»Erst 70 Jahre nach Kriegsende stattete ein Präsident der Bundesrepublik einem sowjetischen Kriegerfriedhof in seinem Staatsgebiet einen Besuch ab und absolvierte das übliche Ritual der Kranzniederlegung an einer Gedenkstele. Das tat 2015 Joachim Gauck. Dass er für diese Demonstration Stukenbrock wählte, war richtig und enthob ihn jeder Stellungnahme zu Inhalt und Form der Ehrungen, die im ostdeutschen Staat als eine selbstverständliche moralische Anstandspflicht angesehen worden waren. Wäre die Wahl auf die Seelower Höhen gefallen, hätte von allen Toten der letzten schweren Kämpfe an der Oder und auf dem Weg nach Berlin die Rede sein können.
Gauck selbst gehört zu den vernarrten Anhängern der Totalitarismusdoktrin. Er weiß, was er an ihr hat. In der Geschichtswissenschaft der Bundesrepublik profilierte sich eine Minderheit als deren Gegner und distanziert sich von der Gleichsetzung von faschistischer Diktatur und politischer Herrschaft der DDR. Das hat Konsequenzen für den Blick auf Tage wie den 22. Juni 1941 und den 8. Mai 1945 und Folgen für den Versuch, das 20. Jahrhundert zum »Jahrhundert des Sieges über den Totalitarismus« einzunebeln, woran permanent gearbeitet wird.«
»Wovon man nicht schweigen kann, darüber muß man reden.
Das ist meine meinung. Aber nicht die Wittgensteins.« (Mechthild Mühlstein)
- willkommen in der schlangengrube - (nachtrag ostern 2021)
Mittwoch, 22. Juni 2016
Zum 22. juni 1941
In der jw von heute war ein interessanter artikel dazu von Kurt Pätzold:
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