Sonntag, 2. November 2014

Bundesjockel einst und heute

Derzeit dreht der bundesprediger zur abwechslung frei und mischt sich in die aktuelle tagespolitik ein, um in Thüringen eine regierung zu verhindern, die ihm nicht paßt.

In anderen zeiten sprach der selbsternannte »bürgerrechtler« und »demokratielehrer« anders. Das ND berichtete am 20. juni 1988 über den kirchentag in Rostock folgendes:
Der Vorsitzende des Landesausschusses der Landeskirche Mecklenburgs, Joachim Gauck, dankte den staatlichen Organen für die großzügige Unterstützung des Kirchentages und sprach sich für ein engagiertes Wirken der Christen in der Gesellschaft aus.

Die NZ vom selben tag zitierte ihn wie folgt:
Das Thema des Kirchentages »Brücken bauen« noch einmal aufnehmend, verwies Joachim Gauck, Vorsitzender des Landesausschusses Mecklenburg, in seiner Predigt während des Abschlußgottesdienstes auf das notwendige neue Leben, um Brücken bauen zu können. »wir freuen uns über jeden Schritt, der auf diesem Weg zurückgelegt wird, besonders über den begonnenen Dialog zwischen Marxisten und Christen auf unserem Kirchentag.
Herr Gauck war offenbar kein rebell, sondern ein loyaler bürger der DDR, was man ihm nicht zum vorwurf machen sollte. Vorwerfen kann man ihm, daß all das heute nicht mehr wahr sein soll, er sich auf die seite der sieger stellt und als »oberbürger« meint, den rest der welt belehren zu müssen, was »richtig« und was »falsch« sei.
Naja, Menschen, die die DDR erlebt haben und in meinem Alter sind, die müssen sich schon ganz schön anstrengen, um dies zu akzeptieren. Aber wir sind in einer Demokratie.
Wir respektieren die Wahlentscheidungen der Menschen und fragen uns gleichzeitig: Ist die Partei, die da den Ministerpräsidenten stellen wird, tatsächlich schon so weit weg von den Vorstellungen, die die SED einst hatte bei der Unterdrückung der Menschen hier, dass wir ihr voll vertrauen können?
Und es gibt Teile in dieser Partei, wo ich - wie viele andere auch - Probleme habe, dieses Vertrauen zu entwickeln. Und wir erleben gerade in Thüringen einen heftigen Meinungsstreit: Ja, was ist denn diese Partei nun wirklich?
Er respektiert die wahlentscheidung eben gerade nicht und versucht einfluß auf den laufenden mitgliederentscheid bei der SPD zu nehmen und kommt mit seinem alter, daß er ja älter und weiser sei als wir, die wir dumme kleine kinder sind und gar nicht wissen können, was wir tun.

Der alte mann, der sich offenbar nicht mehr daran erinnern kann, was er vor 26 jahren gesprochen hat, sollte den unverdienten ruhestand antreten und von seinem amt zurücktreten!

1 Kommentar:

  1. Es gibt allerdings recht viele Berufsschreiberlinge bei unseren "Leit- und Qualitätsmedien", die das vom Achim gaaanz toll und absolut richtig fanden. Und leider auch recht viele Leserkommentaristen, die das genau so zu sehen scheinen. Mit dem herbeigesehnten Rücktritt dürfte das also nicht so schnell was werden. Im Gegenteil - die zweite Amtszeit ist mit Sicherheit schon längst beschlossene Sache...

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