Dienstag, 22. Juli 2014

Das patriachat

An sich könnte man frau dr. habil. Heike Diefenbach zustimmen, wenn sie in ihrem aufsatz »Das patriachat« (pdf) feststellt, daß der »staatsfeminismus« frauen als mehr oder weniger homogene gruppe zusammenfaßt und ihnen mit quotenregelungen ein gemeinsames interesse unterstellt, das ja tatsächlich nicht vorhanden ist.

Auch ihre kritik an der »feministischen philosophie«, daß frauen schwierigkeiten mit der »patriachal geprägten vernunft« hätten, geht meines erachtens völlig in ordnung.

Wenn sie nur nicht als lebender beweis für weibliche irrationalität dastünde. Auf seite 14 des verlinkten werkes schreibt sie:
»[…]Und bereits Bebel, der Begründer der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung und (gemeinsam mit Karl Liebknecht) der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei im Jahr 1869[…]«
Wie der am 13. august 1871 geborene Karl Liebknecht bereits 1869 eine arbeiterpartei mitbegründen konnte, kann zumindest ich rational nicht erklären.

Aber bedeutende männer werfen eben ihren schatten voraus.

3 Kommentare:

  1. Wilhelm, sie meint Wilhelm Liebknecht, vater von Karl - ein (flüchtigkeits?-)fehler der passieren kann aber Dr. habil. Heike Diefenbach nicht hätte passieren sollen.

    oblomow

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    1. Wenn man den vater mit dem sohn verwechselt ist das kein flüchtigkeitsfehler. Das ist sachlich falsch.

      An sich sollte man von einer habilitierten wissenschaftlerIN erwarten können, was man von jedem mittelschüler erwartet: daß sorgfältig gearbeitet und gegebenenfalls ein lexikon benutzt wird.

      Man kann nicht erwarten, daß jeder die lebensdaten der wichtigen persönlichkeiten der Deutschen arbeiterbewegung kennt. Jedoch ist es beispielsweise relativ bekannt, daß Karl Liebknecht 1919 ermordet wurde.

      Zwischen parteigründung und diesem ereignis liegt eine zeitspanne von 50 jahren. Da wirft sich einem denkenden menschen doch die frage auf, ob im Berliner Tiergarten anno 19 ein wackelgreis von mindestens 80 jahren umgebracht wurde, schließlich muß der parteigründung so etwas wie eine politisierung vorausgegangen sein.

      Wenn das, was sich hier »geistige elite« nennt, nicht imstande ist, so vergleichsweise einfachen fragen nachzugehen, muß man sich wohl über gar nichts mehr wundern.

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  2. Jeder macht fehler, so viel sollte klar sein. Offenbar werden wissenschaftliche texte vor der veröffentlichung nicht einmal gegengelesen und auf richtigkeit überprüft, bevor sie auf der seite der »kritischen wissenschaft« landen.

    Vom alten SPDmann Albrecht Müller habe ich kaum etwas anderes erwartet, als daß er dem begriff »kapitalismus« aus dem weg geht. Obwohl man den überhaupt nicht individuell deuten kann. Zitat: »…die meisten verstehen nichts oder jeweils etwas anderes unter kapitalismus…«.

    Im begriff »kapitalismus« steckt bereits drin, was das ist: ein system, das dem kapital dienlich ist. Also freies unternehmertum zur erzielung von gewinn (=kapitalmehrung) bei der die breite mehrheit in die röhre guckt, weil sie nichts hat, womit sich gewinn erzielen ließe.

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