Samstag, 6. Juni 2015

Ge sieben

In der »taz« schreibt Martin Kaul, »taz-redakteur für soziale bewegungen & politik von unten«, in einem artikel folgendes

Zitat: »Repräsentation ist, politikwissenschaftlich betrachtet, die rechtlich autorisierte Ausübung von Herrschaftsfunktionen. Demokratisch gewählte Staats- und Regierungschefs vertreten die Interessen des Volkes. In Elmau zeigt sich, was passiert, wenn diese gute Idee missverstanden wird.«

Zwei sätze, ein widerspruch. Entweder herrschaft oder interessen des volkes. In Elmau wird keine gute idee einfach mißverstanden. In Elmau wird eine schlechte idee einfach ausgeübt. Nämlich herrschaft. Und wenn man herrschaftsfunktionen für »in ordnung« hält, dann muß man auch nicht beweinen, daß eher über das wetter als über den prekären zustand der welt geredet wird, wie der herr »redakteur für politik von unten« im weiteren das tut.

Den prekären zustand der welt hat die herrschaft zufällig nicht aus mißverständnis so eingerichtet, weil sie glauben würde, daß das den leuten gut täte. Sie vertritt nicht die interessen der mehrheit, nur weil sie gewählt wurde. Hier steht immer nur zur wahl, wer minderheiteninteressen gegen die mehrheit vertreten soll.

3 Kommentare:

  1. Der Minister hat seinen Namen ja nicht von ungefähr. Eigentlich soll er denen dienen, die ihn per Abstimmung dafür ( mit Schritten dazwischen) gewählt haben.
    Oder hat er den Namen nur aus der Zeit der Kaiser und Könige behalten, als er denen diente, das Volk auszunehmen? Und da der König weg ist....

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    1. Minister kommt von lateinisch »dienen«. Wenn ich mich nicht irre, ist eine weitere bedeutung jedoch »vollstrecker«. Und das kommt der angelegenheit womöglich etwas näher. Zumindest, was den bezug zu den wählern betrifft.

      Die, denen sie dienen, findet man eher, wenn man sich die parteispenderlisten anschaut, oder die »anschlußverwertung« der minister. Bevor überhaupt gewählt wird, steht immer schon fest, daß die kommende regierung die wirtschaft zum florieren bringen muß.

      Und das heißt leider nicht, was man sich wünschen würde, nämlich daß die lebensqualität aller leute steigt, sondern, daß die renditen gesteigert werden müssen - und zwar auf kosten der lebensqualität der mehrheit. Mitten in der demokratie, wo der könig weg ist.

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  2. Ein S anstelle des M und schon passts.

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