Mittwoch, 19. Oktober 2011

Neues vom Bundesschwatzmeister

Als die vorsitzende der LINKEN, Gesine Lötzsch es anfang des jahres wagte, das böse k-wort in den mund zu nehmen, äußerte der bundesschwatzmeister selbiger partei in einem radio-interview, daß man so etwas nicht sagen dürfe, während er sich gleichzeitig positiv darüber äußerte, daß er in Indien immernoch als angehöriger der oberen kaste behandelt würde

Wenn man »links sein« auf einen kleinsten gemeinsamen nenner bringen sollte, sind meines erachtens die gegnerschaft zu jeder form von klassengesellschaft und antikapitalismus die wichtigsten punkte - und an sich könnte ich es fast als positiv bewerten, daß herr Sharma auf seiner internetseite für die pressefreiheit ist, gleichzeitig wettert er gegen die einzig lesenswerte deutsche tageszeitung.

Ja, man kann die satire der JW vom 13. August als »geschmacklos« einstufen, wenn einem der sinn danach steht. Es gehört allerdings zur pressefreiheit, die DDR aus einem anderen blickwinkel zu betrachten, als die derzeitige propaganda es zuläßt. Eine LINKE auf neoliberalem kurs ist für mich unwählbar. Ich werde nicht das »kleinere übel« wählen, um das größere geschenkt zu bekommen.

Warum wohl stürzt sich der herr Sharma auf das problem der maueropfer, das seit mehr als 20 jahren vorbei ist, nicht aber auf die realexistierenden probleme, die der kapitalismus uns täglich auftischt?

Weil er für die aktuellen probleme keine antwort hat. Genau wie die anderen auch.

10 Kommentare:

  1. Meine sehr bewunderte liebe Mechthild,
    Ausgezeichnet! So lese ich gerne über die „Linke“!
    Das was Du schreibst müssen Menschen endlich zur Kenntnis nehmen...
    Sehr liebe Grüße,
    Deine Freundin
    Nadja
    <3

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  2. Liebe unglaublich bewunderte hochverehrte Mechthild,
    was erwartest du von jemandem, der wie Friedrich Merz aussieht?

    vorzügliche Grüße,

    Ijon Tichy - Raumpilot

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  3. "was erwartest du von jemandem, der wie Friedrich Merz aussieht?"

    Da spricht der pure Neid gegenüber gut aussehenden Männern ;-)

    Liebe Mechthild,
    es gibt aktuell so viele böse Worte - da ist das böse K-Wort eine Bagatelle. Das böseste Wort unserer Zeit ist Euro.

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  4. Tach, zusammen.

    Das aussehen irgendwelcher politiker ist relativ egal. Nützt es den amis irgendwas, daß sie zur abwechslung mal einen präsidenten haben, der relativ sympathisch aussieht? Nö, nicht die bohne.

    Natürlich »euro« ein böses wort. Schließlich ist das ein synonym für »geld«. Das problem ist nicht dieser bekloppte »euro«. Das problem ist das geldsystem an sich. Es geht nicht darum, nützliches zeug zu produzieren, damit es am schluß etwas gibt - im wirtschaften dieser gesellschaft geht es ausschließlich um den gewinn - und der wird in geld errechnet. An sich völliger unsinn.

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  5. Genau, vor allem wenn man sich überlegt, dass Gewinn nur dort entstehen kann, wo vorher Schulden gemacht worden sind.

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  6. Na, eben. Schulden entstehen nicht, weil es irgendeine notwendigkeit gäbe, sondern weil das eine möglichkeit zum geldverdienen ist.

    Hinzu kommt, daß man den schuldnern das leben nach herzenslust zur hölle machen kann.

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  7. Aua, das klingt nach persönlichen Erfahrungen ...

    "Schulden entstehen nicht, weil es irgendeine notwendigkeit gäbe ..."

    Naja, wenn man als Unternehmer eine Idee umsetzen will und dafür einen Kredit aufnimmt, dann sind die Schulden schon irgendwie eine Notwendigkeit. Ansonsten müsste der Unternehmer erstmal die Investitionssumme ansparen, und das kann mitunter so lange dauern, dass die Idee sich erledigt hat. Was ja vielleicht auch nicht weiter schlimm ist.

    Und gegen Gewinn ist ja letztlich auch nix zu sagen. Wenn du eine gute Idee hast, sollst du als Unternehmer auch was damit verdienen können, finde ich. Aber zwischen Gewinn und Zockerei gibt es noch mal ganz, ganz feine Unterschiede. ;-)

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  8. Die behauptung, meine aussage zum thema schulden würde nach »persönlichen erfahrungen« klingen, ist allerdings merkwürdig. Zu wissen, wie das kreditwesen funktioniert und es, auf welche art auch immer zu nutzen, sind zwei unterschiedliche sachen. Im grunde sollte man meinen, daß jemand, der begriffen hat, wie die stinkenden geldverleiher arbeiten, eher eine neigung hat, einen bogen um sie zu machen!

    Selbstverständlich ist gegen gewinn etwas zu sagen. Der gewinn, den ein unternehmer macht, ist der betrag um den er seine arbeiter und seine kunden betrogen hat, nichts anderes. An sich ist mir die floskel, daß man auch probieren könne, »scheiße nach geruch zu sortieren« zu abgedroschen, wenn man den unterschied zwischen gewinn und zockerei sucht, ist diese redewendung allerdings zutreffend.

    Unternehmer verdienen nicht wegen ihrer tollen ideen viel geld, sondern wegen ihrer skrupellosigkeit, andere menschen nach allen regeln der kunst auszubeuten. Menschen mit guten ideen sterben häufig arm - mir fällt als beispiel Johannes Gensfleisch ein, der eine erfindung machte, die über etliche jahrhunderte hohe bedeutung hatte, den erfinder allerdings nicht reich machte.

    Das mit den ideen ist also kein gutes argument.

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  9. "Unternehmer verdienen nicht wegen ihrer tollen ideen viel geld, sondern wegen ihrer skrupellosigkeit, andere menschen nach allen regeln der kunst auszubeuten."

    Klar, die gibt es. Das sind die Unternehmen, die aktuell, in dieser Phase der Niedriglohnpolitik, profitieren, weil sie auf der Welle des neoliberalen Zeitgeistes schwimmen. Sie beuten Menschen aus. Ob man sie deswegen verdammen muss oder nicht doch eher die Politik von Kohl über Schröder bis Merkel, die dieses Ziel eines Niedriglohnsektors in Deutschland verfolgt hat und diesen Unternehmen diese Skrupellosigkeit somit erst ermöglicht hat, will ich mal dahingestellt sein lassen. Ich finde es zu billig, hier auf die bösen Unternehmen zu zeigen. Sie nutzen nur die Möglichkeiten aus, die ihnen die Politik eröffnet hat.

    "Selbstverständlich ist gegen gewinn etwas zu sagen."

    Gewinn ist für Sie offenbar ein Synonym für Abzocke, oder?

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  10. Natürlich ist »gewinn« ein synonym für »abzocke«. Darüber muß man sich überhaupt nicht aufregen. Das ist dieses beste aller wirtschaftssysteme. Den unternehmern bleibt nichts anderes übrig, als nach den hiesigen gegebenheiten zu richten - ich mach denen, auch den offensichtlichen schweinen, keinen vorwurf. Wenn sie am markt bestehen wollen, müssen sie so handeln, wie sie das tun.

    Ich erinnere mich noch an gespräche mit gewerkschaftlern, drüber aufregten, daß werke ohne »rote zahlen« zu schreiben dichtgemacht wurden - die hatten nicht begriffen, daß es in diesem unserem besten aller wirtschaftssyteme nicht reicht, wenn ein betrieb eine »schwarze null« schreibt. Wenn man am markt bestehen will muß mehr her.

    Weshalb hat denn Schland die niedriglohnpolitik verfolgt?

    Doch nicht für die arbeitslosen oder die lohnmalochenden massen! Auch nicht für die kleinunternehmer oder handwerkerksmeister, die ihre kleinbetriebe haben. Die alle haben haben gelitten, weil sie so nicht wirtschaften können. Das ist jedoch die konsequenz aus diesem tollen wirtschaftssystem.

    Je länger ich drüber nachgedacht habe, desto konsequenter war mein »nein« zum kapitalismus.

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