Sonntag, 25. April 2021

Griff ins klo

Der klogriff der woche war sicherlich #allesdichtmachen. Momentan bin ich froh, daß ich mich nie sonderlich für spielfilme und schauspieler interessiert habe, denn ich wäre wahrscheinlich sehr enttäuscht, wenn jemand, dessen fan ich bin, etwas derart haarsträubend dummes sagt, wie man es bei der aktion »hackedicht« sieht. Die namen der meisten, die mitgemacht haben, kenne ich kaum, weil ich mir schauspielernamen selten merke und gelegentlich auch bloß, weil ich denjenigen doof finde. Mitgemacht bei dieser idiotischen aktion haben Cem Ali Gültekin, Katharina Schlothauer, Ben Münchow, Bernd Gnann, Christian Ehrich, Claudia Rippe, Dietrich Brüggemann, Gianna Valentina Bauer, Hanns Zischler, Jan Josef Liefers, Jens Wawrczeck, Jörg Bundschuh, Joseph Bundschuch, Karoline Teska, Kathrin Osterode, Kea Könneker, Markus Gläser, Maxim Mehmet, Monika Anna Wojtyllo, Nadine Dubois, Nadja Uhl, Nina Gummich, Nina Proll, Roland Düringer, Samia Dauenhauer, Thorsten Merten, Tina Maria Aigner, Ulrich Tukur, Vicky Krieps, Volker Bruch, Werner Eng, Wotan Wilke Möhring, Jeana Paraschiva, Miriam Stein, Ramin Yazdani. Desweiteren haben auch Heike Makatsch, Meret Becker, Ken Duken, Richy Müller, Ulrike Folkerts und Manuel Rubey mitgemacht, die ihre videos allerdings wieder zurückzogen, weil sie sich überlegt haben, daß das vielleicht doch keine übermäßig schlaue idee ist, aus frust oder langeweile die covidioten und stramm rechten zu unterstützen.

Einen teil der videos habe ich mir nicht angeschaut, weil mir das zu langweilig ist. In denen, die ich mir angeschaut habe, wurde eigentlich immerfort das selbe gesagt. Eine kreative meisterleistung würde ich mir anders vorstellen. Auf eines möchte ich aber genauer eingehen. Hier der text
zitat Jan Josef Liefers: » Mein name ist Jan Josef Liefers, ich bin Schauspieler und ich möchte heute ›danke‹ sagen. ›Danke‹ an alle medien unseres landes, die seit über einem jahr unermüdlich verantwortungsvoll und mit klarer haltung dafür sorgen, daß der alarm genau da bleibt, wo er hingehört, nämlich ganz, ganz oben. Und dafür sorgen, daß kein unnötiger, kritischer disput uns ablenken kann von der zustimmung von den sinnvollen und immer angemessenen maßnahmen unserer regierung. Verantwortungslosen menschenverachtenden ärzten und wissenschaftlern, die zu anderen schlüssen kommen als die beratenden experten unserer regierung. Und die sich mit professuren an weltberühmten universitäten und nobelpreisen schmücken, ich möchte sagen: ›tarnen‹, dürfen wir keine bühne geben. Schließlich wissen nur ganz wenige spezialisten, was wirklich gut für uns ist. In letzter zeit habe ich aber das gefühl, daß einige zeitungen damit beginnen, alte, überwunden geglaubte vorstellungen von kritischem journalismus wieder aufleben zu lassen. Dagegen müssen wir uns wehren. Das dürfen wir nicht zulassen. Wir sollten einfach nur allem zustimmen und tun, was man uns sagt. Nur so kommen wir gut durch die pandemie. Bleiben Sie gesund. Verzweifeln Sie ruhig, aber zweifeln Sie nicht. «
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Hans-Georg Maaßen, Ken Jebsen und der AfD hat das gefallen. Nutzer, denen das gefallen hat, mochten auch wurzelresektionen, amöbenruhr, lobotomie.
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Damit ist im grunde alles gesagt. Aber ich will trotzdem auf den text eingehen. Das ist sehr nett von herrn Liefers, sich einmal bei den medien zu bedanken. Immerhin bekommt er von der ARD für seine rolle als »prof. Boerne« im Münsteraner Tatort eine jahresgage im sechsstelligen bereich, die wir alle zahlen, ob wir uns das anschauen oder nicht. Menschen, die sich jetzt verarscht fühlen, können das »abo« leider nicht kündigen. Wenn es ginge, würde ich es trotzdem nicht tun, denn was können beispielweise Axel Prahl oder Christine Urspruch dafür, wenn einer hirnlos rumfaselt?

Daß es keinen disput über die maßnahmen gäbe, wäre mir neu. Meckert herr Liefers über die medien, ohne die debatte verfolgt zu haben, die seit inzwischen vierzehn monaten läuft? Es ist überhaupt nicht so, daß auf die »die regierung beratenden experten« gehört würde. Die lage sieht derzeit so beschissen aus, weil eben gerade nicht auf experten wie Melanie Brinkmann, Christian Drosten oder Karl Lauterbach gehört wurde, die im gegensatz zu den tollen herren Professoren und Nobelpreisträgern von »weltberühmten universitäten« nicht nur titel, sondern sogar namen haben. So bedeutend, daß man sich ihre namen merken müßte, sind die titelträger, von denen herr Liefers spricht, offensichtlich nicht.

Ist toll, daß Jan Josef Liefers das gefühl hat, daß einige zeitungen damit beginnen, alte, überwunden geglaubte vorstellungen von kritischem journalismus wieder aufleben zu lassen. Weshalb nennt er keine namen? Warum läßt er seine zuschauer nicht daran teilhaben, wen er meint?

Ich zweifele. Und nicht nur an Liefers’ intelligenz, sondern an der politik, die sehenden auges wochen- und monatelang untätig geblieben ist, wodurch die katastrophe wesentlich vergrößert wurde. Leider hilft es nichts, wenn ich sage, daß es mir bereits anfang oktober 2020 klar war, daß es einen konsequenten lockdown bräuchte, um schlimmeres zu verhindern. Passiert ist lange zeit nichts, außer daß die infektions- und todeszahlen stiegen. Es mußte diskutiert werden, ob es vonnöten sei zu handeln. Jetzt sind wir mehr als 70.000 tote weiter, hocken seit einem halben jahr mehr oder minder im lockdown und ein ende ist nicht wirklich abzusehen. Das ist nicht das ergebnis einer politik, die diskussionslos auf restriktive maßnahmen gesetzt hätte. Die politik hat auf das prinzip hoffnung gesetzt. »Kommt schon nicht so schlimm.«

Daß wir nun, ende april 2021, noch immer nicht aus dem scheißlockdown raus sind, liegt keineswegs daran, daß die MerkelIn uns aus machtgeilheit zu hause einsperren will, sondern eher daran, daß sie genau das beizeiten gelassen hat. Es wurden nicht einfach dinge beschlossen, über die nicht geredet worden wäre. Im gegenteil: Es wurde ewig blöde rumgelabert, faule kompromisse gemacht, die sich als schädlich erwiesen haben

Die schwubelfränze Hendrik Sodenkamp und Anselm Lenz vom selbsternannten »Demokratischen Widerstand« haben das, was Liefers sagte, in ihrem rundbrief 302 wie folgt aufgenommen
zitat Lenz und Sondenkamp: »Die Schauspieler stehen auf. Mit der Kampagne »Alles dicht machen« haben 53 TV- und Theater-Stars, unter anderem Heike Makatsch, Jan-Josef-Liefers, Volker Bruch, Dietrich Brüggemann und Nina Gummich gestern ihre Unterstützung der Demokratiebewegung erklärt.

Das Video von Heiko Makatsch verschwand recht schnell im Laufe des Tages, ist aber frühzeitig gespiegelt worden. Besonders klar ist die Ansprache des demokratischen Revolutionärs Jan-Josef Liefers, der auch auf unsere Zeitung und die Regierungspropaganda eingeht.«
Wer auch immer dieser Heiko Makatsch sein soll. Heike Makatschs video verschwand, weil sie sich offenbar überlegt hat, daß sie nicht von rechten verschwörungsdeppen vereinnahmt werden will. Im rundbrief 285 zur »lagebesprechung« von mitte april hieß es
zitat Lenz: »FDP und Linksfraktion haben heute bei der ersten Lesung des Gesetzes im Bundestag erstmals einigermaßen seriös opponiert und ansonsten weiterhin der AfD bildlich den Schwarzen Peter der Verteidigung der Demokratie, der Gewaltenteilung, der Menschlichkeit überlassen.«
Sicher. Die AfD als einziger verteidiger der menschlichkeit und so. Und eine horde schauspieler, die offensichtlich kein problem damit hat, sich mit solchen figuren gemein zu machen. Ich fühle mich peinlich berührt, weil meine abneigung gegen filmstars noch nie dermaßen klar bestätigt wurde. Das sind leider nicht unbedingt besonders kluge, unterhaltsame leute, sondern ausgemachte langweiler, die wie dressierte affen kunststücke abspulen, die man ihnen beigebracht hat. In puncto originalität, witz und ironie hat mich bislang keins der videos vom hocker gerissen. Schade eigentlich, es wäre doch schön gewesen, wenn wenigstens einer von denen mal gezeigt hätte, daß ich mich irre. Stattdessen gibt es die bei rechten übliche larmoyanz. Schließlich gibt es keine meinungsfreiheit, wenn andere das, was man meint, einfach nur panne finden.



Den eindeutig besseren text hatte die twitternutzerin Julia C. Seidl, den sie überdies auch noch besser vortrug als Jan Josef Liefers. Das mit der ironie hat sie auf jeden fall besser drauf.

31 Kommentare:

  1. Siewurdengelesen25. April 2021 um 13:55

    Da wollten wohl ein paar Promis mal wieder einen richtigen Coup landen und über irgendwie Provokatives etwas im Gerede sein. Kann man mal so machen, aber dann isses halt Kacke.

    Das "Satirische" daran ist für mich ähnlich fehlend wie bei der Nummer mit der Umweltsau des WDR. Und wenn das wirklich stimmen sollte und das eine PR-Nummer eines nicht eben Fans der Corona-Politik war, wie es bei Fefe geschrieben steht, dann waren die nicht nur naiv, sondern haben sich für ihre Selbstdarstellung auch noch leichtgläubig vor einen Karren spannen lassen.

    Umgekehrt war der Beifall von Querdenkern usw. dann vielleicht nicht so zufällig, sondern einkalkuliert. Inwieweit die Mitmacher dieser Aktion dann selber so denken, wird jeder selbst am besten wissen. Auf jeden Fall haben die anscheinend nichts gecheckt und mit berechtigter Kritik in überspitzter Form war´s wohl dann nix!

    Für mich ist das nur so zu erklären, als dass diese geistigen Kurzstreckenathleten seit über einem Jahr keine Medien mehr konsumieren in ihren elitären Kreisen, deren grösstes Problem das nächste Glas Edelschampus ist, während "draussen" das Leben tobt oder auch nicht. Das kann nur eine Schnapsidee gewesen sein. Seit ewigen Zeiten keine Preisverleihung und kein roter Teppich bei irgendwelchen Festspielen ist schon ein hartes Los.

    Um den Dampf etwas herauszunehmen: Hoffentlich ist angesichts der Zu- und Umstände, die durch die Gammelpolitik und den allen zu Gefallen sein Wollenden verursacht wurde, den meisten dieser Initiatoren ihre Aktion wenigstens peinlich, egal ob da die Ignoranten aus den verschiedenen Ecken das bejubeln oder nicht.

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  2. Auf Ulrich Tukur lasse ich nichts kommen! Ein super Schauspieler.
    Und Meret Becker erhält jetzt Morddrohungen.
    Das kann es ja auch nicht sein, oder...?

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  3. Siewurdengelesen25. April 2021 um 15:06

    Gab und gibt noch genügend andere Menschen mit ausserordentlichen Fähigkeiten in ihrem Metier. Das hat diese auch nicht daran gehindert, Mist zu bauen. Und auch ein noch so "guter" Schauspieler muss es sich gefallen lassen, für derart geistigen Dünnschiss kritisiert zu werden.

    Und macht es eine Morddrohung eigentlich besser, wenn sie von Coronaskeptikern "offiziell" auf den Demos geäussert wird? Wo war da eigentlich der "Aufschrei" der Moralinsäureschwenkerfraktion? Vielleicht war es auch nur Satire.

    Deswegen war die Nummer trotzdem "one in the oven" und ausgerechnet diese Personen, die doch etwas exponierter in der Öffentlichkeit stehen, rechneten doch mit Resonanz. Das diese nicht immer der eigenen Meinung entspricht, sollte doch ausgerechnet diesen noch mehr klar sein als anderen und gehört eben auch zu dieser fürchterlichen Meinungsfreiheit.

    Kommt sonst noch etwas zum Thema oder eiert die Sache weiter um Befindliches der Initiatoren?

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    1. Auch Armin Rohde platzt allmählich der Kragen: "Es steigert sich mittlerweile bis hin zu Morddrohungen und Anträgen auf Berufsverbot. Eine junge Schauspielerin bietet sich auf Facebook bereits an, vakant werdende Tatort-Rollen einzunehmen. Die Meute der Selbstgerechten johlt dazu ihren Beifall."

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  4. @Mechthild:
    Ich muss da grundsätzlich widersprechen: Es handelt sich nicht um Schwurbelfränze!
    Sondern um Schwurbelauguste!

    Einige von den 53 scheinen Überzeugungstäter zu sein, wie der Liefers, der seinen Text selbst geschrieben haben soll, oder der jetzt in den Notizen aus der Schwurbelwelt gefeierte Volker Bruch.
    Die stecken geistig ganz tief im Covidioten-Sumpf und wissen mit ihrem Youtube-Diplom natürlich auch alles besser zum PCR-Test.
    Und auch bei Liefers wieder dieses typische Covidioten-Ansinnen, dass doch das Laien-Publikum entscheiden soll (am besten noch in Talkshows oder Zeitungsdebatten), welcher Wissenschaftler 'recht hat'.

    Vielen soll es aber auch einfach nur untergeschoben worden sein und sie wussten anscheinend vorher nicht so wirklich, in welche Richtung es gehen soll, siehe hier und hier.
    Dass sie den Covidiotie-Gestank wirklich nicht gerochen haben wollen, kann ich allerdings nicht verstehen, aber vielleicht nehme ich so etwas stärker wahr.

    @Siewurdengelesen:
    Fefe ist dazu nicht so prall (wieder so ein Thema, wo er mit zu wenig Wissen zu weit die Klappe aufreißt), bei der GWUP wurde mehr zusammengetragen.

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  5. Empfehlenswert: Ulrich Matthes zum Thema bei 3Sat. 'Ehrenmann' nennen die jungen Leute das glaube ich.

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  6. Empfehlenswert wäre auch, dass die Schauspieler unter dem Hashtag "Satire darf alles" mal eine Woche - meinetwegen auch ohne FFP- noch auf Station 43 der Berliner Charite.

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    1. @altautonomer
      Du implizierst mit deinem Kommentar, diese Schauspieler wären Corona-Skeptiker oder gar Corona-Leugner. Sie kritisieren jedoch nur einen Teil der Massnahmen. Genau so, wie du es neulich gefordert hattest: "Und bitte mal trennen zwischen Coronoktikern (rechtsoffene sog. Querdenker) und Coronamaßnahmenkritikern (meistens linke Systemgegner)."
      https://1-euro-blog.blogspot.com/2021/04/lauterbach-warnt.html?showComment=1617433577291#c4421400900317271357

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    2. Nein, das tut er nicht. Aber egal. Wen interessieren Fakten, wenn man hetzen kann...

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  7. Die Gefahr, die ich sehe: Querdenken ist angesichts der großen Reichweite, die die Prominez hat, in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

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  8. Ich kritisiere in diesem Fall das WIE dere satirischen Kritkform. Wenn jemand wie Richy Müller sich mit zwei Plastiktüten über die Atemmasken lustig macht und gleichzeitig in Indien Menschen wegen Corona massenhaft auf der Strasse ersticken, ist das an Menschenverachtung nicht mehr zu überbieten. Das wird mir nicht mehr aus der Birne gehen.

    Mittlerweile bewirbt der #allesdichtmachen-Mitinitiator Brüggemann auf seinem Twitter-Account die "Freie Linke". Die Gruppe gehört untrennbarer zur Querdenken-Szene, tritt auf deren Demos in Erscheinung & wurde dafür überhaupt erst aufgebaut.

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    1. "Mittlerweile bewirbt der #allesdichtmachen-Mitinitiator Brüggemann auf seinem Twitter-Account die "Freie Linke". Die Gruppe gehört untrennbarer zur Querdenken-Szene, tritt auf deren Demos in Erscheinung & wurde dafür überhaupt erst aufgebaut."
      Dies ist ein Zitat des Journalisten Henrik Merker
      https://twitter.com/HRMRKR/status/1386294643957059585

      Ja, das sehe ich auch so.

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  9. "Hans-Georg Maaßen, Ken Jebsen und der AfD hat das gefallen. Nutzer, denen das gefallen hat, mochten auch wurzelresektionen, amöbenruhr, lobotomie."
    Also mir hat der Text sehr gut gefallen. Die aufgezählten Sachen mag ich aber nicht. Wobei man darf wohl Aussagen nicht mehr tätigen oder gut finden, wenn diese von bestimmten anderen Personen / Gruppen auch gut gefunden werden?
    "Das ist sehr nett von herrn Liefers, sich einmal bei den medien zu bedanken. Immerhin bekommt er von der ARD für seine rolle als »prof. Boerne« im Münsteraner Tatort eine jahresgage im sechsstelligen bereich, die wir alle zahlen, ob wir uns das anschauen oder nicht."
    Willst Du damit sagen, dass "die Medien" nur die ARD sind? Und dann muss er stringent auf Linie seines Arbeitgebers bleiben muss, obwohl Tatort und Corona nix miteinander zu tun haben...einfach weil er von der ARD Geld bekommt? Neoliberal betrachtet macht das natürlich Sinn.
    "Daß es keinen disput über die maßnahmen gäbe, wäre mir neu. Meckert herr Liefers über die medien, ohne die debatte verfolgt zu haben, die seit inzwischen vierzehn monaten läuft?"
    Bitte? Warum gelten dann bspw. die Inzidenzen als Maßzahl immer noch als unangreifbar, obwohl Herr Krause höchselbst das für Humbug hält? https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/infektionsschutzgesetz-111.html

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  10. Siewurdengelesen26. April 2021 um 12:30

    @ anonym 25. April 2021 um 16:22

    "Fefe ist dazu nicht so prall (wieder so ein Thema, wo er mit zu wenig Wissen zu weit die Klappe aufreißt)"

    Deswegen habe ich das auch mit "Wenn das stimmen sollte" tituliert. Bei Fefe weiss man nie so genau, ob es wieder eine seiner "Medienkompetenzübungen" ist. Wundern würde mich so ein Vorgehen (das des Medienfuzzis) allerdings auch nicht.

    @ André Hüssy25. April 2021 um 15:22

    Auch das ist die Meinung Armin Rohdes und FB als Quelle? Janeisklar. Ansonsten siehe den Kommentar zu den Moralaposteln. Wer dann anonym mit Mord droht oder Berufsverbot fordert, nimmt sich ohnehin selbst aus der Debatte, egal von welcher Seite das geschieht. Das kann man per whataboutism bis Runde 798 und weiter spielen.

    Wenn jetzt die Genannten andererseits durch ihren Blödsinn berufliche Nachteile haben, dann ist das so. Wer mit Absicht gegen die Wand hämmert, darf sich nicht über ein kaputtes Auto beschweren. Bei Angestellten interessiert das auch keine Sau, die deutlich weniger verdienen und wegen zwei Pfandbons gewippt werden. Dann hätten sie vorher ihre Birne einschalten müssen, statt sich hinterher als "Opfer" hinzustellen. Auch das eine schöne Parallele zu diesen ganzen Dauerverfolgten und Diskriminierten. Andere setzen sich wegen auch solcher Deppen jeden Tag einer Infektion aus mit allen möglichen Konsequenzen und haben auch keine Wahl, sondern "müssen da durch" von Berufs wegen. Die bedauert aber keiner dieser egomanen Pfosten.

    Zitat Kiezschreiber und nur für´s Protokoll:

    "Es ist eine gewaltige Kulturleistung unserer Gesellschaft, die Menschen auszublenden, die eigentlich die Arbeit für uns alle leisten. Die Leute, die Nahrungsmittel produzieren und transportieren, die Sachen herstellen und reparieren, die sich um kranke, arme und alte Menschen kümmern. In den Medien sehen wir immer nur die ewig gleichen Labersäcke und Wichtigtuer."

    Da könnten sich diese Selbstbemitleider mal mit ihrer "Satire" abarbeiten und die durch den Kakao ziehen, die sich wirklich angesprochen fühlen sollten. Und wie andernorts ein Leserkommentar schon titelte: Warum sind solche Satiriker eigentlich nicht mal so unangenehm, wenn sie die ihrer Sicht nach Verantwortlichen direkt vor der Nase haben? Weil dann das Gala-Diner mit den schönen Bildern im Allerwertesten ist und man sich da für sich selbst nicht den Abend mit kostenlosem Bufett versauen will?

    In Summe gibt es grob 3 Punkte über diese Aktion:

    - die Veranstalter waren sprichwörtlich dumm
    - sie waren "nur" naiv über die möglichen Reaktionen
    - sie ticken doch zwischen etwas bis ganz genau so wie die Querdenker und ihr Umfeld

    Angesichts des ausgeübten Berufs und dem auch intellektuellen Milieu, in dem sich diese Schauspieler so bewegen, schliesse ich 1. und 2. bei den meisten aus. Und wenn dann die Nachrichten vom medialen Schlamm auf ihren Faktengehalt reduziert wurden, sollte auch dem letzten Deppen klar werden, dass die Zeiten für diese Form des billigen Witzes aktuell nicht taugen. Es sei denn, die lesen nur den Börsenbericht.

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    1. Nicht FB, sondern Twitter:
      https://twitter.com/ArminRohde/status/1386292104607850502

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  11. Netzfundstück: Epikur kommentiert bei den "Freien Linken" :)
    https://freie-linke.de/freier-funke/2021/04/linke-solidaritaet-mit-mutigen-kuenstlern-der-satire-kampagne-allesdichtmachen

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  12. Interessant. Bei der 'Freien Linken' ist eine gewisse Sandra Gabriel eine große Nummer. Die ist zufällig sehr aktiv bei der Bewegung 'Du bist Halle'. Mein Tipp: Die 'Freie Linke' ist in etwa so links wie die NSDAP sozialistisch war.

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    1. Stefan, der hier ist auch "gut":
      "Des Weiteren lehnen wir die Verzerrung und Umdeutung von Begriffen und Definitionen vollständig ab, die jegliche Kritik [...] als "[...] antisemitisch" zu framen versuchen".
      Eines der lieblings Feindbilder in Persona der Rechten wird dann in der Aufzählung folgerichtig namentlich benannt.

      https://norberthaering.de/gastbeitrag/freie-linke-aufruf/

      Fred

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    2. ja. sie haben das label 'links' gekapert, und wir alle müssen erkennen, dass wir gepennt hatten, als sie damit begannen!

      jetzt hammer halt den salat.

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  13. @Stefan,

    ich glaube, »Du bist Halle« ist keine bewegung, sondern eher eine unprofessionelle seite mit lokalnachrichten aus Halle/S.

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  14. @ mordred,

    warum darf prof. Krause eigentlich zweifel anmelden - und das mitten in der ARD? Das führt doch den text von Liefers, den Du gut findest, ad absurdum.

    Mehrere intensivmediziner, soweit ich mich erinnere auch prof. Janssens vom DIVI haben gesagt, daß die neuaufnahmen auf die intensivstation als indikator untauglich sind, weil jüngere patienten zwar seltener dort aufgenommen werden müssen, dafür aber erheblich länger dort liegen als ältere. Meines wissens im extremfall bis zu sieben monate. Zur lage auf den intensivstationen hatte R@iner unter dem artikel »station 43« einiges gepostet.

    »Willst Du damit sagen, dass "die Medien" nur die ARD sind? Und dann muss er stringent auf Linie seines Arbeitgebers bleiben muss, obwohl Tatort und Corona nix miteinander zu tun haben...einfach weil er von der ARD Geld bekommt? Neoliberal betrachtet macht das natürlich Sinn.«

    Nein, will ich damit nicht sagen. Allerdings gehört die ARD zu den medien und herr Liefers redet denen das wort, die den ÖRR am liebsten abschaffen würden. Journalisten der ÖRR wurden auf anti-coronamaßnahmen-demos immer wieder bedroht und sogar geschlagen. Als kritisch denkende menschen hätten er und seine schauspielerkollegen sich auch dazu äußern können, daß journalisten hierzulande vom wütenden mob davon abgehalten werden, ihre arbeit zu tun.

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    1. "warum darf prof. Krause eigentlich zweifel anmelden - und das mitten in der ARD? Das führt doch den text von Liefers, den Du gut findest, ad absurdum."
      Warum er das in der ARD darf, weiß ich nicht. Liefers Text bezieht sich aber nicht speziell auf die ARD und sagt auch nicht, dass überhaupt keine Kritik von niemandem durchkäme.
      Dein nächster Absatz hat für mich keinen erkennbaren Kontext.

      "Nein, will ich damit nicht sagen. Allerdings gehört die ARD zu den medien und herr Liefers redet denen das wort, die den ÖRR am liebsten abschaffen würden. Journalisten der ÖRR wurden auf anti-coronamaßnahmen-demos immer wieder bedroht und sogar geschlagen. Als kritisch denkende menschen hätten er und seine schauspielerkollegen sich auch dazu äußern können, daß journalisten hierzulande vom wütenden mob davon abgehalten werden, ihre arbeit zu tun."
      Dazu äußerte ich mich schon im letzten Kommentar. Etwas nicht kritisieren zu dürfen, weil irgendwelche bekloppten das zufällig auch tun, macht keinen Sinn. Denn so kannst Du fast jeden Diskurs plattmachen.

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  15. @ André,
    es sei Dir unbenommen Ulrich Tukur gut zu finden. Ich habe nicht zum boykott der beteiligten aufgerufen. Ein ein film, in welchem einer gut gespielt hat, wird nicht deshalb plötzlich schlecht, weil man feststellt, daß bei dem schauspieler tassenmäßig im schrank nicht viel los ist.

    Wer wegen einer äußerung morddrohungen ausspricht oder zum mord aufruft, ist überhaupt nicht kritikfähig. Da gibt es nichts zu diskutieren.

    Was möglicher weise vakant gewordene stellen betrifft: die meinungsfreiheit eines jeden arbeitnehmers hört da auf, wo der arbeitgeber kritisiert wird oder schaden nehmen könnte. Von einem unbedeutenden azubi, der im jugendlichen leichtsinn bei facebook mist schreibt, wird erwartet, daß ihm die tragweite seines tuns klar ist und er die konsequenzen trägt. Und erwachsene menschen, die im internet reichweite haben, weil sie prominent sind, können nicht mit den konsequenzen leben, weil sie vorher nicht hätten wissen können, was sie tun?

    Die ard ist da in einer zwickmühle: im grunde müßte sie die zusammenarbeit mit einigen leuten kündigen, nur wenn sie das macht jault die quendenkerblase »seht ihr? Nix darf man hier!«

    Zu der »Hirnfreien Linken« lasse ich mich evtl. später noch aus.

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  16. @ Siewurdengelesen

    den text von Liefers habe ich mitgeschrieben, weil ich dachte, daß ich die satire bzw. ironie vielleicht finde, wenn ich den text lese. Allerdings ist das doch die gleiche heiße luft, die man seit einem jahr in querdenkerkreisen findet. Es ist die selbe form von schäbigkeit wie bei den stramm rechten.

    Das zitat vom Kiezschreiber bringt die sache ganz gut auf den punkt: die leute, die hier die arbeit machen, im vergangenen jahr bezeichnete man sie noch als systemrelevant, werden ausgeblendet. Tucholsky, der ja immer wieder gern zitiert wird, daß satire alles dürfe, hatte eine ziemlich klare meinung zu satire, die nach unten anstatt nach oben tritt.

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    1. Siewurdengelesen27. April 2021 um 11:47

      @Mechthild Mühlstein

      Mit Zitaten ist es halt immer so eine Sache.

      Das Kurt Tucholskys über die Satire wird für meine Begriffe ähnlich wie das über die Freiheit Andersdenkender von Rosa Luxemburg oftmals mehr miss- als gebraucht und das auch gerne von einer Klientel, die beide so sicher nicht sympathisch finden würden, sondern die sie bis heute verhöhnt und deren Opfer sie auf die eine oder andere Weise geworden sind - sic.

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  17. @ anonym [25. April 2021 um 16:22],

    warum schwurbelaugust? Dummer August der schwurbelt? Ich hatte an schwurbelde fliegenfränze gedacht => schwurbelfränze.

    Im Stern habe ich gerade den artikel über Kida Ramadan gelesen, den ich bisher nicht kannte und der bei #allesdichtmachen nicht mitgemacht hat, weil ihm seine frage, was sie damit eigentlich bezwecken, nicht beantwortet wurde. Das habe ich mich auch gefragt: warum sind die so unprofessionell und fragen nicht, wofür das gut sein soll, was sie machen? Normalerweise erkundigt man sich doch, was das alles soll, bevor man für jemanden tätig wird. Ich verstehe das nicht. Inzwischen habe ich ein paar weitere videos angeschaut und festgestellt, daß die texte, die aufgesagt werden, teilweise identisch sind. Meret Becker hat ihren sogar abgelesen, tja, hat sie pech gehabt, missetaten verschwinden nicht so einfach, wenn sie erstmal im internet unterwegs sind. Das spricht dafür, daß die eher nicht ihre meinung gesagt haben, sondern eine rolle angenommen. Da würde ich natürlich zu gern wissen, ob die das aus innerer überzeugung herraus getan haben oder gegen kleingeld. Ich vermute letzteres, das ist inszenierte »meinung«.

    Prima idee, laienpublikum entscheiden zu lassen, welcher wissenschaftler »recht« hat. Es gibt bei »Talk im Hangar 7« ein gespräch und hinterher darf das publikum abstimmen, ob Meister Wodarg oder Professor »Goldenes Brett« Bhagdi recht hat. Danach wird ganz bestimmt alles besser.

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  18. Das ganze Gequatsche um Freiheit und Grundrechte ist doch spätestens dann am Ende, wenn man einwirft, dass im bürgerlichen Staat "Freiheit" eine ökonomische Kategorie ist.
    So halte ich eine Diskussion wie die folgende für viel interessanter: Grüner Sozialismus – warum die Klimabewegung an den alten Debatten nicht vorbeikommen wird

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  19. Ich konnte nur zu sechs-sieben Namen auch ein Gesicht zuordnen (bei Liefers musste ich dann erstmal auf Wikidingsda um mich wieder erinnern zu kõnnen).
    Als ich dann schon bei Wikidingsda war, habe ich bei einigen deren "Filmographien" angeguckt. Schon klar, ihr Schaffen beschränkt sich fast ausschließlich auf Fernsehproduktionen, deshalb fielen die mir auch nie (kaum) auf.
    Wobei ich sagen muss, dass der dt. Film so um 1990 den Löffel abgegeben hat. Mir fällt jetzt ganz spontan ein wirklich guter Film von 1990ff ein.
    Okay, von den üblichen Verdächtigen des Indie Films, die vielleicht mal in einem Programmkino gezeigt wurden, abgesehen.

    Fred

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  20. Nachtrag:

    Ich bin aber echt erstaunt das Til Schweiger und Matthias Schweighöfer bei dem Gedöns nicht mit dabei waren. Vielleicht waren die verhindert?

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  21. warum sehe ich nicht den kommentar, auf den ich mich beziehen wollte? bin ich zu doof?

    also, aus dem kopf und ungefähr: mordred hat die rhetorische frage gestellt, warum man nicht etwas kritisieren soll, nur weil ein paar idioten das auch tun. (hoffentlich hab ich's richtig...)
    also, ich habe den eindruck, dass da ein verdrängungswettbewerb stattfindet und die verdrängenden in einer bösartigen mimikrymasche alles webmobben, was ihre agenda beeinträchtigen könnte, und zwar, ganz mimikrymäßig mit den 'argumenten' der gegenseite.

    und auf dieser ebene ist in meinen augen der kampf längst verloren. es muss ein anderer weg gefunden werden, wie man die bevölkerung wieder erreichen möchte. welcher, das weiss ich auch nicht. das argument als argument ist offensichtlich passé.

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anmerkungen willkommen, mißbrauch strafbar.