Gestern brachte der Deutschlandfunk ein erstaunlich gutes radiofeature über das Spanische kollektiv in Ost-Berlin. Es kann bis zum 17. mai hier angehört werden, das manuskript der sendung ist wahrscheinlich länger online.
O-ton Olga García Dominguéz, 68 jahre, Spanierin, ärztin, arbeitet seit 1989 in Madrid, nachdem sie aus der DDR nach Spanien zurückging: »Die DDR war und ist heute, dieses Stück DDR, was ich noch in meinem Kopf habe, immer noch meine Heimat. Dort hat man so gelebt, wie wir leben wollten, dass alle Menschen das Recht haben zu arbeiten, das Recht haben auf Gesundheitswesen, das Recht haben auf Bildung – dort gab es das. Dieses Land war mein Land. Ich war eine mehr. Wir waren keine Ausländer.
Meine schlimmste Emigration war, nach Spanien zurückzukommen.«
Hallo Mechthild,
AntwortenLöschenwohltuend das Zitat von Olga Garcia Dominguéz!
War nicht das einzig Positive, was die offizielle Meinung in der BRD diesem zweiten deutschen Staat noch durchgehen lassen konnte, das Sandmännchen aus dem DDR-Fernsehen.
Salü Troptard,
LöschenSo was darf in den medien eigentlich auch nicht gesagt werden. Die meisten ossis, die ich kenne, urteilen über ihr leben in der DDR so ähnlich: daß es trotz der alltäglichen probleme durchaus ein gutes leben war, weil existenzangst weitgehend unbekannt war. Aber das zu sagen gilt schon als »ostalgie« und »verklärung der diktatorischen zustände«.
Neben dem sandmännchen (das war ja eigentlich böse: das hat den kindern schließlich kommunistischen sand in die augen gestreut) laufen relativ häufig alte filme aus der DDR im fernsehen. Die guten allerdings meist in der nacht, wenn die werktätige bevölkerung schläft.