Freitag, 15. März 2019

Fridays for Future

Oder mit 16 wählen?

Hier ein paar argumente dafür:

Natürlich kommt auch »Feinstaub-Andi« zu wort: zitat »Wir brauchen keine schulschwänzer, sondern wir brauchen eine demonstration für politik und für demokratie!« Die schulschwänzer demonstrieren jedoch eben für politik und demokratie. Nur haben sie eben eine etwas andere vorstellung von politik als der »Feinstaub-Andi«

Sehr lustig ist auch der hansel von der AfD, Bernhard Zimniok, der zwar nicht imstande ist, daß wort »Asperger« auszusprechen, aber ganz genau weiß, daß bei den »Fridays for Future«-demos schulschwänzer bejubelt werden, die chemie und physik abgewählt haben.

Man muß kein fan von Greta Thunberg sein. Was mir allerdings negativ auffällt, ist, daß sie von ihren »kritikern« keinesfalls ernst genommen wird. Mit ihrem Asperger sei sie ohnehin gestört - und überhaupt: »erpressung« sei es, wenn so ein junges ding anfange, irgendwelche forderungen zu stellen, weil man so einem »kind« kaum widersprechen dürfe. Was dann eben er grund ist, dem zu widersprechen. Sachlich befaßt sich niemand damit.

Mich stört an den »Fridays for Future«, daß die jugendlichen den politikern vorwerfen, sie würden »ihren job nicht machen.«

Doch, genau das tun sie. Die sind nämlich keineswegs dafür da, irgendwelche sinnvollen dinge zu planen, damit es den menschen, die jetzt und in zukunft leben, gut geht. Die politik ist darauf ausgerichtet, den kapitaleignern möglichst hohe erträge zu bescheren. Und dagegen hilft die senkung des wahlalters nichts, denn auch die 16jährigen können auch nur die selben scheißparteien wählen, die die über 18jährigen schon lange wählen dürfen.

15 Kommentare:

  1. Ja, das Thema der alten weißen Männer, der Paternalisten und angeblich politisch gereiften Linken ist aktuell. Bei Püntes von den neulandsozen gib es mal wieder auch nur Polemik, die darin gipfelt, ich würde mal sagen, dass Greta Thunberg Marx nicht gelesen und sie das "Große Ganze" nicht im Focus hat. Dazu bescheinigt er ihr aufgrund ihres "Teilautismus" quasi einen Behindertenstatus,
    Ehlch geisagt, solche Typen kotzen mich an.

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    1. Mußte erstmal den text von Roberto lesen, den hatte ich mir eigentlich ersparen wollen. Irgendwie war ich nach dem lesen nicht schlauer als vorher. Von Gretas Asperger über meister Houellebecq zum narzißmus. Das muß man erstmal in einem text unterbringen können. Der alte fusselkopp Houellebecq lief bei mir, seiner nähe zu den Raelianern wegen, immer in der rubrik »völlig plemplem«.

      Insgesamt habe ich den eindruck, daß Roberto dem irrtum aufsitzt, daß es etwas mit narzißmus zu tun hätte, wenn Asperger sich nicht in die gefühlswelt anderer menschen hinenversetzen können. Narzißten können sich sehr wohl in andere menschen hineinversetzen, lehnen allerdings mitgefühl ab und nutzen das,um sich selbst zu erhöhen und um andere zu manipulieren oder zu quälen.

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  2. Aber das Jugendstrafrecht gilt bis 20?
    Sehr bizarr.

    Also: Wir wählen wie Erwachsene - aber wenn wir Scheiße bauen, sind wir nicht erwachsen.Dann sind wir Kinder.

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    1. »Aber das Jugendstrafrecht gilt bis 20«

      Wer behauptet das? Das jugendstrafrecht gilt bis 18. Nach dem 18. geburtstag wird das erwachsenenstrafrecht angewendet. Bei sehr unreifen persönlichkeiten kann das jugendstrafrecht allerdings bis 25 angewendet werden, allerdings nur, wenn ein gutachter geistige unreife feststellt. Ein recht darauf gibt es nicht.

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  3. Siewurdengelesen16. März 2019 um 11:39

    Ich find´s geil!

    Endlich einmal ein Protest aus sich selbst heraus, den "die Politik" nicht auf dem Radar hatte und der m.E. lange nicht so gesteuert oder manipuliert ist, wie das von verschiedenen Seiten oft behauptet wird.

    Was Greta Thunberg betrifft, so behaupte ich, dass sie gerade wegen ihres Autismus´ eher nicht zu vereinnahmen ist und daher ihr Auftreten und Ansinnen mehr als rational ist. Autisten haben eher weniger dieses Können, etwas durch die Blume zu sagen oder einen versteckten Gag zu reflektieren, sondern die sind geradeheraus und meinen und verstehen das im Wortsinne, was sie von sich geben.

    Wenn so ein regelrecht überrationaler Mensch in diesem frühen Alter anhand der Faktenlage zum Schluss kommt, dass hier etwas gewaltig gegen den Baum geht bei unserem Einfluss auf das Klima und sich daher genötigt fühlt, die anachronistisch handelnde Politik zu ermahnen, dann wird wohl etwas dran sein an der Scheisse.

    Und klar, "die Politik" macht nur ihren Job genauso wie die AfD, die hier schlicht mit dem ihr üblichen Populismus auf unterirdischem Niveau Wählerfang betreibt.

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    1. Ja, wahrscheinlich ist Gretas weltsicht für diese angelegenheit genau richtig: sie hat früh angefangen, sich für umweltaspekte zu interessieren, sie nimmt es wörtlich, was die politiker sagen und protestiert, weil die nicht halten, was sie versprechen. Das ist im grunde keine schlechte sache.

      Ich glaube nicht, daß diese proteste jetzt großartig was bewegen werden. Aber womöglich macht sich der eine oder andere, der da jetzt vielleicht nur mitläuft, mit der zeit ein paar gedanken darüber, was hier eigentlich falsch läuft - und wenn es nur ein paar von den vielen sind, ändert sich längerfristig dann doch was.

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    2. Siewurdengelesen17. März 2019 um 19:58

      Klar kann keiner abschätzen, was sich aus so einem Ding entwickelt. Es macht mich trotzdem stolz, dass hier innerhalb kurzer Zeit ebenfalls etwas "Globales" einfach so entstanden ist und aus einer Ecke, wo es eher nicht erwartet wurde.

      Das ist aus meiner Sicht auch so ein "Bug" von Aufstehen, denn das wurde eben auch "von oben" angerissen in der Hoffnung, dass genügend einsteigen. Hat zumindest bisher nicht so recht funktioniert und aller Wahrscheinlichkeit nach versandet das eher als die Schülerproteste.

      Occupy und Blockupy waren auch wuchtig in ihrem Entstehen und flauten dann ab. Die Schüler wurden mit ihrem Protest m.E. gar nicht so wirklich ernst genommen, während bei den anderen Bewegungen recht schnell die Alarmglocken angingen. Auch sieht es halt selbst für Hartgesottene ziemlich schlecht aus, so eine Demo ohne Grund auseinander zu knüppeln (wobei das bei S21 auch nicht interessiert hat).

      Inwieweit das versucht wird, auszusitzen und totlaufen zu lassen, bleibt abzuwarten. Der so spontan vorgeschlagene Nobelpreis für Greta Thunberg ist sicher schon so ein Ansatz, das Ganze zu vereinnahmen.

      Sollte es wenigstens etwas dahingehend bringen, dass endlich ein paar Regierungen auspennen und sei es nur aus Bammel vor dem Verlust von Wählern, hat es sich schon gelohnt.

      Das ganze Gemecker über die Klamotten, Internetnutzen, Smartphones usw. ist doch ohnehin nur Blabla, denn da fallen mir zig Erwachsene alleine im eigenen Umfeld ein, die sich da nicht anders verhalten als die Halbwilden und eine ganze Latte Pauschalreisen haben die Jugendlichen sicher noch nicht en massé auf dem Kerbholz;-)

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  4. Ich kenne niemanden ab dem 14. Lebensjahr der kein Smartphone besitzt.
    Ausstattung und Wahl des Gerätes hängen einzig und allein von der Finanzkraft der Eltern ab, genau wie bei der Kleidung.
    Während das Image-Ranking bei Kleidung noch regelrecht vielfältig ist, hier gilt einfach Marke, von denen es gegenwärtig noch etliche gibt, ist top, dann folgt No-Name wird es bei Smartphones schon enger.
    Platz 1 ist und bleibt Apple, dann folgt Android, wobei hier nur Samsung wirklich anerkannt ist, mit Abstrichen Huawei, dann nur noch bäh.
    Ich kenne auch keinen Jugendlichen der Probleme mit der Infrastruktur des Internets hat, in der Summe 2015 der siebtgrößte Energieverbraucher weltweit.
    Im Grunde soll nämlich alles so bleiben, wie es ist, nur irgendwie soll saubere Energie vom Himmel fallen.
    Ach ja, und die jährlichen Urlaubsflüge sind auch Grundrecht, denn Flugzeuge fliegen ja mit Kerosin und nicht mit Diesel.
    Also Alles wie bei den Eltern, das System ist klasse, nur die eigene Position innerhalb ist Mist.

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    1. Es wäre heftig verlogen, wenn nun ausgerechnet ich den jugendlichen von heute den vorwurf machen würde, daß sie keine probleme mit der infrastruktur des internets hätten. Ich hab das internet schon genutzt als die schüler, die heute auf die straße gehen, noch gar nicht auf der welt waren.

      Klar, das smartphone ist schuld! Die prioritäten sind heute schlicht anders. Bevor es diesen ganzen elektrokram gab, war es für viele jugendliche das tollste überhaupt, endlich mofa fahren zu dürfen. Und wenn das nicht ging, wenigstens mit 18 die fahrerlaubnis fürs auto zu kriegen. Das ist heute nicht mehr so gefragt, ich kenne nur wenige leute, die nach 1990 geboren sind und einen führerschein besitzen.

      Die behauptung, daß im grunde [...] alles so bleiben [soll], wie es ist, trifft sämtliche vorangegangenen generationen genau so wie die angeblich viel zu verwöhnte jugend heutzutage.

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    2. Ich behaupte ja nicht, als Jugendlicher "schlauer" gewesen zu sein als die heutige Jugend.
      Ich sage nur, wenn sie genauso dumm handeln wie unsereins seinerzeit, wird ihr Aufbegehren auch enden, wie das von Hunderten Generationen vor ihnen.
      Ob sich die Prioritäten ändern spielt keine Rolle mehr, denn Konsumrausch bleibt Konsumrausch.
      Wenn die kommenden Generationen überleben wollen müssen sie, ob sie wollen oder nicht, eine neue Ökonomie entwickeln. Andererseits egal, mich geht es nichts mehr an.

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  5. @ Mechthild Mühlstein,

    "Mich stört an den »Fridays for Future«, daß die jugendlichen den politikern vorwerfen, sie würden »ihren job nicht machen. Doch genau das tun sie."

    Genau das ist wohl der entscheidende Punkt, weil
    sich darin ein Verständnis weit verbreitet zeigt, welches fast ausschliesslich die politische Ebene in den Blick nimmt und davon ausgeht, dass die Produktions- und Reproduktionsbedingungen einer warenproduzierenden Gesellschaft durch die politische Ebene als beliebig gestaltbar voraussetzt.

    Dann mag ich auch dem BerndH60 zustimmen. Was hatten wir hier vor einigen Wochen noch ein Theater mit unserer inzwischen zwanzigjährigen Tochter wegen eines neuen Smartphones und einem neuen portablen Computer für ihr Studium.
    Also Samsung das ging schon mal gar nicht. Damit würde sie sich nur lächerlich machen usw.. Mütterlein hat dann letztendlich ihre Wünsche realisiert ohne das Väterlein darüber zu informieren.





    Ein Gedanke den ich nicht für abwegig halte:

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    1. Wolltest Du mitteilen, daß Deine beste der tochter ohne Dein zutun produkte der marke mit dem angefressenen obst kaufte? Mal so unter uns: ich verwende solche dinger inzwischen seit jahrzehnten, weil man die, sofern man die technik, die dahinter steckt, wenigstens ein bißchen versteht, wesentlich länger nutzen kann als andere computer, sie langfristig gesehen billiger sind und so auch weniger elektroschrott produziert wird.

      »Genau das ist wohl der entscheidende Punkt, weil sich darin ein Verständnis weit verbreitet zeigt, welches fast ausschliesslich die politische Ebene in den Blick nimmt und davon ausgeht, dass die Produktions- und Reproduktionsbedingungen einer warenproduzierenden Gesellschaft durch die politische Ebene als beliebig gestaltbar voraussetzt.«

      Daß dem nicht so ist, begreifen leider auch die meisten erwachsenen nicht. Und dann wird gern ganz rechts gewählt, weil die politiker ihrer »heiligen pflicht«, dem wahlvolk zu nützen, nicht nachkämen.

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  6. Anonym11:24: Püntes fällt nicht mehr unter das Jugendstrafrecht.

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  7. Historische Erfahrung spricht eh eher dafür, dass die Welt eher untergeht, wenn Erwachsene dumme Dinge anstellen, nicht Jugendliche.

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