Ein streitgespäch mit frau Prof. Dr. Anke Hassel von der Hans-Böckler-Stiftung, Michael Bohmeyer vom verein Mein Grundeinkommen e.V. und hörerbeteiligung, moderiert von Matthias Hanselman vom Deutschlandfunk Kultur.
Zitat Matthias Hanselmann: »Das ist eins der großen vorurteile gegen das bedingungslose grundeinkommen: Es reizt zur faulheit und offenbar passiert das im konkreten fall nicht.«Wenn man montatlich tausend euro erhält, lohnt es sich wohl kaum, wegen »plötzlichen reichtums« die arbeit aufzugeben oder die suche nach einer bezahlten arbeit einzustellen. Damit langzeitarbeitslose weniger mit dem sozialamt rumstreiten müssen oder selbstsicherer ins bewerbungsgespräch gehen können benötigt man ganz bestimmt kein grundeinkommen, sondern eine weniger restriktive gesetzgebung und gut geschultes personal.
Zitat Michael Bohmeyer: »Die haben lust sich weiterzubilden, die arbeiten genau so viel wie vorher aber sind nicht mehr so gestreßt. Der streß streßt uns nicht mehr so. Das ist die emotionale veränderung, die grundeinkommen zu bewirken scheint. Viele machen sich selbständig, ein langzeitarbeitsloser hat einen job gefunden, weil er auf einmal mit der fülle, im bewerbungsgespräch sitzt ein chronisch kanker. Konnte seine medikamente absetzen, weil er sich nicht mehr mit dem sozialamt streiten muß, also auch eine rein körperliche wirkung hat es da gegeben. [...] Die menschen blühen auf und sie sitzen in einer anderen haltung vor mir nach dem jahr und das ist, was die gesellschaft verändert. Das ist der neue ansatz von politik, der dahinter steckt.«
Es besteht überhaupt kein zweifel daran, daß menschen lust haben, sich weiterzubilden. Nur können sich die leute das überhaupt leisten, wenn es eben als einzige sozialleistung das BGE gibt? Wenn man an einem weiterbildungskurs teilnehmen will, der tatsächlich was bringt, ist man schnell bei kursgebühren von etlichen tausend euro. Ob man die dann so nebenher noch aufbringen kann, darf angezweifelt werden.
Weiteres folgt demnächst.
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