Donnerstag, 16. August 2012

Lob der Faulheit

Faulheit, itzo will ich dir
Auch ein kleines Loblied bringen.
O – – wie – – sau – – er – – wird es mir, – –
Dich – – nach Würden – – zu besingen!
Doch, ich will mein Bestes tun,
Nach der Arbeit ist gut ruhn.

Höchstes Gut! wer dich nur hat

Dessen ungestörtes Leben– –
Ach! – – ich – – gähn – – ich – – werde matt – –
Nun – – so – – magst du – – mirs vergeben,
Daß ich dich nicht singen kann;
Du verhinderst mich ja dran.

Gotthold Ephraim Lessing

***

Dies kleine gedicht aus dem 18. jahrhundert ist mir beim heute zahlreich diskutierten thema »Zehn Jahre Hartz-Reformen« eingefallen.


So etwas aufgeklärtes könnte man im 21. jahrhundert, dank sozialdemokratie und basta-kanzler Schröder nach dessen willen es »kein recht auf faulheit« gibt, kaum noch schreiben.

Auffällig war heute auf der internetseite der tagesschau, daß ein artikel über lob für die reformen aus der CDU direkt neben einem artikel über eine AOK-studie stand, in welchem darüber berichtet wurde, daß die flexible arbeitswelt krank macht.


Die selbe von der LeyIn, die eben noch die reformen zur flexibilisierung des arbeitsmarktes gelobt hatte, soll die arbeitgeber ermahnt haben, ihre arbeitsnehmer in der freizeit nicht anzurufen, jedenfalls nicht so oft.


Die grinsekatze ist offenbar unfähig den zusammenhang von ursache und wirkung zu erkennen - sie selbst steht doch der agentur vor, die menschen dazu zwingt, zu allen konditionen arbeiten zu gehen - und sei es für 955 € brutto schichtarbeit mit fahrzeiten von drei stunden täglich.


Das jobwunder allerdings hat wirklich stattgefunden: Die meisten leute wundern sich, daß ihre löhne bei steigender arbeitszeit und produktivität halbiert wurden.

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