Letztens schrieb Thomas Straubhaar in seiner kolumne in der »Welt« über den armen, ständig mißverstandenen neoliberalismus, der nun wirklich uns alle liebt.
Nur sind wir leider ein undankbares pack und mißverstehen die wohltaten, die uns hier getan werden, dauernd. Denn schließlich hat kein anderes wirtschaftssytem so viel wohlstand hervorgebracht wie der neoliberalismus - und zwar so viel, daß der mitinitiator des »Hamburger Appells« es für nötig erachtet, Deutschland mit dem nicht neoliberal organisierten entwicklungsland Nordkorea zu vergleichen.
Schließlich hätten die bösen linken das wort als kampfbegriff mißbraucht, der für »alles schlechte in dieser welt von arbeitslosigkeit bis umweltzerstörung, verarmung und verelendung verantwortlich gemacht wird.«
Die schlimmsten gegner des neoliberalismus jedoch säßen in den chefetagen, »die in ihrem streben nach gewinnmaximierung moral und anstand, regeln und gesetze mißachtet und damit die freiheiten mißbraucht« hätten.
Da sträubt sich einem das haar: der Straubhaar hat sein gesamtes erwerbsleben damit verbracht, diese freiheiten durchzusetzen.
Und jetzt soll es moralisch verwerflich sein, daß die zielgruppe dieser freiheiten von ihr gebrauch gemacht hat. Wohlgemerkt nicht mißbrauch getrieben hat, denn freiheitliche rechte sind dafür da, daß man sie nutzt, wenn man kann.
Nun schreit der wackere neoliberale, der sich für die INSM und andere arbeitgebernahe stiftungen eingesetzt hat, damit die gewinnmaximierung klappt, nach dem staat und beklagt nicht vorhandene moral.
Die moral von der geschicht: an moral glaub’ besser nicht.
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anmerkungen willkommen, mißbrauch strafbar.