Samstag, 26. Januar 2013

Juhu! Fünf gründe für ein grundeinkommen! teil 1

... und selbstverständlich liefere ich auch mit, warum gleich alle fünf nichts taugen. Ich bin eben ein spaßverderber - wie gemein.

Kürzlich stolperte ich über »Fünf gründe für ein Bedingungsloses Grundeinkommen« von Werner Rätz. Wer den kompletten text lesen mag, der mich nicht überzeugt hat, folge bitte dem link.

In der einleitung heißt es:
Nicht nur der Neoliberalismus, im Prinzip alle klassische Volkswirtschaft begreift Ökonomie als Verwaltung des Mangels. Dem setzt Attac einen prinzipiellen Widerspruch entgegen(...)  
Teilhabe ist in den modernen Gesellschaften nur möglich, wenn man über ein Einkommen verfügt.
Es stimmt zwar auffallend, daß man in dieser gesellschaft ohne einkommen aufgeschmissen ist. Aber bloß, weil der staat einem diese verhältnisse aufzwingt. Im titellied einer Westdeutschen kindersendung in den 70er jahren hieß es »willste übern rasen laufen, mußte Dir ’nen grundstück kaufen«.

Das sagt auf simple, kindliche art und weise mehr über den kapitalismus aus, als herr Rätz in seinen fünf punkten eingestehen mag. Damit ist schon ein wesentlicher grundsatz geklärt, wie der laden hier läuft: Alles gehört irgendwem - und der, dem was gehört, hat ein auschließliches recht darauf, mit seinem eigentum zu machen, was er will.

Gehört Dir nichts, haste pech gehabt. Niemand muß Dir erlauben, mit seinem eigentum irgendwas anzufangen. Es sei denn, vertraglich und gegen bezahlung - und daran ändert das bedingungslose grundeinkommen rein gar nichts.

Den widerspruch von dem zu anfang die rede war, macht »attac« hauptsächlich gegen sich selbst auf.
1. Wir können es: Der gesellschaftliche Reichtum ist vorhanden
Ich rede hier nicht von Geld. Geld ist, wenn’s ernst wird, ja nichts als bunt bedrucktes Papier oder Zahlen in einer Bilanz. Das kann man nicht essen oder zu irgendetwas Konkretem gebrauchen. Ich rede vom materiellen Produkt, vom unmittelbaren stofflichen Reichtum(...)
Oben wurde noch behauptet, daß die ökonomie »verwaltung des mangels« begriffen werden würde und nun wird plötzlich vom »reichtum« geredet.

Zwar ist es nicht gelogen, daß es ein merkmal unseres wirtschaftssystems ist, daß es bitteren mangel auf der einen seite und kaum vorstellbaren reichtum auf der anderen seite gibt.

Warum das so ist, erklärt dieser text von »attac« nicht. Er bietet eine simple lösung an: Geld an die leute verteilen und dann sei das mit dem mangel nicht mehr so schlimm. 

Natürlich wird nichts erklärt. Denn wer einigermaßen begriffen hat, daß die zustände hier kein verteilungsproblem sind, würde probleme damit haben, an so etwas wie ein bedingungsloses grundeinkommen zu glauben.

Geld als »nichts als buntbedrucktes papier« zu bezeichnen ist eine grobe verharmlosung dessen, was geld ist und welche funktion es in diesem wirtschaftssytem hat. In einem system, in dem der mensch von allem was er benötigt durch das geld ausgeschlossen ist, bedeutet geld etwas völlig anderes als bloß irgendwo auf dem papier aufzutauchen. Wenn das so wäre, dann könnte man auch getrost darauf verzichten.

Das auf geld beruhende system, das die befürworter des grundeinkommens auf keinen fall abschaffen wollen, fußt darauf, daß die menschen sich zum leben geld verschaffen müssen. Das bedeutet für den großteil der leute, daß sie ihre arbeitskraft verkaufen müssen - und damit den mehrwert erschaffen.

Ich mag mich jetzt nicht zu sehr an diesem thema festbeißen - ich hab zwischendurch auch noch anderes zu tun, die weiteren vier punkte kommen dran. Vorraussichtlich in einer woche, wenn mir bis dahin nicht der himmel auf den kopf gefallen ist, so was soll ja vorkommen.

Weiter zu teil 2

1 Kommentar:

  1. »willste übern rasen laufen, mußte Dir ’nen grundstück kaufen«.

    http://ein-nen.de

    Hätte ich bei dir nun wirklich nicht erwartet.

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