Darin schreibt er:
Antikapitalistische Kräfte, die gegen die Europäische Union kämpfen, wissen aber, daß die von der EU ausgehende Gefahr für die Demokratie von dem Druck des monopolisierten Kapitals herrührt, das die Errichtung eines unbeschränkten Binnenmarktes und eine militärisch gesicherte Weltmachtrolle der EU auf Biegen und Brechen durchsetzen will. Wer diese Kräfte nicht als die eigentlichen Gegner ins Visier nimmt, führt Wähler, die Bürokratisierung, Zentralisierung und Demokratieabbau durch die Europäische Union ablehnen, hinters Licht. Genau das aber versucht die »Alternative für Deutschland«.In der letzten zeit wurde gern behauptet, daß »linke« mit dem programm der Afd »auf einer linie« wären. Daß das unsinn ist, wird im obenstehenden zitat recht gut zusammengefaßt.
»Links« paßt mit den kapitalismusgläubigen ideen der AfD nicht zusammen. Das sind ideen, die einander ausschließen.
"militärisch gesicherte Weltmachtrolle der EU" ?
AntwortenLöschenWohl eher: militärisch gesichertes Vasallentum des militärisch-industriellen Komplexes des weltweit operierenden US-Kapitals.
Würdest Du diese politik denn besser finden, wenn sie schlußendlich nicht unter der fuchtel der Vereinigten Staaten, also ein bißchen nationaler, stattfinden würde?
LöschenNö, für die Menschen, die ja letztlich darunter leiden müssen, ist da wohl kein nenenswerter Unterschied, daher kann von besser keine Rede sein, wenn die Befehle aus einem anderen Maul geschrien werden.
Löschen"auf einer linie" finde ich übertrieben, aber es gibt doch eine verblüffend grosse Schnittmenge zwischen der AfD und der Linkspartei: Böser Ami, guter Russe, böse Überwachung, böser Euro. Die Aussagen gleichen sich derart, man könnte "aus dem Thema ein Quiz machen. Nach dem Motto: Wer hat es gesagt? Zur Wahl stünden dann jeweils Jakob Augstein, Sahra Wagenknecht oder ein führendes Parteimitglied der „Alternative für Deutschland“ (AfD)."
AntwortenLöschenhttp://www.tagesspiegel.de/meinung/alternative-fuer-deutschland-was-afd-und-linke-verbindet/9436088.html
Will die Linke den Kapitalismus denn abschaffen, weil aus ihm letztlich Faschismus folge? Wenn nicht, will sie sich etwa doch an dem Paradoxon eines "menschenfreundlichen Kapitalismus" versuchen, den es laut linker Deutung nie gegeben hat?
AntwortenLöschenGlaubt die Linke, dabei einmal mit Parteien zusammen regieren zu können, die nach ihrer Lesart für all den Schlamassel gesorgt haben, den es zu beseitigen gilt?
Du stellst wichtige fragen.
LöschenWill die Linke den Kapitalismus denn abschaffen, weil aus ihm letztlich Faschismus folge?
Scheiße, nein. Die »linkspartei« ist leider keine partei, die von der man erwarten kann, daß sie den kapitalismus abschaffen würde. Sie ist eher das angbot »schnittchen für arme«.
Wenn Katja Kipping das bedingungslose grundeinkommen fordert, gesteht sie doch schon ein, daß es arme leut geben soll, die auf derartigen scheißdreck angewiesen sind. Das stimmt nicht unbedingt hoffnungsfroh.
Wenn nicht, will sie sich etwa doch an dem Paradoxon eines "menschenfreundlichen Kapitalismus" versuchen, den es laut linker Deutung nie gegeben hat?
Scheiße, ja. Und das wird ihr das genick brechen, so wie es der anderen kapitalismusfreundlichen sozialdemokratischen partei das genick bricht. Die SPD ist mal dafür angetreten dem system »keinen mann und keinen pfennig« zu opfern. Seit hundert jahren tut sie das nicht mehr und ist zu einem interessenvertreter des kapitals geworden. Die »linke« scheint auf dem weg zu sein, das gleiche zu tun, weil sie ohne anpassung an das system nicht an die regierung rankommt.
Hier regieren zu wollen, bedeutet, das zu wollen, was das kapital will, was andere ist nicht drin.
Glaubt die Linke, dabei einmal mit Parteien zusammen regieren zu können, die nach ihrer Lesart für all den Schlamassel gesorgt haben, den es zu beseitigen gilt?
Woher soll ich wissen, was die »Linke« glaubt? Ich bin kein mitglied dieser partei.
Vielleicht glauben die einen etwas und die anderen etwas völlig anderes.
Wenn »Die Linke« einigermaßen glaubwürdig bleiben wöllte, müßte sie sich klar als opposition zu den sogenannt neoliberalen parteien stellen, zu denen die AfD auch gehört. Gewisse schnittmengen mögen vorhanden sein. Die Linkspartei arbeitet ihr antineoliberales programm nicht genug heraus, wenn sie mit fritzen, wie dem H.O. Henkel in einen sack gesteckt wird.
Das ist ein armutszeugnis.
Mechthild, das sehe ich ganz genauso. Besonders gut gefällt mir das "wöllte" eines meiner Lieblingswörter.
LöschenWenn man in dieser Politik-Maschinerie drin ist, werden manche Dinge wahrscheinlich obligatorisch, so z.B. der Glaube etwas (nennenswert) verändern zu können, besser zu machen als der politische Gegner. Dass man global gesehen aber der gleichen Abteilung der Ringburg (http://georgtsapereaude.blogspot.com.es/2012/10/die-ringburg.html) angehört, ist denen vllt. nicht bewusst, die meinen, etwas ändern zu können.
Als weiteren Ring außerhalb des Schaubildes sehe ich dann noch Produktionseliten und deren Zuarbeiter, wozu sicher der Großteil der deutschen Lohnarbeiter zu zählen ist; diese Menschen wollen natürlich ihren Status als peripherer Teil der Ringburg nicht verlieren und deshalb das System behalten, dessen Nutznießer sie sind (wie gering der Nutzen im Vergleich zu den inneren Kreisen ist, spielt da keine Rolle, wahrgenommen wird stark das niedrige Niveau der Nicht-Zugehörigen).
Und da sehe ich das unlösbare Dilemma einer Partei wie der Linken: Kapitalismus abschaffen > sichere Vermutung, dass der Lebensstandard sinkt > woher sollen die Wählerstimmen kommen?
Ein Problem der "Linken" ist auch, dass sie nach außen hin nicht geschlossen wirkt, was ihre politischen Ziele angeht. Da ist zu viel "Kuddelmuddel" drin. Dazu noch persönliche Animositäten unter dem Führungspersonal, die öffentlich zutage treten - sowas schreckt unentschlossene und von den "etablierten" Parteien enttäuschte WählerInnen ab.
LöschenNicht vergessen werden darf auch die überwiegend negative Darstellung der "Linken" in unseren "Leit- und Qualitätsmedien". Im Endeffekt bleibt beim durchschnittlichen, politisch eher desinteressierten Wähler dabei meist hängen: "Die mögen zwar in manchen Punkten Recht haben, aber wählen kann man die trotzdem nicht".
Es gäbe noch einige andere Punkte, die man hier aufführen könnte, wieso "links" hierzulande quasi chancenlos ist, wie z.B. die dem zunächst reichs- und später bundesdeutschen Durchschnittsmenschen anerzogene oder aber auch bereits angeborene "Linksphobie". Aber das würde den hiesigen Rahmen sprengen.
@Ex-Vermieter
LöschenDies »ringburgmodell« war mir bisher nicht bekannt. Darin fehlt allerdings das gesamte »fußvolk«, das ein staat hat.
Allerdings wird es dort auch etwas schwierig, weil die abgrenzungen absurd sind:»gehaltsempfänger«, die fest davon überzeugt sind, etwas anderes oder gar besseres zu sein als »lohnempfänger«, obgleich sie in der selben tretmühle aus arbeit gegen geld stecken.
Und beide gruppen reden sich ein, eher zu den »besseren« zu gehören, jedenfalls nicht zu den üblen sozialfällen, die von h4 leben müssen, obwohl sie denen viel näher sind als den reichen.
Wenn man den kapitalismus abschaffen würde, wäre es wahrscheinlich, daß der lebensstandard sinken würde.
Fraglich ist bloß, für wen.
Für die wenigen wirklich reichen würde er rabiat sinken. Die könnten sich dann nicht mehr aneignen, was andere erarbeitet haben. Die könnten dann nicht einfach für das viele geld kaufen, was ihnen beliebt. Für die oberen zwei bis zehn prozent ware das sicherlich ein herber verlust, nicht nur,weil sie keinen zugriff auf sämtliche konsumgüter der welt mehr hätten, sondern weil sie die macht über andere verlieren würden.
Für die meisten anderen dürfte der lebensstandard mehr oder weniger steigen. Lebensstandard mißt sich schließlich nicht allein durch die vielen konsumartikel, sondern auch im alltäglichen leben. Einer, der bei möglichst kurzer arbeitszeit bekommt, was er zum leben benötigt, hat wahrscheinlich auch ohne flut an zeug, das nützlich oder auch nicht nützlich sein kann, ein besseres leben als einer, der im alltäglichen leben ständig dem konkurrenzkampf ausgesetzt ist, aber sich immer das neueste iphone oder so leisten kann.
Das müßten die leute in einem anderen wirtschaftsystem, dessen grundidee nicht die mehrung von privateigentum, sondern versorgung aller menschen mit nützlichem zeug wäre, dann selbst entscheiden, ob es schlau ist, weitere müllberge zu produzieren, um die wirtschaft in gang zu halten, oder ob man mehr zeit für dinge haben will, die im derzeitigen wirtschaftssystem unrentabel sind.
Die »Linke« jedoch stellt das kapitalistische wirtschaften nicht in frage, sonst wäre sie ohnehin verboten. Und das »bißchen anders«, das sie ihren wählern meist versprochen hatte, beginnt sich zu verwischen, weil sie 2017 mit den SPDisten und der Grünpartei regieren will. Weil das absehbar war, habe ich sie auch bei der vergangenen bundestagswahl nicht gewählt.
Eine profillose »linke«, die aus koalitionsbedürfnis mit kriegstreiberparteien politik für die Deutsche rüstungsindustrie betreibt, wird das ohne meine zustimmung tun.
@Harzpeter
LöschenWas soll ich dem groß hinzufügen?
Vermutlich stehe ich eher nicht unter dem verdacht eine »linksphobie« zu haben.
Ich bin halt erzkonservativ, weshalb ich mit der »neuen friedenspolitik« der linken, wie sie von konsorten wie Liebich betrieben wird, nichts anfangen kann und will.
Wenn die »linke« sich dem imperialistischen diktat unterordnet und krieg mitträgt, ist sie für das kapital tragbar. Wenn die ecken rundgelutscht sind, werden die regierungsfähig sein, weil sie sich in nichts von CDUSPDGRÜNAFD unterscheiden wird.
Es darf hier keine opposition geben - und es wird auch keine geben.
Jau, und nach der erfolgten Unterordnung unter das Kapital wird dann den führenden und dafür verantwortlich zeichnenden "Linken" von den politischen "Mitbewerbern" als auch von den Medien der Ehrentitel "Realpolitiker" verliehen sowie der Partei als solches die Koalitionsfähigkeit bescheinigt werden. Ich befürchte ebenfalls, dass auch die "PdL" in absehbarer Zeit denselben Weg einschlagen wird wie die "Grünen".. Auch hier möchten schließlich einige der "führenden Köpfe" endlich auch mal an die praller gefüllten Fleischtöpfe rankommen...
LöschenWie haben sich denn nach 100 Jahren Kapitalismus die Eckdaten für die Menschen geändert? Die durchschnittliche Lebenserwartung hat sich von 44 Jahren (1900) fast verdoppelt, der Anteil der durchschnittlichen Arbeitszeit an der Lebenszeit ist auf dem geringsten Stand aller bekannten Zeiten - ein Zehntel.
AntwortenLöschenDamals 12-14 Arbeitsstunden an 6 Tagen in der Woche, kein Urlaub, dafür ein radikal kürzeres Leben ingesamt, meist ohne Ruhestandszeit/Rente, die heute Jahre bis Jahrzehnte lang ist.
Jetzt kommt natürlich als Antwort: Ohne Kapitalismus würden wir statt doppelt dreimal so alt werden und müssten statt ein Zehntel nur ein Zwanzigstel unserer Lebenszeit arbeiten...
Aus der Lebensalter- und Arbeitszeitstatistik bitte die Neger nicht weglassen, denn das sind sie doch für Dich offensichtlich.
LöschenDie lebenserwartung in direkten zusammenhang mit einem wirtschaftssystem zu setzen, ist grundverkehrt.
LöschenDaß die menschen heute hierzulande älter werden als vor hundert jahren, liegt nicht daran, daß ihnen die kapitalistische ausbeutung viel besser bekäme als die damals zum teil noch feudale.
Die produktivität wurde gesteigert und so können mehr menschen einfacher mit dem, was sie brauchen, versorgt werden, oder vielmehr: könnten. Die produktivitätssteigerung ist nicht folge des kapitalistischen wirtschaftens, sondern des technischen fortschritts.
Der kapitalismus steht der versorgung der menschen mit brauchbaren lebensmitteln eher im weg. Schau Dir mal an, wie die lebenserwartung verteilt ist: in Deutschland leben wohlhabende männer 11 jahre länger als arme. Das entspricht 14 %. Im vergleich zu männern aus Moldawien, einem der ärmsten länder Europas, sogar 26 %. Und die Baltischen staaten, die oft als die »kapitalistischen musterländer« hingestellt wurden, bekanntermaßen EUmitgliedsstaaten, sind kaum besser aufgestellt.
Da könnte einem schon auffallen, daß das wohlergehen der menschen oder die verbesserung von lebensqualität und -erwartung im allgemeinen bestimmt nicht zweck und ziel des kapitalismus sein können.
Haben die kapitalisten den arbeitern den achtstundentag geschenkt? Oder gab es vielleicht eine arbeiterbewegung, die für bessere bedingungen kämpfen mußte?
Werden den leuten heute ihre rentengroschen geschenkt? Oder malochen sie sich dafür das gesamte leben krumm, um im alter ein trockenes gnadenbrot zu fressen?
An den abhängigkeitsverhältnissen hat sich seit 100 jahren nichts geändert. Damit das kleine bißchen leben, das man haben möchte, gelingt, müssen sich die besitzlosen menschen in den dienst der besitzenden geben, und zwar zu deren bedingungen.
Deine gemutmaßte antwort ist doch leeres gefasel. Es wäre doch schon eine menge gewonnen, wenn in industrienationen wie Deutschland oder den USA niemand mehr aus armutsgründen erheblich früher sterben müßte und in den heutigen entwicklungs- und schwellenländern die situation verbessert werden könnte, damit die menschen etwas von ihrem möglichst langen leben haben.
Das wird aber nicht eintreten, solange man geld aus eigentum machen kann und die halbe welt (tendenz steigendI) 85 familien gehört und der rest der menschheit sich um den rest zanken darf, oder vielmehr, muß.