Mittwoch, 7. Juni 2017

Gottschalk und das BGE

An sich sind die BGEwochen des 1-euro-blog beendet. Allerdings wird das thema momentan in den medien öfter diskutiert. Auch der showmaster Thomas Gottschalk, der hauptsächlich durch affige kleidung und schlechte interviews auffiel, hat sich inzwischen für das grundeinkommen ausgesprochen.

So richtig wundern muß einen das nicht. Es kostet nichts, dafür zu sein und immerhin kann man dann auch noch mit wenig geistiger anstrengung für einen guten menschen gehalten werden:
Zitat Thomas Gottschalk: »Ich habe mich immer vor themen gedrückt, die mich selber nicht interessiert haben. Da mußte ich mich bemühen, da mußte ich mich einarbeiten, da mußte ich eine journalistische, sagen wir mal fleißarbeit hinlegen. Wenn ich aber sage -oh, das interessiert mich, auch themen, die mir, die mir gar nicht so liegen, also auch in dieser sendung ist dieses bedingungslose grundeinkommen.«
Die hellste birne war er nie und sich mal in ein thema einzuarbeiten, das etwas anderes als promitalk und seichteste unterhaltung kommt gar nicht in frage. Ist schließlich nicht interessant. Und in all seiner mitmenschlichkeit, daß die einen ihr geld nur verfressen, während die tüchtigen was draus machen würden.
Zitat Thomas Gottschalk: »Wenn irgendeiner erzählt, daß wir so viel an förderungsgelder ausgeben, an studentenförderung, an an kindergeld, an zuschüssen und so weiter und so weiter, das es sich auch rechnen würde, wenn jeder mensch, egal wer, ein grundeinkommen bekäme und da sage ich das ist interessant, das ist in so fern interessant, daß ich behaupte, daß der eine sein grundeinkommen in drei jahren verfünffacht hat und der andere hat’s verfressen. Aber sie hatten irgendwann mal die gleiche chance. Und das interessiert mich. Und ich bin jemand der immer seine herausgehobene situation, sei es im rundfunk, sei es im fernsehen dazu zu nutzen, andere mitzunehmen.«
Da will ich mal hoffen, daß seine durchschnittszuseher nicht zu mitgenommen aussehen werden, wenn das BGE sich durchsetzt, denn die meisten werden zu denen gehören, die ihr schönes BGE gar nicht toll nutzen können und es verfressen müssen. Der erzählt noch den gleichen bockmist, den man über die währungsreform 1948 erzählt hat. Die einen, die tüchtigen hätten was aus ihren 40 mark gemacht, während die anderen das geld bloß verfressen hätten. Damit wird dann erklärt, daß die einen wegen ihrer untüchtigkeit eben selbst schuld an ihrer situation wären, während die anderen halt durch ihre persönliche leistung ganz verdient an ihren reichtum gekommen wären. Daß eben die ungleichen gleich behandelt wurden, wird dabei grundsätzlich ausgeklammert. Nach dem kriege seien schließlich alle arm gewesen. Stimmt nicht. Die einen hatten beispielsweise fabriken oder mietskasernen und die anderen keine arbeit und mußten miete zahlen.

Und das gleiche passiert mit dem grundeinkommen auch: die einen können weiter ihren geschäften nachgehen, weil sie eigentum haben. Und die besitzlosen müssen zusehen, wie sie ihr dasein fristen.

Daran ist überhaupt nichts interessant. Haben wir alles schon gehabt.

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