Samstag, 17. Juli 2021

Globale erderwärmung

Weil man das wort »klimakatastrophe« angesichts der flutkatastrophe nicht sagen soll, benutze ich das klassische wort, das man ca. ende der 80er, anfang der 90er jahre dazu sagte, nämlich globale erderwärmung. Das phänomen war längst bekannt.Die erste UN-klimakonferenz fand bereits im februar 1979 statt. Als dann mein heimatkaff in den frühen 90er jahren in relativ kurzer zeit zweimal hinteranander durch starkregen geflutet wurde, war es ziemlich klar, daß derartige unwetter wahrscheinlich etwas mit der erderwärmung zu tun haben und mit der zeit stärker werden. Das nest lag ja nicht in einem hochwassergebiet, sondern dort war es passiert, daß aus einem winzigen rinnsal, für das das wort »bach« reichlich übertrieben gewesen wäre, binnen weniger minuten zu einem reißenden fluß wurde und die ganze altstadt absoff. Unwetter hat es schon immer gegeben, aber nicht so. Das war eine katastrophe, jedoch im grunde fast gar nichts, wenn ich das z.b. mit den bildern aus Erftstadt-Blessem vergleiche. Bei der BBC gibt es ein vorher-nachher-bild - und das ist nur ein winziger ausschnitt, denn es hat sich ja nicht bloß um einen wolkenbruch gehandelt, der einen ort unter wasser gesetzt hat, sondern dutzende orte in mehreren ländern.

So traurig das für die betroffenen jetzt ist, die meisten opfer des klimawandels sterben eher unspektakulär. Als eine der opferreichsten naturkatastrophen in Europa galt bisher die hitzewelle im august 2003.

Aber auch in den lezten jahren kann man die sommerlichen hitzewellen in der todesstatistik sehen:
Leider habe ich keine zahlen aus frühehern jahrzehnten gefunden, um zu vergleichen, ob die früher auch schon so deutlich sichtbar waren. Was aber auffällt, ist, daß die sommer wärmer werden und es oft etweder gar nicht regnet oder viel zu viel auf einmal.

Nach einer studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft könnten schon mit moderaten änderungen viel CO2 eingespart werden:

lebensmittelabfälle um die hälfte reduzieren, fleischkonsum um ein fünftel reduzieren, ein fünftel weniger kleidungsstücke kaufen, bahnfahren statt fliegen. Im grunde nichts neues und seit jahrzehnten bekannt. Nach den überflutungen, die ich miterlebt habe, überlegte ich mir, daß weltreisen und fliegerei wahrscheinlich keine schlaue idee sind und mein auto habe ich auch abgeschafft, auch nutze ich seit langem strom aus erneuerbaren energien. Das alles ist kein großartiger verzicht, aber in einer welt, in der mit autos, tourismus und konsumartikeln geld verdient werden muß, wäre es auch ein problem, wenn alle das täten. Da hängen schließlich arbeitsplätze dran.

3 Kommentare:

  1. Wissenschaftler haben immer gesagt, wenn nicht sofort radikal etwas gegen die globale Erderwärmung getan wird, werden die Kosten der Katastrophenfolgen mehrfach höher sein, als die der Sofortmaßnahmen. Jetzt erleben wir, wie diese richtige Prognose Realität wird.

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    1. Stimmt. Das problem ist, daß politiker grundsätzlich nicht in längeren zeiträumen denken können. Der größte zeitraum ist bis zum nächsten wahlkampf. Was ich nicht verstehe, ist diese seltsame bergbausentimentalität. Warum muß im jahr 2021 noch darüber diskutiert werden, ob weitere dörfer der braunkohle weichen müssen? Es galt als eins der größten verbrechen der DDR, daß sie die Sorbischen siedlungsgebiete in eine kraterlandschaft verwandelt und etliche Sorbischen dörfer der braunkohle wegen weggebaggert hat - nach der »wende« ging das einfach weiter. Und in den westlichen braunkohlerevieren sieht es nicht anders aus.

      Da geht es um arbeitsplätze. Ist es eigentlich aufgefallen, daß im osten nach dem wegfall der förderung von photovoltaik tausende arbeitsplätze im osten wegfielen?

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  2. Es geht immer um Arbeitsplätze. Unsere Gesellschaft ist ja nur dann reich, wenn sie reich an Arbeit ist.

    [schwarzer humor] Wieso freut sich eigentlich keiner über die Flut? Da gibt's doch jetzt jede Menge frische Arbeit? [/schwarzer humor]

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