Freitag, 7. Juni 2019

Elektroautos nicht umweltfreundlich

Wer hätte das nur ahnen können?

Gute doku über elektromobilität, die den wahn zeigt, jetzt die falsche verkehrspolitik der letzten 70 jahre einfach mit elektroautos fortzusetzen.

Harald Lesch:»In Deutschland ist politik vor allem wirtschaftpolitik. Und da werden alle möglichen menschlichen tragödien, umweltkatastrophen irgendwelche einschränkungen, die wo anders stattfinden, die werden einfach weggedrückt.«
Es stimmt, wenn prof. Lesch sagt, daß Deutsche politik vor allem wirtschaftspolitik ist. Nur leider geht das eben auch nicht anders, wenn alles leben der wirtschaft untergeordnet ist. Hier geht es nicht darum zu wirtschaften, damit am schluß so etwas wie ein lebenswertes leben für alle herauskommt, sondern hier wird gewirtschaftet, damit die kapitalvermehrung für eine winzige oberschicht funktioniert.

Noch mal zur erinnerung »Das Schweigen der Quandts«  - für die und ihresgleichen wird hier politik gemacht. Für den rest der leute eher nicht.

Das muß man sich mal reinziehen: pro kilowattstunde batterieleistung werden in der produktion zwischen 100 und 200 kg CO2 freigesetzt und es werden natürlich leistungsstarke autos mit mehr als 100 kW gebaut, weil man mit denen besser kasse machen kann. Das ist alles andere als umweltschonend. Das gibt es jetzt trotzdem, weil sich so wunderbar geld damit verdienen läßt.

9 Kommentare:

  1. Ich habe mir diese Woche eine Diskussionsrunde des GegenStandpunkt mit Jugendlichen von FridaysForFuture angehört.
    https://www.youtube.com/watch?v=zwejw9HUhV0

    Die Leben noch mit der Einstellung, dass der "Staat nur mal müsste", wobei die Jugend jetzt auf das drängenste Problem deutlich macht, dass sie gerne bearbeitet hätte.
    Die Erklärungen der Kommunisten gefällt der Jugend nicht so toll, weil das gleich wieder Gesellschaftskritik ist, das ist doch öde.
    Bei der anwesenden Jugend wird auch eine gedankliche Fehlleistung deutlich. Die Kritik am Kapitalismus können sie noch nachvollziehen und ansatzweise selber äußern (es geht nur um den Profit). Wird aber keine Welt präsentiert, die nicht Kapitalismus ist, aber genauso bequem und schön ist und dazu noch vorstellbar, dann stellt sich ihnen die Frage was sie mit der Kritik anstellen sollen?
    Sie sind nicht gegen Profit, sondern für Profit mit der richtigen Sache. Man muss den Kaptialismus über den Umweg Profit nur zwingen so zu wirtschaften, wie man sich das vorstellt. Nun halt E-Mobilität.

    Das Zitat aus der MSZ von 1986 passt halt immernoch: „Im Übrigen fängt Kritik nicht damit an, daß sie an sich die kri­tische Frage stellt, ob sie weitergeht, praktisch und konstruktiv ist. Sie beginnt damit, daß man sich Rechenschaft ablegt darüber, woher all das kommt, was man als Belästigung und Schaden wahr­nimmt. Wer auf das bißchen Ursachenforschung verzichtet, vertut sich womöglich im Engagement, sucht sich Ort, Zeit und Adressat wie Gegner seiner Bemühungen verkehrt aus. Dann vergeht seine Ju­gend, und er war in Gorleben zelten, hat seine Zeit im Frauenbuchladen verplempert und Grüne gewählt, während die Klassengesellschaft funktioniert, daß es kracht.“

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    1. Natürlich stimmt das zitat aus der MSZ von 1986 noch, denn es hat sich leider seit dem nicht viel geändert. Im grunde sind die Fridays for Future nicht so wesentlich anders als die umweltbewegung damals. Ich muß mir bei gelegenheit die verlinkte diskussionsrunde anhören.

      »Profit an der richtigen sache« - mit der idee ist die GRÜNpartei doch mit an die regierung gekommen. Es war längst bekannt, daß die müllberge ein problem sind - durch die GRÜNPARTEI war der müll dann plötzlich gut, wenn man ein bißchen was recycelt und ein geschäft draus wird. Und weil es ein gutes geschäft ist, gibt es seit dem noch viel mehr plastverpackungen, muß man sich schließlich keine gedanken drum machen, wenn man bloß ein bißchen mülltrennung betreibt. Das kann so nicht funktionieren.

      Die »kritik« am kapitalismus, daß es nur um profit ginge, haben relativ viele. Das sagt ja auch professor Lesch und dann guckt er ganz resigniert, aber auf die idee, daß das problem im wirtschaftssystem an sich liegen könnte, kommt er offenbar auch nicht.

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  2. Am ekelhaftesten fand ich die aalglatten Statements der Umweltministerin.

    Ich bin überzeugt: Wir werden also noch unser "grünes" Wunder erleben.

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    1. Die ist tatsächlich krass, wie sie davon faselt, daß elektromobilität halt »auf den weg gebracht« werden müsse, und es wichtig sei, kundenwünsche zu bedienen. Wie nimmt die die leute, die sie regiert war. Man ist kunde. Und hat man ein leeres portemonnaie, hat man halt nix zu melden. Paßt im grunde aber sehr gut, zum leidwesen der menschheit, die hier nicht »kunde« ist.

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  3. Hallo Mechthild,

    wenn darauf angsprochen wird (auf das Zitat vom Lesch), dann setzen diese Schlipsborgs ihr schönstes Lächeln auf und lügen ohne eine Regung von Scham in die Kamera, ihre unendlich abgeleierten Sprüche, von den deutschen Industriestandards, auf die in Zukunft vermehrt geachtet werden müsse.

    Was die Quandts betrifft, so hat mein Vater 45 Jahre in einer Akkumulatorenfabrik für die gearbeitet mit Bleikrankheit und abgemagert bis auf die Knochen. Dem Vater eines Schulfreundes von mir musste ein Teil des Magens entfernt werden.

    Habe nie gehört, dass sich mein Vater beklagt hätte über seinen miesen Job in der Produktion oder über die Quandts.
    Der war im Gegenteil noch stolz darauf, dass er diese toxische Arbeit im Mehrschichtbetrieb so schön durchgehalten hat. Nach der Verrentung ist er dann gesundheitlich voll eingebrochen.

    Inzwischen bin ich am zweifeln/verzweifeln, ob es überhaupt noch Sinn macht intellektuelle Kapazitäten an eine Gesellschaft zu verschwenden, in welcher Zukunft weitgehend als Synonym mit technischer Entwicklung/technischem Fortschritt gleichgesetzt wird.

    Wenn uns nun beständig die Klimaapokalypse beherrschen soll, dann bitte aber als Endzeitstimmung, als ein Erlösungsversprechen. Dann Macht euren Laden doch endlich dicht!

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    1. Moinsen Troptard,

      die sache mit Deinem vater ist sehr traurig, jedoch nicht ungewöhnlich. Solche geschichten habe ich schon oft gehört, daß sich menschen kaputt geschuftet haben und am ende noch stolz drauf waren. Und das ist eine sache, über die man verrückt werden könnte: auch wenn es noch so beschissen gelaufen ist, die gesundheit ruiniert und alles, so wollen sie doch anerkennung für ihre lebensleistung und gegen das, was ihnen angetan wurde nicht aufbegehren, denn dafür ist’s zu spät.

      »Deutsche industriestandards« ist eine floskel zur beruhigung gewisser konsumentenschichten, die in ihrem leben nicht viel mitbekommen haben.

      Es ist besser, nicht daran zu verzweifeln.

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  4. Siewurdengelesen10. Juni 2019 um 10:33

    Es ist doch völlig klar, dass dieses Fortsetzen des derzeitigen Verkehrskonzepts hier für die Tonne ist. Das Dogma immer mehr Autos auf immer mehr Strassen mit immer mehr dafür nötiger Infrastruktur wie Parkflächen, Werkstätten usw. auf der grünen Wiese ist unabhängig vom Fahrzeug sinnlos und aus dieser Sicht bereits der falsche, weil umweltschädliche Weg.

    Von Politikern als Zäpfchen im Hintern der Auto- und Bauindustrie irgendwelche sinnvollen und für die Zukunft zielführenden Lösungen hin zu weniger Verkehr und dadurch auch weniger Infrastruktur zu erwarten...

    Und dann wird der moralische Schuldhebel in erster Linie dem ominösen Typus "Verbraucher" angedichtet, während gleichzeitig die Strassen einfach nur aus Kosten- aka Profitgründen immer mehr mit LKW als rollendem Lager verstopfen, die Bahn und der Schiffsverkehr geschurigelt wird, ein nennenswerter und als solcher auch zu bezeichnender Nahverkehr ausserhalb der Städte faktisch nicht existiert und jedweder Druck seitens der Politik über Gesetze oder gerichtliche Verfügungen gegenüber dem scheuen Reh "Kapital" vermieden wird.

    Der neueste Brüller ist gerade in Baden-Württemberg durch die Politiker der Grünen ein Forderungskatalog, wie denn die Umweltziele bis 2030 doch noch zu erreichen seien.

    Zitat daraus: "Jeder Einzelne hat seinen Beitrag zu leisten..."

    Anders ausgedrückt, darf dann jeder eine E-Karre kaufen, die wahrscheinlich bereits mehr Umweltschäden beim Herstellen anrichtet, als die alte Kiste mit Verbrennungsmotor je abfeiern wird, wenn sie weiter gefahren wird. Nachdem man seinen Ablass bei der Autoindustrie geleistet hat, kaufe man sich doch bitte ein E-Bike aus demselben Grunde, um dann damit "aus eigener Körperkraft" durch die Lande zu brausen nach dem zweiten Kotau vor der E-Mobilität mit entsprechendem Kleingeld.

    Finde ich ja prima, dass diese Pfeifen in ihrer nunmehr zweiten Legislatur als Regierungspartei weder ihr ureigenstes Angstprojekt S21 verhindert haben, diverse Naturschutzprojekte zugunsten von Strassen usw. "elegant" umgingen und bis dato alles daran setzen, die hier ansässigen Automobilfirmen von Strafen zu verschonen oder gar Fahrverbote durchzusetzen.

    Hauptsache solche Schimären aufblasen wie im o.g. Artikel. In diesem Leben und in dieser Gesellschaft kann am Drücker sein, wer will, das wird nicht anders oder besser, solange Wachstum wichtiger ist als Umwelt für alle.

    Mannmannmann...

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    1. Zitat daraus: "Jeder Einzelne hat seinen Beitrag zu leisten..."

      Was mir bei einem solchen Satz automatisch hochkommt, ist dieser Gedanke, dass damit der Einzelne angesprochen wird, aber die Volksgemeinschaft als Ganzes gemeint ist.

      Man mag das als übertrieben empfinden, hat für mich aber bereits eine verdammte Nähe zur ideologischen Bearbeitung von gesellschaftlichen Zerfallserscheinungen, ökonomischen Verwerfungen zu tun, indem sie unter die grossen Menschheitswerte eingehegt werden sollen wie:

      "Die Zukunft der Menschheit steht auf dem Spiel", "Wir haben nur diesen Planeten", "Es bleibt keine Zeit mehr, wir müssen sofort handeln."

      Die Grünen haben da noch den Vorteil, dass sie
      vom Zeitgeist, von der Weltuntergangsstimmung mitgetragen werden und von der zuversichtlichen Stimmung, dass eine verbesserte Technik, den Planeten vor dem Untergang retten wird.

      Was dabei nie eingespeist wird, gedanklich bearbeitet, welchen Anteil die Technik eigentlich an den heutigen Problemen zu verschulden hat, welche sie heute angeblich lösen soll.

      Was ohnehin nur marginal vorkommt, sind erhellende Gedanken über die Reproduktionsbedingungen unser Gesellschaft.

      Da herrscht absolute Dunkelflaute!

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    2. Jaja, der grüne traum vom CO2neutralen auto. Das gibt’s halt nicht, selbst wenn die karre stets mit ökostrom geladen wird. Man muß sich einfach bloß mal klarmachen, daß motorisierte mobilität immer einen schaden an der umwelt anrichtet, auch bahnfahren mit ökostrom, denn irgendwo müssen die rohstoffe aus denen züge und windkraftanlagen und dergleichen gebaut werden ja herkommen. Und da hilft es auch nichts, irgendwelche zertifikate zu kaufen.

      »Jeder Einzelne hat seinen Beitrag zu leisten...«

      Da werden dann plötzlich die auch die ausgegrenzten, die in der konsumgesellschaft mangels geld ohnehin nicht richtig funktionieren wieder eingemeindet: auch Du kannst Dich noch kleiner machen als Du ohnehin schon bist, denn auch in Deinem leben gibt es noch irgendeinen »luxus«, auf den Du verzichten könntest, um dem »großen ganzen« zu dienen. Das ist schäbig und ganz typisch grün.

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