Aber ein paar sachen fand ich so ärgerlich, daß ich erst einmal eine möhre essen mußte. Beispielsweise die auswahl der themen, nämlich handy, mode, sport, tiere, tanz und musik, farbe, kosmetik. Sicherlich sind das dinge, für die sich viele mädchen interessieren. Nur irgendwie hätte mir das meiste davon in dem alter, als ich zur zielgruppe der sendung gehörte eher nicht sonderlich gefallen. Dieser ganze rosa pferde-, balletmädchen- und prinzessinenkram hätte mich ganz grauslig genervt - und das tut er auch noch heute. In der folge »farbe«, die in der mediathek vorab zu sehen ist und die am nächsten samstag ausgestrahlt wird und die die einzige folge war, die mich interessiert hat, erklärt Johanna sehr schön, wie die farbwahrnehmung im auge zustandekommt. Und es wird ein regenbogen zusammengesetzt, in welchem anstatt violett rosa zu sehen ist. Magenta ist nun leider eine farbe, die im regenbogen tatsächlich nicht vorkommt. Und als wissenschaftliche erklärung, weshalb man mit licht aus grün und rot gelb mischen kann, das mit dem tuschekasten hingegen nicht gelingt, muß die erklärung reichen, daß stoffe gemischt werden und nicht das licht selbst. Da wäre schlauer gewesen, darauf hinzuweisen daß es additive farbmischung gibt, wie man sie in beim regenbogen oder auch am bildschirm sieht und subtraktive farbmischung, mit der man es zu tun hat, wenn man bilder mit dem farbdrucker druckt oder mit wasserfarben auf papier malt. Ich denke schon, daß man kindern derartige informationen zumuten kann, die sind schließlich nicht blöd. Jedenfalls nicht alle.
Vielleicht leistet diese sendung einen beitrag, daß mädchen, deren lieblingsfach physik oder etwas anderes naturwissenschaftliches ist, endlich mal ernst genommen werden. Das ist ein gesellschaftliches problem: die weiber haben gefälligst gut in religion (eine katastrophe, daß das überhaupt ein schulfach ist), Deutsch, sport, musik und höchstens noch biologie zu sein - und das sollte sich wirklich ändern. An meiner schule gab es für technisch interessierte das wahlpflichtfach informatik, wo man natürlich nicht wirklich informatik lernte, sondern ein bißchen BASICprogrammieren. Es gab zwölf plätze, tatsächlich hatten genau zwölf schüler dies fach gewählt - alles prima. Einer jedoch wurde abgelehnt, so fand der kurs mit elf leuten statt. Fehlte dem abgelehnten schüler das logische denken, das die anderen hatten, er aber nicht? War er schlechter in mathe und physik als die anderen? Nein, ihm fehlte allein das wichtigste, was man für das programmieren schlechthin braucht: ein penis. Der zwölfte war nämlich eine schülerin. Dem mädchen wurde vorgeschlagen, daß es doch lieber zum maschinenschreibekurs gehen solle. Klar: jungs werden später einmal ingenieur, mädchen tippse, die haben den kopp nur, um ihn zum friseur zu tragen.
Um mit diesem dreck aufzuräumen, wäre es sicherlich gut, wenn es in diesem format oder einem ähnlichen weitere folgen geben würde - nur, BITTE, etwas weniger klischeebehaftet, das nervt absolut. Man sollte mädchen aus diesen klischees rausholen, anstatt sie da auch noch weiter reinzustecken.
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