In der sendung 2254 auf dradio kultur war gestern die hörermeinung zum thema »Jobcenter kürzen Leistungen säumiger Hartz-IV-Empfänger wie nie zuvor - haben Sie Verständnis für die Sanktionen?« (link führt zur sendung zum nachhören) gefragt.
Nur sehr wenige der anrufer befürworteten sanktionen oder forderten schärfere kontrollen. Stattdessen forderten gleich mehrere anrufer das bedingungslose grundeinkommen und wiesen auf das nicht-mehr-essen eines Berliners hin - ein hungerstreik soll es laut eigenen angaben nicht sein - der seit anfang november wegen sanktionen keine feste nahrung mehr zu sich nimmt.
Stattdessen lieber von vorn herein mittels BGE sanktioniert sein zu wollen ist eine komische forderung.
Die leute beklagen sich, daß man trotz »vollzeitbeschäftigung« während des h4bezugs vom jobcenter nicht in ruhe gelassen wird. Das jobcenter hat überhaupt keinen moralischen anspruch auf sinnvolle freizeitgestaltung von arbeitslosen. Ein arbeitsloser hat für die exakt eine aufgabe: der hat zuzusehen, daß er seine zeit und seine arbeitskraft irgendwie verkaufen kann. Und daran ändert ein BGE nichts, weil es nichts grundlegendes am zwang, sich geld zu verschaffen und zwar besser mehr davon, ändert.
Das BGE löst den zwang zur lohnarbeit nicht auf. Es würde nur die präferenzen ändern. Vom schlechten zum beschissenen.
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