Am samstag gab es mal wieder einen lustigen rundbrief der selbsternannten demokraten ohne mehrheit und ahnung. Natürlich ging das wieder nicht ohne absurdes theater.
Zitat Anselm Lenz:»+++ Rundbrief 111: Demotermine: Bitte bleiben Sie nicht zuhause! +++ Liebe Demokraten! Wir grüßen nach Heidenheim (Hoidna), nach Stuttgart, nach Gelnhausen, nach Bühl, nach Berlin vors Bundeskanzleramt, nach Dortmund! Heute und morgen finden dort jeweils große Demonstrationstermine der Demokratiebewegung statt, siehe unten die aktuelle Liste aus unserer Wochenzeitung Demokratischer Widerstand.«
Wenn ich die wahl habe, mich mit einigen verwirrten, faschisten und einem schmierigen vegansmutje, der verschwörungsmythen verbreitet, auf die straße in den nieselregen zu stellen um gemeinsam mit denen gegen mein recht auf körperliche unversehrtheit zu demonstrieren oder zu hause zu bleiben, ist für mich klar, was ich will. Mir ist besseres eingefallen als auf eine bescheuerte demo zu gehen:
Wenn man schon kein brot im hause hat, kann man wenigstens kuchen backen. Dann kann man die zeit zwischen kaffeechen und kuchen vertrödeln, bis in die nachmittagsstunden zeitung lesen (aber natürlich keinen »Demokratischen Widerstand«), sinnierend aus dem fenster schauen, das eichhörnchen füttern und sich überlegen, was man am wochenende noch alles schönes bleiben lassen kann.
Zitat Anselm Lenz:»Das von Profi-Journalisten in Zusammenarbeit mit Demokratie-Aktivisten gemachten Zeitung, wird an diesem Wochenende zum 23sten Mal als Printprodukt in allen Regionen - ausgetragen, - in die Briefkästen verteilt - oder persönlich übergeben, das kostenlose E-Paper für Sie«
An dieser stelle folgt ein link, den ich meinen lesern jedoch vorenthalte. Ich bin der konservativen auffassung, daß ein pdf einer zeitung im Berliner Format noch lange kein e-paper ist. Es sei denn, man steht drauf, sich an einem handheldgerät einen wolf zu scrollen, weil riesige zeitungsseiten sich im mäusekino ganz wunderbar betrachten lassen.
Und warum müssen die darauf hinweisen, daß die zeitung von profijournalisten gemacht wird? Hingschissen, offensichtlich. An sich habe ich gelegentlich einen eher technischen blick auf das blatt geworfen, denn inhaltlich hatte ich den eindruck, daß diese der resttexttonne für besser vergessenes entstammen.
Und warum müssen die darauf hinweisen, daß die zeitung von profijournalisten gemacht wird? Hingschissen, offensichtlich. An sich habe ich gelegentlich einen eher technischen blick auf das blatt geworfen, denn inhaltlich hatte ich den eindruck, daß diese der resttexttonne für besser vergessenes entstammen.
Zitat Anselm Lenz: »Die Wochenzeitung Demokratischer Widerstand ist aus einem informativen Flugblatt noch im April 2020 immer wieder zur auflagenstärksten Wochenzeitung in Deutschland geworden. Die Zeitung erreicht Menschen, die ansonsten ausschließlich der Propaganda ausgesetzt wären und konserviert als gedruckte Zeitung die oppositionellen Stimmen der Zeit in insgesamt bereits 8,5-millionenfacher Auflage. Die Redaktion ist dafür auf Crowdfunding angewiesen an GBxx REVO xxxx xxxx xxxx xx oder als Patreon«
Ja, natürlich. Die auflagenstärkste wochenzeitung Deutschlands. »Die Zeit« hat momentan eine auflage von rund fünfhunderttausend pro quartal. Bisher haben die figuren um Lenz behauptet, sie hätten eine wöchentliche druckauflage von hunderttausend stück. Fragt sich nur, wer den ganzen spaß bezahlt.
Besonders viele »Darth Vader«- und »Millenium Falcon«-abos scheinen sie noch nicht bekommen zu haben. Aber immerhin haben sie über Patreon einnahmen von 2005€ monatlich. Davon kann man derartige auflagen nicht bezahlen. Das blatt soll ja kostenlos verteilt werden und bezahlte werbung findet sich offenbar nicht darin. Das blatt erscheint für gewöhnlich als achtseiter, in ausnahmefällen als sechzehnseiter, im Berliner Format. Wenn die eine wöchentliche druckauflage von hunderttausend hätten, könnte man von druckkosten von rund zwanzigtausend Euro pro monat ausgehen. Jetzt haben sie »aus versehen« knapp 3,7 mal so viele extemplare gedruckt. Das kann ganz schnell passieren. Die winzige differenz von irgendwas um die zwanzigtausend und mehr als siebzigtausend Euro monatlich zahlt man schließlich mal eben so aus der portokasse.
Entweder haben die irgendwelche finanzstarken geldgeber im hintergrund, die sie nicht preisgeben oder sie nehmen es mit der wahrheit nicht ganz so genau, wie sie behaupten. Und beides ist für die glaubwürdigkeit einer zeitung alles andere als gut.
Wobei sich letzteres beim Demokratischen Widerstand ohnehin erübrigt. Ich verweise da auf die Schrottpresse, die sich bereits anfang september mit deren geistigen höhenflügen befaßt hat.
Entweder haben die irgendwelche finanzstarken geldgeber im hintergrund, die sie nicht preisgeben oder sie nehmen es mit der wahrheit nicht ganz so genau, wie sie behaupten. Und beides ist für die glaubwürdigkeit einer zeitung alles andere als gut.
Wobei sich letzteres beim Demokratischen Widerstand ohnehin erübrigt. Ich verweise da auf die Schrottpresse, die sich bereits anfang september mit deren geistigen höhenflügen befaßt hat.
Sag mal Mechthild: Du bist doch so gut im recherchieren. Ist das eigentlich immer noch so, daß das auflagenstärkste Print-Medium weltweit immer noch der »Wachtturm« der Zeugen Jehovas ist?
AntwortenLöschenDa brauche ich nicht groß zu recherchieren: der »Wachturm« gilt nach wie vor als das auflagenstärkste printmedium und ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß das stimmt, denn der erscheint in aller welt in allen erdenklichen sprachen. Ich wüßte nicht, welches regelmäßig erscheinende printprodukt sonst in derart viele sprachen übersetzt wird und so großflächig angeboten wird.
LöschenMein leider zu früh verstorbener lebenspartner hatte immer einen heidenspaß an den druckerzeugnissen der ZJ und er hat mit denen immer gern über die bibel diskutiert. Er ist denen meist mit allerhand völlig verdrehten bibelzitaten gekommen, die er nach seinem geschmack vefeinert oder einfach frei erfunden hatte. So bekamen die Zeugen Jehovas hier an der tür eines trüben samstagmorgens eine brandneue bergpredigt verpaßt, die der vor ihnen stehende »prophet« wahrscheinlich gerade aus dem nur im feinstofflichen existierenden buche Thomas extra für sie gechannelt hatte. Mich hat es immer wieder erstaunt, daß nie irgendjemand von denen gesagt hat, daß er einen scheiß zitiert. Die waren immer erstaunt, daß ein atheist dermaßen bibelfest ist und das aus dem stehgreif zitieren kann - und die meinten das nicht ironisch.
Der »Wachturm« erscheint allerdings meines wissens nur monatlich.
Ist das die Wochenzeitung mit der weltweit größten Auflage die auch zu den weltweit millionenfachen größten Demos mobilisiert?
AntwortenLöschenDie herausgeber der zeitung glauben das. ^^
LöschenIch sag ja: Die Ähnlichkeiten zu den Zeugen Jehovas sind frappierend
LöschenDie ZJ sind allerdings lustiger.
LöschenNatürlich ist das die größte Wochenzeitung der Welt. Die Querköpfe sind ja auch überzeugt, die geößten Demos der Welt zu veranstalten.
AntwortenLöschenWie konnte ich das bloß vergessen?
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