Bei eher linksgesonnenen personen kann man immer wieder feststellen, daß sie auf unsere staatsform, die demokratie nichts kommen lassen. Und wenn die gewählte regierung dann wieder gegen die interessen der mehrheit regiert, dann denken sie, die regierung handle undemokratisch, sei korrupt oder sonst wie moralisch verdorben.
Dabei ist es doch möglich, daß wenn immer so wenig für die mehrheit der leute rauskommt, genau das geplant war und die zumutungen, die die unterschiedlichen interessengruppen unterschiedlich hart treffen, gar nicht abwählbar sind, sondern bloß die figuren, die sie »dem volk« aufherrschen. Denn eines steht vor der wahl ohnehin immer schon fest: die regierung hat den staat in der konkurrenz gegen die anderen voranzubringen. Und daß es in einer konkurrenz immer verlierer gibt, ist auch von anfang an klar.
Da muß man sich eigentlich nicht wundern, daß die einzelnen parteien sich nur noch in kleinigkeiten von einander unterscheiden und die, die »es« mit etwas mehr sozialstaat und ein paar gemeinheiten weniger für die leute probieren wollen, hier nur die blöden machen, weil sie damit den kapitalinteressen, denen dieser staat dienlich ist, entgegenstehen.
Es ist eine schlechte idee, davon überzeugt zu sein, daß demokratie dafür gedacht wäre, daß das volk sich mal was herbei wählen könnte und dann würde ganz im seinen sinne geherrscht. Dafür würde niemand herrschaft brauchen.
Die herrschaft wird benötigt, weil hier kapitalinteressen gegen das volk durchgedrückt werden müssen. Und nicht nur in Griechenland.
Hallo Mechthild,
AntwortenLöschendass hast Du sehr schön beschrieben !!!
Und weil sie ihre Regierung für korrupt halten und sonstwie verdorben und dennoch an diesen Staat und seine Parteien glauben wollen, als wahrer ihrer bescheidenen Bedürfnisse, an die Demokratie schlechthin, kommen dann die "ausserirdischen Mächte" ins Spiel, von denen ihr Staat und ihre Parteien unterwandert sind, aus dessen Würgegriff die Demokratie sich befreien muss.
So liefern sie der Demokratie immer wieder die Vorlage für den autoritären Staat.
Salü Troptard,
Löschendanke, das thema ist mir sehr wichtig.
In der schule bekommt man im gesellschaftslehre- oder politik unterricht über jahre hinweg eingeblasen, wie gut alles in den westlichen demokratien für die leute eingerichtet sei. Auf die ideen mit der »außerirdischen unterwanderung« oder dergleichen kommen wohl eher »rechtsdrehende« figuren, die natürlich auch eine rolle spielen, weil die aus enttäuschung über die demokratie hartes durchgreifen fordern.
Ich meinte an sich eher so die linken, die dann glatt an der ganzen welt und sich selbst verzweifeln, weil bei dem eigentlich doch so guten dann doch wieder nur schlechtes rauskommt. An den menschen zu zweifeln halten sie für legitim. Am system zu zweifeln nicht. Dabei ist es doch eigentlich gar nicht so schwer zu erkennen, daß dieser ganze zirkus nicht für sondern gegen sie eingerichtet ist.