Nun ist es schon mehr als einen monat her, daß der ehemalige bundeskrankheitsminister kundtat, der neue armutsbericht entspreche nicht der meinung der bundesregierung.
Da hatte ich nahezu das gefühl, es mit einem zu tun zu haben, der noch nicht recht in seinen kommunionsanzug hineingewachsen ist und dem man fast einen lolli schenken müßte, damit er mit der harten realität, in der es überhaupt nicht um meinung, sondern um wirtschaftliche gegebenheiten geht, klarkommt.
Damit es für ihn besser aussieht, wurde der armutsbericht umformuliert. So wurden aus »sinkenden reallöhnen« »strukturelle verbesserungen«.
Ein aufschrei ging durch die presse. Geschönt sei dies.
Ich hingegen war erstaunt über die ehrlichkeit mit der das mitgeteilt wird. Hier kann einem so richtig klar werden, für wen das bundeswirtschaftsministerium da ist: Es kommt doch auf die sichtweise an: für die großunternehmer sind die sinkenden reallöhne tatsächlich »struktuelle verbesserungen« - und an der stelle sollte man begreifen für wen die regierung und diese gesamte staatsveranstaltung da ist, nämlich nicht für die vielen menschen, die hier mit oder ohne arbeit ständig ums überleben kämpfen müssen.
Nie gedacht, daß ich das mal schreiben würde: Rösler hat recht.
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