Mittwoch, 19. Januar 2011

Gedanken zu einem radiointerview mit einem LINKEN

In einem radiointerview gab der schatzmeister der LINKEN mit dem wohlklingenden indischen namen zum besten, daß er »jetzt keinen kommunismus anstrebe.« (Zum nachhören und nachlesen des interviews bitte hier klicken)

Es ist ein trauerspiel, daß ausgerechnet bei denen, die eine alternative zur derzeitigen politik bieten möchten, der begriff »kommunismus« kein anfang einer diskussion ist, sondern das totschlagwort, mit dem sie beendet wird. Wenn man sich heldenhaft mit ex-terroristen nicht an einen tisch setzt, wer soll ihnen dann sagen, daß sie auf dem holzweg wandeln, wenn sie beispielsweise die meinung vertreten, daß »abfackeln von bundeswehreinrichtung« »legitim« sei - schon allein, weil das überhaupt nichts an den zielen, die der staat mit dem krieg verfolgt, ändert. Das ist kein widerstand sondern blödsinn!

Dann muß herr Sharma natürlich darauf beharren, daß man, wenn man schon vom kommunismus spricht, auf jeden fall an die opfer der gewaltherrschaft erinnern müsse - sicher, wenn man begriffe wie »feudalismus« oder »kapitalismus« ausspricht, liegen einem die zahlreichen opfer, man muß es gar nicht sagen, unausgesprochen auf der zunge!

Im grunde könnte es einem auffallen, daß diese menschenrechtsliebenden »westlichen zivilisierten länder« kaum probleme mit gewaltherrschaft und terror haben, solange die eigentumsstrukturen nicht in frage gestellt werden.

Wenn linke politik nicht hinterfragt, weshalb es in diesem reichen land und anderswo auf der welt armut gibt, obwohl der reichtum der produziert wird, wächst wie nie zuvor - und wenn linke politik nicht nach lösungen sucht, wie man die armut abschaffen kann (beispielsweise durch gleichzeitige abschaffung der ausbeutung), dann ist sie überflüssig!

Grundeinkommen ist keine linke idee. Die FDP hat das, unter anderem namen im programm - und teile der CDU ebenso. Die situation der lohnarbeiter wird sich dadurch verschlechtern, weil viele arbeiten, die bisher noch halbwegs bezahlt werden, dann einfach nicht mehr bezahlt werden. Und wenn das großartige grundeinkommen für die miete nicht reicht, dann ist man gezwungen für jeden lohn zu arbeiten, koste es, was es wolle! Daran, daß es ausbeutung gibt, ändert das nichts und das ist überhaupt nicht friedlich.

Lieber herr Sharma, man kann den kapitalismus nicht verbessern. Man kann ihn nur abschaffen!

2 Kommentare:

  1. Danke! Ich hab's zwar nicht gehört, aber allein diese elende Debatte um den Begriff Kommunismus gehört klargestellt. Die Linke zerreibt sich leider einmal mehr daran, so zu sein oder zu werden, wie alle anderen schon längst sind. Schade, vor allem weil es auf den Wahlzetteln quasi "alternativlos" aussieht.

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  2. Absolut richtig, Mechthild! Tja, das muß man sich wohl nicht anhören. Dieser Herr Kharma bewegt sich so ganz zwischen den Linien. Vom Kommunismus hat er womöglich erstmals was gehört, als im Fernsehen das Schwarzbuch des mensonges von Courtois et Canailles vorgestellt wurde. Auch am linken Ufer gibt es solche Leute. Kautsky, Trotzki, Brie und Wagenknecht zählt man ja auch zu den "Linken"....

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