Sonntag, 22. Februar 2015

Hamburger Appell (Teil10)

Fortsetzung.

Für die wettbewerbsfähigkeit Deutschlands soll der staatsbürger alles geben. Als würde seine eigene glückseligkeit davon abhängen, daß der staat vorankommt und kasse macht und eben nicht er selbst. Das ist eine zumutung, wenn von den leuten opferbereitschaft verlangt wird, nicht um selbst etwas davon zu haben, sondern um ein gedachtes »großes ganzes« vorwärts zu bringen.

Die forderungen des Hamburger Appells waren folgende:
10. Die binnenwirtschaftlichen Probleme und Herausforderungen werden verschärft durch den ständig stärker werdenden Konkurrenzdruck im europäischen Binnenmarkt und die sich weiter entfaltende Globalisierung. Beide außenwirtschaftlichen Einflüsse stellen aber zugleich große Chancen für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands dar, denn sie ermöglichen effizientere Produktionsbedingungen und eröffnen die Vorteile der internationalen Arbeitsteilung. Jedoch muss Deutschland willens sein, die zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit nötigen Anpassungen in ähnlicher Form zu leisten, wie z. B. Großbritannien, Finnland und Irland dies erfolgreich getan haben. Eine Wirtschafts- und Sozialunion mit Frankreich wäre wohl eher die Ehe des Lahmen mit dem Gebrechlichen. Statt dessen brauchen wir Flexibilität, Innovationsbereitschaft, unternehmerische Initiative und Mut zur Veränderung.
Seit sommer 2005 sind inzwischen fast 10 jahre vergangen. Wie die »großen chancen« für den einzelnen hierzulande seit einführung der h4gesetze aussehen, durften viele millionen menschen in den letzten 10 jahren erdulden. Von 2006 bis 2013 wurde das BIP trotz wirtschaftskrise - oder vielleicht auch gerade deshalb - um mehr als sagenhafte 17,5 % gesteigert. In dieser zeit sank die arbeitslosigkeit während die armutsquote stieg.

Und all das ist den herren professoren noch nicht weit genug gegangen. Das gemeine volk soll im wettbewerb um mehr wohlstand härter in anspruch genommen werden, selbst aber nichts davon haben.

In teil 11 folgt globalisierung - und schluß.

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