Sonntag, 31. Mai 2020

Faschofashion lustig wie Österreich

Das derzeit süßeste paar Österreichs:

Faschofashion
Quelle: Titanic 


Weil es derzeit in mode zu sein scheint, auf ein braunfleckiges reimtalent aus dem land der erfinder der faschismusbulette hinzuweisen, will ich das natürlich auch.

Im video ca. ab der sechsten minute zu sehen.

Samstag, 30. Mai 2020

Das wunder von Berlin

Alfons erzählte in der letzten »Anstalt« über das »Wunder von Orly«:


Ein vergleichbares »wunder« gab es in den vergangenen monaten auch in Berlin, weil in Tegel kaum noch flugzeuge starten und landen ist es wunderbar ruhig. Anstatt morgens vom fluglärm genervt zu werden, singen hier morgens die nachtigallen und amseln mit den rotschwänzchen und gartenbaumläufern um die wette, so schön war das hier noch nie.

Und das beste ist, daß hier der fluglärm tatsächlich zukünftig dauerhaft unterbleiben wird, denn der flughafen »zum abgestürzten luftfahrtpionier« soll mitte juni vorzeitig für immer geschlossen werden.

In der »Welt« stand dazu »Das Ende des Traums vom Fliegen« (brauche ich nicht verlinken, verschwindet ohnehin nach wenigen zeilen hinter der bezahlschranke). Für den namensgeber des flughafens, Otto Lilienthal, endete der traum vom fliegen so:
Das fliegen hat funktioniert, das landen hingegen eher nicht. Nur gut, daß es damit in Berlin sehr bald zu ende sein wird.

Freitag, 29. Mai 2020

Bundestag verliert

Ende 2014 gab es den »geldshop« der PARTEI, der ihr zusätzliche staatszuschüsse einbrachte. Das wollte der Bundestag nicht hinnehmen. Die Bundestagsverwaltung allerdings verlangte die zuschüsse, plus rund 380.000€ strafe, zurück.

Laut Spiegel wies das Bundesverwaltungsgericht die klage der Bundesrepublik Deutschland nun endgültig zurück. Die kosten für den kläger sollen sich auf rund 100.000€ belaufen.

Donnerstag, 28. Mai 2020

1-2-3 Corona

Corona ist keine neue erfindung, wie man in diesem film sehen kann. Der film ist von 1948 und spielt 1945, als die schulen geschlossen waren. Allerdings nicht wegen Corona.

Montag, 25. Mai 2020

Donnerstag, 21. Mai 2020

Nembro

Das Norditalienische städtchen Nembro hat ca. 11.500 einwohner und liegt in der nähe von Bergamo in der Lombardei, einer der bisher in Europa mit am schwersten von der corona-pandemie betroffenen regionen. Das coronavirus wurde in Nembro ende februar nachgewiesen, ab 8. märz wurde es zur »roten zone«, die niemand verlassen und niemand betreten durfte.

Die durchschnittliche sterblichkeit in Nembro lag in den vergangenen jahren relativ konstant bei durchschnittlich ca. zehn todesfällen pro monat. Völlig anders war es in diesem jahr: bis zum 11. april 2020 verstarben in Nembro 194 menschen, 151 allein im monat märz - also in nur einem monat rund ein viertel mehr als normalerweise im gesamten jahr zu erwarten gewesen wäre.

Es gab in Nembro im ersten quartal 2020 eine erhebliche übersterblichkeit im vergleich zu den vorjahren. Während der infektionswelle verstarben 166 menschen, von denen aber nur 85 positiv auf das sars-cov-2-virus getestet und offiziell als covid-19-sterbefälle gemeldet wurden. Einerseits, weil es nicht genug testmaterial gab, um alle kranken zu testen und andererseits, weil das gesundheitssystem durch die vielen kranken überlastet war und menschen mit anderen erkrankungen nicht bzw. nicht rechtzeitig versorgt werden konnten oder aus furcht vor infektion nicht ins krankenhaus kamen.

Nur gut, daß so etwas in Deutschland nie passieren könnte, weil wir hier experten wie den Doktor W.W. Zausel, Professor Doktor Suchard Bacardi und den herrn Doktor von der Schwindelambulanz haben. Die wissen schließlich, daß sars-cov-2 absolut harmlos ist, was die Italiener halt nicht wußten und allein deshalb gestorben sind.

Dienstag, 19. Mai 2020

Freiheit

Derzeit wird viel um freiheit diskutiert und gestritten, ob die hierzulande noch gegeben sei und schwadroniert, daß wir bereits längst in einer diktatur lebten. Dabei ist doch klar, daß die freiheit gegeben ist, immerhin darf man sich frei entscheiden, ob man freiwillig maske trägt oder ob man dazu gezwungen ist.

Über die freiheit schrieb Albert Krölls in seiner streitschrift gegen den verfassungspatriotismus folgendes:
»Wenn die Willensfreiheit den Charakter einer Konzession der staatlichen Herrschaft annimmt, wird so getan als wäre der Wille ohne das Zugeständnis einer ihm übergeordneten Gewalt, ihn haben zu dürfen, noch unvollständig. Dafür jedoch, daß die Menschen das tun, was sie ohnehin von sich aus wollen, bedürfte es einer politischen Macht und deren Setzungen nicht. Darum kann es also auch gar nicht gehen, wenn die Staatsgewalt ihren Untertanen Freiheit gewährt. Wenn die Verfassung den Regierten Rechte zuweist und ihnen das scheinbar Selbstverständliche und Menschennatürliche erst noch erlaubt, dann betätigt sich in diesem Rechtsakt eine hoheitliche Aufsichtsinstanz, die keineswegs jedermann machen läßt, was er will. Die rechtliche Anerkennung des Willens ist somit die abstrakteste, aber auch umfassendste Form, den Willen unter die Verpflichtung seiner Übereinstimmung mit den Vorgaben der staatlichen Herrschaft zu stellen. Wenn vom Dürfen des wollens die rede ist, ist eben allemal von einer über den gesellschaftlichen Subjekten und ihrem Willen stehenden (Gewalt)Instanz die Rede, welche die Totalität des Handelns ihrem Erlaubnisvorbehalt unterwirft. Mit Montesquieu (1748:Buch IX, Kap. 3) gesprochen kann ›in einem Staat, in dem es Gesetzte gibt..., die Freiheit nur darin bestehen, das tun zu können, was man wollen darf.‹«
Vielleicht ist es doch keine so gute idee, sich mit einem gesetzbuch auf die straße zu stellen und nach freiheit zu rufen.

Montag, 18. Mai 2020

Foto am montag (418)

Kaum paßt man mal ein paar minuten nicht auf, sitzt gleich ein spekulant auf dem balkon. Ringeltaube (columba palumbus).

Samstag, 16. Mai 2020

Eichhörnchenforschung

Eichhörnchen Archivbild
Heute nachmittag hat »mein« eichhörnchen mich besucht, um mich daran zu erinnern, daß ich noch etwas wichtiges schreiben wollte: das Leibnitz-Institut sucht freiwillige »eichhörnchenforscher« aus Berlin und umgebung, die vom 18. mai bis zum 25. oktober ihre eichhörnchenbeobachtungen melden. Die forscher möchten wissen
  • Wo werden vermehrt Eichhörnchen gesichtet? Gibt es Eichhörnchen-Hotspots? Wie oft werden Eichhörnchen am selben Ort gesichtet?
  • Werden sie eher auf Bäumen oder auf dem Boden gesichtet? Werden sie oft beim Überqueren von Straßen beobachtet? In welcher Umgebung werden sie gesichtet: in Wohnanlagen, in Grünanlagen oder auf öffentlichem Gelände?
  • Welche Farbe hat das Fell? Das Eurasische Eichhörnchen kann verschiedene Fellvarianten haben. Das ist spannend für die Wildtierforschung, weil diese Fellvarianten vielleicht Anpassungen an die jeweilige Umgebung sind.
  • Sind äußerliche Auffälligkeiten erkennbar wie z.B. ein struppiges Fell oder Verletzungen (z.B. Risse im Ohr)? Ist ein Eichhörnchen auffällig mager?
Der anlaß für dies bürgerforschungsprojekt ist, herauszufinden, wie sich die population unter dem einfluß des klimawandels entwickelt und wie der gesundheitszustand der tiere ist, weil vor einigen jahren ein neuartiges pockenvirus bei eichhörnchen entdeckt wurde (keine sorge, es besteht keine gefahr für menschen!) und die heutige populationsgröße abgeschätzt werden soll.

Wenn Ihr also in oder um Berlin unterwegs seid und ein eichhörnchen seht, macht, wenn es geht, ein foto und meldet es dem IZW.

Freitag, 15. Mai 2020

Gehen Sie nicht zu dieser Demo


Vorhin wurde mir eine mail von Felix Kolb weitergeleitet, die ich gern weiterverbreite. Felix Kolb ist im vorstand der organisation Campact und organisiert demonstrationen.

Seit über 25 Jahren organisiere ich Proteste und kritisiere die Politik von Regierungen und Konzernen. Mehr als einmal musste ich als friedlicher Demonstrant den Kontakt mit der Staatsmacht in Form von Wasserwerfern machen. Erleben, wie Medien unsere Proteste diskreditierten – ohne über unsere Forderungen zu berichten. Warum ich Ihnen das schreibe? Um zu unterstreichen, wie ungewohnt es für mich ist, vor Protesten zu warnen – den aktuellen Corona-Protesten oder sogenannten Hygiene-Demonstrationen. Und doch bin ich überzeugt, dass das jetzt nötig ist. Lassen Sie mich erklären, warum.

Deutschland ist bisher erfolgreich in der Eindämmung des Virus


Das dürfen wir in der aufgeregten Debatte nicht vergessen und nur deshalb haben wir heute diese Diskussion: Deutschland ist bislang deutlich besser durch die Corona-Krise gekommen als viele andere Länder. Überlastete Intensivstationen wie in Italien oder eine enorme Ausbreitung wie in den USA kennen wir zum Glück nicht.[1] Doch das liegt nicht daran, dass das Virus weniger gefährlich ist als gedacht. Der einfache Grund: Die bisherigen Maßnahmen haben gut funktioniert.

Die Gesundheitsbehörden haben früh, viel und systematisch getestet. Dadurch konnten sie das Infektionsgeschehen rechtzeitig eindämmen. So waren die Krankenhäuser auf stark steigende Patientenzahlen vorbereitet.[2] Auch deswegen sind in Deutschland der Seuche im Pro-Kopf-Vergleich viel weniger Menschen zum Opfer gefallen als beispielsweise in Spanien, Schweden, Großbritannien, Italien oder den USA.[3]

Wir alle haben auf soziale Kontakte und Mobilität verzichtet, sind zu Hause geblieben, wenn es ging – und wir halten weiterhin Abstand. Die Politik hat Orte, an denen man sich leicht ansteckt, konsequent geschlossen – zum Beispiel Geschäfte, Schulen oder Veranstaltungen. So haben wir gemeinsam unzählige Menschenleben gerettet, darauf dürfen wir stolz sein. Gleichzeitig schrumpft die Wirtschaft bei uns zwar – aber nicht stärker als in den Ländern, die zögerlicher auf das Virus reagierten.[4] Großbritannien und die USA wird die Wirtschaftskrise vermutlich sogar noch deutlich härter treffen. 

Abstandsregeln, Kontaktbeschränkungen, Schul- und Geschäftsschließungen haben unser aller Leben verändert – und bringen unzählige Menschen in existenzielle Nöte. Das höre ich von befreundeten Freiberufler*innen und während ich beim Italiener an der Ecke auf meine Pizza-to-go warte. Ihnen muss der Staat helfen – und tut es bereits. Teilweise zu wenig. Zum Beispiel bei Empfänger*innen von Arbeitslosengeld II: Sie brauchen jetzt Unterstützung, um wegfallende Schulessen und höhere Lebensmittelpreise zu kompensieren. Dass sich hier nichts tut, ist erbärmlich. 

Natürlich: Alle Maßnahmen dürfen kritisiert werden. Und manche waren eindeutig überzogen – wie die anfänglichen Verbote, auf einer Parkbank frische Luft zu tanken. Auch mangelnde Hilfen in der Krise sind ein wichtiger Teil des Diskurses. Ebenso die fehlende Schutzausrüstung und die schlechte Bezahlung von Pflegepersonal in Krankenhäusern und Altenwohnheimen. Campact hat sich hier bereits eingemischt. Bei aller Kritik dürfen aber nicht vergessen, mit welcher Wucht die Pandemie uns überrannt hat. Und wie schnell die Regierungen weltweit Entscheidungen treffen mussten – ohne viel über das Virus zu wissen. 
Im Detail haben die Verantwortlichen sicher Fehler gemacht – auch in Deutschland. Aber: Im Kern waren die Maßnahmen zum Infektionsschutz richtig und angemessen. Die Alternative wären mit hoher Sicherheit Tausende, wenn nicht Zehntausende zusätzliche Tote gewesen – bevor die Bundesregierung dann doch die Notbremse gezogen hätte. Denn dem Coronavirus einfach freien Lauf zu lassen, bedeutet den Zusammenbruch des Gesundheitssystems. Das kann niemand wollen, der bei Verstand ist.

Warum die Corona-Proteste gefährlich sind

Viele der Menschen, die gerade samstags auf die Straße gehen, verleugnen, wie gefährlich das Virus ist. Andere tun so, als sei die Gefahr gebannt. Das ist leider nicht der Fall. Nach allem, was wir wissen, hat sich bislang nur ein Bruchteil der Bevölkerung infiziert.[5]Wenn unsere Vorsicht nachlässt und die Lockerungen zu weit gehen, ist eine zweite Infektionswelle unausweichlich. Diese Welle wäre wahrscheinlich deutlich schlimmer als die erste. Denn das Virus hat sich mittlerweile flächendeckend in Deutschland ausgebreitet. Es drohen dann nicht ein Heinsberg – ein Landkreis in NRW, der zum ersten großen Infektionsherd in Deutschland wurde – sondern unzählige.[6]

Deswegen sind die Proteste, die in einigen Städten entstehen, auch so gefährlich. Klar, eine Pandemie mit ihren gesundheitlichen, sozialen und ökonomischen Folgen macht Angst und verunsichert – auch mich. Denn so schnell die Wissenschaft auch forscht: Viele Fragen werden vorerst ungeklärt bleiben: Wie infektiös sind Kinder? Welche Rolle spielen Schulen, Restaurants oder Geschäfte? Wie viel hilft das Händewaschen? Antworten auf diese Fragen werden vorläufig bleiben, sich wieder ändern, wenn es neue Erkenntnisse gibt – so funktioniert Wissenschaft.

Diese Unsicherheiten auszuhalten, kostet Kraft. Aber Verschwörungstheorien und Fake-News bieten keine Lösung, sie verführen. Sie gaukeln eine Eindeutigkeit und eine Sicherheit vor, die es gerade leider nicht gibt. Eindeutigkeit und Sicherheit fühlen sich für manche Menschen erst einmal gut an, insbesondere wenn sie ökonomisch hart von der Krise getroffen sind. Doch die Folgen dieser Ideologien sind real und gefährlich für uns alle.

Die Gefahr läuft auf diesen Protesten mit. Viele Demonstrant*innen verweigern Masken und missachten sogar grundlegende Abstandsregeln.[7] Die Demonstrant*innen gefährden damit völlig unnötig sich selbst – aber auch ihre Familien, Polizeibeamt*innen, Ärzt*innen, Pfleger*innen und letztlich uns alle.

Zudem untergraben die Proteste auch die öffentliche Unterstützung für die Schutzmaßnahmen. Zwar befürwortet noch immer eine Mehrheit die Corona-Regeln. Aber die Zahl der Befürworter*innen schrumpft.[8]Und der lauten Minderheit scheint es sogar zu gelingen, das Handeln einiger Landesregierungen zu beeinflussen.[9] Wenn nicht mehr Vorsicht und Wissenschaft die Corona-Politik bestimmen – sondern Ideologien und Emotionen –, schweben bald viele Menschen in Lebensgefahr. 

Nicht jede*n mögen diese Argumente überzeugen, und das ist okay. Aber selbst diese Menschen sollten den Corona-Demonstrationen fernbleiben. Denn viele der Proteste werden von einer beunruhigenden Mischung aus Reichsbürger*innen, Rechtsextremen und einschlägigen Verschwörungsideolog*innen organisiert.[10] Wer an ihren Demonstrationen teilnimmt, macht sich mit diesen Menschen gemein. Zudem ist das Gewaltpotenzial in den Reihen der Protestierenden erschreckend groß: Polizei und Journalist*innen werden aus den Demonstrationen heraus angegriffen, und in Großbritannien zünden Randalierer*innen Dutzende Mobilfunkmasten an.[11]

Was wir tun können, um eine zweite Infektionswelle zu verhindern

Wir haben gemeinsam so viel erreicht: Für viele andere Staaten ist Deutschland in der Krise weiterhin ein Vorbild. Um das Erreichte zu sichern, müssen wir eine zweite Infektionswelle verhindern. Jede*r kann hierzu einen Beitrag leisten: Dazu gehört zunächst – auch wenn es manchmal unheimlich schwerfällt –, sich weiter penibel an Abstandsregeln und das Tragen von Masken zu halten. Wir sollten weiterhin genau überlegen, wann und wie häufig es wirklich nötig ist, die wiedergewonnene Freiheit zu genießen.

Ebenso wichtig ist, dass wir uns einmischen in den öffentlichen Diskurs. Im persönlichen Gespräch, durch einen Leserbrief an die lokale Zeitung oder auch in den sozialen Medien. Wir können Zweifel zerstreuen und Ängsten begegnen. Wir sollten den Verunsicherten einerseits mit Empathie begegnen, aber andererseits in der Sache klare Haltung zeigen, sachlich bleiben – und mit Fakten argumentieren. Schweigen kann in dieser Situation leicht als Zustimmung verstanden werden.
Auch Campact treffen die Einschränkungen der Corona-Krise. Viele meiner Kolleg*innen haben kleine Kinder. Sie geben ihr Bestes und übernehmen – wie Millionen zurzeit – die Arbeit von Erzieher*innen und Lehrer*innen. Uns alle belastet das Leid und die Unsicherheit, die die Corona-Pandemie weltweit auslöst. Ein Trost für uns war in den letzten Wochen und Monaten das Engagement von Ihnen und den mittlerweile über 2,3 Millionen Campact-Unterstützer*innen. Vielen Dank dafür!

Wann werden wir wieder große Demonstrationen organisieren können, um unseren Anliegen das nötige Gewicht zu geben? Das wissen wir noch nicht. Aber wir werden Wege finden, uns einzumischen. Jetzt ist es wichtig, dass die richtigen Entscheidungen fallen – denn sie werden auf Jahre und Jahrzehnte die Gesellschaft prägen. Die Krise darf überkommene Strukturen nicht künstlich festigen und bestehende Ungerechtigkeiten verschärfen. Stattdessen muss aus ihr heraus eine notwendige sozial-ökologische Transformation entstehen. 

Mit solidarischen Grüßen
Felix Kolb, Campact-Vorstand


[1]„Fast 400 Corona-Tote an einem Tag: ‚Wir halten nicht mehr lange durch‘ - Norditaliens Kliniken stehen vor dem Kollaps”, Tagesspiegel, 16. März 2020
[2]„Coronavirus-Pandemie. Wie deutsche Krankenhäuser vorbereitet sind”, ZDF Online, 15. März 2020
[3]Echtzeitstatistik auf Worldometers.info/coronavirus/, Zugriff am 14. Mai 2020
[4]„Corona-Krise in Europa. EU vor Rezession von ‚historischem Ausmaß‘”, Tagesschau Online, 6. Mai 2020
[5]„Corona-Antikörper. WHO bremst Hoffnung auf Herdenimmunität”, Spiegel Wissenschaft, 21. April 2020
[6]„‘Eine ganz andere Wucht’: Drosten warnt vor zweiter Corona-Welle”, n-tv Online, 20. April 2020
[7]„Tausende bei Anti-Corona-Demos – nicht immer mit Abstand”, FAZ Online, 9. Mai 2020
[8]„Corona-Maßnahmen: Wie groß ist die Akzeptanz der Bevölkerung? Umfrage kommt zu eindeutigem Ergebnis”, Merkur Online, 3. Mai 2020
[9]„Anti-Corona-Proteste: Zurück auf die Straße”, Die Zeit Online, 13. Mai 2020
[10]„Seit an Seit mit Extremisten: Wen ziehen die Corona-Proteste an?”, Tagesspiegel Online, 10. Mai 2020
[11]„Corona als Waffe von Terroristen”, Zeit Online, 13. Mai 2020

Mein kommentar zu den sogenannten »Hygienedemos«: wenn die regierung zugunsten von menschenleben die wirtschaft größtenteils herunterfährt und wegen infektionsgefahr die menschen bittet, möglichst abstand zueinander zu halten, dann muß man sich nicht mit wirrköpfen wie Jebsi James oder Anselm Lenz auf den Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin stellen, weil die glauben, irgendwelche wildgewordenen virologen hätten die weltherrschaft ergriffen und die demokratie abgeschafft.

Ich bin auf der gegendemo, also zu hause. Nicht weil die regierung das sagt, sondern weil es klüger ist, sich möglichst nicht mit einem bisher unerforschten virus zu infizieren. Wer masern hatte, kann auch jahre später durch das virus noch an einer hirnentzündung erkranken, die immer tödlich verläuft. Oder wer windpocken hatte, kann später an gürtelrose erkranken, die sehr schmerzhaft ist und ebenfalls zu hirnentzündungen, schweren nervenschädigungen oder zu darmkrebs führen können.

Viren sind heimtückisch und man sollte ihnen besser aus dem weg gehen.

Mittwoch, 13. Mai 2020

Foto am montag (417)

Turmfalke (falco tinnunculus) und zwei kamikazetauben.

Samstag, 9. Mai 2020

Eine maske, sie zu knechten

Das beste, das ich über die maskenpflicht im ÖPNV und in geschäften hörte, war, daß sich das auf das Alte Rom beziehe, wo die sklaven hätten masken tragen müssen und »wir« nun in den stand der sklaven gedrückt werden sollen, weshalb das tragen von masken grundsätzlich abzulehnen sei.

Da leuchtete mir sofort ein, weshalb berufsgruppen wie chirurgen, zahnärzte und bankräuber bei der arbeit gern masken tragen. Das sind alles standesbewußte leute, die stolz auf ihre Altrömischen sklavenhandwerkstraditionen sind.

Logisch. Da hätte ich auch eher drauf kommen können.

Freitag, 8. Mai 2020

Jugend ohne Gott

Heute ab 18 uhr 30 gibt es im onlinespielplan der schaubühne das stück »Jugend ohne Gott« nach dem 1937 erschienenen roman von Ödön von Horváth. Das stück wurde im vergangenen juli bei den Salzburger festspielen uraufgeführt und war ab september auch an der schaubühne in Berlin zu sehen. Ich hab’ es schon gesehen und schaue es mir gern noch einmal an. Leider gibt es das onlineangebot immer nur bis mitternacht.

Es paßt auch ein bißchen zum heutigen feiertag - allerdings mag ich jetzt keine nacherzählung schreiben. Wer wissen will, worum es geht, kann das hier nachlesen.

Mittwoch, 6. Mai 2020

Übersterblichkeit

Todesstatistiken sind nicht unbedingt mein lieblingsthema, aber manchmal ist auch was egal.

Diese grafik zeigt die wöchentliche übersterblichkeit von der ersten bis zur zwanzigsten kalenderwoche der jahre 2016 (braun), 2017 (rot), 2018 (gelb), 2019 (grau) und 2020 (blau) aus den ländern Österreich, Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland (leider nur Berlin und Hessen, warum auch immer), Griechenland, Ungarn, Republik Irland, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Portugal, Spanien, Schweiz, England, Nordirland, Schottland und Wales:

Quelle: Euromomo

Man kann an der roten linie für 2017 und der gelben linie für 2018 sehen, wie sich die grippewellen in diesen jahren entwickelten: die hatten ihre spitzen von januar bis ca. mitte märz.

Während die blaue kurve für dies jahr in dieser zeit eher unauffällig blieb.

Jedes knopfauge sieht es, daß sie ab der elften kalenderwoche, also ab mitte märz, rasant ansteigt - und zwar auf mehr als doppelte der spitze der schlimmen grippewelle von 2017. Ich bin kein wissenschaftler und erst recht kein epidemieologe. Jedoch sagt mir meine laienlogik, daß es äußerst unwahrscheinlich ist, daß das ein spätes aufflackern einer gewöhnlichen grippeepedemie wäre und ich glaube nicht, daß die toten einfach vom himmel gefallen wären.

Auch in der siebzehnten kalenderwoche dieses jahres gab es eine für diese zeit hohe übersterblichkeit. Hat irgendjemand eine plausible erklärung, wo die toten so plötzlich herkommen, wenn nicht von einer bisher unbekannten erkrankung?

Dienstag, 5. Mai 2020

Montag, 4. Mai 2020

Foto am montag (416)

Nebelkrähe (corvus corone cornix)

Samstag, 2. Mai 2020

Covid-19 kostet mehr lebenszeit als gedacht

Fast so schön wie arbeitslosen praktikanten den lohn mit dem argument »Sie dürfen ja eh nichts verdienen!« vorzuenthalten, ist’s, über die coronatoten zu behaupten, »der wäre ja eh demnächst gestorben!«, bloß weil betagte menschen mit vorerkrankungen eher an covid-19 sterben als junge gesunde.

Eine studie der Universität Glasgow ergab, daß männer durch den tod an covid-19 im schnitt dreizehn jahre lebenszeit verlieren und frauen immerhin elf jahre. Das ist viel zeit und läßt vermuten, daß das alles tatsächlich nicht so harmlos ist, wie manche behaupten.