Samstag, 17. September 2011

Solidarität für die jungeWelt


Offenbar haben gewisse menschen hierzulande verflucht angst, daß die bevölkerung anfangen könnte, über die vorzüge eines systemwechsels nachzudenken. Ansonsten gäbe es keinen grund, so ein geschrei zu veranstalten, wenn die jungeWelt einen artikel unter dem titel »Wege zum Kommunismus« abdruckt (auf die »berühmte« frage, wer den denn wolle, heißt die antwort immer noch »ich!«).

Daß man so etwas nicht denken darf und die jungeWelt vom verfassungsschutz beobachtet wird zeigt, daß dieser tolle staat ein problem mit pressefreiheit und pluralismus hat.

Man kann es als »ungehörig« empfinden, sich für den mauerbau zu bedanken, hierzulande fangen die menschen leider nicht an zu denken, wenn sie vor den kopf gestoßen werden. Die klammern sich an das, was sie über die mauer jeden tag aus den medien erfahren, als ob diese sicht die einzig mögliche sei. Und wundern sich über die grausamkeiten, die man ihnen antut.

Dabei hat es doch schon in der jungenWelt vom 7. Oktober 1969 gestanden, was passieren wird, wenn die »bonner republik« jemals die DDR aufkaufen würde.
Die haben damals schon gewußt, was Klaus Kinkel 1992 tun würde und Gerhard Schröder 2002 oder Phillip Rösler heute. Diese ausgabe der jw habe ich vor einigen jahren bei archivarbeiten gelesen - selten, nein nie, habe ich beim archivlesen derart präzise zukunftsprognosen gelesen: Die haben bereits damals gewußt, daß Deutschland nach der einheit sich wieder an kriegen beteiligen wird und eine aggressive außenpolitik führen wird, das sozialsystem zerkloppt wird und die arbeitsbedingungen für die lohnabhängigen beschissen.

Demzufolge paßt die jungeWelt nicht in diese kurzsichtige zeit, somit die richtige lektüre für alle, die nicht von gestern sind.


1 Kommentar:

  1. Meine sehr bewunderte Kampfgenossin Mechthild,
    Keine Frage, Dein Aufruf wird übernommen in „Politiek en Cultuur“.
    Machst Du noch Ausflüge im Spreewald?
    Sehr liebe Grüße aus meine (fast herbstliche) flämische Sommerfrische,
    Deine Freundin,
    Nadja

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