An sich gibt es über den 9. november nicht viel positives zu berichten. Außer, daß an diesem tag 1918 die monarchie in Deutschland am ende war und 1923 der Hitler-Ludendorff-Putsch scheiterte, woraufhin die NSDAP im gesamten Deutschen reich verboten wurde. Das wäre positiv zu bewerten, wenn es denn dabei geblieben wäre und nicht alles noch viel schlimmer gekommen.
Rassistische krawalle im ganzen land und der beginn einer konterrevolution sind wohl eher kein anlaß zum feiern.
Das Fernsehprogramm wurde auf eine penetrante Art regelrecht mit Spielfilmen und Dokumentationen über die ehemaige DDR überflutet.
AntwortenLöschenÜbrigens: Genauso wenig, wie A. Merkel 2015 die Grenzen geöffnet hat (nach dem Schengener Abkommen gab es keine geschlossnen Grenzen in der EU), fiel am 9.11.1989 die Mauer.
Das Bild, dass dabei im Kopf entsteht entspricht nicht der Tatsache, dass in Berlin ein paar Grenzüberegänge geöffnet wurde, ohne die mauer auch nur anzutasten. Das kam erst später.
Man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege.
»Grenzöffnung« wäre tatsächlich der bessere ausdruck für das ereignis, schließlich ist die mauer (und der rest der grenzbefestigung) nicht einfach plötzlich umgekippt, sondern wurde später abgebaut. Damals wohnte ich zwar nicht in Berlin, sondern in einem kaff im zonenrandgebiet, aber ich kann mich daran erinnern, daß die leute zwar rüber durften, der zaun aber ende 89 noch ganz normal rumgestanden hat. Der war auch noch da, als wir ende juni 90 mit der klasse in die DDR fuhren, um die Gedenkstätte Buchenwald zu besuchen.
LöschenUnd wieder die ganzen mauerfallschmonzetten in der glotze, in denen die Swinemünder Brücke immer die hauptrolle spielt und die Böse Brücke am Grenzübergang Bornholmer Straße mimen muß. Angesichts des fernsehprogramms der letzten woche fühlte ich mich so finster, daß ich mir zuckerkügelchen reinpfeiffen mußte. Hat aber nichts bewirkt, das programm wurde nicht für einen pfennig (ost) besser.
Hallo Mechthild,
AntwortenLöschenalso dieser sog. Mauerfall ist ja auch für nicht wenige Menschen ein willkommener Anlass, sich in Bedeutung zu setzen, am allgemeinen nationalen Wohlfühlgefühl teilzuhaben so wie z.B. in Bild: Ich das Wende-Baby.
Die "Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ)" war an diesem Tag voll mit Erbauungsgeschichten ihrer Bürger im Gedenken an diesen Tag. Meine besondere Aufmerksamkeit hat dann die folgende Nachricht gefunden:
"Hannoveraner lässt die Mauer in Berlin noch einmal einstürzen
Der Lehrer Robert Packeiser aus Hannover erzählt die Geschichte der deutschen Teilung vom Bau der Mauer bis zur Öffnung am 9. November 1989 nach – mit Playmobilfiguren. Die Ausstellung ist nur kurzzeitig in Berlin zu sehen – in Hannover sucht er noch geeignete Räume."
Also der Mauerschaden scheint mir dann doch der geringste geblieben zu sein.
Moinsen Troptard,
Löschen»Wendekind«. Das hört sich für mich verdächtig nach wechselbalg an.