Freitag, 16. September 2016

Dreizehn ganz toll radikale forderungen - teil 3 und schluß

Fortsetzung. Weil aller guten dinge bekanntermaßen drei sind, darf man auch drei mal darf raten, welchen vorschlag der elitenverein Club of Rome für arme hat:
»7. Grundeinkommen, vor allem für die, die es am meisten brauchen: Alte, Kranke und Arbeitslose«
Die können natürlich nicht einfach so versorgt werden. Und warum soll es überhaupt noch arbeitslose geben, wenn doch die arbeit »besser« verteilt werden soll? Etwas besseres als den kapitalismus, bei dem einige leute zwangsläufig unter die räder geraten und an die dann dringend etwas umverteilt werden muß, können sich diese eliteweltverbesserer offensichtlich nicht vorstellen.

Beim nächsten verbesserungsvorschlag kommen einem glatt die tränen, weil es ja wirklich rührend ist, wie sehr die sich darüber grämen, daß alte leute gezwungen werden könnten, nicht für sich selbst zu sorgen:
»8. Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 70 Jahre, damit die Menschen möglichst lange für sich selbst sorgen können«
Menschen über 50 haben häufig probleme, eine neue stelle zu finden, weil viele von ihnen sich bereits kaputtgearbeitet haben und deshalb öfter krank sind. Da ist es ein feiner gedanke, sie noch ein paar jahre länger in der tretmühle zu belassen, dann können sie bis zu ihrem ableben malochen und kommen auch nicht dazu im alter noch ein paar der wertvollen erdenressourcen zu vergeuden.
»9. höhere Steuern für Reiche und Unternehmen, um Profite gerechter zu verteilen, besonders im Blick auf die Robotisierung«
Auf andere gedanken kommen die halt nicht. »Robotisierung« scheint übrigens ein neues modewort zu werden, obgleich das nichts anderes ist als das, was von anfang an der industrialisierung sinn und zweck war: arbeit sparen. Und daran, daß der technische fortschritt nicht den menschen zugute kommt sondern der lohnkostensenkung zu dienen hat, will der Club of Rome tatsächlich gar nichts ändern.
»10. Eine Ein-Kind-Politik, um das Wachstum der Weltbevölkerung zu bremsen«
Vor allem in den industrienationen sollen frauen, die weniger als 2 kinder geboren haben, zu ihrem 50. geburtstag mit $ 80.000 belohnt werden. Das hört sich nach all den karnickelprämien, die eher aus rechter richtung kamen, fast sympathisch an. Dieses ausspielen der einen gruppe gegen die andere ist aber nicht weniger widerlich. Es geht natürlich nicht um ein besseres leben oder frauenbefreiung, sondern darum, daß ein blag in den industrienationen 30 mal so viele wertvolle resourcen verbraucht als eines in den entwicklungsländern - und es ist im schnitt erst mit 25 jahren zu einem steuerzahler herangereift. Tja, dafür wird der mensch erwachsen: damit er endlich steuern zahlen kann.

Aber anstatt zu überlegen, wie man alle vernünftig versorgen könnte, ohne sich in die privatangelegenheiten der menschen einzumischen, muß halt eine norm her. Bei demokraten scheint das symptomatisch zu sein: »jeder nur ein kreuz«.
»11. neue Definition von "bezahlter Arbeit", auch die Pflege von Angehörigen soll dazu gehören«
Das ist ein problem, das innerhalb des kapitalismus nicht zu lösen ist. Wann gibt es denn in diesem wirtschaftssystem bezahlte arbeitsstellen? Doch nur, wenn man etwas anzubieten hat, womit ein anderer einen gewinn erwirtschaften kann und deshalb bereit ist, einen dafür zu bezahlen. Das ist wenn man sich um seine angehörigen kümmert leider nie der fall, völlig egal wie nützlich diese arbeiten sind.
»12. Gewerkschaften stärken, um Einkommen zu erhöhen und Arbeitslosigkeit zu vermindern«
Da sieht man mal, wie die holzköppe bei diesem unternehmerlobbyverein denken: damit die arbeiter sich ein paar lohnpfennige erstreiten können, brauchen sie gewerkschaften. Es wird einfach ignoriert, daß seit jeher alles getan wurde, damit die gewerkschaften nicht stark werden. In modernen betrieben sind die belegschaften dank werkverträgen und leiharbeit ohnehin meist streikunfähig.

Auf die idee, daß man dieses elendsystem mit seinem ständigen konflikt aus lohnarbeit und kapital auch abschaffen könnte, kommen die nicht.
»13. Handel beschränken, wo Jobs bedroht sind«
Alles fromme wünsche.

Dieser grundkonservative debattierclub lamentiert zwar seit bald 50 jahren über die schäden, die der kapitalismus in der welt verursacht, dabei kommen diese fuzzies aber immer nur auf untaugliche verbesserungsvorschläge, weil sie nie das problem im wirtschaftssystem selbst erkennen.

Die wollen immer nur mißstände beseitigen, aber nie die ursache dieser mißstände.

1 Kommentar:

  1. Ein Kind Politik WELTWEIT wäre die beste Lösung gegen den Ueberbevölkerungswahnsinn.FP 2020 ist da ein guter Ansatz.

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