Dienstag, 19. April 2016

Schroeder und die umverteilung

Anfang des monats hat der DDR-forscher (warum bin ich das eigentlich nicht geworden?) »Ahnungslose-Schüler:-DDR- ein sozialparadies-keine-diktatur-Schroeder« seinen studenten etwas beigebracht: »Ungleichheit ist unverzichtbar.«

Die studenten hätten nämlich die vorstellung, arm sei man, wenn man ein einkommen von höchstens 500 € habe. Wo leben diese studenten? In Berlin und anderen Deutschen großstädten muß man oft mehr als 500 € für ein WGzimmer oder eine einraumbude hinblättern, ist man schon »nicht arm«, wenn man sich irgenwie eine bleibe finanzieren kann, ohne auch nur einen einzigen haps essen zu können?

Die jugend erscheint mir sonderbar. Vielleicht ist es aber auch eher die nicht unparteiische interpretation ihres bescheuerten professoren, für die sie ja auch nichts kann. Aber welch ein glück, in Schland muß man das doppelte nettoeinkommen haben, um als »armutsgefährdet« zu gelten.

Und dann kann er im seminar »beweisen«, wie toll dieser sozialstaat ist, weil ja die studenten den etat des sozialstaats viel kleiner eingeschätzt haben.

»Das ist der gleiche Effekt wie bei Bewertung der DDR: Es werden Urteile ohne Wissen gefällt«, sagt Schroeder.

Und damit hat er sogar recht. Den studenten fehlt der blasse dunst davon warum hier eigentlich umverteilt werden muß.

Alles keine schöne angelegenheit.

12 Kommentare:

  1. Ganz klar, weil sich 850 Mrd. an Sozialausgaben nach verdammt viel anhört, kann es den Menschne gar nicht schlecht gehen.
    Die USA z.B. geben noch viel mehr allein für ihr Militär aus und wer soviel Geld über hat, kann in seinem Land doch wohl keine Menschen haben, denen es materiell schlecht geht. Ist doch logisch.

    Anders herum kriegt Herr schroeder das nicht auf die Reihe: Dass der Staat überhaupt soviel Geld ausgeben muss, ist doch der Skandal. (Das hat wiederum Gründe, die es zu beseitigen gilt.) Da gibts die, die von ihrer Arbeit gut leben können, dann die mit weniger, die bei denen es kaum reicht und dann gibt es auch noch diejenigen, die erst gar nicht arbeiten dürfen. Aber alle brauchen sie die Arbeit, weil nur sie eine Einkommensquelle darstellt, schließlich muss man alles bezahlen, ist von allem grundsätzlich erst mal ausgeschlossen.
    Was fällt einem studierten irgendwas dazu ein: Wie schön, dass der Staat unterstützt!

    Gehts dir dreckig, ergreife die Initiative, mach ein Geschäft auf, werde Entrepreneur.
    Die Not ist schön, denn sie zwingt zum Risiko.
    Auf das Risiko kann er selber bestimmt gut und gerne verzichten und auf die Not bestimmt auch.
    Trotzdem sind sie natürlich extrem wichtig.

    Bei Burks war gestern der Beitrag, dass kaum ein Student im Bereich Wirtschaft noch Originalquellen zur Hand nimmt.
    Bei solchen dozenten jedoch bitter nötig.

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    1. Nicht, daß das irgedwie falsch verstanden wird: ich bin die letzte, die etwas dagegen hat, wenn jemand von seiner arbeit gut oder sehr gut leben kann. Gut zu leben ist eine prima sache, die meines erachtens jedoch für alle machbar ist.

      Die umverteilung ist aus meiner sicht eine widerwärtige angelegenheit: da muß erst ein gewinn produziert werden, von dem dann an die leute, die mangels konkurrenzfähigkeit daran nicht teilnehmen konnten, ein paar pfennige rumgereicht werden.

      Stattdessen sollte es einfach um die versorgung der leute gehen. Wenn es Dir dreckig geht, bist Du nicht imstande ein risiko einzugehen oder ein geschäft aufzumachen.

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    2. Ich merke schon, der Sarkasmus kommt nicht so richtig rüber =)

      Zumal der Gewinn zum Umverteilen, nicht nur erwirtschaftet sein muss, sondern die Ursache, dass überhaupt jemandem der Gedanke an Umverteilung kommt, ist.

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    3. Nicht alles, was nicht gut rüber kommt, ist auch sarkasmus.

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  4. Ich wunderte mich schonvor knapp 50 Jahren, wie straight die meisten Mitschüler auf der Penne waren.
    Ist das heute anders? Wohl kaum. Schnell zum bestmöglichen Job hin studieren ist die Maxime. Randwissen zum Thema Armut wird für dieses Ziel absolut nicht gebraucht.

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    1. Das ist doch die vielgepriesene freiheit: die leute wollen das, was sie ohnehin müssen - geld verdienen.

      Irgendwie ändert sich das nie. In der penne verfrühstücken die meisten sehr brav was sie sollen. Man könnte sich sonst ja auch die ganze zukunft verbauen. Die meisten wissen das schon mit ca. 13 und deshalb gibt es auch kaum widerspruch. Darüber, warum leute arm sind, wurde früher wie heute eher nicht erwähnt. Meist wurde behauptet, daß aber die reichen eben tüchtiger wären als die armen. Und somit die armen zurecht arm wären, weil sie halt faul oder dumm wären.

      Daß studenten, die mehrheitlich nicht aus armen verhältnissen stammen, das gern glauben möchten, verwundert mich ehrlich gesagt eher nicht. Das setzt sie schließlich ins recht.

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    2. Mich verwundert das genauso wenig, und jeder, der nicht denkt, dass arm sein angenehmer sei als reich sein, erwartet es wohl auch nicht anders. Gewisse Ideale, die man mit 13 oder vllt. noch etwas später reichlich unreflektiert hatte, fehlen den meisten wahrscheinlich - auch schon in diesem Alter; damals befremdete mich das.
      Woher der kritische Geist kommt wäre eine Frage. Ohne den: wer kann sich der täglichen Propaganda widersetzen, die auf die richtige Seite alle Guten, (noch nicht) Reichen Willigen, Schönen und Berühmten stellt und auf die andere, nämlich die falsche, die Armen und Kranken, Hässlichen und Behinderten, die prinzipiell zu faul oder zu blöd sind und keine Lust haben, den Reichtum der Richtigen zu vermehren?

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  5. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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    1. Perahim,

      egal was Du schreibst, zukünftig wirst Du generell in den SPAM geschoben.

      Keinen einzigen gedanken werde ich an den rattenschiß verschwenden, den Du hier schreibst und löschst.

      Aus.

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anmerkungen willkommen, mißbrauch strafbar.