Donnerstag, 1. November 2012

November

Der wilden Affenscheiße ganze Fülle
Liegt auf der Welt in den Novemberkeiten.
Der Mond ist dumm. Und auf den Straßen schreiten
Die Regenschirme. Daß man warm sich hülle

In starke Unterhosen schon beizeiten.
Nur Bethge* haust noch auf dem Dichter-Mülle
Man nehme sein Geschmier. Zum Arschwisch knülle
man das Papier zum dienst der Hinterseiten.

Die Martinsgans glänzt in der braunen Pelle
Stefan george steht in herbstes-staat.
an Seiner nase glänzt der perlen helle.

Ein gelbes Rotztuch blinkt. Ein Auto naht.
Drin sitzt mit Adlerblick die höchste Stelle.
Fanfare tutet: Sellerie Salat!

* oder Benzmann oder Hesse – nach Belieben!


Georg Heym

2 Kommentare:

  1. hihi, die "novemberkeiten" könnten von Tl sein.
    wenn man die neuromantik schon nicht ausrotten kann, muss man sie wenigstens brandmarken als den vorsätzlich den blick trübenden versuch, die poesie an die stelle der wirklichkeit zu setzen.

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  2. Aha. Der böse vuvu lebt also auch wieder. Das freut mich gar sehr.

    Ich bin kein großer lyrik-kenner. Mir gefällt es, wie er (also der Heym) diesen eso-spinner George aufs korn nimmt. Beim Heym bin ich mir sicher, daß die »novemberkeiten« als witz gedacht waren - und ich somit in dieser finsteren zeit über dies gedicht getrost lachen darf.

    Auch wenn es sonst nix zum lachen gibt.

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