Am 28. oktober gab der virologe Jonas Schmidt-Canasit in den tagesthemen ein interview, in welchem er die coronamaßnahmen der regierung kritisierte.
Er sagte in dem interview, daß niemand wisse, was der beste weg ist und daß man ein langfristiges konzept benötige. Desweiteren wies er darauf hin, daß maßnahmen nichts nützen, wenn bereiche geschlossen werden, wo es gute hygienekonzepte gibt. Hier erwähnte er als beispiel die Elbphilharmonie in Hamburg, die nun nicht als hotspot für superspreaderevents bekannt sei (sinngemäß zitiert).
Ist herr Schmidt-Chanasit nun verschwörungsideologe?
Selbstverständlich nicht. Denn um als solcher zu gelten, ist es zwingend notwendig, an eine verschwörungserzählung zu glauben. Und deren gibt es gibt es in bezug auf corona eine ganze menge: daß die pandemie gar nicht stattfindet, daß ohne tests niemandem corona auffallen würde, Bill Gates wolle die weltherrschaft ergreifen und uns mit dem impfstoff vergiften (wahlweise chippen und überwachen), das tragen von mund-naseschutz macht uns zu sklaven, der Chineserer hat’s erfunden - und überhaupt, die geheime weltregierung und alles.
Verschwörungsgläubige zeichnen sich hauptsächlich dadurch aus, daß sie glauben etwas zu wissen, was außer ihnen natürlich niemand durchschaut, auch wenn man es allerorten im internet frei lesen kann. Eine vernünftige kritik am bestehenden sieht anders aus.
Herr Schmidt-Chanasit hat völlig recht: einige der beschlossenen maßnahmen gehen an dem, was sie bezwecken sollen ziemlich vorbei. Das heißt aber nicht, daß ich mich montag früh um drei sektsaufend bei strömendem regen in den park stellen werde, um das nächtliche alkoholverbot zu boykottieren und zu demonstrieren, daß das infektionsrisiko geradezu null ist, wenn da außer mir sonst keiner ist.
Verschwörungsgläubiger ist man eben nicht, wenn man die methoden der regierung zur pandemiebekämpfung anzweifelt und das ausspricht, sondern wenn man an einen verschwörungsmythos glaubt.
Ist herr Schmidt-Chanasit nun verschwörungsideologe?
Selbstverständlich nicht. Denn um als solcher zu gelten, ist es zwingend notwendig, an eine verschwörungserzählung zu glauben. Und deren gibt es gibt es in bezug auf corona eine ganze menge: daß die pandemie gar nicht stattfindet, daß ohne tests niemandem corona auffallen würde, Bill Gates wolle die weltherrschaft ergreifen und uns mit dem impfstoff vergiften (wahlweise chippen und überwachen), das tragen von mund-naseschutz macht uns zu sklaven, der Chineserer hat’s erfunden - und überhaupt, die geheime weltregierung und alles.
Verschwörungsgläubige zeichnen sich hauptsächlich dadurch aus, daß sie glauben etwas zu wissen, was außer ihnen natürlich niemand durchschaut, auch wenn man es allerorten im internet frei lesen kann. Eine vernünftige kritik am bestehenden sieht anders aus.
Herr Schmidt-Chanasit hat völlig recht: einige der beschlossenen maßnahmen gehen an dem, was sie bezwecken sollen ziemlich vorbei. Das heißt aber nicht, daß ich mich montag früh um drei sektsaufend bei strömendem regen in den park stellen werde, um das nächtliche alkoholverbot zu boykottieren und zu demonstrieren, daß das infektionsrisiko geradezu null ist, wenn da außer mir sonst keiner ist.
Verschwörungsgläubiger ist man eben nicht, wenn man die methoden der regierung zur pandemiebekämpfung anzweifelt und das ausspricht, sondern wenn man an einen verschwörungsmythos glaubt.
Dazu ein interessantes Interview mit Natascha Strobl:
AntwortenLöschenhttps://konkret-magazin.de/533
Auszug:
"Dieses Spektrum, das zwischen offenem Rechtsextremismus und bürgerlichem Konservatismus oszilliert, existiert in vielen Staaten und sucht seinen gesellschaftlichen Einfluss über Diskurshegemonie. Diese Leute greifen den ohnehin brüchigen gesellschaftlichen Konsens mit wohlkalkulierten Attacken an. Das führt dazu, dass nach und nach autoritäre Logiken immer plausibler erscheinen und zunehmend als neue Normalität angenommen werden.
Diese Leute sehen Deutschland im Griff einer linksextremistischen Nomenklatura, eines verderblichen 68er-Mainstreams. So sehen das auch die sogenannten Querdenker und Corona-Skeptiker, die derzeit Schulter an Schulter mit dem organisierten Neonazismus marschieren.
Das ist eine der beeindruckendsten rechten Denkfiguren. Trotz hochdotierter Posten und Publikationsmöglichkeiten in reichweitenstarken Medien hält man die eigene Position für unterdrückt. Prekär arbeitende freie Journalist*innen, Aktivist*innen oder Wissenschaftler*innen werden dagegen als ausgesprochen mächtig phantasiert."
»Trotz hochdotierter Posten und Publikationsmöglichkeiten in reichweitenstarken Medien hält man die eigene Position für unterdrückt.«
LöschenDas ist der punkt, wo mir das geimpfte aufgehn könnt: die herren (damen sind es meist eher nicht) sitzen gepampert auf weichen windeln und beklagen es, daß sie von allerhand bösen hexen, wie vielleicht auch mir, fürchterlich unterdrückt würden.
Man kann relativ frei sagen, was man denkt. An kommunismus zu denken, sollte einem allerdings besser nicht einmal im traum einfallen.
Mich bestätigt der letzte Satz vom Text aus der Konkret.
AntwortenLöschenDieser imaginierte Popanz der "68er" den Konservative und Andere die es als Zumutung empfanden und empfinden weil man von ihnen erwartet das sie sich mal zivilisiert verhalten sollen, auffahren.
Es fällt mir spontan nur eine wirklich linke Puplikation ein, die in den 80ern eine relative und Heute kaum noch eine Reichweite hatte/hat, nämlich die Konkret.
Während Leitmedien und sog. "Opinion leaders" schon immer jeden reaktionären Dreck durch alle Kanäle kübelte.
Meine 2 Cents.
Fred
Ich muß wohl mal zur ordnung rufen. Das thema hier ist »wie unterscheidet man verschwörungsglauben vom andersdenken«
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