Freitag, 11. Oktober 2013

Armut ist diebstahl

Es gibt ein neues buch, in welchem zur abwechslung die armen mal wieder als »bequem«, »faul« und »zur eigeninitiative unfähig« abgestempelt werden. Laut des in der Schweiz lebenden buchautors René Zeyer sind es diesmal nicht »die juden« oder »die muslime«, sondern »die armen«, die »uns« ruinieren.

Auch wenn er die leser nicht darüber aufklärt, wer denn zu seinem imaginären kollektiv, das er mit »uns« bezeichnet, gehören soll. Ich jedenfalls nicht. Wenn man drüber nachdenkt, was einen eigentlich ruiniert, sind es keinesfalls die vielen habenichtse. Da kommt man auf völlig andere ursachen, die krank machen und ruinieren.

Nicht die armen ruinieren, die armut ruiniert.

Und die ist unter lohnarbeitenden menschen weiter verbreitet als einem gemeinhin gesagt wird.

Zeyer stellt in seinem buch die these auf, daß es in Europa seit rund 400 jahren so etwas wie armutsbekämpfung gäbe, selbige aber nicht übermäßig viel geholfen habe. Zeyer sagt hierzu in einem interview, daß die »relative armut« in Europa zunehme und deshalb die armutsbekämpfung völlig erfolglos gewesen sei.

Zwar stimmt es auffallend, daß das christentum mit seiner wohltätigkeit nichts wirklich bewegt hat. Die christiliche mildtätigkeit war in der geschichte sicherlich ein fortschritt: man hat es organisiert, menschen, die in not geraten waren, nicht einfach verrecken zu lassen, alten und kranken zu helfen und die not zu lindern.

Jedoch war armutsbekämpfung nie das ziel, das die christenheit sich gesetzt hatte, sondern armutsbetreuung. Und das ist etwas völlig anderes.

Nicht umsonst hat sich im ausgehenden 19. jahrhundert die obrigkeit selbst für die armutsbetreuung eingesetzt. Berliner kennen noch die »Kirchenjuste«, die sich hauptsächlich selbst mit den kirchenbauten ein denkmal setzte, aber den armen, sofern sie sittlich lebten und brav den Jesus bejubelten anstatt zu rebellieren, eine tasse muckefuck und ‘ne schrippe gewährte. Selbstverständlich nicht aus ihrem privatvermögen, sondern aus spendengeldern mitleidiger bürger.

Weitaus eher im gedächtnis geblieben dürfte den meisten die einführung der sozialversicherung unter reichskanzler Bismarck sein. Das war kein zugeständnis an die arbeiterklasse. Das war das eingeständnis, daß die lohnarbeitende mehrheit nie genug lohn erhalten würde, um sich in notlagen, um es in Zeyers worten zu sagen, »eigenverantwortlich« selbst zu helfen.

Daran hat sich bis heute nicht wesentlich was geändert. Und das war auch so gewollt: Die lohnarbeitende mehrheit hat z. B. im fall einer ernsten erkrankung nie das geld, eine behandlung zu bezahlen und den arbeitsausfall auszugleichen. Wer seine stelle verliert - und personal zu entlassen ist in der kapitalistisch organisierten wirtschaft alles andere als verboten, schließlich kommt das vielbeschworene wirtschaftswachstum nur zu stande wenn man aus möglichst wenig arbeitern möglichst viel leistung rausprügelt, weil deren löhne sonst den gewinnerwartungen im wege stehen - ist im normalfall nicht in der lage, einfach selbst für seinen lebensunterhalt aufzukommen.

Der lohn ist keinesfalls dafür gedacht, den menschen, der arbeitet »reich« zu machen. Der ist in einer wirtschaftsform, in der alles gekauft und verkauft werden muß, bestenfalls ein notwendiges übel. Hauptsächlich schlägt sich der lohn negativ in den bilanzen nieder - er steht im widerspruch zum gewinn.

Somit geht Zeyers geseier schlicht an den realen zuständen vorbei.

Den von ihm behaupteten »konsum ohne gegenleistung« gibt es in dieser wirtschaftordnung definitiv nicht. Als gegenleistung für konsum gibt es hier in jedem fall ausschließlich eins: geld. Ob man das beispielsweise durch lohnarbeit verdient, von irgendeinem amt bekommen hat oder leistungslos bezogen, weil man wohnungen besitzt, die man selbst nicht braucht und so menschen geld abpressen kann, weil man etwas hat, was man selbst nicht zum leben braucht, ist völlig egal.

Der Zeyer fordert eine härtere in die pflicht nahme der armen. Offensichtlich hat er verschlafen, womit die armen in den industrienationen von der besitzenden klasse in die pflicht genommen werden: Lohnarbeit, also dienst am kapital und wenn das nicht funktioniert, gilt es, almosen zu beziehen.

20 Kommentare:

  1. Da hat einer überhaupt nicht kapiert, wie Armut entsteht und geht mit völlig falschen Thesen hausieren - die, genau wie das absurde Geschwurbel von Sarrazzin, leider vielen Leuten gefallen werden. So nach dem Motto: Das dumme faule Pack ist schließlich selbst schuld. Klar, die Leute sind auch schuld daran, wenn man im Regen nass wird.

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    1. Allerdings. Der wird damit aber wahrscheinlich bei nicht wenigen menschen ankommen, weil der irrtum, daß man, wenn man sich schön anstrengt, eigenverantwortlich handelt alles, oder wenn nicht zumindest eine ganze menge, erreichen könne, noch immer weit verbreitet ist.

      Dabei muß man sich doch nur mal umschauen, wie es den meisten leuten geht. Die strengen sich tag ein, tag aus an und am ende des lebens bleibt ihnen nichts als eine armutsrente. Sie haben ihr leben lang reichtum geschaffen - für ihren chef und ihren vermieter. Das blenden solche figuren eben aus.

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    2. Die Frau hat recht!

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  2. Liebe Mechthild,
    Was der Fatzke René Zeyer alles zusammen faselt. Einziges positives Punkt: die Polemik führte mich zum angenehmen Blog von Deine Freundin Modesty. Ich schließe mich ihren Fazit an: „Nun ja, wenn die Revolution kommt, wird der wohl einer der ersten sein, die an die Wand gestellt werden. Aber nicht von den Revolutionären, sondern von der alten Garde ehemaliger Milliardäre.“
    Die bei mir abgebildete Gutscheine einer Supermarktkette sind keine „Foodcoupons“ sondern freiwillige Unterstützung für den Ärmsten der Armen (meistens Migranten) durch die Kunden. Diese Scheine werden, zusammen mit den Einkäufe an der Kasse abgerechnet.
    Herzliche Grüße aus den herbstlichen Antwerpen,
    Nadja

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    1. Liebe Nadja,
      so etwas ähnliches gibt es in Berlin auch. Aktionen wie »kauf ein teil mehr«, da wird man dann dazu angehalten, irgendein lebensmittel zu kaufen und am ausgang bei den leuten von der tafel in den kasten zu legen. Mich erinnert das immer ein wenig an die futterspendenkästen fürs tierheim. Oder in manchen märkten gibt es am pfandflaschenrückgabeautomaten einen knopf, mit dem man das pfandgeld für soziale zwecke spenden kann. Vermutlich wäre einem obdachlosen mehr geholfen, wenn man ihm den »flaschenzettel« persönlich in die hand drücken würde. Es wird immer mehr drauf gesetzt, daß die menschen, die noch geld verdienen, freiwillig ein krümelchen an die leute, die keins verdienen können, hergeben.

      Herzliche Grüße aus Berlin,
      Mechthild

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  3. Keine Ahnung, aber eine Meinung haben, das hilft immer. Allerdings nur, um in der Suppe der eigenen Vorurteile zu schwimmen. Ohne mein Buch gelesen zu haben, sich selbst ein geistiges Armutszeugnis ausstellen, bravo. Frau Norden schreckt weiterhin nicht davor zurück, mich sehr human als «Fatzke» zu titulieren, Modesty war inzwischen immerhin so nett, sich bei mir fürs «an die Wand stellen» zu entschuldigen und den Unsinn zu löschen. Aber die Realität zur Kenntnis nehmen, Himmels willen, das wäre ja mit Denkarbeit verbunden. Wirklich beelendend, das Niveau hier.

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    1. In meinem artikel bezog ich mich hauptsächlich auf das verlinkte interview. Weil Sie Ihr buch auf Ihrer website als »bestseller« anpreisen, werde ich mich bestimmt nicht nötigen lassen, es auch noch zu kaufen. Vielleicht irgendwann, wenn es das auf dem grabbeltisch für 50 cent gibt, ich kann nicht alles kaufen. Außerdem vermute ich darin nicht unbedingt erhellende erkenntnisse.

      Das mit dem »an die wand gestellt werden, wenn die revolution kommt« ist eine literaturanspielung auf »Per Anhalter durch die Galaxis« von Douglas Adams. Bei einigen menschen, die in ihrer jugend den abenteuern von Athur Dent und seinem freund Ford Prefect hinterherfieberten, ist das ein dummer spruch. Und als solcher ist das anzusehen.

      Wenn Sie darauf bestehen, daß ich den kommentar, in dem das drinsteht unsichtbar mache, meinetwegen. Kommentare liegen in der von Ihnen vielbeschworenen »eigenveratwortung« der kommentatoren, ich moderiere kommentare nicht, lösche spam oder was ich dafür halte. Oder wenn es zu weit geht. Warum das in diesem fall m.e. nicht so ist, habe ich oben dargelegt.

      Über Ihren kommentar bei http://politiekencultuur.blogspot.de/2013/10/armut-der-armsten-lindern-armoede.html#comment-form mußte ich tatsächlich herzlich lachen. Wie kann man sich am wort »fatzke« dermaßen hochziehen?

      Ich nehme an, daß Sie sehr wohl wissen, daß ein »fatzke« nichts anderes als ein »eitler geck« ist. Eine beleidigung ist das beileibe nicht. Ich weiß nicht, ob dieser begriff auf Sie zutrifft oder nicht, ich kenne Sie schließlich nicht. Ich habe Sie nicht so bezeichnet.

      Der obenstehende text, den ich zu Ihrem interview schrieb, geht Sie als person in keiner form an. In meinem text habe ich kundgetan, was ich gegen Ihre ansichten habe. Ich gehe davon aus, daß Sie diesen unterschied durchaus begreifen.

      Jetzt stehe ich noch vor dem rätsel, weshalb Sie negativkritik selbst in einem winzigen blog wie dem meinen, das täglich von ca. drei menschen besucht wird (und einer davon bin ich zufällig selbst) nicht vertragen. Aber es wird schon seine gründe haben.

      Ich habe mir sehr viel zeit für die beantwortung Ihres kommentars genommen und habe deshalb sogar arbeiten, die ich jetzt hätte erledigen müssen, liegen gelassen. Allerdings war das wichtig, darüber zu schreiben.

      Gestatten Sie mir bitte eine frage: WER ist das (gedachte) WIR, wenn Sie davon schreiben, daß die armen UNS schädigten?

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    2. Nun, entweder wollen Sie Aufmerksam und Reaktion oder nicht. Da müssen Sie sich schon entscheiden. Ich vertrage vieles, allerdings bin ich gegen dumme Vorurteile etwas allergisch. Und Ihre Frage, das ist doch sonnenklar: Was gegeben wird, muss zuerst weggenommen werden, denn es fällt ja nicht vom Himmel. Wenn's dann zusätzlich noch nichts nützt (denn trotz immer grössseren Transferleistungen gibt es ja nach offiziellen Statistiken immer mehr Arme), dann ist es schädlich. Ich will Sie keinesfalls «nötigen», mein Buch zu kaufen. Ich wollte Sie nur darauf aufmerksam machen, dass es eigentlich sinnvoller ist, zuerst etwas zu lesen, bevor man es kritisiert. Macht irgendwie mehr Sinn, ist aber schädlich bei Vorurteilen.

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    3. Was Sie in jenem interview über die entwicklungshilfe gesagt haben, wird sogar stimmen, die findet schließlich nicht statt, damit in einigen jahren Afrikanische staaten in der standortkonkurrenz auf den plan treten und irgendwas wollen, sondern um Deutsche (oder welcher staat auch immer »hilfe« leistet) interessen an rohstoffen oder was auch immer es dort zu holen gibt zu sichern. In sofern hilft die staatlich organisierte entwicklungshilfe eher nicht - vielleicht abgesehen von katastrophenhilfe.

      Die idee, daß armut diebstahl sei, erscheint mir so neu nicht. Die hatte der pfaffe Malthus schon im frühen 19. jahrhundert. Der vertrat die schöne auffassung, daß wer in arme verhältnisse hineingeboren sei, mal so nett sein solle zu akzeptieren, daß er seinen löffel abgeben muß.

      Heute ist es längst nicht mehr das problem, daß die produktivität so gering sei, daß es nichts zum verknuspern gäbe. Das problem ist jedoch nach wie vor die art und weise der produktion, die zwangsläufig den reichtum vergrößert und armut produziert.

      Wer lohnarbeitet, geht doch nicht zur »selbstverwirklichung« zu Kaufland an die scannerkasse. Der geht da hin, weil er arm ist und geld verdienen muß. Das gleiche gilt für ingenieure , journalisten, finanzbuchhalter oder welchen beruf man auch immer ausübt, um leben zu können. Und das funktioniert nur, wenn man einen produktionsmitteleigentümer findet, für dessen reichtumssteigerung man arbeiten kann.

      Und wenn das nicht mehr klappt, sitzt man genauso in der falle wie die armen h4teufel.

      Nein, ich habe überhaupt keine vorurteile gegen Sie, ich habe bloß den eindruck, daß Sie gewisse ökonomische zwangsläufigkeiten ignorieren.

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    4. Ich finde die Argumentation von Herrn Zeyer erinnert stark an Sarrazins These, dass Deutschland aufgrund der unterschiedlichen Geburtenraten bald nur noch aus dummen bestehen wird, Diese war ja auch vordergründig stringent logisch, doch wurden Grundannahmen gewählt die falsch sind. Ähnlich vereinfachend klingt die These von Herrn Zeyer. Wenn es trotz größerer Transferleistungen immer mehr Arme gibt, kann das mehrere Gründe haben.Herrn Zeyer müsste eigenlich auch als Nichtökonom die Aussagekraft von Korrelationen bekannt sein. Hieraus abzuleiten, dass man weniger Transferleistungen zahlen sollte oder mehr bestrafen sollte ist doch banal. Es wird z.B. Geld in sinnlose Weiterbildungsmaßnahmen oder Bewerbungstrainings gesteckt, damit die Zahl der Arbeitslosen für einen bestimmten Zeitpunkt sinkt. Dieses Geld könnte viel effektiver eingesetzt werden. Auch sind z.B. psychisch Kranke in der Arbeitslosenstatistik, die 3 oder 4 Stunden am Tag an einem unstressigen Arbeitsplatz arbeiten könnten. weiterhin steigt die Anzahl an psychischen Erkrankungen in unserer Gesellschaft. Jetzt würde ich mal gerne wissen wo es Arbeitsplätze geben soll, an denen diese Menschen 3 Stunden am Tag arbeiten können. und dass die Marktwirtschaft sowie die Globalisierung zu einem größeren Wettbewerb geführt haben, bei dem neben Gewinnern natürlich auch Verlierer produziert werden ist doch klar. Nur diese Verlierer einfach zu stigmatisieren halte ich für zu simpel. Und das Wort Diebstahl ist auch falsch gewählt. "Vor dem Geben kommt das Wegnehmen". Ja das stimmt. Aber dies ist staatlich legitimiert und die Wähler haben einen Einfluss auf den Staat. Somit kann ja wohl nicht von einer Straftat gesprochen werden.
      Zudem frage ich mich, wie man einem Buch einen so reisserischen titel wie "Armut ist Diebstahl" geben kann und sich dann über unsachliche Diskussionen empört. Wobei, diese Verkaufsstrategie hat bei Herrn Sarrazin ja auch wunderbar funktioniert. Herr Zeyer, wenn Sie stärker an einer sachlichen Diskussion als an Ihren Verkaufszahlen interessiert wären, hätten sie nicht einen so emotional aufgeladenen titel gewählt. Soll das seriöser Journalismus sein?und dann sprechen Sie mit der bild Zeitung über Ihre Thesen?

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    5. Der herr Zeier hat vermutlich so einen reißerischen titel gewählt, weil er seinen kram nicht diskutieren sondern verkaufen möchte. Sonst würde er ja bloggen oder diskussionsrunden zum thema veranstalten anstatt in sarrazynistischer manier auf menschen herumzutrampeln, die für ihre wirtschaftlich schlechte lage nichts können.

      Daß der herr Zeyer armut »biologisch«, also von den genen her, begründen würde, habe ich bei ihm nicht gelesen, weshalb man ihm das auch nicht unterschieben sollte. (Habe ich was übersehen?)

      Der stellt vielmehr die steile these auf, daß »konsum ohne gegenleistung« faul mache. Daß es diesen »konsum ohne gegenleistung« im kapitalismus jedoch überhaupt nicht gibt, habe ich oben dargelegt. Der bloggerin modesty hat der Zeyer auf ihren artikel »Reichtum ist Diebstahl« tatsächlich per mail geschrieben, daß das nicht stimmen könne, weil die armen schließlich nichts hätten, was man ihnen wegnehmen könnte, also müsse es sich konsequenter weise umgekehrt verhalten.

      Damit hat er einmal mehr bewiesen, daß er nicht weiß, was der witz am kapitalismus ist: nämlich sich die armut dienstbar zu machen. Die vielen millionen größeren und kleineren habenichtse, die hier im lande rumlaufen, müssen schließlich irgendwie an geld kommen, weil sie ohne in dieser wunderbaren wirtschaft an nichts rankommen. Die einzig legale methode, sich geld zu verschaffen, wenn man sonst nichts zu verkaufen hat, ist lohnarbeiten zu gehen. Hierzu muß man bekanntermaßen einen unternehmer finden, der einen gegen lohn einstellt. Das wird der unternehmer aber nur tun, wenn er dadurch einen gewinn erziehlt.

      Das ist die stelle, wo das »wegnehmen« stattfindet: der durch die arbeit geschaffene mehrwert wird durch den gewinn vom arbeiter an den unternehmer umverteilt. Diese gemeinheit, die der kern unseres wirtschaftssystems ist, ignoriert der herr Zeyer. Der behauptet glatt, daß die paar groschen, die der arbeitnehmer zu seiner eigenen absicherung in die sozialkasse legen muß, damit er selbst in notlagen geholfen bekommt und aus der die heutigen sozialfälle gezahlt werden, schon die gesamte ausbeutung wären.

      Dabei ist doch schon die einrichtung einer solchen sozialkasse ein hinweis darauf, daß man durch lohnarbeit nie genug verdienen kann, um in notlagen für sich selbst zu sorgen. Also nieder mit der lohnarbeit!

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    6. ich meinte auch nicht, dass er Armut biologisch erklärt sondern dass er eine ähnlich simple Argumentationskette in wenigen kurzen Sätzen verwendet und diese als offensichtlich logisch und damit richtig verkauft und in den medien möglichst oft wiederholt. wenn man sich dann mit den Hintergründen oder Vorannahmen beschäftigt.merkt man, dass die Welt natürlich nicht so simpel gestrickt sein kann.

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  4. Wie soll denn die ständig geforderte Eigenverantwortung funktionieren, wenn einem nichts gehört und man auch nichts mitzubestimmen hat? Was ist das bloß für 'ne Nummer, daß alles ein paar Wenigen gehört und die alles bestimmen, die aber die Verantwortung denen aufbürden wollen, denen nichts gehört und die nichts mitzubestimmen haben?

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    1. Du stellst sehr gute fragen, die sich mir schon seit ewigkeiten aufwerfen. Ich nehme an der nette herr Zeyer hat ein paar texte in der schublade und hat nichts besseres zu tun, so daß er uns dazu hier kleines referat halten kann.

      Warten wir es ab.

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  5. Übrigens, herr Zeyer, meine recherchen haben ergeben, daß Sie hier nicht die reine wahrheit geschrieben haben.

    Es ist mir unverständlich, weshalb Sie mit panzergeschützen auf zwergmäuse schießen.

    Offensichtlich haben Sie es dringend nötig.

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  6. Dringend noetig haben, ist sicherlich zutreffend auf Zeyer, der mit seinem Buch aus welchen der Schwaechsten der Gesellschaft Profit zieht und dann zB. hier bei dir beweist, dass er auch ansonsten bevorzugt mit Panzergeschützen auf Zwergmäuse zu schießen.
    Speedy Gonzales-Mühlstein hat den schaebigen Sylvester("El Gringo Pussygato") in seinem asozialen Staub stehen lassen ... Arriba Arriba ... :)

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    1. Hihi, Speedy Gonzales-Mühlstein. Beim Zeyer scheint es so auszusehehen, daß er kritik nicht vertragen kann, wer argumente gegen seine theorien hat, schwimmt auf »der suppe der eigenen vorurteile«. Ich halte es jedoch nicht für ausgeschlossen, daß jemand ganz anderes auf der brennsuppe dahergeschwommen kommt.

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  7. Habe gelesen, daß Mohammed im Koran gesagt haben soll:

    Armut ist Sünde
    (nämlich die Sünde des Herrschenden, nichts dagegen getan zu haben)

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  8. Kann man drüber diskutieren, macht aber den ganzen Islamquatsch dadurch nicht richtiger.

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  9. In der Logik des Herrn R.Z, müsste man auch auf das Staubputzen ablehnen.

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anmerkungen willkommen, mißbrauch strafbar.