Schon wieder demographischer wandel. Als wäre es schlimmer als pocken, pest und cholera gleichzeitig, wird in der FAZ beklagt, daß die lebenserwartung der menschen hierzulande in zukunft weiter steigen würde. Geradezu als sei nicht die krankheit geißel der menschheit, sondern deren überwindung. Auf dergestalte affenscheiße muß man erstmal kommen:
zitat FAZ
»…den künftigen Rentner durch erhöhte Mindestrenten mehr Einkünfte zu verschaffen, als sie im gegenwärtigen System erworben haben. Auch die SPD-Führung setzt auf eine „Solidaritätsrente“, die von der nächsten Generation zusätzlich zu den bereits geschilderten Belastungen übernommen werden soll.«
Aha. Schon mal danach gefragt, wie in diesem system renten erworben werden? Wer ständig malocht, aber nichts bis wenig verdient, bekommt hinterher auch nichts. Das ist nicht nur für alternde, ungelernte niedriglöhner ein problem, sondern gerade auch für junge leute, die bereit sind, sich in der hoffnung auf ausbildung zu bescheiden mit einem minimallohn, oder gar ohne lohn arbeiten. Die lebensmöglichkeiten der jungen leute werden nicht von den gierigen rentnern gefressen, sondern von den kapitalinteressen, da beißt die FAZ kein faden ab.
Die in den vergangenen hundert jahren erhöhte produktivität kommt nicht denen zugute, die diesen reichtum erarbeiten, sondern denen, die arbeiten lassen und von ihrem reichtum nichts in die rentenkasse abgeben. Wobei die »rentenkasse« selbst schon eine erfindung ist, die notwendig ist, weil das system so ausgelegt ist, daß die arbeitende bevölkerung so gehalten wird, daß sie immer arm bleibt.
Die steigende lebenserwartung zweifele ich an. Als meine urgroßmutter geboren wurde, lag die lebenserwartung für neugeborene mädchen bei ungefähr neununddreißig jahren, die geringe lebenserwartung war der schlechten medizinischen versorgung und den harten lebensbedingungen geschuldet. Sie lebte rund zweieinhalb mal so lage. Als kind und junger mensch hatte sie eine gute gesundheit, im alter war sie durch medizinischen fortschritt und ein einigermaßen vernünftiges sozialsystem versorgt.
Bei menschen meiner generation läuft es umgekehrt - ohne fortschrittliche medizin hätten wir (meist) die ersten lebensjahre nicht überlebt. Mag sein, daß die lebenserwartung des menschen steigerbar ist, jedoch nicht ohne geld.
Ohne mich als hellseherin betätigen zu wollen, behaupte ich, daß beim derzeitigen abbau der medizinischen versorgung die lebenszeit der unteren bevölkerungsschichten drastisch sinken wird.
Somit die armen selbstlos die rentenpunkte an die bessergestellten abtreten werden.
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