»Ich liebe Unordnung« sagt aufräumberaterin Marie Kondo. Seltsam. Ich nicht. Bei ihr sieht alles picobello aufgeräumt aus, bei mir hingegen nicht. Verkehrte welt. Liegt halt daran, daß die daraus ein lukratives geschäftsmodell entwickelt hat, während ich mit meiner zeit besseres anzufangen weiß, als den putz- bzw. aufräumteufel zu spielen.
Was mich wundert, ist, daß man mit so einem scheiß knete machen kann. Binsenweisheiten wie »kleidung, die Du seit zwei jahren nicht getragen hast, kannst Du wegwerfen« oder »bücher, die Du gelesen hast, brauchst Du nicht mehr«, gab es bereits im letzten jahrtausend und waren auch damals schon falsch, schließlich kann man auch bücher wegwerfen, die man noch nicht gelesen hat, wenn man nicht vorhat, es noch zu tun.
Hinzu gesellt sich die schulmädchenweisheit »behalte nur, was Dich glücklich macht.« Sind bücher, wie z.b. Kompendium Mediendesign, PHP in a Nutshell oder auch Der Kontenrahmen irgendwie dafür gedacht menschen glücklich zu machen? Ganz bestimmt, denn wegwerfen kann ich sie nicht. Kauft Euch einen Kontenrahmen, der macht glücklich. Alle werden Euch drum beneiden, denn betriebswirtschaftliche auswertungen sind das schönste wogibt. In so einem buch schmökert man sonntagnachmittags bei einer tasse kaffee immer wieder gern, obwohl es eigentlich längst klar sein sollte, daß in jedem fall irgedwie die gewinn- und verlustrechnung, die alte tunichtgütin, dahintersteckt.
Bekanntermaßen macht geld nicht glücklich. Dafür ist es zwar überhaupt nicht gedacht, aber trotzdem könnten die reichen mal ihre konten aufräumen. Ich wäre durchaus bereit, am ende den papierkorb zu entleeren.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
anmerkungen willkommen, mißbrauch strafbar.