Wie so oft um den welternährungstag (meinetwegen auch »welthungertag« - ganz wie es beliebt) herum wurde viel über den wegwerf-wahnsinn geredet.
Natürlich ist es mir bewußt, daß lebensmittel unverdorben weggeworfen werden - besonders, weil es mir schon als »geiz« angekreidet wurde, daß ich es völlig unmöglich fand, beispielsweise gekochte kartoffeln oder trocken gewordene brotkanten einfach wegzuwerfen, weil man aus denen doch noch was durchaus eßbares machen kann. Für mich geht es dabei nicht um moral. Ich lebe im kapitalismus - und für den ist es schädlich, wenn ich möglichst viel aus dem rauhole, was ich gekauft hab und möglichst alle reste irgendwie verwerten kann.
An dieser stelle die doku »frisch auf den müll«, welche die ARD vor ca. einem jahr gesendet hat:
Beim anschauen wurde mir klar, warum das gemüse beim türkischen lebensmittelhändler so billig sein kann. In türkischen supermärkten gibt es viele helfende hände, die schlechtes aussortieren, es wird halt nicht die ganze obst- oder gemüsekiste weggeworfen, sondern nur das zeug, das tatsächlich schlecht ist, auch wird gemüse nicht unbedingt nach EU-norm verkauft.
Was aber überhaupt nichts macht, außer, daß die preise niedrig bleiben. Vor feierabend wird das, was schnell weg muß, in tüten gepackt und für wenig geld angeboten. Gelegentlich habe ich mir schon so eine »überraschungstüte« für einen euro gekauft. Die sachen waren völlig in ordnung, mußten nur schnell verwertet werden. In russischen supermärkten geht es nicht wesentlich anders zu, nur daß dort das sortiment ein anderes ist.
Das problem ist, daß es nicht um die versorgung der menschen mit eßbarem geht, sondern ums geldverdienen.
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