«
Natürlich fing die DDR mit ähnlichen menschen wie die BRD an, jedoch mit anderem, vor allem weniger material. Zwar waren die kriegsschäden auf dem gebiet der SBZ geringer als in den westzonen, doch leistete die SBZ 97 % der reparationsleistungen.
Zitat Tobias Blanken:»Entscheidend für die Produktivität ist nicht die Faulheit oder der Fleiß der Menschen am Arbeitsplatz, sondern wie effizient die Arbeitsprozesse organisiert sind – und welche Technologien zum Einsatz gebracht werden. Und da hat sich die dezentral organisierte Marktwirtschaft gegenüber der hierarchisch organisierten Planwirtschaft als überlegen erwiesen; die privatwirtschaftlichen Unternehmen der BRD konnten nahezu in jedem Jahr aufs Neue höhere Produktivitätszuwächse als die Staatswirtschaft der DDR erzielen. Produktivitätszuwächse, die sich dann über die Jahrzehnte so akkumulierten, dass die DDR trotz ähnlicher Ausgangsvoraussetzungen regulär abgehängt wurde. Und das mit drastischen Folgen, mit einem Drittel der Produktivität der BRD hätte die DDR 1989 die Arbeitszeiten verdreifachen müssen, um das Wohlstandsniveau der BRD zu erreichen. Was aber auch nur in der Theorie möglich ist, da Menschen schlichtweg nicht in der Lage sind, jede Woche aufs Neue eine 120-Stunden-Woche abzureißen.«
Wie ich oben bereits dargelegt hatte: auf dem gebiet der SBZ waren vor der staatsgründung der DDR ganze fabriken abgebaut, eisenbahngleise herausgerissen, loks und waggons mitgenommen worden. Nach der demontage von industrie- und eisenbahnanlagen lag die wirtschaftliche leistungfähigkeit bei etwas mehr als der hälfte des vorkriegsniveaus. All das mußte erst wieder aufgebaut werden. Damit waren die ausgangsvorraussetzungen eben alles andere als ähnlich wie im westen, sondern tatsächlich wesentlich schlechter.

Immerhin erkennt herr Blanken, daß für die produktivität andere dinge notwendig sind als bloß fleiß. Ein problem der DDR war, daß sie moderne maschinen, beispielsweise mangels devisen, nicht einfach so auf dem weltmarkt kaufen konnte, weshalb die notwendige modernisierung langsamer als im westen verlief.

Auf jeden fall sollte man darüber nachdenken, was das mit der produktivität übrhaupt bedeutet. Die wurde in Westdeutschland nicht aus langeweile oder wohltätigen zwecken gesteigert, sondern damit mehr gewinn für die unternehmer rausspringt. Produktivitätssteigerung bedeutet nicht unbedingt mehr wohlstand für die leute, die die leistung erbringen, sondern daß härter gearbeitet werden muß. Hierzu schreibt herr Blanken:
Zitat Tobias Blanken:»Heruntergebrochen, wenn ein Bürger der BRD eine Stunde arbeiten musste, um etwas herzustellen, musste ein Insasse der DDR drei Stunden arbeiten.«
Erstmal ist es natürlich ein ding, daß die menschen in der DDR für herrn Blanken natürlich keineswegs »bürger« sind, sondern knackigleich »insassen.«

Was hat denn die produktivitätssteigerung in der BRD gebracht?

Die leute, die arbeitsplätze hatten, mußten härter arbeiten. Und der rest, den man nicht mehr brauchte, war arbeitslos. In den 80er jahren gab es in der BRD arbeitslosenquoten von 7 – 9 %. 1989 gab es in der BRD mehr als zwei millionen arbeitslose.

In einer volkswirtschaft, in der die anfallende arbeit auf die gesamte arbeitsfähige bevölkerung verteilt wird, geht es nicht drum, aus jedem einzelnen das meiste rauszuprügeln, sondern die notwendige arbeit so zu verteilen, daß sie für die menschen möglichst leichter wird. Das ist ein völlig anderes konzept und läßt sich so nicht besonders gut vergleichen
Zitat Tobias Blanken:»Aber „Menschen aus Drecksregimen“ läuft womöglich Trumps Intention zuwider, denn „Regime“ klebt nicht an den Menschen, es taugt nicht als Stigmata.«
Meines wissens ist »stigmata« plural. Dieser satz ist also einigermaßen verkorkst. Aber jeder macht fehler, nicht nur die plankommission der DDR.
Zitat Tobias Blanken:»Dass die Produktivitätskluft zwischen der BRD und der DDR trotz ähnlichem Menschenmaterial breit wie der Grand Canyon war, geht vermutlich schon gar nicht mehr in seinen Kopf, dass schwarze Einwanderer in den USA sogar überdurchschnittlich performen, noch viel weniger, schließlich müsste der alte Mann mit dem blondierten Haar dann sein krudes Weltbild hinterfragen.«
So breit ist der Grand Canyon nun auch wieder nicht. Vielleicht müßte der mann mit den kruden gedanken unter der frisur sein weltbild mal hinterfragen, wenn er weniger vorurteilsbeladen auf die wirtschaft der DDR gucken würde. Die sache dürfte den einen oder anderen erstaunen.

1950 waren beide Deutschen staaten gegründet, sie fingen an zu wirtschaften - also für beide BIP-index (BIP = Bruttoinlandsprodukt) 100. 1989, also zum ende der DDR war der BIP-index immerhin auf 558 gewachsen. Der der BRD auf 534. Die DDR hatte also ein höheres wirtschaftswachtum als die BRD.

Dabei weiß man doch, daß die damals in der DDR gar nichts hinbekamen. Aber mal ehrlich: in der DDR haben sie aus eigener kraft aus erbärlichen verhältnissen einen immerhin bescheidenen wohlstand geschaffen.

Um ein klares bild von der planwirtschaft zu bekommen, müßte man das experiment mit tatsächlich gleichen bedingungen auf beiden seiten wiederholen.
Zitat Tobias Blanken:»Und das Hinterfragen ist eine Disziplin, bei der narzisstische, vorurteilsbeladene Menschen ganz mies performen, in diesem Fall sogar vollkommen unabhängig vom System.«
Daß der narzißtische, vorurteilsbeladene mensch nicht unbedingt bestens »performt« hat uns herr Blanken exzellent vorgeturnt. Ob er wohl bereit wäre, seine vorurteile abzubauen, kann man nicht wissen.

Er lebt leider in einem dreckslochland, in dem man vor politischer indoktrination nicht sicher ist - und so muß man ihm seine voreingenommenheit vielleicht nachsehen.