Montag, 13. April 2015

Eduardo Galeano tot

Leider verstarb heute nicht nur Günter Grass, sondern auch der Uruguayische journalist und schriftsteller Eduardo Galeano.

Sein hauptwerk ist das 1971 erschienene buch »Die offenen Adern Lateinamerikas«, welches als die beste darstellung der geschichte Lateinamerikas gilt. Darin geht es um die kolonialherrschaft und die ausplünderung es kontinents von der entdeckung bis in die 1960er jahre.

Leider ist das qualitätsmedium »Zeit« auch im angesicht des todes imstande, völligen quatsch zu schreiben:
»Nach dem Militärputsch in Uruguay 1973 wurde Galeano verhaftet und gezwungen, Uruguay zu verlassen. Er floh nach Argentinien und gründete während des zweijährigen Exils das Kulturmagazin Crisis. Als 1976 auch in Argentinien das Militär die Macht übernahm und ihn nach ihm fahndete, wanderte er ins spanische Exil aus, wo er bis zum Ende der Franco-Diktatur verweilte.«
Eine schöne faschistische millitärdiktatur lädt einen linken schriftsteller sicherlich zum verweilen ein. Allerdings könnte einem qualitätsjournalisten auffallen, daß Franco im november 1975 starb und Spanien sich 1976 in der übergangsphase (»transición«) von der diktatur zur parlamentarischen monarchie befand und Galeano erst mitte der 80er jahre nach dem ende der diktatur in Uruguay in sein heimatland zurückkehrte. Aber das wäre vermutlich zu viel verlangt.

1 Kommentar:

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