Heute gibt es den aktuellen film des griechischen filmemachers Aris Chatzistefanou zu sehen. In der mehrsprachigen originalfassung mit deutschen untertiteln. Weitere informationen zum film gibt es hier.
CATASTROIKA - mehrsprachig mit deutschen untertiteln von infowar
Für aufmerksame beobachter der politik der letzten ca 35 jahre bietet der film nicht viel neues, sondern eher eine gute zusammenfassung der »neoliberalen wende«, die schleichend gewiß schon eher begonnen hatte, die für USA und GB mit der wahl von Reagen und Thatcher einsetzte.
Etwas erstaunt hat es mich, daß sich in dem film fleißig darüber gewundert wird, daß beispielsweise in der amtszeit von Reagen die staatsausgaben der USA explodierten, obgleich ein »schlanker staat« angekündigt war.
Die neoliberale ideologie sieht überhaupt nicht vor, daß der staat billiger werden muß. Die frage ist nur, wem nützt es. In privatknäste zu investieren, die gewinne einfahren und »die straßen sauber« halten oder den militärhaushalt aufstocken ist eben etwas anderes als »lebensperspektiven für alle« zu schaffen. An dieser stelle möchte ich nicht in das thema »was wollen eigentlich neoliberale?« einsteigen - dazu habe ich bereits einen artikel angedacht, allerdings ist das ein umfangreiches thema, und das wird noch einige zeit in anspruch nehmen.
Interessant an dem film ist, daß er eine parallele zwischen dem zusammenbruch des RGW und der heutigen krise in herstellt. Funktionierende staaten werden mit wirtschaftlichen mitteln an die wand gefahren, weil der maßgebliche anteil der bevölkerung, »froh« sein solle, für die nackte existenz arbeiten zu »dürfen«.
Das volk muß billiger werden. Ist für den kapitalismus eine absolut normale forderung. Und genau das wird durchgeführt. Gestern in der ehemaligen DDR (plus BRD) und heute in Griechenland und anderswo.
Meine liebe Mechthild,
AntwortenLöschenVielen Dank. Ich habe einen Hinweis gemacht in „Politiek en Cultuur‘. Siehe dort.
Deine Nadja