Das habe ich schon immer gewußt: geborene messerstecher heißen Michael oder Andreas. Oder Daniel. Bei Michaels und Andreassen hörstu es schon allein am namen. Das mit den Daniels wundert mich. Aber vermutlich kenne ich einfach nicht ausreichend Daniels, die sich des messerstechens verdächtig machen könnten.
Die »Arier für Dummfragen« (oder kurz AfD) mal wieder. Die wollten beweisen, daß ausländer oder Deutsche mit migrationshintergrund krimineller seien als Deutsche ohne migrationshintergrund. Das ergebnis dürfte ihnen weniger gefallen haben.
»Wovon man nicht schweigen kann, darüber muß man reden.
Das ist meine meinung. Aber nicht die Wittgensteins.« (Mechthild Mühlstein)
- willkommen in der schlangengrube - (nachtrag ostern 2021)
Samstag, 30. März 2019
Mittwoch, 27. März 2019
Waldfrüchtejoghurtrettung
Den silberfarbenen löffel in waldfrüchtejoghurtrettung hat in diesem monat Rainer Hank mit seiner »fastenmeditation über die verschwendung« in der FAZ gewonnen, weil er einen bereits seit ca. vier wochen abgelaufenen waldfrüchtejoghurt verzehrte als er gerade nichts besseres hatte. Das ist eine meisterleistung, die gewürdigt gehört!
Nun hat der gute mann literaturwissenschaft, philosophie und, ach, auch katholische theologie studiert, weshalb er nicht nur zum thema waldfrüchtejoghurtrettung schreiben sondern zusätzlich beweisen muß, daß er den unterschied zwischen mindesthaltbarkeitsdatum und verfallsdatum nicht weiß, zur erkenntnis gelangt, daß waldfrüchtejoghurtrettung zwar ihn selbst, aber keinen hungernden Afrikaner satt macht und am schluß jedoch ganz genau weiß, daß »aber [...] der Menschheit nur Marktwirtschaft und Kapitalismus [helfen].«
Aber in ordnung. Er hat das ganze mit »fastenmeditation« übertitelt. Und »meditation« bedeutet, man wolle durch nichtdenken zur erleuchtung kommen. Nur das klappt halt immer nicht. Wie man auch an diesem beispiel gut sehen kann.
Herr Hank schreibt darüber, daß er bereits im kindergarten geld gegen den welthunger gespendet habe und beklagt sich, »[k]eine Ahnung« zu haben, »was mit dem Geld von uns Kindern passierte. Hunger und Armut in der Welt hat es jedenfalls erkennbar nicht reduziert«.
Ehrlich gesagt habe ich auch keine ahnung, was mit dem geld passiert ist, das der herr Hank in seiner kindheit in den 50er jahren den betschwestern und -brüdern hinterherwarf. Einige werden damit womöglich sogar sinnvolles angestellt haben, andere nicht. Biblische wunder bewirken konnten die nicht, sondern nur ein paar krümelchen umverteilen. Daß einfach nicht genug nahrungsmittel produziert wurden, konnten die nicht ändern. Am hungerproblem hat der fortschritt in der landwirtschaft was geändert: 1960 lebten rund drei milliarden menschen auf der welt. Von denen waren 40% unterernährt. Heute gibt es eine weltbevölkerung von fast sieben milliarden menschen. Wäre die relation gleich geblieben, müßten heute ca. zweieinhalb milliarden menschen hunger leiden. Es sind aber »nur« ca. 850 millionen. Das sind sicherlich zu viele. Vor allem, wenn man bedenkt, daß es bei den heutigen erträgen locker möglich wäre, mindestens zehn milliarden menschen zu ernähren.
Allerdings sind in armen wie in reichen ländern dank kapitalismus die menschen durch das geld von allem was sie zum leben benötigen ausgeschlossen. Nahrungmittel werden in diesem besten aller wirtschaftssysteme nicht etwa dafür produziert, einfach aufgegessen zu werden. Wie alles andere hat das zeug seinen zweck erfüllt, wenn es verkauft wurde, dann kann man es mit reinem gewissen wegschmeißen, sofern einem der sinn danach steht. Das erkennt man immer besonders gut dann, wenn irgendwo firmenmitarbeiter widerrechtlich eine halbvertrocknete käsebrötchenhälfte oder dergleichen mitgehen lassen, um sie einer sinnvollen verwendung zuzuführen und dann des diebstahls bezichtigt und rausgeschmissen werden. Der fraß ist privateigentum. Der eigentümer darf darüber verfügen, wie er will.
Dagegen hilft auch spenden und fasten und waldfrüchtejoghurtretten nicht.
Nun hat der gute mann literaturwissenschaft, philosophie und, ach, auch katholische theologie studiert, weshalb er nicht nur zum thema waldfrüchtejoghurtrettung schreiben sondern zusätzlich beweisen muß, daß er den unterschied zwischen mindesthaltbarkeitsdatum und verfallsdatum nicht weiß, zur erkenntnis gelangt, daß waldfrüchtejoghurtrettung zwar ihn selbst, aber keinen hungernden Afrikaner satt macht und am schluß jedoch ganz genau weiß, daß »aber [...] der Menschheit nur Marktwirtschaft und Kapitalismus [helfen].«
Aber in ordnung. Er hat das ganze mit »fastenmeditation« übertitelt. Und »meditation« bedeutet, man wolle durch nichtdenken zur erleuchtung kommen. Nur das klappt halt immer nicht. Wie man auch an diesem beispiel gut sehen kann.
Herr Hank schreibt darüber, daß er bereits im kindergarten geld gegen den welthunger gespendet habe und beklagt sich, »[k]eine Ahnung« zu haben, »was mit dem Geld von uns Kindern passierte. Hunger und Armut in der Welt hat es jedenfalls erkennbar nicht reduziert«.
Ehrlich gesagt habe ich auch keine ahnung, was mit dem geld passiert ist, das der herr Hank in seiner kindheit in den 50er jahren den betschwestern und -brüdern hinterherwarf. Einige werden damit womöglich sogar sinnvolles angestellt haben, andere nicht. Biblische wunder bewirken konnten die nicht, sondern nur ein paar krümelchen umverteilen. Daß einfach nicht genug nahrungsmittel produziert wurden, konnten die nicht ändern. Am hungerproblem hat der fortschritt in der landwirtschaft was geändert: 1960 lebten rund drei milliarden menschen auf der welt. Von denen waren 40% unterernährt. Heute gibt es eine weltbevölkerung von fast sieben milliarden menschen. Wäre die relation gleich geblieben, müßten heute ca. zweieinhalb milliarden menschen hunger leiden. Es sind aber »nur« ca. 850 millionen. Das sind sicherlich zu viele. Vor allem, wenn man bedenkt, daß es bei den heutigen erträgen locker möglich wäre, mindestens zehn milliarden menschen zu ernähren.
Allerdings sind in armen wie in reichen ländern dank kapitalismus die menschen durch das geld von allem was sie zum leben benötigen ausgeschlossen. Nahrungmittel werden in diesem besten aller wirtschaftssysteme nicht etwa dafür produziert, einfach aufgegessen zu werden. Wie alles andere hat das zeug seinen zweck erfüllt, wenn es verkauft wurde, dann kann man es mit reinem gewissen wegschmeißen, sofern einem der sinn danach steht. Das erkennt man immer besonders gut dann, wenn irgendwo firmenmitarbeiter widerrechtlich eine halbvertrocknete käsebrötchenhälfte oder dergleichen mitgehen lassen, um sie einer sinnvollen verwendung zuzuführen und dann des diebstahls bezichtigt und rausgeschmissen werden. Der fraß ist privateigentum. Der eigentümer darf darüber verfügen, wie er will.
Dagegen hilft auch spenden und fasten und waldfrüchtejoghurtretten nicht.
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Montag, 18. März 2019
Freitag, 15. März 2019
Fridays for Future
Oder mit 16 wählen?
Hier ein paar argumente dafür:
Natürlich kommt auch »Feinstaub-Andi« zu wort: zitat »Wir brauchen keine schulschwänzer, sondern wir brauchen eine demonstration für politik und für demokratie!« Die schulschwänzer demonstrieren jedoch eben für politik und demokratie. Nur haben sie eben eine etwas andere vorstellung von politik als der »Feinstaub-Andi«
Sehr lustig ist auch der hansel von der AfD, Bernhard Zimniok, der zwar nicht imstande ist, daß wort »Asperger« auszusprechen, aber ganz genau weiß, daß bei den »Fridays for Future«-demos schulschwänzer bejubelt werden, die chemie und physik abgewählt haben.
Man muß kein fan von Greta Thunberg sein. Was mir allerdings negativ auffällt, ist, daß sie von ihren »kritikern« keinesfalls ernst genommen wird. Mit ihrem Asperger sei sie ohnehin gestört - und überhaupt: »erpressung« sei es, wenn so ein junges ding anfange, irgendwelche forderungen zu stellen, weil man so einem »kind« kaum widersprechen dürfe. Was dann eben er grund ist, dem zu widersprechen. Sachlich befaßt sich niemand damit.
Mich stört an den »Fridays for Future«, daß die jugendlichen den politikern vorwerfen, sie würden »ihren job nicht machen.«
Doch, genau das tun sie. Die sind nämlich keineswegs dafür da, irgendwelche sinnvollen dinge zu planen, damit es den menschen, die jetzt und in zukunft leben, gut geht. Die politik ist darauf ausgerichtet, den kapitaleignern möglichst hohe erträge zu bescheren. Und dagegen hilft die senkung des wahlalters nichts, denn auch die 16jährigen können auch nur die selben scheißparteien wählen, die die über 18jährigen schon lange wählen dürfen.
Hier ein paar argumente dafür:
Natürlich kommt auch »Feinstaub-Andi« zu wort: zitat »Wir brauchen keine schulschwänzer, sondern wir brauchen eine demonstration für politik und für demokratie!« Die schulschwänzer demonstrieren jedoch eben für politik und demokratie. Nur haben sie eben eine etwas andere vorstellung von politik als der »Feinstaub-Andi«
Sehr lustig ist auch der hansel von der AfD, Bernhard Zimniok, der zwar nicht imstande ist, daß wort »Asperger« auszusprechen, aber ganz genau weiß, daß bei den »Fridays for Future«-demos schulschwänzer bejubelt werden, die chemie und physik abgewählt haben.
Man muß kein fan von Greta Thunberg sein. Was mir allerdings negativ auffällt, ist, daß sie von ihren »kritikern« keinesfalls ernst genommen wird. Mit ihrem Asperger sei sie ohnehin gestört - und überhaupt: »erpressung« sei es, wenn so ein junges ding anfange, irgendwelche forderungen zu stellen, weil man so einem »kind« kaum widersprechen dürfe. Was dann eben er grund ist, dem zu widersprechen. Sachlich befaßt sich niemand damit.
Mich stört an den »Fridays for Future«, daß die jugendlichen den politikern vorwerfen, sie würden »ihren job nicht machen.«
Doch, genau das tun sie. Die sind nämlich keineswegs dafür da, irgendwelche sinnvollen dinge zu planen, damit es den menschen, die jetzt und in zukunft leben, gut geht. Die politik ist darauf ausgerichtet, den kapitaleignern möglichst hohe erträge zu bescheren. Und dagegen hilft die senkung des wahlalters nichts, denn auch die 16jährigen können auch nur die selben scheißparteien wählen, die die über 18jährigen schon lange wählen dürfen.
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Donnerstag, 14. März 2019
Junger Mann
Jetzt ist schon wieder was passiert. Aber diesmal nicht dem Simon Brenner. Sondern dem autobiographischen protagonist in Wolf Haas’ letztem roman Junger Mann, der sich mit vier jahren zum ersten mal das bein beim skifahren brach und sich dann, als dicklicher dreizehnjähriger in eine etwas zu verheiratete frau verliebt.
Den ersten teil der lesung mit Wolf Haas kann man heute ab 22uhr04 noch einmal auf WDR 5 hören, den zweiten teil gibt’s am kommenden sonntag, 17. März, um 20uhr04 oder am donnerstag, 21. märz um 22uhr04. Ist leider nicht in der mediathek.
Den ersten teil der lesung habe ich bereits gehört. Sehr lustig und empfehlenswert. Wem zwischendurch langweilig ist, kann dort in der mediathek Horst Evers trifft Martin Sonneborn anhören.
Den ersten teil der lesung mit Wolf Haas kann man heute ab 22uhr04 noch einmal auf WDR 5 hören, den zweiten teil gibt’s am kommenden sonntag, 17. März, um 20uhr04 oder am donnerstag, 21. märz um 22uhr04. Ist leider nicht in der mediathek.
Den ersten teil der lesung habe ich bereits gehört. Sehr lustig und empfehlenswert. Wem zwischendurch langweilig ist, kann dort in der mediathek Horst Evers trifft Martin Sonneborn anhören.
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Montag, 11. März 2019
Donnerstag, 7. März 2019
Mittwoch, 6. März 2019
Tradition und kultur geht in Deutschland mal wieder kaputt
Nach Kramp-Karrenbauers krampfwitz über intersexulle menschen meinte die transidente buchautorin Katharina Hören im Tagesspiegel:
Kramp-Karrenbauer verteidigte ihren »witz«:
»Auch ich habe nichts gegen Witze über inter- und transsexuelle Menschen. Wir sind ja auch nicht spaßbefreit und lachen gerne, gerade an Karneval sind wir solche Sprüche gewohnt. Doch wenn jemand Witze macht, müssen die gut sein. Der von Kramp-Karrenbauer war aber ganz und gar nicht gut.«Gute witze und karneval? Habe ich irgendwann irgendwas verpaßt? Bisher hatte ich den immer den eindruck, daß im karneval die witze immer zäh wie scheibenkleister sind und die leute deshalb immer besonders viel schmerzmittel benötigen, weil man das ohne überhaupt nicht ertragen könnte.
Kramp-Karrenbauer verteidigte ihren »witz«:
»Wenn wir da so verkrampfen, wie wir es in den letzten Tagen getan haben, dann geht ein Stück Tradition und Kultur in Deutschland kaputt und das sollten wir nicht zulassen.«Geradezu als wäre das witze reißen im karneval etwas anderes erzwungenes gedöns. Aber wenn’s dann schon um tradition geht: traditionell war der karneval dafür gedacht, daß sich das volk über die obrigkeit lustig macht - und nicht umgekehrt.
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völlig bescheuert
Dienstag, 5. März 2019
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