Auch der CSU-mann Gerd Müller, derzeit entwicklungsminister, hat dazu aufgerufen, bewußter zu konsumieren. Angeblich sei es eine lösung verantwortungsbewußter zu konsumieren, notfalls will der minister sogar unternehmen durch gesetze dazu zwingen, für bessere produktionsbedingungen zu sorgen.
Letzteres zuerst: wie wunderbar einfach sich unternehmen zwingen lassen, die produktionsbedingungen der hierzulande beschäftigten zu verbessern, läßt sich schön am mindestlohn betrachten, da wird es natürlich simpel sein, für beschäftigte im ausland per gesetz mindeststandards durchzusetzen.
Und natürlich darf nicht fehlen, daß der konsument als »nutznieser« dieser schönen, bunten warenwelt schließlich den ganzen mist bestellt habe und deshalb »schuld sei« an den miesen arbeitsbedingungen. Geradezu als wären die niedrigstlöhner, die sich in diesem wunderbar reichen staat für ein paar groschen kaputtschuften oder die arbeitslosen mit ihrem bedürfnis nach billiger kleidung dran schuld, daß anderswo die menschen unter noch erbärmlicheren bedingungen schuften müssen. Diese arbeits- und lebensbedingungen haben die so nicht eingerichtet.
Daß teure waren noch lange keine guten produktionsbedingungen bedeuten, schrieb Stefan Gärtner letztens bei seinem »kritischen Sonntagsfrühstück«.
Und auch so genannte »fair gehandelte« waren werden auch dann nur so gehandelt, wenn es zum lohnenden geschäft wird, was von vorn herein bedeutet, daß die menschen, die das zeug produzieren, arm bleiben und andere bereichern.*
* Anmerkung der redaktion: die konsumenten sind es selbstverständlich nicht, die bereichert werden. Durch konsum wird man schlechterdings nämlich ärmer.
Bewusster Konsum kann nicht stattfinden, weil man den
AntwortenLöschenAkt des Konsumierens als entbehrlich und ressourcenschonend
eliminiert.
Schlechte antwort. Mein text war keine anklage, daß der »bewußte konsum« nicht stattfinden könne, sondern eher eine anklage an die, die diesen schwachsinn für eine gute idee halten.
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