Der bundesprediger hat beim Führungstreffen Wirtschaft 2012 eine rede gehalten in der er mehr als ein dutzend mal das wort »freiheit« benutzt hat.
Wie zu erwarten, wenn ein ex-pastor über wirtschaft spricht, besteht diese rede hauptsächlich aus schäbigen irrtümern, beispielsweise, daß es eine globale konkurrenz ohne verlierer geben könnte oder es in Europa so etwas wie ein »miteinander« gäbe.
Als ob die EUstaaten nicht in konkurrenz gegeneinander stünden und europäische nichtEUstaaten wie Rußland nicht sogar feindselig betrachtet würden.
Später im text kommt er dann gar zum ganz großen »wir«: auch »Bangladesch, Budapest« gehörten in die große gemeinschaft der weltwirtschaft.
Sicher, mit den ausgebeuteten arbeitern in Bangladesch und an jedem anderen ort auf der welt verbindet die hiesigen doppelt freien lohnarbeiter das gemeinsame interesse, ein möglichst gutes leben zu führen. Und das wird unmöglich gemacht, indem die jeweiligen obrigkeiten, zu denen herr Gauck selbst auch zählt, ihre staatsangehörigen gegeneinander in konkurrenz zwingen, bedingt durch die tolle erfindung die man »markt« nennt.
Fast amüsant mutet es an, daß nach gauckscher theorie an dem elend die »gier« nach der jeans für zehn euro schuld sein soll. Die 1€jobber sind schon recht unverschämt. Aus purem geiz gehen die nicht im edlen zwirn in den park zum laubharken und hundescheißeaufsammeln!
Eine jeans vom billigheimer würde der eitle geck niemals tragen, daß der preis eines produktes jedoch nicht unbedingt auf die lebensqualität der menschen, die es hergestellt oder in den handel gebracht haben, schließen läßt, ist für den herrn pastor dann schon wieder zu weit gedacht.
Wie soll pastor Gauck es auch wissen, wie die arbeitsbedingungen in der von ihm so hochgelobten freien wirtschaft aussehen?
Der mann hat rund 73 jahre an lebenserfahrung. Nicht einen einzigen tag in dieser zeit durfte er als lohnabhängiger in der »freien wirtschaft« arbeiten.
Da hat er eindeutig was verpaßt.
Ja, das ist echt ein Problem: Pfarrer Gauck war schon in der DDR ein Kollaborateur und Profiteur des Systems und jetzt ist er es noch immer. Und deshalb wird er auch nie kapieren, dass er seinen Werdegang weder seiner persönlichen Vortrefflichkeit, noch der Freiheit verdankt, sondern einzig und allein seinen Opportunismus - der von manchen Menschen, die noch opportunistischer sind, als Charakterstärke missverstanden wird.
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